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Für mich war die Game of Thrones Serie jahrelang im Kopf einfach nur eine reine Fantasy Geschichte. Bis zu dem Tag, als das P.M. History Magazin 05/2016 ein Titelthema daraus machte. Erst jetzt begriff ich, wie viele historische Ereignisse den Schöpfer der Saga beeinflussten. Seitdem möchte ich die Bücher unbedingt lesen. Doch vorher habe ich mich ganz in dieses Sachbuch vertieft.

In meiner Rezension „Die Wissenschaft von Game of Thrones: Wie George R. R. Martin die Welt von Westeros erfand“, nehme ich euch mit auf die Reise durch dieses Sachbuch und berichte, wie es mir gefallen hat.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar von wbg Theiss erhalten
❧ Vielen Dank an Liertaturtest für die Vermittlung
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Die Wissenschaft von Game of Thrones: Wie George R. R. Martin die Welt von Westeros erfand
© Einbandgestaltung: Vogelsang Design, Aachen

Infos zum Buch
erschienen bei wbg Theiss
Veröffentlicht 28. März 2023
Originaltitel Le Trône de fer et les sciences
Übersetzt von Tanja Lampa
Illustrationen William Simpson
ca. 264 Seiten
erhältlich als gebundenes Buch
 

Klappentext

Wie schuf George R. R. Martin die Welt von »Game of Thrones«? Hier ist die Antwort. Entdecken Sie zusammen mit Top-Experten einen aufregend neuen Zugang zu Saga und Serie. Spezialisten aller Fachgebiete nehmen sich Facts und Fiction vor und fördern faszinierende Details und überraschende Erkenntnisse zutage. Das mittelalterliche Fantasy-Universum zeigt sich in neuem Licht, wenn man die Wissenschaft als passenden Schlüssel benutzt. Wir erfahren alles über Sprache, Geschichte, Psychologie und Klima der Sieben Königreiche. Wer hat Dothraki erfunden? Wie schnell wachsen Drachen? Was ist über die Geografie von Planetos bekannt? George R. R. Martin gilt zurecht als der amerikanische Tolkien. Er hat sein kolossales Romanwerk so genial konstruiert, dass Wissenschaft und Unterhaltung Hand in Hand gehen. Illustriert ist das Buch von William Simpson, dem Storyborder der Serie.

© Klappentext: wbg Theiss

Das 254 Seiten starke Buch „Die Wissenschaft von Game of Thrones“ ist nicht nur vom Informationsgehalt eine Wucht, sondern auch die Illustrationen von William Simpson. Er ist der Storyboarder der Game of Thrones-Reihe. Kein Wunder also, dass seine Zeichnungen einen hohen Wiedererkennungswert haben mit der filmischen Umsetzung dieser gigantischen Saga. Auf dem Cover wird eindrucksvoll William Simpsons Arbeit in Szene gesetzt. Es ist nur ein minimalistischer Ausschnitt auf das, was mich erwarten wird. Diese Komposition übt eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Die goldene Titelschrift veredelt optisch das Cover und so schlage ich das Buch mit einer Mischung aus Spannung und Vorfreude auf.

Der Titel „Die Wissenschaft von Game of Thrones“ ist absolut treffend. Eifrige Spezialisten von wissenschaftlicher Expertise haben sich an die Analyse der weltbekannten Fantasy-Saga gemacht und alles genaustens unter die Lupe genommen. Dabei zeigen sie auf, mit welcher genialen Komplexität und Bezügen zu wahren historischen Ereignissen es George R. R. Martin gelang, ein solch episches Meisterwerk zu erschaffen.
Dass die WissenschaftlerInnen wahre Experten sind, ist richtig spürbar. Sie sind detailversessen, erklären aber alles leicht verständlich und spannungsvoll. Wie es sich für ein gutes Sachbuch gehört, blicken die AutorInnen auch links und rechts des Weges. Immer wieder werden Parallelen und Bezüge zur Gegenwart und Vergangenheit, zu anderen Büchern sowie Filmen hergestellt. So ist der Inhalt wahnsinnig komplex, zeigt gleichzeitig aber auch auf, wie intensiv Game of Thrones durchleuchtet wurde. Ich mag das, auch wenn ich zum Lesen viel Zeit einplanen muss, damit ich diese Fülle an interessanten Fakten auch verarbeiten kann.

Das Inhaltsverzeichnis gibt einen guten Eindruck, was mich beim Lesen von „Die Wissenschaft von Game of Thrones“ erwarten wird. Ich erahne, mit welchen wissenschaftlichen Bereichen sich die einzelnen Kapitel beschäftigen werden und ich bin besonders gespannt auf „Eine fast natürliche Geschichte“ und „Ein Psychologe im Reich der sieben Königlande“.
Ich bin erstaunt, wie ausführlich sich die einzelnen Kapitel mit dem Kosmos von Game of Thrones beschäftigen. Das ist sehr nützlich, besonders wenn ihr euch, so wie ich, gar nicht weiter mit diesem Fantasyepos auskennt. Mir fehlt es hier an nichts, obwohl ich weder die Bücher noch die Serie kenne. Ich werde nicht nur in die tiefen Strukturen von Game of Thrones gesogen, sondern auch mitgenommen. Übrigens muss niemand Angst haben, gespoilert zu werden, denn es werden einzelne Komponenten beleuchtet und nicht der Plot der Story verraten.
Ich kann wärmstens das Kapitel „Lied von Eis und Feuer für Dummies“ empfehlen für alle, die sich mit der groben Story nicht auskennen.

„Die Wissenschaft von Game of Thrones“ beschäftigt sich mit den Sparten der Paläontologie, Archäologie, Klimatologie, Psychologie, Geomorphologie, der Sprache, dem Ingenieurwesen und es gibt Einblicke von einer Filmhistorikerin. Die Mischung der wissenschaftlichen Ansätze ist also bunt und genau richtig.
Ich liebe die Vielzahl an spannenden Fakten, vor allem wenn Besonderheiten vom Filmdreh und der Produktion erzählt werden. Spannend ist auch der regelmäßige Vergleich zu anderen Fantasy-Reihen, insbesondere zu „Herr der Ringe“ von Tolkien, der eine besonders große Inspirationsquelle für George R. R. Martin ist.
Sehr positiv aufgefallen ist mir, dass die Anmerkungen zu den einzelnen Kapiteln immer am jeweiligen Ende aufgeführt werden. So ist der Bezug viel frischer, wenn sich jemand für die Quellenangaben interessiert und noch tiefer einsteigen möchte.

Es gibt so vieles an „Die Wissenschaft von Game of Thrones“, was mich fasziniert.
So finde ich es äußerst interessant, von Dan Lunts Arbeit mit mehreren Klimamodellen zu lesen, wo er nicht nur unser eigenes auf der Erde beleuchtet, sondern auch das Klimamodell der Welt von Game of Thrones nachstellt. Übrigens werden alle Kapitel richtig großartig mit zusätzlichem Material wie Karten, Diagramme, Schaubilder, Grafiken und passenden Illustrationen unterfüttert. So wird das Gelesene greifbarer und perfekt ergänzt.
Der historische Blick auf die Saga lässt mein Herz höherschlagen, während das Kapitel über „Die Sprache im Lied von Eis und Feuer“ mir Probleme macht. Es ist auf jeden Fall sehr interessant, aber ich benötige wahnsinnig viel Konzentration, um alle diese Informationen und Bezüge zu verstehen. Teilweise gibt es Sätze in Englisch und Französisch, die zwar übersetzt und erklärt werden, aber im Kontext für mich schwer zu verarbeiten sind.
Das letzte Kapitel ist von allen anderen Abschnitten jenes, mit dem ich gar nicht klar kam. Kunst ist einfach nicht mein Thema und das Abtauchen in die künstlerische Welt der Malerei will mir nicht recht gelingen. Aber es stört mich nicht, denn alle anderen Bereiche haben mich komplett abholen können.
Richtig begeistern kann mich das Kapitel, welches sich um die Psychologie dreht. Sehr aufschlussreich und besonders fasziniert hat mich, dass tatsächlich Sagas wie Star Wars im Bereich der Psychotherapie verwendet und genutzt werden, um mit dem Patienten besser interagieren zu können. Star Wars wird sogar dazu genutzt, um psychiatrische Konzepte zu lehren und damit zur Ausbildung von Fachkräften für psychische Gesundheit beizutragen.

„Die Wissenschaft von Game of Thrones“ habe ich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal in die Hand genommen. Ich bin sehr beeindruckt von diesem gesammelten Wissen und der verschiedenen Art das komplexe Werk von George R. R. Martin zu beleuchten. Meine Lust, endlich die Bücher zu lesen, ist jetzt noch viel größer und ich freue mich darauf, die Welt von Westeros zu entdecken.

Die Wissenschaft von Game of Thrones: Wie George R. R. Martin die Welt von Westeros erfand
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Der Titel ist Programm und echte WissenschaftlerInnen haben sich die Mühe gemacht und das Werk von George R. R. Martin auf vielfältige Art und Weise verständlich zu durchleuchten und die Komplexität der Welt von Westeros dem Lesenden näher zu bringen.

Lesen:

Wenn dich die Hintergründe zur Entstehung von Games of Thrones interessieren und du erfahren möchtest, wie realistisch diese Fantasy-Reihe ist.

Weglegen:

Es ist ein Sachbuch, das verständlich aufbereitet ist. Ich empfehle vor dem Weglegen die Leseprobe, um ein Gefühl für den Inhalt zu bekommen.

Mal ehrlich:

Dieses Sachbuch strotzt mit seinen 254 Seiten voller Wissen und spannenden Fakten rund um die Game of Thrones Serie. Der Aufbau ist übersichtlich und strukturiert.
Die AutorInnen der einzelnen Kapitel sind Experten ihres Fachs und luden mich dazu ein, die fiktive Welt von Game of Thrones auf vielfältige Art zu erkunden, zu entdecken und zu erleben. Dafür musste ich keinerlei Vorwissen zu Serie haben, der Abschnitt „Lied von Eis und Feuer für Dummies“ erklärte, ohne zu Spoilern, worum es in Game of Thrones geht.
Jedes Kapitel beleuchtet ein eigenes wissenschaftliches Gebiet und so erfahre ich viel über Flora und Fauna, das Klima, der Evolution der einzelnen Wesen in dem Werk, von Landschaften und sogar über die psychologischen Muster einzelner Figuren. Immer wieder werden Parallelen zu unserer Erde und Entwicklungen verschiedenster Ereignisse, sei es historischer oder klimatischer Natur gezogen. Auch gab es regelmäßige Blicke auf andere Werke, wie z. B. Herr der Ringe, die zur Verdeutlichung des eben gelesenen dienten. Dabei war der Erzählton der AutorInnen durchgängig gut zu lesen und verständlich. Lediglich beim Kapitel über die Sprache im Lied von Eis und Feuer und das über ein Gemälde hatte ich Schwierigkeiten zu folgen. Das sind aber auch Themengebiete, die ich persönlich nicht so interessant finde.
Unterstützt wurden die wissenschaftlichen Ausführungen durch Schaubilder, Grafiken, Illustrationen und Karten sowie Diagrammen. Oft vergaß ich beim Lesen, dass es sich um ein Sachbuch handelt.
Ganz spannend fand ich auch immer die kleinen Fakten rund um die Unterschiede zwischen der Serie und den Romanen von Game of Thrones sowie die Hintergrundinfos zur Entstehung der aufwendigen Serienproduktion.
„Die Wissenschaft von Game of Thrones“ hatte mir wahnsinnig viel zu bieten und ich bin völlig begeistert davon, wie realistisch George R. R. Martin die Welt von Westeros erschuf.

Fazit:

Ein großartiges Buch. Hochinteressant, spannend und anschaulich. Ein Sachbuch, dass mit seinen vielen Facetten und Fakten gut verständlich aufbereitet ist. Eine echte Empfehlung, nicht nur für Fans der Serie.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Lust die Lebens- und Fantasiewelt J. R. R. Tolkiens zu entdecken?
Dann empfehle ich euch:
Die Erfindung von Mittelerde von John Garth