Kleiner Rückblick
In meiner Rezension „The Vote 5“ von Edogawa Edogawa und Ryuya Kasai beleuchte ich, ob mir die Neuauflage des Spiels innerhalb des Mangas gefallen hat.
© Covergesaltung: Sonnenfisch Production – Laura Bartels
Infos zum Manga:
Genre Thriller, Erotik, Highschool-Drama
Empfohlenes Lesealter ab 16 Jahre
Band 05
Zeichner Edogawa Edogawa
Autor Edogawa Edogawa und Ryuya Kasai
Originaltitel Ikenie Touhyou vol. 5
Übersetzt von Martin Gericke
Verlag Hayabusa
Veröffentlicht am 28. Juni 2022
Seiten ca. 191
erhältlich als Taschenbuch und eBook
Klappentext
© Klappentext: Hayabusa
Auf „The Vote 5“ war ich echt gespannt, denn nachdem in Band 4 die Story, die sich nur innerhalb einer bestimmten Highschoolklasse abspielte, abgeschlossen war und das Grauen vom Teenageralter in die Welt der Erwachsenen transportiert wurde, hegte ich die Hoffnung, dass Band 5 anders werden würde. Tatsächlich aber fand ich die erste Hälfte oftmals extrem verwirrend. Die Handlungen sprangen wild hin und her. Während ich also noch versuchte zu begreifen, was mir der Autor inhaltlich vermitteln wollte, gab es schon wieder ein anderes Thema. Das war echt frustrierend. Dann glaubte ich ein Licht am Horizont des Handlungsgerüstes zu sehen, weil es plötzlich eine unerwartete Wendung gab. Allerdings verfiel Ryuya Kasai danach wieder in sein altes Konzept, der soziale Tod war wieder einmal die alte Leier aus den vorherigen Bänden. Och menno, kann es denn nicht mal was Originelles sein?
Immerhin hatte sich Minato weiterentwickelt. Sie ist mittlerweile selber Lehrerin an einer Highschool und versucht noch immer Probleme zu lösen, statt sie zu ignorieren und totzuschweigen. Als Lehrerin wirkt sie sehr engagiert und positiv, während ihre pubertierenden Schüler alles andere als einfach zu händeln sind. Dennoch gibt sie keinen ihrer Schützlinge auf und versucht deren Verhalten zu verstehen, um ihnen helfen zu können.
Der Fokus der Erzählungen liegt hauptsächlich auf Minato. Bei vielem begleitete ich sie, doch durch hart gesetzte Szenenwechsel konnte ich auch anderen Charakteren kurzzeitig über die Schultern schauen. Dies warf aber oft mehr Fragen auf, als das es sich rund erzählt anfühlte.
Oft hatte ich auch das Gefühl, dass gewisse Probleme und Spannungen zwischen Schülern und Lehrern angedeutet, aber nicht vernünftig aufgeklärt wurden. So gab es zum Beispiel auch eine kleine Rückschau in vergangene Ereignisse, die optisch gut umgesetzt wurde, inhaltlich allerdings recht vage gehalten wurde.
Von der Illustration lieferte „The Vote 5“ wieder voll ab. Die Charaktere wurden so klar definiert, dass jeder einen hohen Wiedererkennungswert besaß. In emotional sehr aufgewühlten Szenen wurden die Gesichter überspitzt dargestellt, sodass der jeweilige Gefühlsausbruch sehr visualisiert wurde. Das wirkte oftmals ziemlich abstoßend, besonders wenn es sich um negative Emotionen handelte.
Klare Strukturen unterstützen die Szenen, sodass stets deutlich wurde, was ausgedrückt werden sollte. Die Symbiose aus Text und Illustration war definitiv gelungen, da war es auch nicht schlimm, dass aufwendige Hintergründe kaum vorhanden waren.
Etwa ab der Mitte des Bandes begann sich die Story logischer und nachvollziehbarer weiterzuentwickeln. Einige verdächtigte Momente wurden erschaffen und ich begann wieder mitzufiebern. Wer steckt wohl hinter der neuen Auflage von „The Vote“? Warum ist es dieses Mal ein Opfermix aus Lehrkörpern und Lernenden?
Persönlich hoffe ich, dass Band 6 fokussierter sein wird und mehr Abwechslung bei den düsteren Geheimnissen einkehrt.
© Foto: Monique Meier
Fazit:
Meiner Meinung nach ein ziemlich durchwachsener fünfter Band. Der Beginn hat mir gar nicht gefallen, jetzt allerdings bin ich gespannt, was mich im vorletzten Band der Serie erwarten wird.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*