Walter Pulaski ist mir als Ermittler ans Herz gewachsen. Anders als die beiden ersten Teile dieser Reihe, die ich noch einmal gelesen habe, kannte ich den dritten Band noch nicht. Voller gespannter Erwartung habe ich mich ans Lesen gemacht und erzähle ich euch
In meiner Rezension „Rachewinter“ von Andreas Gruber, wie mir der Thriller gefallen hat.
© Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
erschienen beim Goldmann Verlag
Veröffentlicht 17. September 2018
ca. 592 Seiten
Band 3 der Walter-Pulaski-Reihe
erhältlich als Taschenbuch, Hörbuch und eBook
Klappentext
© Klappentext: Goldmann Verlag
„Rachewinter“ ist unabhängig von den ersten beiden Büchern lesbar. Kleinere Hinweise auf vergangene Ereignisse dienen lediglich zum besseren Verständnis, spoilern aber die Geschehnisse aus den anderen Büchern nicht. Dennoch empfehle ich das Lesen in der richtigen Reihenfolge, weil dann auch die Entwicklung der Hauptcharaktere besser nachvollziehbar ist.
Die Geschichte wird rund zwei Jahre nach den Ereignissen von „Racheherbst“ erzählt. Der Einstieg in „Rachewinter“ gefiel mir gut, da er ungewöhnlich ist und ich mich gleich zu Spekulationen habe hinreißen lassen.
Andreas Gruber bleibt seinen Handlungsaufbau treu, lässt mich dank verschiedenster Handlungsebenen mehreren Personen über die Schulter schauen. Allen voran Kriminaloberkommissar Walter Pulaski und der Wiener Anwältin Evelyn Meyers. Ich mag beide Charaktere unheimlich gern, da sie zwar grundverschieden, aber stets das gleiche Ziel vor Augen haben: Gerechtigkeit.
Auch die Antagonisten bringen ordentlich Stimmung ins Geschehen und es entsteht dadurch eine fesselnde Atmosphäre. Interessant finde ich hier das Spiel mit Gut und Böse sowie die Vielzahl an Personen, die ich einfach nur niederträchtig empfand. Das wirft ständig ein anderes Licht auf die Geschehnisse, was dafür sorgt, dass eben nicht alles schwarz und weiß betrachtet werden kann.
Andreas Gruber legt viele gemeine Fallstricke aus, über die ich regelmäßig stolpere und mich dazu veranlassen, meine Überlegungen sowie Vermutungen immer wieder zu hinterfragen. Es gelingt es mir nicht, das Netz aus vielen Feinheiten ohne Hilfe zu entwirren und bin jedes Mal über die zackigen Wendungen überrascht. Hinzukommt eine unglaublich packende Mischung aus Thrill und Action, die „Rachewinter“ zu einem äußerst spannenden Buch machen.
Während ich bei „Racheherbst“ ein wenig traurig darüber gewesen bin, dass Evelyn im Verlauf mehr in den Hintergrund gedrängt wurde, ist dies bei „Rachewinter“ erfreulicherweise nicht der Fall. Beide Fälle sind vom Anteil ungefähr gleich angesetzt und ich fiebere auf die Verschmelzung der einzelnen Fäden regelrecht hin. Hinzu kommt der unglaublich flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Szenerien atmosphärisch und lebendig wirken lässt.
Der Showdown hat mich so richtig gepackt und ich habe die einzelnen Entwicklungen einfach nicht kommen sehen.
Besonders angenehm überrascht bin ich vom Ende. Besonders an der einen Stelle, in der wohl viele Autoren eher auf ein Happy End gesetzt hätten, kam hier ein absolut überzeugender und sehr realistischer Ausgang. Das tat mir auf der einen Seite unheimlich leid, aber andererseits war es so passender zu diesem packenden Thriller.
© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Ein Thriller, der von einer sehr spannenden Handlung lebt, in dem es vor Antagonisten und Vertuschung nur so wimmelt.
Lesen:
Wenn ihr auf der Suche nach einer guten Mischung aus Action und Thrill seid, dann kann ich euch „Rachewinter“ wärmstens empfehlen.
Weglegen:
Ihr mögt keine Thriller? Dann ist das wirklich auch der einzige Grund, weshalb ihr das Buch weglegen solltet.
Mal ehrlich:
Wie der Titel schon verrät, geht es auch im dritten Teil der Pulaski-Reihe mal wieder um Rache. Obwohl Andreas Gruber einem gewissen Schema treu bleibt, gelang es ihm hier einen sehr wendungsreichen und spannungsgeladenen Thriller zu konstruieren. Interessanterweise griff er das Thema Transgender auf und setzte es klug sowie sehr sauber recherchiert um.
Wie gewohnt gab es mehrere Handlungsebenen, die auf den ersten Blick nicht viele Gemeinsamkeiten aufwiesen. Besonders auffällig in „Rachewinter“ war, dass es erstaunlich viele offene Antagonisten gab, den ich prinzipiell schon mal alles zu getraut hätte.
Sehr zu meiner Erleichterung hatten dieses Mal Pulaski als auch Evelyn ungefähr einen gleichgroßen Handlungsraum, was die Dynamik zwischen den einzelnen Handlungssträngen und den beiden so unterschiedlichen Charakteren gekonnt herausstellte.
Der Handlungsaufbau war recht komplex gestaltet, aber auch so geschickt aufgebaut, dass ich regelmäßig meine Vermutungen neu überdenken musste. Gerade beim packenden Finale erlebte ich so manche überraschende Wendung und war völlig geflasht vom Showdown.
Der Mix aus Thrill, Action und faszinierender Raffinesse seitens Evelyn und Pulaski machten „Rachewinter“ für mich zum besten Teil der Reihe. Ein bisschen schade, dass hier wohl die Reihe mit diesem Buch endet. Aber noch bleibt mir ja das Crossover zwischen Pulaski und Sneijder in „Todesrache“.
Fazit:
Ein Thriller, der sich durch seine vielschichtigen Charaktere und einem spannungsvollen Plot Twist sehr gut lesen lässt und spannende Unterhaltung bereithält.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
Lesetipp:
Lust auf eine ungewöhnliche Story mit packendem Plot Twist?
Dann empfehle ich euch:
Hinter diesen Türen von Ruth Ware
Das klingt spannend. Ich mag gerne Serien Thriller. Welches Buch von der Serie sollte ich darum vorher lesen? Gibt es nur diese zwei, oder noch mehr?
Liebe Marion,
Rachewinter ist der letzte Teil der Trilogie. Wenn du die ganze Reihe lesen möchtest, dann starte mit Rachesommer von Andreas Gruber. Dies ist der erste Band.
Liebe Grüße
Mo
Klingt richtig spannend. Bin an sich ein richtiger Fan von Thrillern, habe dieses Genre in letzter Zeit aber etwas vernachlässigt. Mit diesem Buch ist es aber wieder in den Vordergrund gerückt. Vielen Dank dafür.
LG,
Vici
Sehr gern, liebe Vici und ganz viele spannende Lesestunden wünsche ich.
Liebe Grüße
Mo