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© Cover: Oliviaprodesign

Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Veröffentlicht am 13. Juni 2019
ca. 201 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook

Vater Dominikus ist Rebeccas einziger Wohltäter. Sie vertraut dem alten Gemeindepfarrer und ist gern seine Haushälterin. Doch es plagen sie sündige Gedanken. Sie will sich ihm anvertrauen und beichten, obwohl dieser bald aus dem Amt scheidet. Da begegnet sie seinem Nachfolger, Pater Cole. Dieser ist pure Sünde und Versuchung auf zwei Beinen. Er scheint Rebecca bis auf den Grund der Seele schauen zu können und all ihre dunklen Gelüste zu erkennen.
Wird er sie auf den rechten Weg führen können oder am Ende doch verjagen?

„Deadly Sin: The Priest“ ist definitiv ein Dark Romance Buch und dieses Genre sollte der interessierte Leser wirklich mögen. Denn das Autorenpärchen hat hier eine Story auf den Weg gebracht, die an den katholischen Glauben geknüpft wurde und diese bricht dabei reichlich Gebote.
Doch nie ließen sie mich mit ihren handelnden Figuren einfach im Regen stehen, sondern schafften eine wirklich beachtenswerte Grad Wanderung. Dabei spielen sie mit aktuellen kirchlichen Themen, zeigten dabei Grenzen auf und veränderten den Blickwinkel. Der sprichwörtliche Blick über den Tellerrand hinaus war erstaunlich gut gelungen und bisweilen auch sehr einleuchtend.
Für mich gab es auch so einiges zwischen den Zeilen zu lesen, sodass ich eine ungefähre Ahnung über den Verlauf der Geschichte hatte. Dieser bewahrheitete sich zwar, aber die Umsetzung war klug durchdacht und wurde logisch zum Ende hinaufgelöst.
Insgesamt fand ich die Story überraschend und voller spannender Wendungen. Auch die erotischen Szenen wussten mit Individualität und reichlich bildlichen Ausführungen zu glänzen.
Der Schreibstil der beiden Autoren war flüssig und dennoch waren leichte Unterschiede spürbar. Während Pater Cole zwischen gewählter Ausdrucksweise und gesprochener purer sinnlicher Verführung switchen konnte, wie andere ihre Unterhose an und ausziehen, war Rebecca eher der normal sprechende Part. Dies war aber absolut passend zum Kontext, denn beide Protagonisten waren in ihren Charakterzügen schon recht gegensätzlich.
Bisweilen gingen mir die Wortwiederholungen von „grollen“ und „knurren“ auf die Nerven, hier hätte ich mir gern mehr Vielfalt gewünscht. Andererseits ist das hier Jammern auf hohem Niveau und ich betrachte es einfach als „Prüfung“, welche mir als Leserin auferlegt worden ist.
Der geneigte Leser sollte jedoch kein Problem mit derben Worten haben, denn diese flossen in der Geschichte reichlich. Mich hat dies jedoch nicht gestört, denn in Dark Romance darf es ruppiger zugehen. Immerhin möchte ich in diesem Genre viel schwarz und wenig grau lesen.
Pater Cole war mir sofort positiv aufgefallen. Ich mochte seine Art und auch seine Ansichten sehr. Sein Blick auf die Welt und seine Meinung zu Vorschriften innerhalb der Kirche fand ich erfrischend anders. Des Weiteren waren seine Dominanz und Männlichkeit beinah physisch spürbar, also alles im Allen ein überzeugender Charakter.
Rebecca war mir zu Beginn ein bisschen zu farblos und einfach zu ängstlich. Aber es war passend zu ihrer Vergangenheit und ihrem bisherigen Leben. Stück für Stück schlich sie sich in mein Herz und sie wurde mir immer sympathischer, wohl auch, weil sie mehr in mein Bewusstsein rückte und irgendwann selbst zu strahlen anfing.
Mir hat sehr gut gefallen, dass die beiden sich glaubwürdig weiterentwickelt haben und an den Umständen gemeinsam gewachsen waren.
Der gesamte Schauplatz war mir ein bisschen zu schwammig gewesen. Gut, der Großteil der Geschichte spielte im Pfarrhaus, aber irgendwie konnte ich die umliegende Ortschaft schlecht greifen. In meiner Fantasie war ich nicht in der Lage den Ort in der Gegenwart irgendwo auf der Welt zu manifestieren. Eher hatte ich ständig ein staubiges Örtchen irgendwo Mitte der fünfziger Jahre im Kopf. Da bin ich wohl an den Vorstellungen der Autoren meilenweit dran vorbei geschrappt. Vielleicht bin ich an der Stelle auch einfach ein bisschen kleinlich, denn im Grunde hatte der Plot etwas mit der Kirche, Sünde und Vergebung zu tun und nicht mit einem verschlafenen Nest mitten im Nirgendwo. Und das haben die beiden Autoren auch perfekt umgesetzt.

Fazit: In diesem Buch gibt es kein schwarz und weiß, sondern reichlich sinnliche und sündige Verführung.

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