„Vicious Cycle: Teuflisch“ der erste Band der Reihe Hells Raiders MC von Katie Ashley, hatte mich ja absolut begeistert zurückgelassen. Da war für mich absolut klar, dass ich auch unbedingt den zweiten Band lesen muss.

In meiner Rezension zu „Redemption Road: Vergebung“ von Katie Ashley, verrate ich euch, ob auch der zweite Teil mein Herz im Sturm erobern konnte.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar vom Plaisir d’Amour Verlag erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Redemption Road: Vergebung von Katie Ashley
© Cover: Sabrina Dahlenburg

Infos zum Buch
erschienen beim Plaisir d’Amour Verlag
Veröffentlicht 28. August 2020
Originaltitel Redemption Road
(A Vicious Cycle Novel Book 2)

Übersetzt von Joy Fraser
ca. 361 Seiten
Band 2 der Reihe Hells Raiders MC
erhältlich als Taschenbuch und eBook
 

Klappentext

Annabel Percy, die Tochter eines mächtigen Politikers, lässt sich auf ein Date mit einem Biker ein, obwohl sie weiß, dass er der komplett falsche Mann ist. Aus ihrem Traum, etwas Verrücktes zu tun, wird ein Albtraum, als sie entführt wird und in der Hölle auf Erden landet!

Nathaniel „Reverend“ Malloy wurde in den Hells Raiders Motorcycle Club hineingeboren und wuchs dort auf. Für seine Brüder würde er alles opfern, sogar sein Leben. Aber als er unerwarteter Retter der Gefangenen eines Rivalen wird, macht Rev es zu seiner persönlichen Aufgabe, die schwer verletzte Annabel wieder gesund zu pflegen – und sie vor den Albträumen zu beschützen, die sie quälen.

Nach ihrer Genesung verfällt Annabel dem verführerischen Mann, der sie gerettet hat – doch wird sie jemals Revs Lebensstil als Biker akzeptieren können?

Die New York Times-Bestsellerautorin Katie Ashley lässt ihre LeserInnen in eine Welt voller Gefahren und Leidenschaft eintauchen.

© Klappentext: Plaisir d’Amour Verlag

„Straße der Erlösung“ trifft es schon ziemlich genau. Der Titel des Buches war definitiv sehr gut gewählt und es war der rote Faden in dieser Geschichte. Die so ganz anders als der Vorgänger gewesen ist. Aber genau das habe ich geliebt. Nathaniel „Reverend“ Malloy, kurz Rev, war nun mal ein ganz anderer Charakter als sein draufgängerischer Bruder David „Deacon“ Malloy. Der Stil des Buches passte hervorragend zum Profil von Rev. Ich wusste es sehr zu schätzen, dass Katie Ashley einen ganz anderen Ton in dieser Geschichte anschlug.

Das zentrale Thema hier war erschütternd und doch behutsam aufgebaut worden. Es ging um Missbrauch in seinen düstersten Facetten. Glücklicherweise ging Katie Ashley nicht zu sehr ins Detail bei diesen schrecklichen Taten, sondern befasste sich eher mit den Nachwirkungen solcher Abscheulichkeiten. Sie fing das sehr gut ein und sorgte dennoch mit ihrem authentischen Stil dafür, dass es auf einer Ebene geschah, die berührte, aber nicht rührselig wurde.

„Redemption Road: Vergebung“ war ein viel leiseres und emotionaleres Buch als sein Vorgänger. Die Spannung wurde ganz anderes aufgebaut, war mehr unterschwellig und doch so packend, dass ich auch dieses Buch kaum aus der Hand legen konnte. Durch den wunderschön bildlichen und sehr empathischen Schreibstil flog ich nur so durch die Seiten.
Anfänglich hatte ich ein bisschen Sorge, dass mir der Rocker Touch verloren gehen könnte. Immerhin sind die Hells Raiders ja knallharte Burschen. Aber es fügte sich alles so perfekt zusammen, dass ich die Revs Sanftheit glaubwürdig fand. Außerdem war die Atmosphäre in diesem Buch zum Greifen, sie ging mir nah und zeigte auf eine ganz besondere Art, dass auch der härteste Mann ein empfindsames Inneres haben kann.

Allerdings wollte der Rev aus meiner Fantasie so gar nicht zum männlichen Abbild auf dem Cover passen. Ich kann nicht mal genau sagen, wieso, aber ich schaffte es einfach nicht, eine Verbindung dazu herzustellen. War für mich aber weiter gar nicht schlimm, denn ich hatte meine Nase mehr im Buch, als das ich aufs Cover geschaut hätte.

Beide Protagonisten waren mit viel Tiefe ausgearbeitet worden und hatten ausgefeilte Charaktere. Auch hier gab es keinerlei Ähnlichkeiten zum ersten Band der Reihe.
Annabel Percy war eine Figur, die ich auf Anhieb gern hatte. Ihren besonderen Draht zu den Tieren fand ich zuckersüß und ich mochte besonders ihre Entwicklung. An dieser Stelle gefiel mir sehr, dass Katie Ashley ihrer Protagonistin auch die Zeit einräumte, um über sich hinauszuwachsen. Sie trieb nicht einfach eine Liebesgeschichte vor sich her, um möglichst schnell hocherotische Szenen zu produzieren. Nein, sie gab beiden Protagonisten unheimlich viel Raum, sich und den anderen besserer kennenzulernen. Sie überstürzte mit nichts und gerade im Kontext mit dem Missbrauchsthema empfand ich das als äußerst gelungen.

Eine besondere Freude war mir das Wiedersehen mit bekannten und gleichermaßen geliebten Figuren. Jedoch kann dieser Band völlig unabhängig von Band eins gelesen werden. Nur ganz am Rande flossen ein paar vereinzelnde Details ein, die jedoch nur relevant für diesen Teil waren. Sie verrieten fast nichts über die vorherigen Ereignisse, was wiederum dem anderen Buch keine Spannung wegnahm.

Redemption Road: Vergebung von Katie Ashley
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Eine leise, aber nicht minder düstere Geschichte. Emotionale Abgründe und grenzenlose Fürsorge sorgen für spannende Unterhaltung sowie eine packende Atmosphäre.

Lesen:

Wenn ihr Romane mögt, in der Biker mitwirken und die Geschichte gerne mal tiefgründiger sein darf.

Weglegen:

Wenn euch das Thema Missbrauch abschreckt oder gar dunkele Erinnerungen hervorrufen, solltet ihr das Buch besser nicht lesen.

Mal ehrlich:

Katie Ashley hatte mich mit dem zweiten Band ihrer Reihe Hells Raiders MC komplett überrascht. Während Teil eins mit einer Wahnsinnsmischung aus explosiven Momenten sowie teils sehr brutalen Szenen daher kam, war diese Geschichte viel, viel leiser und noch tiefgründiger. Die Story entwickelte sich langsam, aber trotzdem in einem angenehmen und nachvollziehbaren Tempo weiter, welche der Thematik angemessen gewesen ist. Und dennoch fehlte es hier kein bisschen an Spannung.
„Redemption Road: Vergebung“ konnte ich einfach nicht aus der Hand legen. Die emotionalen Traumata hier waren so gekonnt erzählt worden, dass sie mich emotional berührten, aber nicht erdrückten. Besonders angenehm empfand ich, dass Katie Ashley ihren beiden Figuren Raum zum Entwickeln gab. Sie konnten sich selber entdecken, mit ihren Erlebnissen fertig werden und zueinanderfinden. Der Fokus lag auf der zwischenmenschlichen Ebene, die erotischen Szenen in der weit vorangeschrittenen Geschichte nur schmückendes Beiwerk.
Durch den stimmungsvollen, bildreichen und flüssigen Schreibstil war ich immer mitten im Geschehen. Ich war ganz nah an den Charakteren dran, die unglaublich real ausgearbeitet wurden und jede Menge Schwächen, aber auch ganz viele Stärke hatten.
Die Welt der Biker war dieses Mal nur ein kleiner Nebenschauplatz, denn auf der Bühne standen Rev und Annabel. Zwei Figuren, die ich unheimlich gern hatte und sie bereitwillig begleitete. Ihre Geschichte war berührend und dies auf mehreren Ebenen.

Fazit:

„Redemption Road: Vergebung“ war viel emotionaler und ruhiger als erwartet. Die Geschichte glänzte auch hier mit reichlich Spannung, doch sie hatte ebenso viel Tiefgründigkeit zu bieten. Eine tolle Mischung.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Lust, die Geschichte von Revs Bruder zu erfahren?
Dann empfehle ich euch:
Vicious Cycle: Teuflisch von Katie Ashley