Alles, was einen japanischen Anschein hat, weckt prinzipiell mein Interesse. Bei diesem Buchtitel war dies nicht anders, sodass ich mein Glück bei einer Buchverlosung versucht habe. Sehr zu meiner Freude habe ich das Buch gewonnen.
In meiner Rezension zu “Akuma” von Nicole Siemer beleuchte ich, ob mich die dämonische Geschichte begeistern konnte.
© Cover: Chris Gilcher für Buchcoverdesign.de
erschienen beim Empire-Verlag
Veröffentlicht 1. April 2020
ca. 288 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook
Klappentext
»Ich kann niemals wirklich gut sein, Vater.
Wenn dem so wäre, hätte ich die Männer nicht getötet.«
Dies ist der Beginn einer Geschichte voller Schmerz und Verlust. Innere Zerrissenheit verfolgt Kjara, die vor ihrer Vergangenheit zu fliehen versucht − nicht nur für sich, sondern auch für ihren Verlobten Erik. Seit einem tragischen Vorfall in ihrer Kindheit trägt sie etwas in sich, das auf den Namen Akuma hört. Ist Kjara tatsächlich eine Mörderin? Wer oder was ist Akuma wirklich?
Eines ist gewiss: Dieser Horrorthriller der besonderen Art eignet sich für diejenigen, die das Mysteriöse in den Bann zieht. Er birgt ein Geheimnis, brutal und rachsüchtig.
Wagen Sie es, die dunkelsten Abgründe der Menschheit zu erkunden?
Wenn Sie dies tun, werden Sie erkennen, warum so manch wahres Ich hinter einer Maske verborgen liegt.
© Klappentext: Empire-Verlag
Das Handlungsgerüst zu dieser Geschichte fand ich unheimlich interessant. Hier wurden Thriller Elemente mit Horror / Mystery Anteilen gemixt. Wobei ich den Dämon hier nicht unbedingt als Horror bezeichnen würde wollen. Ganz im Gegenteil, mir war Akuma sehr sympathisch. Er war nicht das klassische Bild eines Dämons, eher eine Mischung aus düsterem Wesen mit einem weichen Kern. Allerdings nur, wenn es um seine Wirtin, Kjara, ging. Ansonsten war er wirklich ein Dämon, wie wir ihn uns vorstellen. Böse, durchtrieben und voller grauenvoller Vorfreude auf bevorstehendes Leid.
Den Aufbau der Geschichte fand ich bisweilen etwas verwirrend. Durch den personalen Erzähler folgte ich mehreren Personen. Hauptakteurin war Kjara, daneben erfuhr ich einiges über und von Akuma sowie vom Pfarrer Helmut Haege.
Die Personenwechsel waren recht einfach zu durchschauen und damit hatte ich auch keine Schwierigkeiten. Verzwickter wurde es allerdings mit der Zeit an sich. Die Autorin switchte gerne zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Dies wurde auch immer gekennzeichnet. Nur bei der Gegenwart waren manchmal einige Tage, Wochen oder Monate vergangen, und ich konnte dann teilweise nicht mehr folgen, weil ich den Wechsel nicht immer mitbekam. Manchmal war ich so verwirrt, dass ich die Geschichte einfach weiter lesen musste, um zu begreifen, dass wir einen Zeitsprung gemacht hatten. Dies kam nicht oft vor, allerdings reichten mir die wenigen Augenblicke, um meinen Lesefluss hin und wieder zu stören.
Den Schreibstil empfand ich als sehr flüssig und mitreißend. Ich war fast sofort von der Atmosphäre des Buches gefangen und ich hätte am liebsten immer nur weiterlesen wollen. Die Detailgenauigkeit mancher Szenen war nichts für schwache Mägen. Hier spritzte gerne mal Eiter oder auch Blut. Manchmal wurde es auch zusätzlich mystisch angehaucht, was zusätzliche Spannung erzeugte.
Die Mischung aus Liebesgeschichte, Psycho Thriller und leicht angekratzter Horror, fand ich gut. Für meinen Geschmack hätte der Liebesanteil auch ein bisschen kürzer sein und mehr Horror beinhalten können. So brachten die Horrorelemente eher ein bisschen zusätzliche Würze, denn echtes Adrenalin.
© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Eine junge Frau möchte ihren Dämon der Liebe wegen austreiben lassen. Doch es ist nicht nur die Freundschaft, die daran zerbrechen kann.
Lesen:
Ihr mögt Thriller mit dem gewissen Extra? Es darf auch gerne blutig werden und eklige Szenen enthalten? Herzlichen Glückwunsch, dieses Buch wird euch bestimmt begeistern können.
Weglegen:
Szenen, wenn auch nur kurze, in denen Kinder zu Schaden kommen, sind nichts für euch? Dann solltet ihr dieses Buch besser nicht zur Hand nehmen.
Mal ehrlich:
Mich hat Akuma begeistert. Normalerweise ist Paranormales nicht so mein Ding. Aber Nicole Siemers schaffte es mir das Gefühl zu vermitteln, das eine Besessenheit mit einem Dämon durchaus möglich wäre. Ich fand es interessant, wie sie diese Aspekte mit der Realität verknüpfte. Ich fand es logisch durchdacht und schlüssig. Das Buch streift mehrere Genres und vereinte sie gekonnt. Die Wendungen in diesem Buch fand ich gut, manchmal machten mir die Zeitsprünge Probleme. Vor allem jene in der Gegenwart. In dem einen Moment waren wir noch am heutigen Tag, im nächsten schon drei Wochen später. Dies verwirrte manchmal, stört dann auch meinen Lesefluss. Aber insgesamt konnte ich die Geschichte flüssig lesen.
Die Hauptfiguren entwickelten sich logisch und konsequent weiter und ich mochte vor allem den Psychothriller Anteil besonders gern. Der Horror an sich war mir zwar ein bisschen zu kurz gekommen, dennoch gab es reichlich Szenen, die einen robusteren Magen bedurften.
Fazit:
Ein Fantasy-Mystery-Horror-Thriller der etwas anderen Art mit einem Dämon den ich sehr gern mochte und einer packenden Handlung aufwarten konnte.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
Lesetipp:
Lust auf eine Mystery-Fantasy-Thriller der besonderen Art? Dann empfehle ich euch:
Der Ether-Song von Samara Summer