Durch Zufall fiel mir beim Aufräumen das Escape Book in die Hände, welches ich ursprünglich mal verschenken wollte. Dann hatte ich eine andere Geschenkidee und dieses kleine Rätselbuch geriet in Vergessenheit. Nun aber hatte mich der Ehrgeiz und die Neugierde gepackt.

In meiner Rezension zu
„Pocket Escape Book – Mord im Landhaus“
von Nicolas Trenti berichte ich,
ob ich die Rätsel in 60 Minuten lösen konnte und wie mir das Escape Book insgesamt gefallen hatte.

Pocket Escape Book – Mord im Landhaus
© Coveradaption: Beate Lennartz

Infos zum Buch
erschienen bei Ullmann Medien
Veröffentlicht 15. Oktober 2019
Originaltitel Escape Game Poche
– Meurtre au manoir

Übersetzt von Christoph Eiden
Empfohlenes Spielalter: ab 12 Jahre
ca. 128 Seiten
erhältlich als Taschenbuch
 

Klappentext

Der Landsitz der Doyles ist Schauplatz dramatischer Ereignisse Ihr Freund William Haynes wurde im Arbeitszimmer in seinem Landhaus ermordet. Welcher seiner Gäste kommt als Täter in Frage? Die verführerische Miss Parker? Die Kunstexpertin Miss Curry? Colonel Waddington, der ehemalige Marinegeneral? Oder Dr. Pratt, der renommierte Pianist? Als guter Detektiv müssen Sie die Verdächtigen befragen, die Zimmer des Anwesens nach Hinweisen absuchen und Tatwaffe und Tatzeit ermitteln – und die Zeit läuft Ihnen davon …

Ihnen bleiben nur 60 Minuten, um die Lösung zu finden und zu entkommen!

Ein originelles Spielbuch, das Escape Game, Point’n’Click und Abenteuerroman gekonnt kombiniert. Nutzen Sie die Gegenstände in Ihrer Umgebung, um die Nummern der „versteckten“ Abschnitte zu ermitteln und die Rätsel zu lösen, die Ihnen zur Flucht verhelfen.

© Klappentext: Ullmann Medien


Wie funktioniert das Escape Book?

Das jeweilige Buch ist der Dreh- und Angelpunkt eines Abenteuers, in der du die Hauptperson bist.

Einleitung:

Zu Beginn wird eine kurze einleitende Geschichte erzählt, in der geklärt wird, wer ihr seid und wie es euch in diesen eingeschlossenen Raum verschlagen hat. Anschließend beginnt der sechzigminütige Countdown, in dessen Zeitrahmen ihr euch aus dieser eingesperrten Situation befreien müsst.
Natürlich kann die Zeit auch problemlos überschritten werden. Zum einen spielt ihr für euch, zum anderen soll es ja Spaß machen.

Mit Smartphone oder lieber ohne?

Nun kann entschieden werden, ob mit oder ohne Smartphone, Tablet und Co. gespielt wird. Das Buch ist so konzipiert, dass die Rätsel auch nur mit dem Buch lösbar sind. Jedoch bietet die dazu passende Website die Möglichkeit, die Zeit besser zu nutzen, da die gebildeten Zahlen- oder Buchstabenkombinationen direkt in einen Decoder eingegeben werden können und ihr diesen weiterführenden Code nicht im Buch nachschlagen müsst. Der Decoder verrät gleich die passende Bedeutung.

Die Räume:

Es gibt in den Escape Books mehrere Räume, die ihr betreten könnt, wenn ihr im vorherigen Raum das entsprechende Rätsel gelöst habt. Auch hier gibt es immer eine kurze Geschichte dazu, in der auch einige Wegweiser genannt werden, um in der Geschichte weiterzukommen.

Codewords bilden:

Wie genau das funktioniert, wird in jedem Buch ausführlich erklärt. Kurz zusammengefasst:
Es ist möglich diverse Handlungen mit Gegenständen durchzuführen, indem Buchstabenkombinationen gebildet werden. Diese Kombinationen ergeben wiederum einen Code, der vielleicht weiterhilft. Es gibt aber auch Zahlencodes, mit deren Hilfe ihr zum Beispiel Schlösser knacken oder verborgene Räume betreten könntet.

Zusatzmaterial?

Theoretisch benötigt ihr außer dem Buch nichts weiter. Es muss nichts ausgeschnitten oder bemalt werden. Jedoch empfiehlt es sich, einen Zettel und einen Stift bereitzulegen. So kann ganz fix auch mal was notiert werden. Natürlich könnt ihr auch ins Buch schreiben, wenn ihr das möchtet.

Pocket Escape Book – Mord im Landhaus
© Foto: Monique Meier

Meine Meinung:

Dieses Escape Book war das vierte seiner Art, welches ich spielen würde. Dementsprechend hochmotiviert und angespornt war ich, dieses Mal die Rätsel ohne Hilfe und im Zeitrahmen zu knacken. Immerhin wusste ich ja schon, wie diese Bücher funktionieren.

Mein Notizbuch, Stift, Smartphone und Spielbuch lagen bereit und ich startete ins Abenteuer. Da ich es superangenehm empfinde, die Codes über den Decoder auf der entsprechenden Website einzugeben, war klar, dass ich dazu das Handy benötigen würde. Ihr könnt das alles natürlich auch so lösen, aber die Blätterei im Buch ist schon recht aufwendig, vor allem dann, wenn ich bestimmte Hinweise noch mal lesen möchte. Also notierte ich mir die Zahlenkombis, welche ich später noch einmal eingeben wollte.
Übrigens nutze ich auf der Website nie die Inventarliste. In jedem Abschnitt wird sie automatisch aktualisiert, weshalb ich mir die zusätzliche Eingabe spare.

Nun war ich also startklar und schlüpfte in die Rolle eines Detektivs, der von seinem engen Freund auf dessen Landsitz eingeladen worden war. Hintergrund, er wurde bedroht und vermutete seinen Tod durch Mord. Als ich ankam, fand ich verschlossene Räume und vier Tatverdächtige vor. Mein Freund war in seinem Arbeitszimmer eingeschlossen und wahrscheinlich tot. Doch wer war der vermeintliche Mörder und wie brachte er den Hausherren mutmaßlich um?

Die Rätsel hatten wieder ein großes Schwierigkeitsgradspektrum. Manche von ihnen löste ich sogar schon, bevor sie im Geschichtsverlauf aktuell wurden. Das hatte den Vorteil, dass ich an manchen Stellen dann viel flotter vorankam.
Bei einem Rätsel im ersten Raum kam ich auf die Lösung tatsächlich erst, nachdem ich ein Ausschlussverfahren angewandt hatte.
In Raum 2 hatte ich plötzlich ein Brett vor dem Kopf und kam auf die naheliegendste Aktion nicht. Deshalb musste ich mir leider einen Hinweis durchlesen. Was superärgerlich für mich war, weil der nächste Schritt sehr banal war.

Raum 3 und 4 gingen mir relativ fix von der Hand. Wobei ich bei zwei Rätseln eine Weile tüfteln musste.
Beim Schachrätsel gab es einen Druckfehler. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass er für die Lösung irrelevant war. Mich hatte er aber verunsichert, weshalb ich einfach nicht auf die Lösung kam. Daher bat ich hier meinen Mann um Hilfe. Er hatte da ein wesentlich besseres Gespür und dennoch sicherten wir uns über einen weiteren Hinweis ab.
Das finale Rätsel war eins von der Sorte, die ich am Liebsten löse. Daher kam ich schnell auf den wahren Täter.

Leider war ich mit meiner Kombinationsgabe immer noch nicht schneller als bei den anderen Escape Books. Die Polizei hätte am Ende zwei Mal meine privaten Ermittlungen gestört. Insgesamt habe ich etwas über zwei Stunden für alle Rätsel benötigt. Wie gut, dass das nur fiktiv war. Das Pocket Escape Book bescheinigte mir ein Endergebnis von gerade Mal 2 von 5 Sternen. Mein Ziel war ja dieses Mal mehr Sterne, aber der Spaß steht für mich im Vordergrund. Also alles nicht so dramatisch. Ich werde schon noch fixer im Lösen werden.

Fazit:

Mir hat das Escape Book „Mord im Landhaus“ gut gefallen. Die Rätsel waren unterschiedlich schwer und die Story war interessant entwickelt worden. Ein spannender kurzzeitiger Zeitvertreib für angehende Meisterdetektive.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Pocket Escape Book by Ullmann Medien
© Foto: Monique Meier


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