Ich hatte euch doch von meiner Überraschungspost „Gegenlicht“ berichtet und das darin auch eine Originalseite eines Manuskriptes als Danke schön vom Autor gelegen hatte. Weiterhin erzählte ich euch, dass ich diese Seite spontan in dem Buch noch nicht gefunden hatte. Aber das war auch gar nicht möglich, denn diese Manuskriptseite bezog sich auf den Vorgänger „Dunkelkammer“. Und ja, jetzt weiß ich, wozu sie gehört.
In meiner Rezension „Gegenlicht“ von Bernhard Aichner verrate ich euch, ob mich der zweite Teil der Bronski Reihe genauso mitnehmen konnte wie der erste Band.
Transparenz
❧ es gab keine Verpflichtung zu einer Rezension
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

© Cover: semper smile, München
erschienen bei btb Verlag
Veröffentlicht 26. Juli 2021
ca. 320 Seiten
Band 2 der Reihe Bronski
erhältlich als Taschenbuch, Hörbuch und eBook
Klappentext
© Klappentext: btb Verlag
Ich mag es ja, wenn Cover passend zu einer Reihe gestaltet werden und auch die Umschlaggestaltung von „Gegenlicht“ war stimmig und ansprechend dazu arrangiert worden. Die Kameralinse war nicht nur optisch schön anzusehen, sondern hob sich auch haptisch vom Einband ab, ebenso die Schrift.
„Gegenlicht“ ist der zweite Teil der „Bronski“-Reihe und an sich unabhängig lesbar. Um aber die komplexen Zusammenhänge und die Entwicklung der Beziehungen zwischen einzelnen Figuren besser nachvollziehen zu können, macht es Sinn, den ersten Band vorab zu lesen. Zudem würdet ihr euch spoilern, solltet ihr nachträglich doch noch „Dunkelkammer“ lesen wollen. Mein Tipp: Wenn euch „Gegenlicht“ anspricht, lest zuerst Band 1.
Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, dass ich nicht schnell in die Geschichte hineinfinden würde, da es schon eine Weile her gewesen ist, seit ich den ersten Teil gelesen hatte. Doch es gab keinen Grund für diese Sorge, denn ich kam einfach rein und war sofort ans Geschehen gefesselt. Besonders gut gefiel mir, dass es in Bronskis neuer Lebenssituation keinen eitlen Sonnenschein gab und es authentisch vermittelt wurde, dass die vorherigen Ereignisse an niemanden spurlos vorbeigegangen waren.
So traf ich in „Gegenlicht“ auf alte Bekannte, aber auch auf neue Figuren und deren interessante Hintergründe. Der Aufhänger der Geschichte war spannend und gab mir genauso wie den Hauptfiguren eine Menge Rätsel auf. Gleichzeitig kam ich Bronski und seinem Umfeld wieder ein Stückchen näher und durfte hautnah ihre Entwicklungen miterleben.
Besonders gut gefallen hatte mir, dass der Fokus nicht so sehr auf der Ermittlungsarbeit, sondern auf der Pressearbeit lag. Ich fand es unheimlich spannend, Svenja Spielmann und David Bronski bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Ihr Engagement und Enthusiasmus war mir zwar manchmal ein ticken drüber, aber vielleicht ist das bei Journalisten und Pressefotografen so, die für etwas richtig brennen.
Generell hatte ich den Eindruck, dass Bernhard Aichner gründlich recherchiert hatte. Besonders die Hintergrundgeschichte des einen Opfers sorgte für Magengrimmen bei mir. Gemeinsam mit Bronski und Svenja stieg ich in den Flieger nach Afrika und recherchierte in den Slums einer größeren Stadt. Das Elend, das Schicksal der Menschen und die Hoffnungslosigkeit drang durch jede Seite und ließ mich traurig, aber auch ehrfürchtig zurück. Dieser Handlungsstrang gab „Gegenlicht“ eine sehr emotionale und tiefgründige Atmosphäre.
Der Schreibstil war unglaublich leichtgängig und flott zu lesen. Hervorstach die auf den Punkt gebrachte Erzählweise. Es gab direkte Dialoge oder eine indirekte Wiedergabe von Gesprächen. Aber niemals eine wörtliche Rede, sodass nur das allernötigste und wesentlichste an mich transportiert wurde.
Während Bronski die einzige Figur war, die mich persönlich an seinem Leben, seinen Gedanken und Emotionen teilhaben ließ, war der auktoriale Erzähler an meiner Seite, wenn ich andere Figuren begleitete. Das Handlungsgeflecht war spannend ausgelegt worden, doch an manchen Stellen taten sich Fragen bei mir auf. Sie waren für den Verlauf der weiteren Ereignisse nicht sonderlich relevant, dennoch hätte ich mir hier ein kleines bisschen mehr Detailgenauigkeit gewünscht.
„Gegenlicht“ lebte von einer erzählerischen Achterbahnfahrt. Zwischen rasanten Ereignissen gab es immer wieder ruhigere Szenen, die zwar das ausgeschüttete Adrenalin senkten, aber die Spannung nicht abmurksten. Es blieb durchweg unterhaltsam und schürte stets meinen Wunsch, weiterlesen zu wollen.
Der Showdown gefiel mir ganz gut. Er hatte viel Dynamik und unerwartete Wendungen in petto. Aber so atemlos wie bei „Dunkelkammer“ ließ er mich nicht zurück. Dieses Mal blieben auch ein paar Unklarheiten, die, so vermute ich, in der Fortsetzung eine Rolle spielen, beziehungsweise aufgeklärt werden.

© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Ein Mann, der plötzlich vom Himmel fällt, sorgt für reichlich Wirbel und das Interesse an dem Inhalt seiner Tasche sorgt für einen unterhaltsamen Krimi, dessen Weg zum Ende eine Menge Leichen pflastern.
Lesen:
Wenn ihr Krimis mögt und Geschichten, die knackig, aber spannend erzählt werden.
Weglegen:
Wenn ihr nicht auf die gute alte Polizeiarbeit verzichten wollt, seid ihr hier nicht richtig. Allen, die unsicher sind, empfehle ich wärmstens die Leseprobe.
Mal ehrlich:
Nach „Dunkelkammer“ hatte ich schon recht hohe Erwartungen an „Gegenlicht“. Enttäuscht wurden sie zwar nicht, dennoch empfand ich „Gegenlicht“ nicht ganz so rasant wie seinen Vorgänger. Musste er aber auch gar nicht sein, denn ich habe mich dennoch wirklich gut unterhalten gefühlt. Besonders als der Showdown näher rückte, wurde ich ganz ungeduldig, musste mich aber zügeln, da ich das Buch in einem Buddy-Read gelesen hatte. Das steigerte dafür meine Vorfreude endlich weiterlesen zu können.
Die Geschichte um den Mann, der vom Himmel fiel und sprichwörtlich den Tod nach Deutschland brachte, war interessant konstruiert worden. Neben packenden Verfolgungsjagden und Opfern, die dem Täter ein Schnippchen schlagen wollten, gab es auch menschliches Elend in Afrika. Die Szenen dort vor Ort, in den Slums, ging mir unter die Haut und ließ mich emotional und demütig zurück.
Zurück in Deutschland bestaunte ich das Katz und Maus Spiel von Svenja und Bronski mit einem wirklich skrupellosen Gegner. Nicht alles davon fand ich im Detail plausibel, mag aber auch daran gelegen haben, dass es bei Bernhard Aichner nur einen kurz und bündigen Erzählstil gibt. Da bleibt kein Platz für ausschweifende Erklärungen. Gestört hat es mich weniger, jedoch fand ich es insgesamt dann nicht ganz so rund.
Das Finale war aufregend, hatte mir aber nicht so sehr den Atem geraubt wie „Dunkelkammer“. Macht aber nichts, ich fand den Krimi super und bin gespannt, ob meine offenen Fragen im nächsten Bronski Buch geklärt werden.
Fazit:
„Gegenlicht“ ist ein Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite zu unterhalten weiß. Spannungsspitzen wechseln sich mit ruhigeren Szenen ab, sodass ich gern weitergelesen habe. Für Krimiliebhaber definitiv eine Empfehlung.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
Lesetipp:
Lust auf einen wendungsreichen Thriller mit permanent hohem Spannungslevel?
Dann empfehle ich euch:
Das Spiel – Es geht um Dein Leben von Jan Beck
Leider für mich sein schwächstes Buch. Habe Bernhard Aichner bisher gern gelesen, Er hat eine fesselnde Schreibe, in diesem Buch stilisiert er Bronski aber zu sehr zum Superhelden der sich mit allen anlegt und immer gewinnt. Bin aber schon sehr gespannt auf den dritten Teil .
Liebe Marion,
da dies erst mein zweiter Aichner ist, kann ich da natürlich nicht so mitreden. Aber du hast schon Recht, Bronski wirkte manchmal wirklich wie der unzerstörbare Superheld. Auf Band 3 bin ich aber auch gespannt.
Liebe Grüße
Mo
Ich gestehe, ich schaue mir Krimis lieber im Fernsehen an. Bei Büchern neige ich doch immer wieder stark dazu, erstmal einige Seiten vorzublättern und zu lesen, wie die Geschichte ausgeht. ?
Oh ha, liebe Cornelia. Dann doch lieber ein anderes Buch für dich. Was darf es sein? Einen leichten Liebesroman, was lustiges oder lieber ein Sachbuch? Schau dich doch gern noch ein bischen bei mir um, ich habe einge Tipps da.
Liebe Grüße
Mo
Ich mag Krimi-Reihen ja sehr, da man mit den Protagonisten nicht nur über eine Geschichte, sondern über mehrere Bücher hinweg mitfiebern kann. Da ich „Dunkelkammer“ noch nicht kenne, werde ich das Buch erst einmal auf meine Leseliste setzen und schauen, wie es mir gefällt. Deiner Beschreibung nach treffen aber beide Bücher voll meinen Krimi-Geschmack.
Liebe Grüße
Jana
Hi das klingt nach einem tollen Buch für Krimi Liebhaber. Die Verfolgungsjagd hört sich ja spannend an. Danke für die Empfehlung. Lg Melissa
Sehr gern, liebe Melissa.
Viele Grüße
Mo
Liebe Jana,
das klingt nach einem ausgezeichneten Plan. Bin sehr gespannt, ob dich „Dunkelkammer“ überzeugen kann.
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo,
Spannend, dass bei dem Buch der Fokus auf der Pressearbeit lag, das hätte ich bei Titel zunächst nicht erwartet. Freut mich, dass du auch direkt in den zweiten Teil wieder reingefunden hast und das Buch dir gefallen hat.
Liebe Grüße von Miriam
Liebe Miriam,
nun ja, Bronski ist Pressefotograf und da bleibt eben Beschreibungen der Arbeit innerhalb der Presse nicht aus 🙂
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo,
das klingt nach einem wirklich guten Krimi. Muss man Teil eins unbedingt kennen oder sind die Bücher komplett in sich abgeschlossen.
Klar, es macht es immer einfacher, wenn man die Charaktere von Beginn an erlebt und begleitet, aber es ginge auch anders, oder?
Liebe Grüße, Katja
Liebe Katja,
theoretisch kannst du dieses Buch ohne Vorkenntnisse lesen. Aber hier macht es in der Tat Sinn erst Band 1 zu lesen, da sonst die Entwicklung der Protagonisten nicht ganz so klar ist. Aber vom Plot selbst ist die Geschichte losgelöst von „Dunkelkammer“.
Liebe Grüße
Mo
Ich bin bisher mit Krimis noch nicht so richtig warm geworden, habe aber einige Titel schon auf der Wunschliste. Ich muss aber sagen, dank deiner Rezession hab ich mir mal die Leseprobe angesehen, das könnte mir wirklich gefallen. Jedoch missfällt es mir, Buchreihen nicht komplett zu lesen, also fang ich lieber mal mit dem ersten Teil davon an. Bin gespannt wie er ist.
Vielen Dank für die ausführliche Rezession!
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah,
dann wünsche ich dir ganz viel Lesefreude mit Band 1 und bin gespannt, ob dir der Start in die „Bronski-Reihe“ zusagen wird.
Liebe Grüße
Mo
Ich hatte heute auch Magengrimmen 🙂 Aber das ist eine ganz andere Geschichte, die ich bald erzählen werde! Ich kann mich noch gut an den Beitrag mit der Originalseite des Manuskripts erinnern, schön, dass du herausgefunden hast, wohin sie wirklich gehört! Das Buch klingt auch gut, aber ich würde wahrscheinlich erstmal Band 1 bevorzugen!
Liebe Grüße
Jana
Liebe Jana,
oh weia. Magenhrimmen ist ja selten was gutes. Da bin ich sehr gespannt, was du berichten wirst.
Ich finde den Plan hervorragend, dass du erst einmal mit „Dunkelkammer“ starten würdest. Das kann ich auch nur wärmstens empfehlen.
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo,
na klar erinnere ich mich an deine Freude über die Manuskriptseite – ich fand und finde das unglaublich spannend. Toll, dass du jetzt herausfinden konntest, wohin die Seite gehört.
Auch wenn es mich beim Lesen von Krimis ja weggruseln würde, klingt „Gegenlicht“ wirklich verlockend. Gute Recherche, ein fesselnder, leicht zugänglicher Schreibstil, eine vielschichtige Handlung und authentische Charaktere – klingt spannend.
Herzliche Grüße
Anja
Liebe Anja,
ach, es gibt auch Krimis die sind ganz ruhig. Schau gerne mal unter „Cosy-Crime“ nach. Da gibt es nichts zu gruseln und es ist wirklich angenehm spannend und ohne Gemetzel 😉
Liebe Grüße
Mo