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Es ist wirklich schon gefühlt Ewigkeiten her, seit ich einen Roman aus der Feder von Ivy Paul gelesen hatte. Neulich stand mir jedoch so sehr der Sinn nach eins ihrer Bücher, dass ich spontan eins bestellt hatte, was mich am meisten ansprach. Da es aber der dritte Band einer Reihe ist, empfahl mir die Autorin, mit dem ersten Band zu starten.

In meiner Rezension „Skandal um Lady Rowena“
von Ivy Paul verrate ich, wie mir der Regency Roman gefallen hat.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar von Ivy Paul erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Skandal um Lady Rowena von Ivy Pau
© Cover: Art for your books, Sabrina Dahlenburg

Infos zum Buch
erschienen bei Independently published
Veröffentlicht 24. Februar 2021
ca. 391 Seiten
Band 1 der Reihe Lords of the Hellfire Club
erhältlich als Taschenbuch und eBook
 

Klappentext

Niemals würde sich Rowenas Cousine die Einladung zum Maskenball des geheimnisvollen Hellfire Clubs entgehen lassen. Ein Besuch, den sie jedoch mit ihrem Leben bezahlt.Lady Rowena schwört, den Schuldigen ausfindig zu machen und gerät prompt in Bedrängnis, aus der sie Colin Bannister, Marquess Breadelbane rettet. Doch nun ist sie gezwungen den gefühlskalten Lord mit dem üblen Ruf zu heiraten. Die Vernunft rät ihr, ihm zu misstrauen, denn er scheint mehr über den Hellfire Club und die Vorgänge dort zu wissen, dennoch verliebt sie sich in ihren Gatten. Ist Colin derjenige, der sie beschützen oder endgültig zu Fall bringen kann?

Teil 1 der Regency Romance-Reihe „Lords of the Hellfire Club“.Beruht in groben Zügen auf meinem Roman „Lustnebel“, der 2013 bei einem Verlag veröffentlicht worden war.

© Klappentext: Ivy Paul

„Skandal um Lady Rowena“ ist der Start in die Hellfire-Reihe und obwohl Personen auf dem Cover immer Geschmackssache sind, gefiel mir die Lady und der Hintergrund. Am interessantesten war für mich allerdings der Klappentext, der meine Neugierde anfachte. Sehr gut gefiel mir, dass gleich zu Beginn darauf hingewiesen wurde, dass Teile der Geschichte schon einmal unter anderem Namen veröffentlicht und nun stark überarbeitet wurden.

Die personale Erzählperspektive fand ich angenehm und nahm mich gleich mit in das Jahr 1813, wo ich Lady Rowena kennenlernte. Auf den ersten Blick wirkte sie äußerst sittsam, freundlich und folgsam. Nicht unbedingt die Attribute, die ich bei Protagonistinnen sonderlich ansprechend finde. Doch in Rowena wohnte auch die Neugierde, die sie zu mancherlei Dummheiten hinreißen und sie entsprechend auch in unangenehme, bisweilen gefährliche Situationen geraten ließ.

Es ging auch sofort spannend los und gebannt folgte ich den Ereignissen, die am Ende dazu führten, dass ich auch Colin kennenlernen durfte. Ihn fand ich sofort extrem interessant. Sein Charakter war nicht gleich offen zu erkennen, er umgab sich mit vielen Geheimnissen und wirkte zumeist undurchschaubar. Besonders seine Zeit bei den Lakota-Indianern fand ich spannend, nur leider erfuhr ich davon recht wenig.
Generell lag der Fokus überwiegend auf Rowena, sodass mir eine komplette Sicht auf die Zusammenhänge verwehrt blieb. Ich nahm an Rowenas Leben teil und lernte so einiges über die gesellschaftlichen Werte, Normen und Pflichten. Es war spürbar, wie sauber Ivy Paul dazu recherchiert hatte. Durch die sehr anschaulich beschriebenen Details entstand eine aufreizende historische Atmosphäre, die mit einigen pikanten Szenen gewürzt wurden.

Der Schreibstil von Ivy Paul tat sein Übriges, das ich mich in der Geschichte wohlfühlte. Die Erzählungen waren zumeist ruhig und besonnen, doch es mischten sich auch spannungsvolle Momente darunter, wenn Rowena in Gefahr geriet oder das Aufeinandertreffen zwischen ihr und Colin in den leidenschaftlichen Bereich wechselten. Dabei ging Ivy Paul bei den Beschreibungen behutsam vor, verhüllte mehr als sie offenbarte und schuf damit eine herrlich schöne romantische Stimmung.
Hin und wieder schlich sich auch ein bisschen Mystery in die Erzählungen, zwar nur zart, aber ausreichend, um für eine packende Atmosphäre zu sorgen.

Zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten, Namen in Verbindung mit den richtigen Adelsbezeichnungen herzustellen, sodass ich öfter mal zurückblättern musste. Mir hätte hier ein Personenglossar geholfen, den Überblick zu behalten. Im Verlauf der Geschichte jedoch nahmen die Adelsbegegnungen rapide ab, sodass es für mich keinerlei weitere Probleme gab.

Zwischen einigen Ereignissen lagen manchmal Tage und Wochen, die jedoch aus dem Kontext heraus erkennbar waren oder zu Beginn eines Kapitels kenntlich gemacht wurden. So gab es keine langatmigen Szenen und ich konnte die breit gefächerten spannungsgeladenen Momente genießen.
Einzig manche Szenenwechsel innerhalb eines Tages gingen mir zu flott. Dadurch war ich dann einen kurzen Augenblick verwirrt. Hier hätte ich es schöner gefunden, wenn die Übergänge sanfter und fließender gewesen wären.

„Skandal um Lady Rowena“ war wirklich ein schöner Regencyroman, der mich gut unterhalten konnte. Das Ende fand ich ein wenig hastig erzählt, hier hätte es gern etwas ausschweifender sein dürfen. Auch kam mir für meinen Geschmack der mysteriöse Hellfire Club etwas zu kurz. Noch immer habe ich den Zweck dieser Vereinigung nicht verstanden, hoffe aber, dass ich in den weiteren Bänden die Erleuchtung dazu finde.

Skandal um Lady Rowena von Ivy Pau
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Eine traditionelle Regency-Romance in deren Mittelpunkt Lady Rowena steht, die gern den Tod ihrer Cousine rächen würde.

Lesen:

Wenn ihr historische Liebesgeschichten mögt, die in England zur Zeit der britischen Regency spielen.

Weglegen:

Solltet ihr keine Liebesromane lesen, dann Finger weg von dem Buch.

Mal ehrlich:

Auf Lady Rowena und den Skandal, der sie ereilen sollte, war ich schon sehr gespannt. Ivy Paul nahm mich mit in die Zeit um 1813, die heute als die Epoche des britischen Regency bekannt ist. In einem breiten Geflecht aus gesellschaftlichen Normen und Wertvorstellungen tauchte ich in die Welt einer jungen Lady ab, die mit den Schattenseiten der Menschen konfrontiert wurde und daraufhin den Tod ihrer Cousine aufklären und sühnen möchte. Was natürlich für Rowena nur einen ziemlich begrenzten Handlungsspielraum zu lässt.
Ivy Paul gelang es mit viel Feingefühl und Geschick eine unterhaltsame Geschichte zu weben, in deren Mittelpunkt die sittsame und gleichzeitig neugierige Rowena stand. Mir kamen ein bisschen Colin und seine Sicht auf die Dinge zu kurz, ihn fand ich besonders interessant. Rowena mochte ich, auch wenn sie mir manchmal sehr naiv vorkam. Doch besonders ihre Empfindungen, ob nun romantischer oder schauerlicher Natur, brachten Spannung ins Geschehen. Ein Hauch Mystik hielt auch Einzug, jedoch so zart, dass es auch blanker Zufall gewesen sein könnte.
Ein bisschen schade fand ich, dass der ominöse Hellfire Club zu kurz kam. Ich weiß noch immer nicht genau, was es mit ihm auf sich hat. Aber das werde ich bestimmt in den kommenden Büchern erfahren.

Fazit:

Eine beschauliche Liebesgeschichte, in der sich aufregende Krimi und Thrillerelemente schlichen und für gute Unterhaltung sorgten.

*Das Buch ist aktuell nur bei Amazon erhältlich*

Lesetipp:

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