Als mir meine Mutter „Achtung, Geschichtsdiebe“ zum Lesen überreichte, war ich nicht begeistert. Ein Buch, das über 400 Seiten hat, habe ich noch nie gelesen und ehrlich gesagt hatte ich auch wenig Lust daran, etwas zu ändern.
Nun erfahrt ihr in meiner Rezension
„Achtung, Geschichtsdiebe“ von Nicole Grom,
ob mich das Buch doch noch begeistert hat.
Leseexemplar
❧ Vielen Dank an Literaturtest für die Vermittlung
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst
© Umschlag: minkadu Kommunikationsdesign
erschienen bei World for Kids
Veröffentlicht 20. September 2021
Illustrationen von Barbora Kyšková
Empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahre
ca. 424 Seiten
erhältlich als gebundenes Buch
Klappentext
© Klappentext: World for Kids
Das Cover fand ich nicht so toll, da für mich darauf nichts Spannendes zu sehen war. Auch mit dem Buchtitel konnte ich im ersten Moment nichts anfangen, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, was in „Achtung, Geschichtsdiebe“ passieren könnte. Im Nachhinein musste ich aber feststellen, dass der Buchtitel zur Geschichte passte.
„Achtung, Geschichtsdiebe“ ist ein Kinderroman, dessen ganze Handlungen in diesem Buch erzählt werden. So braucht niemand Angst zu haben, dass es ein Vorgängerband oder gar eine Fortsetzung gibt.
Die Ereignisse spielten nur in der Stadt Prag. Ich konnte mir die Handlungsschauplätze gut vorstellen, da Nicole Grom auffällige Details der Stadt genannt hatte. Außerdem schaffte es die Autorin mit ihren Beschreibungen, dass ich Prag gerne mal in echt sehen und ich den Spuren der Hauptfiguren gerne folgen würde.
Nicole Grom legte auch Wert auf echte tschechische Namen, die mir besonders beim ersten Mal lesen schwerfielen. Am Ende des Buches gab es noch die kleine Hilfe „Wie die Tschechen sprechen“, in denen erklärt wurde, wie einige Buchstaben korrekt ausgesprochen werden. Dies fand ich ganz nützlich.
Die Hauptcharaktere waren Pavel, Jana und Streusel. Streusel war der Hund von den Zwillingen Jana und Pavel, die in ihrer Freizeit ihre beste Freundin Tereza bei den Stadtführungen unterstützten. Dort spielten sie erfolgreich die Gespenster und bekamen am Ende sogar Süßigkeiten für ihre Leistungen geschenkt.
Die drei machten gleich einen tollen Eindruck auf mich, sodass ich gerne mit ihnen unterwegs gewesen wäre. Am liebsten hätte ich aber viel mit Pavel unternommen, weil er schlau war und manche Situationen ernster als Jana genommen hatte.
Jana hatte dafür die tolle Eigenschaft, aus nicht so guten Situationen etwas Lustiges zu machen. Was dann die Stimmung auflockerte.
„Achtung, Geschichtsdiebe“ wurde in vier Teile und diese wiederum in jeweils mehrere Kapitel unterteilt. Die Längen der Kapitel waren genau richtig für mich. Nicht zu kurz und nicht zu lang, genau richtig, um nicht die Lust am Lesen zu verlieren.
Das erste Kapitel war jedoch für mich langweilig und ich hatte das Gefühl, dass dies so bleiben könnte. Gleichzeitig hoffte ich aber, dass es nicht so sein würde. Doch ab dem zweiten Kapitel vom ersten Teil gefiel es mir schon viel besser, da einige lustige Dinge passierten.
Es dauerte auch gar nicht lange, da wurde das Buch immer spannender, da viele merkwürdige Dinge geschahen.
Die Geschichte wurde in der dritten Person erzählt. Ich begleitete nur Jana, Pavel und Streusel auf ihren Abenteuern. Manchmal mussten sie auch Briefe lesen, was ich spannend fand, denn die Verfasserin konnte dabei Ereignisse vorhersehen.
„Achtung, Geschichtsdiebe“ gefiel mir eigentlich ganz gut, aber bei den schwierigen Wörtern, die ich noch nicht kannte, war ich manchmal am Verzweifeln. Insgesamt war das Buch schon etwas anspruchsvoller zu lesen, als ich es gewöhnt bin. Bei manchen Kapiteln musste ich mich schon mehr konzentrieren, um den Geschehnissen folgen zu können. Meist passierte das dann, wenn schwierigere Wörter häufiger auftauchten.
Ich habe sogar etwas aus dem Buch gelernt, da ich ein paar Gebäude in Prag, wie beispielsweise die Teynkirche kennenlernen durfte.
Ich würde sagen, dass „Achtung, Geschichtsdiebe“ eine gelungene Mischung aus mehreren Bucharten gewesen ist. So gab es neben fantastischen Elementen auch Dinge, die es in Wirklichkeit gibt.
Ich denke, dass die Empfehlung ab 10 Jahren genau richtig ist, denn für jüngere Kinder könnte diese sehr ausführliche Geschichte schnell zu anstrengend werden.
Zu den Zeichnungen von Barbora Kyšková kann ich gar nicht so viel sagen. Ich war schon enttäuscht davon, dass es nur vier Stück passend zu den Teilen gegeben hatte. Außerdem zeigten die Bilder nur das, was in den Kapiteln zuvor passiert war. Ich glaube, wenn es mehr Zeichnungen von Barbora Kyšková zur Geschichte gegeben hätte, dann hätte mir das auch insgesamt besser gefallen.
© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Eine abenteuerliche Reise durch Prag an der Seite von zwei Kindern und ihrem Hund, die nicht immer ungefährlich ist.
Lesen:
Lesen sollten es die Kinder, die kriminalistische Geschichten mögen und keine Angst vor Monstern haben.
Weglegen:
Wer keine mysteriösen Geschichten mag, sollte das Buch lieber weglegen.
Mal ehrlich:
Als meine Mutter mit dem rund 400 Seiten dicken Buch um die Ecke kam, hatte ich aus Prinzip schon keine Lust, es zu lesen. Dann war auch noch das erste Kapitel ultralangweilig und ich hatte die Befürchtung, dass sich das auch nicht mehr ändern würde.
Ab dem zweiten Kapitel des ersten Teiles wurde es auf einmal für mich spannend, weil die Geschichte geheimnisvoller geworden ist. Mit den Zwillingen Jana und Pavel und ihrem Hund Streusel erlebte ich plötzlich merkwürdige Dinge. Was steckte dahinter und warum geschah das alles?
Ich wollte dem auf den Grund gehen und mochte das Buch gar nicht mehr weglegen. Zudem lernte ich in der Geschichte Prag und seine Sehenswürdigkeiten kennen, die ich auch gerne mal in echt entdecken möchte.
Die Altersempfehlung ab 10 Jahre sehe ich auch so, da die Geschichte manchmal nicht so leicht zu lesen war. Tschechische Namen und auch andere schwierige Wörter sorgten oft dafür, dass ich mich gut auf die Geschichte konzentrieren musste. Trotzdem mochte ich die Erzählart der Autorin und ich fand die Mischung aus Geschichtlichem, Sagen und Fantasy ganz gut. Insgesamt ein spannendes Abenteuer, was aber nicht unbedingt etwas für schreckhafte Kinder ist.
Fazit:
Das Buch hatte in jedem Teil ein Höhepunkt, der spannend umgesetzt wurde, sodass ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen. „Achtung, Geschichtsdiebe“ wäre für alle Kinder geeignet, die mysteriöse Geschichten mögen. Aber die auch in der Lage sind, mit sehr gefühlvollen Erzählungen klarzukommen.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
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Hallo Lesejunior,
Vielen Dank für Deine Empfehlung. Das klingt sehr spannend und ich könnte mir das auch gut für meinen Sohn vorstellen. Wenn ich es denn schaffe, dass er über das erste Kapitel hinaus kommt. Aber Du schreibst ja, dass es immer spannender wird, das wird uns helfen, am Ball zu bleiben.
Viele Grüße
Bastian
Hi Bastian,
ja, auf jeden Fall dranbleiben. Es wird dann richtig spannend, mein Papa aber mochte es von Anfang an. Daher kann es auch gut sein, dass es euch sofort gefällt.
Viele Grüße
Lesejunior
Hallo Juniorleser,
erstmal Respekt. In Deinem Alter hätte ich mich wahrscheinlich nicht überzeugen lassen ein 400 Seiten Buch zu starten.
Danke für die spannende Rezension und Beschreibung. Dank des Tüftlerbuches, welches ich aufgrund Deiner Bewertung gekauft habe, weiß ich nur zu gut… auf Deine Meinung ist absolut verlass.
Also, weiter so 🙂
Viele Grüße, Katja
Oh, danke Katja. Das freut mich riesig.
Lust hatte ich ja auch gar keine auf das Buch, aber Mama kann da sehr hartnäckig sein…
Viele Grüße
Lesejunior
Lieber Lesejunior,
da hast du aber ein umfangreiches Buch hinter dir – Respekt.
Die Hilfe für die Aussprache der tschechischen Namen ist wirklich eine gute Sache. Dass im Buch aber so viele schwierige Wörter enthalten sind, dass es den Lesefluss stört, ist schade. Toll, dass du dich durchgekämpft hast und dennoch einiges an deiner Lektüre genießen konntest.
Dass bei der enormen Seitenzahl nur 4 Illustrationen im Buch auftauchten, ist wirklich schade. Da hätten einige Zeichnungen mehr vielleicht die Lesemotivation gefördert.
Danke für den Einblick in dieses Buch.
Herzliche Grüße
Anja
Hallo Anja,
danke für deinen Kommentar. Das freut mich, dass du dir die Zeit genommen hast mir zu schreiben. Ja, das mit den Illustrationen war sehr schade, ich hätte mehr auch viel besser gefunden.
Viele Grüße
Lesejunior
Oh wie cool, ein Kinderbuch, das in Prag spielt! Ich war zwar erst einmal in dieser Stadt, aber fand sie echt schön! Das war damals zur Weihnachtszeit und alles war so schön geschmückt! Dass 400 Seiten auf den ersten Blick abschreckend wirken, kann ich verstehen, aber ein tolles Buch kann gar nicht genug Seiten haben!
PS: Und dass mal eine „Jana“ Hauptperson ist, fand ich auch toll!
Liebe Grüße
Jana
🙂 Liebe Jana,
dann nichts wie ran an das Buch. Und schon kannst du deinen Namen viel lesen und ein spannendes Abenteuer erleben ;).
Liebe Grüße
Mo
Deine Kinder- und Jugendbuch-Rezensionen lese ich immer besonders gerne, da ich immer auf der Suche nach Lektüre für meine Tochter bin. Allerdings gebe ich dir Recht, dass 400 Seiten schon ein Wort sind… das kann abschreckend wirken. Auf der anderen Seite gefallen ihr geheimnisvolle Geschichten schon gut. Mal sehen…
Liebe Karin,
ich empfehle euch die Leseprobe zu testen. Dann bekommt ihr ein Gefühl für den Schreibstil und die Story und könnt dann besser einschätzen, ob 400 Seiten machbar sind.
Liebe Grüße
Mo