Seit dem fünften Teil der American Mafia Reihe wartete ich darauf, dass Olivia und Joel endlich ihre Geschichte erzählen können.
In meiner Rezension “American Mafia: Miami Lust” von Grace C. Stone verrate ich euch, ob mich diese Geschichte begeistern konnte.
Leseexemplar
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst
© Cover: Grace C. Stone
erschienen bei Independently published
Veröffentlicht 29. Februar 2020
ca. 133 Seiten
Band 18 der Reihe „American Mafia“
erhältlich als Taschenbuch und eBook
Klappentext
Joel hatte mich jahrelang in einem goldenen Käfig gehalten und ich würde es nicht zulassen, dass er mich selbst nach meiner Flucht noch kontrollierte.
Inzwischen war ein Jahr vergangen und ich war mir sicher, dass er das Interesse an mir längst verloren hatte. Ich hatte ja nicht ahnen können, dass er plötzlich als Gastdozent in einer meiner Vorlesungen auftauchen würde.
Zuerst war ich mir sicher gewesen, dass er mich nicht erkannt hatte, schließlich hatte ich alles getan, um mich optisch zu verändern. Leider war er aufmerksamer, als erwartet.
Blieb nur die Frage was er jetzt mit mir tun würde.
© Klappentext: Grace C. Stone
Auf diese Geschichte habe ich mich schon lange gefreut, weil ich die beiden Protagonisten aus einer früheren Folge noch lebhaft in Erinnerung hatte. Dort waren sie zwar nur Nebencharaktere gewesen, aber ihre eigene Geschichte hatte Potenzial und ich war superneugierig auf die Umsetzung.
Leider hatte mir diese aber nicht so sehr gefallen wie erhofft. Ich hätte mir irgendwie mehr Dynamik und eine ordentliche Portion Nervenkitzel erwartet. Normalerweise zeichnen sich Grace C. Stones Bücher durch Frauen aus, die es dem Mann zum Anfang nicht gerade leicht machen. Das war hier nicht der Fall, was ich persönlich schade fand. Faireshalber muss ich sagen, dass es insgesamt schlüssig dargelegt wurde, warum sich vor allem Olivia nicht mehr zierte. Und ein Stück weit konnte ich das auch nachvollziehen, aber diese Lösung war mir zu leicht. Hier hätte ich mich gefreut, wenn Grace C. Stone mehr herausgekitzelt hätte.
Olivia blieb mir als Charakter ein bisschen zu blass. Sie hätte ich gern näher und auch intensiver kennenlernen wollen, denn ihre Vergangenheit war sehr bewegt. Damit wäre mir ihre Entwicklung zu einer selbstbewussten jungen Frau plausibler vorgekommen. Denn im Band 5, als sie noch eine Nebenfigur gewesen ist, war sie sehr zurückhaltend und schüchtern. In Band 18 war sie aber tough drauf.
Da war für mich Joel kerniger und auch präsenter. So richtig nahm ich ihm zwar auch seine Zurückhaltung nicht ab, aber das lag daran, dass ich Joel ja nie in seinem natürlichen Umgang mit Frauen beobachten konnte.
Insgesamt waren mir beide aber sympathisch. Sie agierten und harmonisierten zusammen und es war schon zu Beginn spürbar, dass sie zusammengehören.
Begeistert war ich, dass Clare und Leo wieder mit von der Partie waren. Die beiden Charaktere habe ich wirklich lieb gewonnen und sie haben der Geschichte Würze verliehen.
Ein bisschen enttäuscht war ich auch vom Nebenschauplatz. Mir war der für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt worden. Dabei hatte der wirklich richtig viel Potenzial, um als wirkungsvolles Kontrastprogramm für den sehr erotischen Teil zu sein.
Das war aber leider nicht der Fall, was schade gewesen ist. Denn so zündete für meinen Geschmack auch die überraschende Wendung nicht.
Die erotischen Szenen waren geschmackvoll beschrieben worden. Hier zeichnet sich ganz klar Grace C. Stones flüssiger und bildlicher Schreibstil aus. Trotz Kritikpunkte konnte mich die Autorin dennoch an die Geschichte binden und mich gut unterhalten.
© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Eine äußerst erotische Kurzgeschichte, in der die beiden Protagonisten sich von früher kennen und nun versuchen sie es dieses Mal richtig zu machen.
Lesen:
Für Fans der “American Mafia” Reihe und für Kurzgeschichten Liebhaber empfehlenswert.
Weglegen:
Nicht geeignet für Leser, die keine Erotik in Büchern mögen. Hiervon ist nämlich reichlich zu lesen.
Mal ehrlich:
Die “American Mafia” Reihe aus der Feder von Grace C. Stone mag ich wirklich gern, aber dieser Teil konnte mich nicht so sehr begeistern.
Insgesamt war mir die Geschichte zu weich. Mir fehlte irgendwie der “Biss” der Protagonistin. Olivia sollte eine toughe junge Erwachsene sein, aber gegenüber Joel benahm sie sich einfach nur wie eine Vollverliebte. Gut, das war sie auch, aber Olivia ist damals vor Joel weggelaufen. Hier hätte ich mir einfach mehr Zwist gewünscht. Stattdessen war das relativ schnell abgehandelt worden und da konnte auch die Nebenhandlung nicht mehr viel Spannung in das Buch zaubern. Diese sollte ja normalerweise den Kontrast zum Hauptstrang bilden, aber auch hier zündete für meinen Geschmack die Idee nicht gut genug.
Dennoch und trotz aller Kritik, ich habe die Kurzgeschichte gern gelesen. Vielleicht waren meine persönlichen Erwartungen einfach zu hoch, weil ich schon seit dreizehn Teilen darauf wartete, die Geschichte von Olivia und Joel lesen zu dürfen.
Der Schreibstil von Grace C. Stone hatte mir auf jeden Fall ein flüssiges Leseerlebnis beschert und mich für kurze Zeit aus meinem Alltag entführt.
Fazit:
Band 18 konnte mich zwar nicht zu hundert Prozent überzeugen, da es für meinen Geschmack alles ein bisschen zu smart ablief. Dennoch konnte mich die Geschichte unterhalten und ich habe mich gefreut, alte Bekannte wiederzutreffen.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
Lesetipp:
Hier erfahrt ihr, wie Olivia vor Joel flüchten konnte:
American Mafia: Miami Caught von Grace C. Stone