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Veröffentlicht am 18. Mai 2018
ca. 444 Seiten
Band 1
erhältlich als Taschenbuch und eBook
Sorak kann das plötzliche Verschwinden seines Vaters nicht verwinden. Obwohl es mittlerweile schon Jahrelang zurückliegt und sein Dorf glaubt, dass Nakowo tot ist, hegt Sorak Zweifel. Als er jedoch eines Tages die Version eines Drachenangriffes hat, glaubt er plötzlich die Wahrheit herausgefunden zu haben. Doch dann überstürzen sich die Ereignisse und Sorak wird zu einer Schachfigur in einem Spiel aus Machthunger, Verrat und Geheimnissen.
In die Geschichte bin ich nur schwer hereingekommen. Das lag aber nicht am sehr flüssigen und schön bildhaften Schreibstil, sondern an mir. Ich bin keine große Fantasy Leserin. Vor allem wenn es sehr komplexe und von der Realität sehr entfernte Geschichten sind. Was ja eine reine Fantasy Geschichte auszeichnet. Auch die ungewöhnlichen Namen waren zu Beginn ein großer Stolperstein für mich. Natürlich kann man sich an dieser Stelle fragen, weshalb ich dann so ein Buch lesen möchte. Ganz einfach. Ich finde Drachen faszinierend und ich lese durchaus auch Geschichten mit Fantasy Elementen. Doch eine komplette Fantasy Geschichte bereitet mir meistens Probleme, vor allem dann, wenn die Geschichte schon zu Beginn reichlich verworren ist.
Sorak ist ein Junge, der Drachen hasst und sich mit der Wahrheit um das Schicksal seines Vaters herumschlägt. Es scheint, als wüssten andere aus seinem Dorf die Umstände, welche zum Verschwinden des noch einzigen, vermutlich lebenden, Verwandten beigetragen haben. Doch niemand will es Sorak erzählen. Und inmitten dieser verzweifelten Lage, in diesem wahnsinnig komplizierten Gefühlschaos, steigt der Leser ein. Manchmal empfand ich das Verhalten von Sorak kindisch und ich war genervt von ihm. Oftmals konnte ich seine Gedanken nachvollziehen und seine Emotionen wurden glaubhaft transportiert.
Stellenweise fand ich manche Szenen und deren Gespräche oder Beschreibungen der Umgebung sehr langatmig und ermüdend. Manchmal wurden sie so schnell abgefrühstückt, dass ich kaum noch hinterherkam. Hier hätte ich mir ein Mittelmaß gewünscht.
Erzählt wurde dieses Debüt in sehr langen und betitelten Kapiteln. Dabei kam eine Mischung aus dritter – und ich – Erzählperspektive vor. Der ich – Erzähler kommt nie mit mehr als drei Sätzen zu Wort. Wer genau das war, bleibt ungewiss. Klar war nur, dass es sich um den Gegenspieler handelte. Hauptsächlich wurde ich durch die Geschichte vom personalen Erzähler geführt, dessen Augenmerk auf Sorak und Smaragd lag. Gelegentlich durfte ich auch einen kurzen Blick auf die Gedanken und Gefühle weiterer Personen werfen. Das war aber relativ kurzgehalten.
Innerhalb der Geschichte wechselten sich die Erzählperspektiven ab, wurden aber immer so getrennt, dass der Wechsel klar ersichtlich war.
Innerhalb einzelner Sequenzen wurde ein hohes Maß an Spannung erzeugt, sodass ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter ging.
Das Geflecht aus kleineren und größeren Geheimnissen war dicht und nichts schien wirklich von Grund auf Gut oder Böse zu sein. Dieser Ansatz hatte mir gefallen, denn oftmals kam es aus auf die Perspektive an, von der aus ich das Geschehen betrachtete.
Ich habe mich lange gefragt, warum das Buch der fünfte Magier: Schneeweiß heißt. Ich mag es ja, wenn Buchtitel innerhalb der Geschichte einen Wiedererkennungswert haben. Warum jetzt genau schneeweiß vermag ich immer noch nicht genau zu verstehen, aber immerhin ist mir jetzt halber Wegs klar, warum von einem fünften Magier gesprochen wird.
Der Handlungsaufbau war häufig logisch und konsequent, einige Geheimnisse werden im Lauf des Buches gelöst, es kamen aber auch weitere dazu. Das Ende war offengehalten und machte deutlich, dass dies der Anfang einer Reihe ist. Das Ende empfand ich etwas unbefriedigend, denn es war für mich nichts Halbes und nichts Ganzes. Es hinterlässt bei mir eher ein Schulterzucken. Es war kein Cliffhanger, der mich schier vor Neugierde auf den zweiten Teil um den Schlaf brachte. Aber auch kein friedvolles Ende, mit dem ich es mir hätte gemütlich machen können. Es endete für mich, wie es begann. Mit einem jungen Menschen, der kurz vor dem Eintritt in die Welt der Erwachsenen steht und sich selbst nicht wirklich zu finden vermag. Zwar hat sich Sorak stellenweise mental und physisch weiterentwickelt, aber noch immer hat er keinen Platz in diesem mysteriösen und magischen Gefüge gefunden.
Fazit: Hier ist eine wirklich sehr komplexe Welt entstanden, die mit viel Magie, Drachen und einem perfiden Machtspiel aufwarten kann. Mittendrin ein junger Mann, der sich und seinen Platz in der Welt erst noch finden muss. Für Fantasy Fans zu empfehlen.
Vielen Dank an Christine Weber für das Rezensionsexemplar
Meine Rezension ist davon jedoch nicht beeinflusst worden.
Gibt es in dem Buch ein Verzeichnis der Namen? Ich mag auch Drachen, aber mehr auf der Linie von Harry Potter und Lied von Eis und Feuer. 😉
LG Claudia
Liebe Claudia,
nein, leider gibt es kein Namensverzeichnis. Das hätte mir vielleicht auch das ein oder andere erleichtert. Das Buch „Lied von Eis und Feuer“ liegt auch noch auf meinem SuB…
Liebe Grüße,
Mo
Ich liebe Fantasy-Bücher! Schade nur, dass du hierüber nicht so viele begeisternde Worte verlieren konntest, sonst hätte ich mir das Buch gleich mal auf die Liste geschmissen.
Magst du ein paar Worte zum Setting verlieren? Wenn das irgendwie in die Richtung „Urban Fantasy“ geht, hege ich doch noch Hoffnungen. Aber ich glaube verstanden zu haben,dass das Buch das nicht ist, oder? (Empfehlungen nehme ich auch gerne!)
Liebe Grüße
Eden
Die Autorin hat eine komplett neue Welt erfunden. Da gibt es zwei unterschiedliche Reiche, wenn man so will. Ein Schloss ist aus schwarzen Stein erbaut, das andere Schloss aus weißem Stein. Darin lebt jeweils ein Magier, sie sind aber Feinde. Dazwischen gibt es viel wortwörtlich verbrannte Erde und unheimliche Wälder. Hilft dir das etwas weiter?
Liebe Grüße,
Mo
Hey meine Liebe.
Das Buch klingt gut und deine Rezension fand ich fesselnd. Ich glaube dennoch, dass es nicht so wirklich was für mich ist. Bin nicht so der Drachenfan.
Liebste Grüße,
Sandra.
Liebe Mo,
Ich glaube das nervigste an einer Geschichte ist, wenn man die Hauptfigur einfach nicht mag. Ich weiß nicht ob ich diese Geschichte zu Ende gelesen hätte, wenn ich so mit der Persönlichkeit auf Kriegsfuss gestanden wäre
Viele Grüße
Wioleta
Liebe Wioleta,
ja, ein Protagonist sollte einen schon irgendwie angenehm sein. Sorak ist ja auch gar nicht so übel, aber er war oft sehr kindisch in seinem Verhalten. Aber die Umgebungen haben das ein wenig wettgemacht.
Liebe Grüße,
Mo
Hallo, obwohl das nicht so mein Genre ist hört sich das echt spannend an ?
schade meine Liebe, dass dich dieses Buch einmal nicht sehr überzuegen konte! ich bin eigentlich ein absoluter Fan von Fantasy! aber wenn es allzu abstrus wird, steige ich auch lieber aus 😉
da muss ich dir schon fast Respekt zusprechen, dass du bis zum Ende durchgehalten hast 🙂
liebste Grüße auch,
❤ Tina
Liebe Tina,
es gibt ganz selten Bücher die ich abbreche. Ich habe immer die Hoffnung, dass es besser wird. Das Buch ist wirklich gut, meine Freundin war zum Beispiel total begeistert davon. Geschmäcker sind nun mal verschieden, vielleicht gefällt es dir auch super. Ich denke, dass Fantasy Fans hier voll auf ihre Kosten kommen.
Liebe Grüße,
Mo
Das Buch könnte ich mir als Film gut vorstellen, den würde ich mir auch ansehen! 🙂 Ob ich es aber auch lesen würde, bezweifle ich. Aber wer weiß auf was ich in den kommenden Wochen so Lust habe. 🙂
Liebe Grüße,
Verena
Ui, ich kenne einen Kandidaten der auf genau diese Art von Fantasy-Geschichten steht. Und zwar genau auf diese „komplexe“ Sorte. Vielen Dank für die hilfreiche Rezension, das behalt ich mir im Hinterkopf! Das nächste Weihnachten kommt bestimmt! 🙂
😉 Sehr gern, liebe Corinna.
Liebe Grüße,
Mo
Hey,
das Cover ist toll, aber ich bin noch nicht sicher ob das Buch wirklich was für mich ist. Brauch immer viel Lieve und wenn es zu Komplex ist, dann verliere ich den Faden. Haha
Deine Rezension ist aber toll geschrieben 🙂
Lg
Steffi
Das geht mir leider auch oft so. Also gegen komplexe Geschichten habe ich nichts, aber sie müssen sich schon nachvollziehen und logisch aufschlüsseln lassen. Aber wenn es dann arg phantastisch wird, bin auch ich irgendwie raus.
Danke, für dein Kompliment.
Liebe Grüße,
Mo
Um ehrlich zu sein, ist das Buch so gar nicht mein Genre … aber ich finde sicherlich jemanden im Freundeskreis für den es das perfekte Geschenk ist. Danke für den Tipp!
Liebe Grüße
Verena