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Geschichte ist genau mein Ding. Nicht nur die unterschiedlichen, mitunter fiktiven Geschichten, die von Schriftstellern verfasst in Büchern auf ihre Leser warten, nein, auch der Blick auf alle Epochen der Menschheitsgeschichte faszinieren mich. Nur von Unterwasserarchäologie habe ich so gut wie noch nie etwas gehört. Klar, wir kennen alle die Forschungsreisen zur gesunkenen Titanic, aber das ist ja schon fast auf der anderen Seite des Erdballes. Umso mehr freute es mich, als ich „Zeitreisen unter Wasser“ vom Herausgeber Florian Huber entdeckte. Warum Herausgeber? Weil er in diesem sehr umfangreichen Bildband 40 Autorinnen und Autoren mit ihren Artikeln zum spannenden Thema Unterwasserarchäologe versammelt hat. Ich konnte es kaum erwarten, auf diese ungewöhnliche Reise zu gehen.

In meiner Rezension „Zeitreisen unter Wasser. Spektakuläre Entdeckungen zwischen Ostsee und Bodensee“ von Florian Huber (Hrsg.) gewähre ich euch einen Einblick in meine Gedanken zu diesem Buch.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar von wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Zeitreisen unter Wasser von Florian Huber
© Cover: wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft

Infos zum Buch
erschienen bei wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Veröffentlicht 8. Oktober 2021
ca. 320 Seiten
erhältlich als gebundenes Buch
 

Klappentext

Unterwasserarchäologie – Auf Tauchgang in der deutschen Geschichte

Seit der Steinzeit nutzen die Menschen Flüsse für Verkehr und Handel. Die Ufer der Seen dienten als Wohnstätten, Quellen und Moore als heilige Orte. Kein Wunder, dass sich unter Wasser, wo es keinen Luftsauerstoff mehr gibt, Spuren ihrer Geschichte erhalten haben. Ob in bayerischen Seen, niedersächsischen Mooren oder baden-württembergischen Höhlen, im schleswig-holsteinischen Wattenmeer oder an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns: Überall in Deutschland wurden faszinierende archäologische Entdeckungen gemacht.

Fundstätten von Haithabu bis zu den Pfahlbauten am Bodensee, vom Blautopf bis zum Schlachtfeld im Tollensetal
Forschungstauchen mit modernster Technik und unter widrigsten Bedingungen
Höhlenforscher und Schiffsarchäologen: Grabungsberichte aus erster Hand
Rätselhafte Funde: die Moorleiche »Moora«, ägyptische Mumien in der Elbe und die »Enigma«-Chiffriermaschine aus dem 2. Weltkrieg
Archäologische Funde von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert

In den letzten Jahrzehnten fanden Archäologen unter Wasser Spektakuläres aus ganz unterschiedlichen Epochen der Menschheitsgeschichte. Florian Huber, Forschungstaucher und Spezialist für Unterwasserarchäologie, versammelt 27 spannende Beiträge von Wissenschaftlern, die die Funde in unseren Gewässern historisch einordnen. Sie entdeckten versunkene Siedlungen aus der Steinzeit, römische Brücken, germanische Opfergaben, Hafenanlagen und Schiffe der Wikinger, mittelalterliche Hansekoggen sowie Kriegsschiffe und Flugzeugwracks aus dem 20. Jahrhundert.

Diese Funde geben einzigartige Einblicke in unsere Vergangenheit. Sie erlauben Rückschlüsse auf die Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Schiffbaukunst, Handelsbeziehungen und historische Schlachten, aber auch zum Alltag an Küsten und Seen. Begeben Sie sich auf eine Zeitreise. Entdecken Sie Deutschlands Kulturerbe unter Wasser!

© Klappentext: wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft

„Zeitreisen unter Wasser“ ist ein echtes Schwergewicht und mit seinen 320 Seiten auch keine kleine Buchlektüre. Der Preis des Buches ließ mich auch im ersten Moment schlucken, 50 € ist schon saftig, der wohl 2022 auch noch mal angehoben wird. Aber es lohnt sich total. Denn der Inhalt wusste mich vom ersten Augenblick an zu überzeugen.

Der Aufbau von „Zeitreisen unter Wasser“ war klug durchdacht. So startete mein Abenteuer in der Ostsee, um dann über die Nordsee den Schwenk zu Flüssen und Seen, Höhlen und Bergwerke und zum Schluss zu den Mooren zu machen. Das Besondere an diesem Buch war für mich, dass ich die archäologische Reise quer durch die Epochen der Geschichte komplett in Deutschland machte. Es war unglaublich interessant, was für Funde die Forscher und Forscherinnen gemacht haben.
Dabei herrschte eine große Themenvielfalt, sodass für jeden etwas Interessantes dabei sein wird.
Wer sich nur für bestimmte Bereiche interessiert, kann problemlos kreuz und quer durchs Buch lesen.

Neben den wissenschaftlichen Texten, die so formuliert worden sind, dass ich ihnen ohne große Probleme folgen konnte, wurden diese mit zahlreichen Karten, Schaubildern, Info- und Grafiken unterfüttert. So konnte ich für mich den Inhalt noch besser begreifen und „Zeitreisen unter Wasser“ verkam nicht zu einem schwergängigen Sachbuch.
Besonders eindrücklich empfand ich die Vielzahl an Bildern. Auch sie waren breit gefächert von Unterwasseraufnahmen bis hin zu Funden, die außerhalb des Wassers in Szene gesetzt wurden. Schon alleine das Durchblättern des Bildbandes war eine Bereicherung.

Sehr gelungen fand ich, dass Florian Huber mit seinen Kollegen und Kolleginnen sehr bemüht waren, mir, dem Laien diese doch sehr harte und mitunter sehr gefährliche Arbeit des Unterwasserforschers näherzubringen. Und auch aufzuzeigen, wie wichtig diese Arbeit ist. Ich jedenfalls bin sehr begeistert von „Zeitreisen unter Wasser“. Denn es erstaunt mich noch immer, wie viel Unentdecktes auf den Grund so manchen Gewässers schlummert, um eines Tages entdeckt und für die Nachwelt bewahrt zu werden. Hättet ihr vermutet, dass sogar schon ägyptische Mumien bei uns in der Elbe entdeckt wurden?
Ich finde es unheimlich interessant, wie nah wir doch der Geschichte sein können, ohne in fremde Gewässer ziehen zu müssen. Meine Highlights in dem Buch waren ganz klar die wikingerzeitliche Handelsmetropole und die Archäologie in den Mooren.
Wer übrigens Fan von Schiffwracks ist, kommt hier in „Zeitreisen unter Wasser“ voll auf seine Kosten. Es gibt so einige Überbleibsel gesunkener Schiffe und U-Boote zu entdecken.

Zeitreisen unter Wasser von Florian Huber
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein reichbebildertes und informationsreiches großformatiges Buch über ein archäologisches Fachgebiet, das besonders durch sein Arbeitsgebiet faszinierend ist.

Lesen:

Wenn ihr euch für Archäologie und die Geschichte im Allgemeinen interessiert.

Weglegen:

Das Buch ist zu schade zum Weglegen. Auch wenn ihr Archäologie nicht besonders spannend findet, aber allein schon die Bilder und die Hintergründe zu den Funden werden euch mit Sicherheit abholen können. Auf einen Versuch kommt es an.

Mal ehrlich:

Hand aufs Herz, woran denkt ihr, wenn ihr das Wort Archäologie hört oder lest? Wahrscheinlich an Menschen, die in der Erde graben und auf der Suche nach Spuren längst vergangener Kulturen sind. Doch habt ihr dabei auch daran gedacht, dass es solche faszinierenden Funde auch unter Wasser gibt? Ich ehrlich gesagt nicht spontan und war vollkommen verzaubert von dem Buch „Zeitreisen unter Wasser“.
In diesem großartigen Bildband war ich auf Entdeckungsreise zwischen Ostsee und Bodensee. Neben unglaublich eindrucksvollen Fotografien von Unterwasserschätzen jeglicher Art gab es auch zum jeweiligen Thema passende Karten, Schaubilder und oder Grafiken zu bestaunen. Auch die dazugehörigen Informationstexte ließen sich angenehm lesen. Besonders gut gefiel mir dabei, dass unbekannte Wörter oftmals auch sofort im Text erklärt wurden, sodass ich auch hier meinen Horizont erweitern konnte.
Ich liebe ja die Vergangenheit und „Zeitreisen unter Wasser“ ermöglichte mir eine ganz neue Perspektive auf längst vergangene Epochen und neuzeitliche Funde. Spannend waren besonders die versunkenen Siedlungen für mich, aber auch gesunkene Schiffe. Da kann die Titanic einpacken. So ein stolzes Wikingerschiff oder Wracks wie die „SMS Cöln“ waren da unheimlich interessant.
Dieses wundervolle Buch werde ich noch öfter zur Hand nehmen, denn das Thema ist so herrlich vielfältig und unheimlich interessant.

Fazit:

Eine absolut empfehlenswerte Zeitreise unter Wasser, in der die Vergangenheit auf spektakuläre Art erkundet werden kann. Mal was ganz anderes und nicht nur für Geschichtsliebhaber.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Habt ihr Lust Norddeutschland mal aus der Vogelperspektive zu entdecken?
Dann empfehle ich euch den Bildband:
Von oben: Faszination Norddeutschland: Bilder und Geschichten
von Marcus Fischötter