Auf das Buch habe ich mich schon sehr gefreut, denn als Asien-Fan verschlinge ich gern Geschichten, die dort spielen. Allerdings habe ich keine tieferen Einblicke ins südkoreanische Lebensflair, sodass ich ganz besonders gespannt auf den Inhalt war.
In meiner Rezension zu
“Your Smile – Wie ein Strahlen in der Dunkelheit”
von Cheryl Kingston teile ich euch mit, ob mich das Buch zum Lächeln bringen konnte.
Leseexemplar
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst
© Cover: Sabrina Dahlenburg
erschienen im Plaisir d’Amour Verlag
Veröffentlicht 22. Mai 2020
ca. 405 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook
Klappentext
Für ein Leben zusammen mit ihrem Freund hat Riley Evans nicht nur ihre Familie in Los Angeles zurückgelassen, sondern auch ihren Traumjob als Fotografin bei einem großen Lifestylemagazin aufgegeben. Als sie voller Zukunftsträume in Seoul ankommt, muss sie auf schmerzvolle Weise feststellen, dass sie für eine andere Frau sitzengelassen wurde und mittellos in der südkoreanischen Metropole gestrandet ist.
Verzweifelt und durchgefroren trifft sie auf den attraktiven Park Jae-Joon. Seine verständnisvolle Art und das verschmitzte Lächeln lassen sie schwach werden, sodass sie die Nacht in seinen Armen verbringt. Was Riley allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht weiß, ihr Retter ist in Asien ein aufstrebender Superstar – ein Mann, der niemals ihr allein gehören wird und dessen Liebe nur seinen Fans gelten darf. Auch wenn beiden bewusst wird, dass ihre Beziehung verboten ist und ein Spiel mit dem Feuer bedeutet, geben sie den wachsenden Gefühlen füreinander eine Chance.
Aber was passiert, wenn genau diese Liebe es ist, die am Ende den Menschen zu zerstören droht, der zum Mittelpunkt deines Lebens geworden ist?
© Klappentext: Plaisir d’Amour Verlag
Gleich zu Beginn erwartete mich ein Glossar. Dies versetzte mich sogleich in Hochstimmung, denn obwohl ich eher ein Japan-Fan bin, fand ich die südkoreanischen Begriffe sehr faszinierend. Auch die nachfolgende Playlist weckte mein Interesse. Normalerweise höre ich Songs nicht nach, in diesem Fall aber wollte ich die Musik kennenlernen.
Der Start in die Geschichte war flüssig und ging reibungslos vonstatten. Ich lernte Riley als Erstes kennen, die mir ihre Sicht auf die kommenden Ereignisse schilderte. Ich bewunderte sie für ihre Geduld, die ich nie aufgebracht hätte. Stundenlang ausharren, bis mein Freund nach Hause kommt, um mich in die Wohnung zu lassen, obwohl er weiß, dass ich an diesem Tag ankomme, wäre mir wahrscheinlich nicht passiert. Aber hier zeigte sich schon Rileys gutmütiger Charakter. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und ich fand es bemerkenswert, wie sie ihre eigenen Interessen der Liebe wegen hinten anstellte. Dabei blieb sie sich doch auch noch weitestgehend selber treu und unterschied sie von jenen Frauen, die einfach blind alles für ihren Partner machen.
So weit Seoul auch von uns weg ist, so unterschiedlich ist auch die Kultur dort. Dies griff Cheryl Kingston gekonnt und fachmännisch auf. Dabei flossen ihre Beschreibungen zu den gesellschaftlichen Gepflogenheiten gekonnt in die Handlungen ein. So ergab alles ein stimmiges Gesamtbild, das auf der einen Seite mein Wissen erweiterte, auf der anderen Seite mir großen Unterhaltungswert schenkte.
An dieser Stelle muss ich ein ganz großes Lob an Cheryl Kingston aussprechen. Sie sorgte mit dem Einflechten koreanischer Begrifflichkeiten für eine authentische Atmosphäre, gleichzeitig gelang es ihr aber auch, mir die Ausdrücke sofort danach mit zu erklären, ohne dabei die Handlungen aufzublähen oder es künstlich wirken zu lassen.
Das Setting fand ich traumhaft und es war wie eine kleine Reise in ein fernes und gleichzeitig doch faszinierendes Land. Cheryl Kingstons Beschreibungen waren derart lebendig, dass ich mir alles perfekt vorstellen konnte. Auch ging sie auf das koreanische Business ein, welches ich als authentisch wahrnahm.
Die Atmosphäre des Buches war beeindruckend und ich wurde oft von den Emotionen der Protagonisten eingefangen. Manchmal so sehr, dass ich entweder vor Glück mit lachen oder vor lauter Schmerz die Tränen hinunterschlucken musste.
Was mir übrigens besonders gut gefiel, war dass Cheryl Kingston völlig ungeschönt darzustellen wusste, wie es ist eine Liebe so verheimlichen zu müssen. Das ging mir besonders nah und ich konnte das alles so sehr nachvollziehen, dass mir manchmal die Brust dabei enger wurde.
Beide Protagonisten waren mir im Verlauf sehr ans Herz gewachsen, auch wenn mir Park Jae-Joon manchmal zu perfekt war. Für mich hatte er sogar keine Ecken und Kanten, was ich ein bisschen schade fand. Fast alle seine Handlungen waren so süß und liebevoll, dass er mir manchmal übermenschlich höflich erschien. Nur einmal, ganz kurz, konnte ich einen tieferen Blick auf einen eifersüchtigen und aufgebrachten Jae-Joon erhaschen, der ihn mir noch näherbrachte.
Der Aufbau der Geschichte war toll durchdacht und es gab so einige überraschende Wendungen, die Spannung und Bewegung in die Szenen brachte. Manchmal gab es auch ein paar Längen, die mich zwar nicht groß störten, aber meinen Lesefluss verlangsamten.
Die Zeitsprünge innerhalb der Geschichte waren klar strukturiert und erkennbar, sodass mir hier nie etwas fehlte. Kleine Rückblicke sorgten dafür, dass ich auch erfuhr, was sich zwischenzeitlich abgespielt hatte.
Cheryl Kingstons Schreibstil war schön bildlich, fließend und angenehm zu lesen. Auch die erotischen Szenen beschrieb sie sehr niveauvoll und mit viel Gefühl. Für alle, die so was nicht gern lesen, sei verraten, dass es nur zwei größere Schilderungen gab. Zur Not könnten sie auch überblättert werden. Aber dann entgeht euch der Zauber, der die beiden Figuren umgab.
© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Ein traumhaftes Setting in Seoul und die Frage, was eine Liebe alles erdulden kann, ohne zu zerbrechen.
Lesen:
Wenn ihr gerne mit anderen Büchern in fremde Länder reist und auch die dortige Kultur kennenlernen wollt. Und natürlich, wenn ihr romantische Geschichten mögt.
Weglegen:
Wenn ihr Liebesgeschichten mit der dazugehörigen Dramatik nicht mögt, dann solltet ihr lieber die Finger von dem Buch lassen.
Mal ehrlich:
Geschichten, in denen es um Stars und Sternchen geht, mag ich normalerweise nicht so gerne lesen. Doch diese Story war so ganz anders, als alles, was ich vorher mal gelesen habe.
Dieser Roman strahle nur so vor Wärme und Herzlichkeit. Zu Beginn war auch gar nicht erkennbar, dass einer der Protagonisten bekannt sein könnte, was mir einen unvoreingenommenen Blick auf die Figuren gewährte. Hinzu kam, dass sowohl Riley als auch Jae-Joon ihre eigenen Gefühls- und Gedankenwelten erklärten und ihre Handlungen schildern.
Besonders Riley war mir besonders ans Herz gewachsen und ich bewunderte sie vor allem für ihren Mut der Liebe, wegen nach Seoul zu ziehen. Jae-Joon mochte ich gerne, jedoch empfand ich ihn die meiste Zeit einfach zu schön, um wahr zu sein.
Bei ihm war charakterlich alles so glatt, so perfekt, der Märchenprinz schlecht hin. Versteht mich nicht falsch, ich mag so was ganz gerne mal, aber hier hätte ich mir dann doch etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht.
Vor allem, weil ich dieses Setting so bezaubernd empfand. Cheryl Kingston schuf eine so authentische Welt in und um Seoul, dass ich das Gefühl hatte selbst dorthin gereist zu sein. Die gesellschaftlichen Unterschiede hatte sie wunderbar ausgearbeitet und auch koreanische Begrifflichkeiten perfekt verbaut, die die Atmosphäre verdichtete und diese Geschichte zu einem faszinierenden Liebesabenteuer machte.
Fazit:
Eine rührende Geschichte, die größtenteils in Seoul spielte und damit ein unglaublich schönes, einladendes und glaubwürdiges Setting erschuf. Auf keinen Fall nur für K-Dramen Fans geeignet, sondern für alle, die Lust auf südkoreanischen Flair haben.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
Lesetipp:
Lust auf einen Genre-Mix aus Thriller und Liebesroman? Dann empfehle ich euch:
Shadow Riders: Die Tochter des Paten von Natalie Winter