Dies ist eins der Bücher, die schon eine Weile ihr Dasein auf meinem Stapel ungelesener Bücher fristen musste. Doch mir war klar, wenn ich es lese, dann muss es stilecht kurz vor Weihnachten sein, denn die Handlung spielt genau zur Weihnachtszeit.

In meiner Kurzrezension „Merry Mayhem“ von Catalina Cudd werden keine Schneeflöckchen vom Himmel fallen, aber ich werde meine Meinung verkünden.

Merry Mayhem von Catalina Cudd
© Cover: Catalina Cudd

Infos zum Buch
erschienen bei Kayenne
Veröffentlicht 18. Dezember 2021
ca. 258 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook
 

Klappentext

Du willst eine warmherzige, besinnliche Geschichte? Du willst Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen? Dann geh bitte weiter. Hier gibt es nichts dergleichen zu lesen … Oh, warte! Hast du es auch gesehen, das kurze Aufleuchten in Alaskas frostkalter Dunkelheit? Sicherlich kennst du den Spruch: Selbst der winzigste Funke kann ein erstarrtes Herz zum Schmelzen bringen.

Sein Name ist Alaska. Er ist Drogenboss und berüchtigt für seine explosive Laune. Er vertraut niemandem. Glühwein, Glitzersterne und Glöckchengeläut lösen bei ihm unweigerlich den Drang aus, ein Armageddon zu entfachen. Sie ist eine Studentin mit peinlichem Vornamen und sie wurde vor der Kunstakademie entführt. Sie ist sein Weihnachtsgeschenk.
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Dies ist ein eigenständiger Weihnachtsroman von fragwürdiger Besinnlichkeit. Wenn du ein Problem mit fluchenden Kriminellen und ungeschönter Sprache hast und großen Wert auf Glitzer und Harmonie legst, ist dieser Roman möglicherweise nicht für dich geeignet. Möglicherweise aber doch.

© Klappentext: Kayenne

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein Weihnachtsroman, den der Grinch lieben würde. Grausig grummeliger männlicher Protagonist trifft auf eine Kunststudentin, die Weihnachten liebt. Wenig Glitzer, dafür freche und gefährliche Wortgefechte.

Lesen:

Wenn ihr in der Weihnachtszeit nicht nur watteweiche Geschichten lesen mögt, sondern es gern düster und eisigkalt werden darf.

Weglegen:

Wenn ihr keine ungeschönte Sprache mögt und euch Storys mit Schwerkriminellen schrecken.

Merry Mayhem von Catalina Cudd
© Foto: Monique Meier

Mal ehrlich:

Das Cover finde ich richtig klasse und das Innenlayout bei den Kapitelanfängen ist ein echter Hingucker. Hauptsächlich wird die Story von zwei Icherzählern geschildert und ich mag es, dass mir an jedem Kapitelanfang verraten wird, ob ich Alaska oder Lucy folge.
Beide sind charakterlich wie Tag und Nacht. Während ich Lucy sofort mochte und sie ins Herz schließe, ist für mich Alaska das männliche Pendant zur Schneekönigin. Undurchsichtig, brandgefährlich und eiskalt. Also absolut passend zum Setting, welches winterlich frostig mit reichlich Schnee und jeder Menge finsterer Krimineller gefüllt ist. Mittendrin die smarte Lucy, die um ihr Leben bangt und doch weihnachtlichen Glanz in die düstere und bedrohliche Atmosphäre bringen möchte.
Die feurigen, scharfzüngigen und frechen Dialoge bringen mich oft zum Lachen, aber so manches Mal hole ich auch zischend Luft, weil der Grad zwischen sinnlichen und lebensgefährlichen Momenten so verdammt dünn ist.
Der Schreibstil ist klar und flüssig beim Lesen, allerdings mit teilweise derbem Wortschatz von Kriminellen.
Der Handlungsaufbau ist gradlinig mit Ereignissen, die eine große Bandbreite an Spannung zu lassen und gelegentlich nicht ganz so unvorhersehbar sind.

Ja, das ist ein modernes, düsteres Weihnachtsmärchen für Erwachsene mit wenig Glitzer und einem Anfang, den der Grinch zum Jubeln bringen würde. Ich mag das Buch, die Geschichte ist kurz, knackig und unterhaltsam, auch wenn das Ende mit süßem Zuckerguss garniert wurde.

Fazit:

Wer es frech und auch gefährlich düster in der Adventszeit mag, um sich ein bisschen vom besinnlichen Weihnachtsflair zu erholen, wird mit Merry Mayhem gut unterhalten.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Lust auf eine rührende Liebesgeschichte, die unabhängig von Weihnachten gelesen werden kann?
Dann empfehle ich euch:
Ein Penner unter´m Weihnachtsbaum von Ivy Paul