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Auf „Demon Horde MC Teil 2: Rebel Custody“ hatte ich schon ein Auge geworden, da wusste ich nicht mal, dass es zu einer Trilogie gehört. Das ergab jedoch recht fix eine Recherche, sodass ich natürlich zuerst mit dem Band „Demon Horde MC Teil 1: Enforcer’s Price“ anfing zu lesen. Zwar hatten sich meine Erwartungen nicht vollerfüllt, aber die Lust, Band 2 zu lesen, blieb ungebrochen.

In meiner Rezension „Demon Horde MC Teil 2: Rebel Custody“ von Sarah Hawthorne beleuchte ich, ob sich meine Vorfreude gelohnt hat.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar vom Plaisir d’Amour Verlag erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Demon Horde MC Teil 2: Rebel Custody von Sarah Hawthorne
© Cover: Sabrina Dahlenburg

Infos zum Buch
erschienen bei Plaisir d’Amour Verlag
Veröffentlicht 2. November 2022
Originaltitel Rebel Custody
Übersetzt von Julia Weisenberger
ca. 379 Seiten
Band 2 der Reihe Demon Horde MC
erhältlich als Taschenbuch und eBook
 

Klappentext

Regeln und Gesetze zu brechen ist nichts Neues für den Demon Horde Motorradclub. Aber um das Sorgerecht für seinen Sohn zu bekommen, geht Clubmitglied Skeeter ausahmsweise den legalen Weg. Die Anwältin Miriam Englestein soll seine Probleme lösen – doch stattdessen beschert sie ihm Probleme ganz anderer Art. Ein Blick auf Miriam und Skeeters gespielte Gutmenschen-Fassade zerbröckelt, denn wo seine Seele verdorben ist, ist Miriams Seele rein und weiß. Skeeter will seine zugeknöpfte Anwältin erst auf sein Motorrad, und dann in sein Bett ziehen.

Alles, was Miriam interessiert, ist ihr Job auf der richtigen Seite des Gesetzes. Männer spielen in ihrem Leben keine Rolle. Vor allem mit einem Motorradclub voller Gesetzesbrecher will sie keinesfalls in Verbindung gebracht werden, doch ihr Vater steht auf der Gehaltsliste des Demon Horde MC. Nachdem ihre erste Begegnung mit Skeeter in einem Pfefferspray-Massaker endet, ist irgendetwas an Skeeters Bitte – an Skeeter selbst – dem sie sich nicht verschließen kann. Obwohl sie Skeeter gerne nachgeben und ihn unglaublich leidenschaftliche und köstliche Dinge mit ihrem Körper anstellen lassen möchte, hat sie nicht nur Angst davor, ihre Kanzlei, sondern auch ihr wehrloses Herz aufs Spiel zu setzen.

Schnell verschwimmen die Grenzen zwischen Geschäftlichem und Privatem, und während Miriam und Skeeter ihrer Anziehung nachgeben, kommt ein Stalker Miriam gefährlich nahe …

© Klappentext: Plaisir d’Amour Verlag

Als Erstes treffe ich auf Jean Luc, dessen Straßenname Skeeter lautet und Mitglied im Motorradclub der Demon Horde ist. Ich kenne ihn schon aus dem ersten Band, dort hatte er eine Nebenrolle inne. In „Demon Horde MC Teil 2: Rebel Custody“ wird er zu Hauptfigur, was ich unglaublich interessant finde. Skeeter erfährt ziemlich unsanft, dass er in Wahrheit Vater ist und obwohl er sonst bereit ist, gern mal Gesetze zu brechen, möchte er in diesem Fall alles richtig machen. Sein Ziel ist es, das Sorgerecht für seinen Sohn erhalten. Dazu benötigt er einen guten Anwalt, der sich in persona als Miriam Englestein anbietet. Ihr Vater ist der beste Strafverteidiger zwischen Los Angeles und Seattle und Anwalt des Demon Horde MC. Weil Miriam aber auf keinen Fall Strafsachen übernehmen wollte, ist sie ins Familienrecht gewechselt.

Miriam und Skeeter kommen somit aus zwei verschiedenen Welten. Sarah Hawthorne gelingt es dabei, eine perfekte Balance zu finden, um mir mithilfe der vielen Hintergrundinformationen die Protagonisten näher zu bringen, aber gleichzeitig die Geschichte spannungsvoll voranzutreiben. Dabei kommt „Demon Horde MC Teil 2: Rebel Custody“ mit relativ wenig Action und Dramatik aus. Das finde ich klasse, da der Fokus somit auf dem zwischenmenschlichen Aspekt liegt und durch den Zusammenprall dieser beiden Welten eine unglaublich faszinierende Atmosphäre entsteht. Sie macht mich süchtig und ich lese das Buch innerhalb von nur zwei Tagen durch. Absoluter Seltenheitswert bei mir.

„Demon Horde MC Teil 2: Rebel Custody“ wird abwechselnd von Miriam und Skeeter erzählt. Ich erfahre, wie sie von und übereinander denken. Ihre Gefühle werden nachvollziehbar transportiert, besonders wenn es sich um ihre Bedenken, die sie bezüglich einer möglichen Beziehung haben, dreht. Ich kann all ihre Gedanken absolut nachvollziehen und verstehen. Ich liebe es, dabei zu sein, wie sich alles entwickelt und voranschreitet. Dabei ist nur wenig vorhersehbar, die überraschenden Wendungen machen alles noch aufregender und packender für mich.

Ich mag Skeeter. Er ist weit weg vom gängigen Klischee eines harten Bikers. Er ist fürsorglich aufgrund von Lebenserfahrungen, aber verschlossen. Dies sorgt für Schwierigkeiten, wenn es darum geht, sich zu öffnen. Verständlich, dass Skeeter somit lose Beziehung lieber sind und eine Miriam Englestein seine sorgfältigen Lebensstrategien gehörig durcheinanderwirbelt. Obwohl sich Skeeter in manchen Situationen unmöglich benimmt, hat er eine gute Selbstreflexion zu eigen und es gelingt ihm intuitiv, seine Fehler im Verlauf zu erkennen. Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als Skeeter fest ins Herz zu schließen.

Miriam ist ebenfalls eine interessante Persönlichkeit. Sie besitzt viel Wärme, eine große Portion Empathie und obwohl ihr die Erfahrungen in Beziehungen fehlen, weiß sie genau, was sie möchte und was nicht. Sie ist bereit, dafür einzustehen. Miriam macht keine Kompromisse, wenn etwas gegen ihr Gefühl spricht, was ich unheimlich an ihr schätze. Miriam ist mir sehr sympathisch und ihr Ehrgeiz ist bezaubernd.

Hauptsächlich liegt der Fokus auf der Entwicklung einer Beziehung zwischen den beiden Charakteren. Das Milieu eines Motorradclubs oder der Wirkungsbereich einer Anwältin im Familienrecht sind nur die Rahmenbedingungen. Die beiden Welten bleiben weitergehend unbeachtet. Dafür gelingt es Sarah Hawthorne, eine ganz eigene Welt zu erschaffen, in der die beiden unterschiedlichen Protagonisten aufeinandertreffen können. Dennoch gelingt es der Autorin, solch spannende Nebenschauplätze einzubetten, dass die Entwicklungen interessant bleiben und es zu keinen langatmigen Stellen kommt. Dafür erwarten mich oft ziemlich lustige Situationen, die mich zum Schmunzeln und Lachen bringen. Die Situationskomik ist klasse umgesetzt und ich habe viel Spaß beim Lesen.

Sarah Hawthornes Schreibstil ist leichtgängig zu lesen. Dank der Bildgewalt der beschriebenen Szenen werde ich förmlich mitgerissen. Erleichternd kommt dazu, dass die Kapitel angenehm knackig sind, was schnellere Perspektivwechsel ermöglicht und damit auch für die richtige Dosis Spannung sorgt.
Ich liebe diese Geschichte, denn sie übertrifft meine Erwartungen um Längen. Allerdings komme ich um einen Kritikpunkt nicht drumherum. Er betrifft aber weniger die Geschichte selbst. Der Klappentext verrät mir einfach zu viel von der Story. Besonders der eine Punkt gehört für mich nicht in den Klappentext, denn er mindert den Überraschungseffekt im letzten Teil des Buches. So schlussfolgere ich richtig einen Teil der Ereignisse. Ohne dieses Detail im Klappentext hätte ich diese Wendung so niemals kommen sehen.
Dennoch, die Umsetzung und die Idee in „Demon Horde MC Teil 2: Rebel Custody“ finde ich grandios. Die Art, wie dieses Vorkommnis aufgebaut wurde, lässt mich mitfiebern.

Ein großer Pluspunkt von „Demon Horde MC Teil 2: Rebel Custody“ ist, dass die Bücher unabhängig lesbar sind. Es sind keine Vorkenntnisse zum ersten Band nötig, relevante und wichtige Details werden so wiederholt, dass nicht der ganze erste Teil verraten wird. Wer allerdings den Start in die Trilogie zuerst liest, wird in „Demon Horde MC Teil 2: Rebel Custody“ mit einem schönen Wiedersehen einiger der Figuren aus dem ersten Teil belohnt. Ich fand es toll, die damaligen Protagonisten als Nebenfiguren wiederzutreffen und zu erfahren, wie es zwischenzeitlich mit ihnen weiterging.
Die erotischen Szenen sind wohldosiert und sinnlich geschrieben. Wer nicht so gern Erotik in Büchern liest, kann sie überblättern. Mir gefallen sie sehr, weil sie liebevoll und auf Augenhöhe geschildert werden.

Demon Horde MC Teil 2: Rebel Custody von Sarah Hawthorne
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Hier prallen die Welten eines Motorradclub Mitgliedes und einer Anwältin aufeinander, sodass Situationskomik und Spannung vorprogrammiert sind. Es erwartet euch ein tiefschichtiger Liebesroman.

Lesen:

Wer Lust auf einen Biker-Roman hat, der ohne windige Clubgeschäfte und Machoauftreten auskommt, findet hier eine sehr unterhaltsame romantische Geschichte.

Weglegen:

Wenn ihr die Erwartungshaltung habt, von Alpha-Männern mit Bikerhärte und rohen Dialogen zu lesen sowie von gefährlichen Clubgeschäften vor einer düsteren Kulisse, dann müsst ihr zu einem anderen Werk greifen.

Mal ehrlich:

Obwohl Band 1 der Trilogie meine Erwartungen nicht gänzlich erfüllen konnte, freute ich mich schon auf den zweiten Teil.
Dieses Mal ist der männliche Protagonist Skeeter, den ich schon als Mitglied der Demon Horde MC im Vorgängerband als Nebenfigur kennengelernt hatte. Seine Bereitschaft, gesetzliche Regeln zu brechen, endet in dem Moment, als er erfährt, dass er Vater ist. Um legal das Sorgerecht für seinen Sohn zu erhalten, benötigt er die Hilfe von Anwältin Miriam. Ihr Vater vertritt oft die Belange des Motorradclubs und obwohl Miriam eigentlich gar nichts mit dem Geschäftszweig ihres Dads zu tun haben möchte, ist sie bereit, Skeeter als Anwältin zu helfen.
Der Aufbau der Beziehung erfolgt im richtigen Tempo. Die Gefühle der zwei werden so echt transportiert, dass ich sie nachempfinden kann, wohl auch deshalb, da sie selbst berichten, was sich ereignet. Die ganze Entwicklung liest sich natürlich und dank des packenden Plottwists bleibt die Spannungskurve hoch. Lediglich ein verratenes Detail im Klappentext nimmt der Geschichte ihren Überraschungseffekt gegen Ende des Buches, was ich schade finde.
Die erotischen Szenen sind maßvoll, auf Augenhöhe und schön beschrieben.
Ein super Pluspunkt sind für mich die kurzen Kapitel, aber auch die Tatsache, dass es nicht notwendig ist, den ersten Band gelesen zu haben, um den Ereignissen folgen zu können. Aber es macht definitiv Spaß, Charaktere aus dem ersten Band kurzzeitig wiederzutreffen.
Auch gefällt mir extrem gut, dass diese Geschichte sich ganz klar vom ersten Band abhebt und völlig anders ist. Die Ängste und Emotionen der Charaktere sind realistisch, die Entwicklung der Ereignisse authentisch und plausibel. Vor allem die Vielfältigkeit aller Figuren sind besonders.
Obwohl es um ein Mitglied eines Motorradclubs geht, steht das MC-Leben nicht im Fokus. Es spielt eher eine untergeordnete Rolle, was mich aber überhaupt nicht gestört hat.

Fazit:

Eine ungewöhnliche MC-Romanze mit viel Herzwärme, Humor und packenden Entwicklungen. Spannungsvolle Unterhaltung und glaubwürdige Charaktere runden diese Liebesgeschichte mit Tiefgang perfekt ab.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

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