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© Cover: Christine Weber

erschienen bei Independently published
Veröffentlicht am 18. Mai 2018
ca. 444 Seiten
Band 1
erhältlich als Taschenbuch und eBook

Sorak kann das plötzliche Verschwinden seines Vaters nicht verwinden. Obwohl es mittlerweile schon Jahrelang zurückliegt und sein Dorf glaubt, dass Nakowo tot ist, hegt Sorak Zweifel. Als er jedoch eines Tages die Version eines Drachenangriffes hat, glaubt er plötzlich die Wahrheit herausgefunden zu haben. Doch dann überstürzen sich die Ereignisse und Sorak wird zu einer Schachfigur in einem Spiel aus Machthunger, Verrat und Geheimnissen.

In die Geschichte bin ich nur schwer hereingekommen. Das lag aber nicht am sehr flüssigen und schön bildhaften Schreibstil, sondern an mir. Ich bin keine große Fantasy Leserin. Vor allem wenn es sehr komplexe und von der Realität sehr entfernte Geschichten sind. Was ja eine reine Fantasy Geschichte auszeichnet. Auch die ungewöhnlichen Namen waren zu Beginn ein großer Stolperstein für mich. Natürlich kann man sich an dieser Stelle fragen, weshalb ich dann so ein Buch lesen möchte. Ganz einfach. Ich finde Drachen faszinierend und ich lese durchaus auch Geschichten mit Fantasy Elementen. Doch eine komplette Fantasy Geschichte bereitet mir meistens Probleme, vor allem dann, wenn die Geschichte schon zu Beginn reichlich verworren ist.
Sorak ist ein Junge, der Drachen hasst und sich mit der Wahrheit um das Schicksal seines Vaters herumschlägt. Es scheint, als wüssten andere aus seinem Dorf die Umstände, welche zum Verschwinden des noch einzigen, vermutlich lebenden, Verwandten beigetragen haben. Doch niemand will es Sorak erzählen. Und inmitten dieser verzweifelten Lage, in diesem wahnsinnig komplizierten Gefühlschaos, steigt der Leser ein. Manchmal empfand ich das Verhalten von Sorak kindisch und ich war genervt von ihm. Oftmals konnte ich seine Gedanken nachvollziehen und seine Emotionen wurden glaubhaft transportiert.
Stellenweise fand ich manche Szenen und deren Gespräche oder Beschreibungen der Umgebung sehr langatmig und ermüdend. Manchmal wurden sie so schnell abgefrühstückt, dass ich kaum noch hinterherkam. Hier hätte ich mir ein Mittelmaß gewünscht.
Erzählt wurde dieses Debüt in sehr langen und betitelten Kapiteln. Dabei kam eine Mischung aus dritter – und ich – Erzählperspektive vor. Der ich – Erzähler kommt nie mit mehr als drei Sätzen zu Wort. Wer genau das war, bleibt ungewiss. Klar war nur, dass es sich um den Gegenspieler handelte. Hauptsächlich wurde ich durch die Geschichte vom personalen Erzähler geführt, dessen Augenmerk auf Sorak und Smaragd lag. Gelegentlich durfte ich auch einen kurzen Blick auf die Gedanken und Gefühle weiterer Personen werfen. Das war aber relativ kurzgehalten.
Innerhalb der Geschichte wechselten sich die Erzählperspektiven ab, wurden aber immer so getrennt, dass der Wechsel klar ersichtlich war.
Innerhalb einzelner Sequenzen wurde ein hohes Maß an Spannung erzeugt, sodass ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter ging.
Das Geflecht aus kleineren und größeren Geheimnissen war dicht und nichts schien wirklich von Grund auf Gut oder Böse zu sein. Dieser Ansatz hatte mir gefallen, denn oftmals kam es aus auf die Perspektive an, von der aus ich das Geschehen betrachtete.
Ich habe mich lange gefragt, warum das Buch der fünfte Magier: Schneeweiß heißt. Ich mag es ja, wenn Buchtitel innerhalb der Geschichte einen Wiedererkennungswert haben. Warum jetzt genau schneeweiß vermag ich immer noch nicht genau zu verstehen, aber immerhin ist mir jetzt halber Wegs klar, warum von einem fünften Magier gesprochen wird.
Der Handlungsaufbau war häufig logisch und konsequent, einige Geheimnisse werden im Lauf des Buches gelöst, es kamen aber auch weitere dazu. Das Ende war offengehalten und machte deutlich, dass dies der Anfang einer Reihe ist. Das Ende empfand ich etwas unbefriedigend, denn es war für mich nichts Halbes und nichts Ganzes. Es hinterlässt bei mir eher ein Schulterzucken. Es war kein Cliffhanger, der mich schier vor Neugierde auf den zweiten Teil um den Schlaf brachte. Aber auch kein friedvolles Ende, mit dem ich es mir hätte gemütlich machen können. Es endete für mich, wie es begann. Mit einem jungen Menschen, der kurz vor dem Eintritt in die Welt der Erwachsenen steht und sich selbst nicht wirklich zu finden vermag. Zwar hat sich Sorak stellenweise mental und physisch weiterentwickelt, aber noch immer hat er keinen Platz in diesem mysteriösen und magischen Gefüge gefunden.

Fazit: Hier ist eine wirklich sehr komplexe Welt entstanden, die mit viel Magie, Drachen und einem perfiden Machtspiel aufwarten kann. Mittendrin ein junger Mann, der sich und seinen Platz in der Welt erst noch finden muss. Für Fantasy Fans zu empfehlen.

Vielen Dank an Christine Weber für das Rezensionsexemplar
Meine Rezension ist davon jedoch nicht beeinflusst worden.

Link zum Erwerb des Buches