Das Buch wurde mir zu einer Zeit vorgestellt, als ich selber gerade in einer Phase steckte, dass mir etwas Angst gemacht hat. So war ich neugierig auf dieses Werk geworden, denn zum einen begleiten uns immer mal wieder Ängste, aber speziell auch unsere Kinder. Da ich von Fabian Grolimund schon andere nützliche Bücher kenne, war mein Interesse geweckt.
In unserer Rezension
„Huch, die Angst ist da! – Wie sich Kinder und Eltern mit ihrem Angstmonster aussöhnen können“
von Ulrike Légé und Fabian Grolimund
erfahrt ihr, ob das Buch interessant und am Ende auch hilfreich für uns gewesen ist.
Leseexemplar
❧ Vielen Dank an Literaturtest für die Vermittlung
❧ Unsere Meinung ist davon unbeeinflusst
© Umschlagabbildung: René Amthor, Hilden
© Umschlaggestaltung: Claude Borer, Riehen
erschienen bei Hogrefe AG
Veröffentlicht 28. Juni 2021
Farbige Illustrationen von René Amthor
Empfohlenes Lesealter: ca. 6 – 11 Jahre
ca. 160 Seiten
erhältlich als gebundenes Buch und eBook
Klappentext
© Klappentext: Hogrefe AG
Angst – jeder kennt sie, jeder hatte schon mal Besuch von ihr. Ängste können ziemlich unterschiedlich sein, auch das wissen wir schon. Manches, was anderen das Fürchten lehrt, finden wir überhaupt nicht beängstigend. Und so ist das auch mit unseren Kindern. Jedes Kind ist individuell und dies wurde auch gleich von Beginn an klargestellt. „Huch, die Angst ist da!“ ist eine Kombination aus Sach- und Mitmachbuch, das mich als Elternteil sofort angesprochen hatte.
Schon im Vorwort wurde mir eine Empfehlung nahegelegt, nämlich den Elternteil zuerst zu lesen. Diesem folgte ich und muss sagen, dass dies ein sehr kluger Rat gewesen ist.
In mehreren Kapiteln setzten sich die beiden Autoren mit dem Thema Angst auf vielfältige Weise auseinander. So gab es nicht nur kleine Exkurse in die frühen Anfänge der Menschheit, sondern auch Einblicke in die psychologischen Forschungsgebiete und den daraus resultierenden Studienergebnissen. Aber auch Erzählungen aus dem eigenen Erfahrungsschatz des Autorenduos fanden Platz.
Der Elternteil ist also der Sachbuchteil. Aber niemand muss sich vor quälend langatmigen und schwer verständlichen, wissenschaftlich angehauchten Texten fürchten. Ganz im Gegenteil. Ulrike Légé und Fabian Grolimund waren darauf bedacht, alles knackig und sehr gut verständlich erklärt auf den Punkt zu bringen. Die einzelnen Kapitel bauten sich logisch ineinander auf, waren von einer superangenehmen Kürze und hielten hier und da auch ein rotes Kätschen mit dem Wichtigsten in Kürze zusammengefasst parat.
Ein besonders großer Pluspunkt war hier der Mitmachteil für die Eltern. Gezielte Fragen am Schluss der Kapitel luden zum Nachdenken und verarbeiten des eben gelesenen ein. Nicht immer bezogen sich die Fragen auf unsere Kinder, nein, auch wie Erwachsenen werden eingeladen, uns unseren eigenen Ängsten zustellen.
Der Elternteil war für mich hochinteressant und informativ. Zum Beispiel wusste ich nicht, dass die Angst zwei verschiedene Ursprünge in unserem Gehirn haben kann. Je nachdem von wo das Signal kommt, müssen andere Ansätze zur Begegnung mit der Angst gewählt werden. Aber es ging auch darum, wie wir als Eltern mit den Ängsten unserer Kinder sicher umgehen können. Wie wir sie besser begleiten können und wann es sinnvoll ist, sich professionelle Hilfe zu holen.
Der Schreibstil der beiden Autoren empfand ich als sehr angenehm. Es wirkte nie belehrend. Stattdessen hatte ich das Gefühl, herzlich und mit viel Einfühlungsvermögen durch die Welt der Angst und ihrer kleinen Monster geführt zu werden, um mehr Verständnis für die komplexen Vorgänge zu erhalten. Zu dem machten Ulrike Légé und Fabian Grolimund den Eltern Mut, sich den Ängsten ihrer Kinder anzunehmen, sie nicht kleinzureden und gaben reichlich wertvolle Tipps und Hilfestellungen. Und das aller wichtigste Statement war für mich: Wir Eltern müssen nicht perfekt sein, um unseren Kindern eine Stütze während ihrer Angstphase zu sein.
Nachdem ich den Elternteil gelesen hatte, begann ich mit meinem Lesejunior den Kinderteil zu entdecken. Ich war sofort positiv angetan davon, dass mein Kind eine direkte Ansprache von Ulrike Légé und Fabian Grolimund erhielt und ihm erklärt wurde, wie der Ablauf des Buches funktionierte. Sofort wurde Druck herausgenommen. Nicht alle Mitmachaufgaben müssen gemacht werden, sondern wir sollten uns ganz entspannt dem Thema Angst widmen können.
© Foto: Monique Meier
Kindgerecht wurde erklärt, was Angst eigentlich ist. Parallel wurde uns die Familie Schlottermann vorgestellt, die zu besseren Visualisierung unterschiedliche Angstmomente durchlebte. Und dann gab es ja noch das Angstmonster, welches auch eine Form erhielt, um es greifbarer für die Kinder zu machen. An dieser Stelle möchte ich ein großes Lob an den Illustrator René Amthor aussprechen. Dieses niedliche Angstmonster war überhaupt nicht gruselig. Niemand fürchtete sich vor diesem knuffigen Kerlchen, was ich prima fand. So kamen wir völlig ungezwungen über unsere Ängste ins Gespräch. Mithilfe der Illustrationen wurde der Text für die Kinder noch verständlicher und weckte sogar Momente des Wiedererkennens. Besonders stach bei uns die Seite hervor, in der sich das Angstmonster verkleidet hatte. Da fiel meinem Lesejunior auf, dass das bei ihm auch manchmal der Fall ist und die Erklärung, warum sich das Angstmonster verkleidet, half ihm alles besser zu verstehen.
© Foto: Monique Meier
Beim Mitmachteil für die Kinder hatten wir viel Spaß und besonders die Aufgabe, unser eigenes Angstmonster zu malen, regte unsere Fantasie sehr an. Seine Angst einfach mal zu zeichnen, nimmt ihr schon einen Teil des Schreckens. Ich hatte das gute Gefühl, dass uns dieses Buch auf mehreren Ebenen gutgetan hat. Besonders mag ich es, dass wir es auch zukünftig immer mal wieder zur Hand nehmen können. Denn die zahlreichen Tipps zur Bewältigung von Angst können immer wieder angewandt werden. Hier möchte ich auch noch erwähnen, dass ich es klasse finde, dass es auch Vorlagen am Ende des Buches gibt, die bei Bedarf immer wieder kopiert werden können.
Das Ende des Kinderteils fand ich grandios und begeistert mich noch immer sehr. Denn die Angst hat einen ganz eigenen Brief ans Kind geschrieben. Ein Brief, der sogar mir Trost und Mut zugesprochen hat. Von vorn bis hinten ein wirklich toll durchdachtes und nützliches Buch rund um das Thema Angst.
© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Gestatten, Angstmonster, mein Name. Ich nehme dich und deine Kinder an die Hand und zeige dir meine Welt und warum ich dich besuchen komme. Lass uns beide kennen und miteinander leben lernen.
Lesen:
Wenn euch das Thema Angst im Alltag mit euren Kindern begleitet und ihr euch und eure Kinder altersgerecht informieren wollt.
Weglegen:
Wer lieber ein hochkomplexes Sachbuch liest, wird hier nicht glücklich werden. Für alle anderen ist dieses Buch hier eine Top-Empfehlung
Mal ehrlich:
Angst. Jeder kennt sie. Jeder findet sie blöd. Und doch ist sie manchmal einfach da, greift uns an und lässt uns nicht so schnell wieder los. Warum ist das so?
Dieser Frage geht das Autorenduo Ulrike Légé und Fabian Grolimund kindgerecht auf den Grund. „Huch, die Angst ist da!“ ist eine Mischung auch Sach- und Mitmachbuch und spricht sowohl die Kinder als auch die Eltern an.
Ich persönlich fand das Buch hoch informativ. Besonders der Elternteil glänzte durch kurz und knackig, aber verständlich formuliertes Wissen und gab mir reichlich Tipps und Hintergründe mit auf den Weg, damit ich mich gemeinsam mit meinem Lesejunior unseren Angstmonstern stellen konnte.
Aber auch der Kinderteil mit seinen zuckersüßen Illustrationen war richtig toll. Wenn unsere Ängste immer so niedlich aussehen würden wie dieses Angstmonster, wir würden sie wohl nicht mehr so fürchten.
An den Mitmachaufgaben für die Kinder hatten wir beide unseren Spaß und daraus entwickelten sich tiefe Gespräche über Ängste. Obwohl wir ein recht angstfreies Kind haben, tauchten plötzlich Momente auf, die wir auf den ersten Blick nicht als Angst erkannt hatten. Das erstaunte mich genauso wie den Lesejunior.
Wir beide hatten nach dem Lesen und Arbeiten mit diesem Buch das Gefühl, dass wir der Angst nun zukünftig mutiger entgegentreten können. Denn wir wissen nun, wie wir sie willkommen heißen und zum kurzen Kaffeekränzchen einladen können, damit sie bald wieder geht.
Fazit:
„Huch, die Angst ist da!“ ist ein gelungenes Sach- und Mitmachbuch für groß und klein. Wer verstehen möchte wie Angst funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt sich mit dem Angstmonster auszusöhnen, der findet hier eine klasse Hilfestellung.
Als ich das Buch in der Hand hielt, hatte ich noch keine Ahnung, was mich erwarten würde. Vom Titel her war mir aber klar, dass es eigentlich nur um die Angst gehen könnte. Mir gefiel das Buch sehr gut, weil ich es sehr interessant fand, wieso die Angst uns heimsucht.
Ich fand es sehr toll, dass ich mit meinen Eltern über Ängste sprechen konnte. Beim Lesen und besprechen mit meinen Eltern stellte ich fest, dass ich manchmal schon Ängste hatte, die ich als solche im ersten Moment gar nicht wahrgenommen hatte. Besonders spannend fand ich, dass die Angst sich auch tarnen kann und nach außen sieht es so aus, als wäre ich beispielsweise traurig oder wütend. Die Zeichnungen gefielen mir sehr, weil sie sehr süß waren und sie passten prima zu den einzelnen Texten.
Die Mitmach-Aufgaben passten immer zum Thema und beim Lösen gab es kein richtig oder falsch. Ich habe nicht alles machen wollen, aber das war völlig okay.
Den Inhalt habe ich gut verstanden und ich fand es mega, dass die Texte für Kinder geschrieben worden sind. So war alles leicht zu verstehen und ich konnte anhand der Beispiele besser begreifen, worum es ging. Vor dem Angstmonster hatte ich beim Lesen aber gar keine Angst, es war einfach zu süß.
Ich konnte aus dem Buch so einige Tipps mitnehmen und denke, dass sie mir auch in Zukunft helfen können. Jetzt verstehe ich nämlich besser, warum ich Angst empfinde und wie ich mit ihr umgehen kann. Und wenn ich es mal nicht weiß, dann kann ich immer jemanden fragen, dem ich vertraue.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
Lesetipp:
Auf der Suche nach einem vielschichtigen Buch,
welches eine Hilfestellung für verträumte Kinder und deren Umfeld gibt?
Dann empfehlen wir euch:
Lotte, träumst du schon wieder? von Stefanie Rietzler und Fabian Grolimund
Mal wieder ein richtig toller Tipp! Dass es verschiedene Regionen im Gehirn gibt, die Angst „verursachen“ wusste ich auch nicht. Spannend! Schön, dass ihr mmitt dem BUch die Chancce hattet, euch euren Ängsten zu stellen. Ob es hilft, späteren Ängsten vorzubeugen, wenn die Kinder schon früh lernen, damit umzugehen? Und hilft es auch, äNgste, zum Beispiel vor Dunkelheit oder Spinnen, zu überwinden?
Liebe Tanja,
die Angst vor krabbelenden Tieren wird hier sogar erklärt und fand ich auch ganz spannend. Ich denke, dass das Buch gerade bei kleineren Ängsten eine gute Hilfe ist. Alles was aber größer ist, sollte mit professioneller Hilfe angegangen werden. Dies wird aber auch im Buch explizit erwähnt.
Liebe Grüße
Mo
Das hört sich nach einem wirklich tollen Buch an. Es ist wirklich wichtig, dass man sich frühzeitig mit Ängsten auseinandersetzt, denn sonst manifestiert sie sich. Gut, dass es hier eine Aufklärung für Kinder und Eltern gibt.
Liebe Grüße Anja
Liebe Anja,
das ist wahr. Je eher wir uns mit unseren Ängsten beschäftigen, um so eher können wir sie auch wieder verabschieden oder lernen mit ihnen zu leben.
Liebe Grüße
Mo
Das Buch klingt nach einer guten Hilfestellung für Kinder.
Freut mich wenn es dir so gut gefällt. Ganz toll, dass es ein Mitmach-Buch ist, bei dem alle etwas davon haben. 😉
Lg Melissa
Liebe Melissa,
auf jeden Fall ist es super für die Kinder. Und ganz ehrlich, bei so einem süßen Monster hören wir doch gerne zu, was es zu erzählen hat.
Liebe Grüße
Mo
Danke, liebe Mo für den tollen Tipp und die spannend verfasste Rezension.
Angst kommt sicher in jedem Leben irgendwann und in unterschiedlichen Formen vor. Da ist eine solche Hilfestellung mit ganz konkreten Ideen und Tipps wunderbar.
So fühlen sich Kinder ernst genommen und Eltern nicht überfordert.
Sich mit den eignen Ängsten beschäftigen um sich schnell von ihnen verabschieden zu können, ein guter Plan. Denn dann können sie nicht wachsen.
Liebe Grüße, Katja
Liebe Katja,
genauso ist es. Herzlichen Dank für dein Kompliment, es freut mich sehr, dass dir der Tipp und auch meine Rezension gefällt.
Liebe Grüße
Mo
Ohje, wenn eine Spinne über meinem Bett hängt, habe ich auch echt Angst 😉 Seit Kindertagen ist das ein Graus für mich! Damals hätte ich so ein Buch also echt gebrauchen können! Ich fange die kleinen Biester zwar nicht mit einem Glas, dafür aber mit einem Insektenfänger, mit dem sie am Leben bleiben und draußen im Garten ausgesetzt werden können!
Tolles Buch! Ängste gibt es soviele und es ist schön, wenn man diese nicht fühlen muss!
Liebe Grüße
Jana
Liebe Jana,
ich weiß genau, was du meinst. Wenn die Angst wieder geht, dann bin auch jedes Mal heilfroh. Vor Spinnen hatte ich früher auch Angst, aber nachdem ich mal einen kleinen Comic gesehen hatte, sehe ich die kleinen Krabbler mit anderen Augen. Aber so eine dicke Wolfsspinne lässt mich trotzdem noch immer aufschreien.
Liebe Grüße
Mo
Das Buch scheint interessant und informativ zu sein. Allerdings hadere ich noch, ob ich es kaufen würde und mit meinen Kindern lesen. Angst ist bei uns allgegenwärtig, und ich gehe das Thema immer sehr behutsam an. Eine falsche Bewegung und schon kann es nach hinten los gehen. Vielleicht besorge ich mir das Buch und lese es gänzlich allein durch und versuche die Tipps einzeln umzusetzen. Deswegen danke für die Rezension!
Liebe Grüße, Tanja
Liebe Tanja,
dieses Buch ist auf jeden Fall sehr behutsam im Kinderteil und es gibt dort nichts was Angst macht. Ich kann deine Verunsicherung aber verstehen und empfehle daher einen Blick in die Leseprobe. Dann kannst du einfach und ohne Risiko schauen, ob das Buch auch was für euch ist.
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo,
Das klingt ja nach einem richtigen coolen Buch. Dass hier Elternteil und ein Part für Kinder vereint werden, ist ein spannendes Konzept, das ich so noch nicht kannte. Auch die Mitmach-Funktion im Elternteil finde ich klasse. Und der richtige Umgang mit der Angst ist ein wichtiges, das fürs gesamte Leben gut zu gebrauchen ist.
Liebe Grüße von Miriam
Liebe Miriam,
das ist wohl wahr. Die Angst verschwindet ein Lebenlang nicht. Daher mag ich es auch so, dass dieses Buch immer wieder zur Hand genommen werden kann.
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo,
Angst ist ein so großes Thema, besonders für Kinder. Da ist ein solches Buch wirklich wertvoll.
Ich mag die Kombination aus Mitmachbuch und Sachbuch/Elternteil. Dass letzterer dann auch noch sprachlich ansprechend daherkommt, ist um so besser.
Dass der Teil für die Kinder tatsächlich zum Mitmachen anregt, ist klasse. Ich sehe es wie du: über Ängste zu reden und sie zu Papier zu bringen – egal ob schriftlich oder als Bild – nimmt den meisten Ängsten schon mal die Intensität.
Das Buch kommt auf meine Leseliste – danke für den Tipp!
Herzliche Grüße
Anja
Liebe Anja,
sehr, sehr gern.
Die Kombination aus Sach- und Mitmachbuch war ebenfalls genau das, was ich so attraktiv an diesem Buch fand.
Liebe Grüße
Mo