[ Werbung ]

Ende Oktober hatte ich eine schöne Box zum Buch Ins hohe Gras von Trevor Noah erhalten und euch ganz begeistert davon berichtet. Nun haben mein Lesebuddy und ich die Fabel gelesen.

© Umschlaggestaltung: Rothfos & Gabler, Hamburg

Infos zum Buch
erschienen bei Insel Verlag
Veröffentlicht 12. Oktober 2025
Originaltitel Into the Uncut Grass
Übersetzt von Conny Lösch
Illustriert von Sabina Hahn
Empfohlenes Lesealter ab 5 Jahre
ca. 128 Seiten
erhältlich als Gebundenes Buch
 

Bevor ich Ins hohe Gras abtauchen kann, empfangen mich die wunderschönen Illustrationen von Sabine Hahn und ein paar persönliche Worte von Trevor Noah. Interessanterweise kann ich viel von dem, was er uns aus seiner Kindheit mitteilt, in dem kleinen Jungen wiedererkennen, der mit seinem Teddybären Walter den Regeln seines Elternhauses entfliehen möchte. Bereits hier muss ich zum ersten Mal schmunzeln.
Der Junge versteht nicht, warum das große Abenteuer erst beginnen soll, nachdem er sich gewaschen, die Zähne geputzt, das Haar gebürstet und das Bett gemacht hat. Solche strengen Regeln braucht doch wirklich niemand. Es soll sofort losgehen und so muss Walter seinen Schlaf beenden und mit seinem Freund auf die Reise gehen.

Ins hohe Gras ist in vier Teile untergliedert und steckt voller bildlich erklärten Weisheiten und spannenden Perspektiven auf das Leben. Das Ganze hat Trevor Noah in liebevoller Prosa kindgerecht verpackt. Die Magie von Ins hohe Gras besteht darin, dass sie eine mehrschichtige Deutung der Erzählung erlaubt.
Je nachdem, wer Ins hohe Gras gerade liest, wird die Geschichte zu etwas Eigenem, etwas Persönlichem und Schönem.
Für Kinder ist dieses Buch ein einziges spannendes Abenteuer mit hohem Wiedererkennungswert, was die Regeln der Eltern und der Wunsch nach einer eigenen Entfaltung und Freiheit angeht.
Für uns Erwachsene bietet dieses Buch Ansätze, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und über die daraus entstehenden Möglichkeiten nachzudenken.

So wage ich mich gemeinsam mit dem Jungen und Walter ins Unbekannte jenseits des heimischen Gartentores. Zusammen entdecken wir das Abenteuer der Entdeckung anderen Lebensraums und lernen dabei wichtiges über Konfliktbewältigung, Kompromissbereitschaft, Vertrauen und Akzeptanz. Und natürlich auch, warum es eben doch im Leben Regeln braucht und warum eine gute Entscheidung manchmal dazu führen kann, dass etwas schiefläuft.
Den Tieren und Gegenständen, denen wir begegnen, wohnt ein ganz besonderer Zauber inne. Sie alle sind freundlich und zugewandt, zeigen auf, wie auch unterschiedliche Ansichten und Perspektiven genauso wichtig sind wie die eigenen.
Sabine Hahn schafft es durch ihre wunderschönen Illustrationen den Text visuell perfekt zu ergänzen. Die farbigen Zeichnungen beleben und lockern das Gelesene auf. Sowohl der Text als auch die Bilder sind in einem ausgewogenen Verhältnis und gemeinsam erschaffen sie einen wundervollen Erzählzauber.

Ins hohe Gras lädt zum Austauschen und Träumen ein. Ich mag die tiefsinnigen Textpassagen, die für Kinder in der Form sicherlich noch nicht zu greifen sind. Dafür werden die jüngeren Lesenden auf einer anderen Ebene abgeholt und somit schlägt dieses besondere Kinderbuch eine Brücke zwischen den Kleinen und den Großen.

© Foto: Monique Meier

Was dich erwartet:

Ein Abenteuer voller Fantasie, welches kindgerecht von Freiheit, Regeln und dem Miteinander erzählt.

Lesen:

Wenn ihr Lust auf eine leichte Geschichte mit wundervollen Denkansätzen habt und euch gern verzaubern lasst.

Weglegen:

Nur, um darüber zu sprechen. Diese Geschichte bietet dafür viel Potenzial.

Mal ehrlich:

Der kleine Junge fragt sich, was es bringen soll, sich erst zu waschen und das Bett zu machen, bevor er sich mit seinem besten Freund, dem Teddybär Walter, losziehen kann, um Abenteuer zu erleben. Regeln sind völlig unnütz, findet er und so fliehen sie gemeinsam vor dem langweiligen Alltag in eine unbekannte Welt voller Möglichkeiten.
In vier Kapiteln gelingt es Noah Trevor eine wunderschöne Fabel zu schreiben, die verbindet.
Der Junge und Walter begegnen im hohen Gras vielen freundlichen Figuren, die den beiden auf eine berührende sowie kindgerechte Weise Themen wie Verantwortung sowie das Miteinander näherbringen und ihnen aufzeigen, wie sie ihren eigenen Blickwinkel ändern können. Je nach Alter werden manche Weisheiten sicherlich noch nicht verstanden, aber diese Fabel ist ohnehin zeitlos erzählt.
Was mich so an Ins hohe Gras fasziniert, ist, dass diese liebevoll erzählte Geschichte auf mehreren Ebenen funktioniert. Während sich Kinder in diese fantasievolle Welt hineinziehen lassen können und sicherlich Situation aus ihrem eigenen Leben wiedererkennen, gibt es den Erwachsenen die Gelegenheit, gesellschaftliche Erwartungen zu reflektieren und vielleicht auch mal den gewohnten Pfad für einen Perspektivwechsel zu verlassen.
Ins hohe Gras schlägt eine Brücke zwischen den Generationen, lädt zum Träumen, gemeinsamen Entdecken und zum Austausch ein.
Sabine Hahns Aquarellzeichnungen ergänzen den Text auf ideale Weise und verleihen der Fabel eine visuelle Tiefe, die ihren Zauber lebendig werden lässt.

Fazit:

Ins hohe Gras ist eine wundervolle Geschichte mit schönen Illustrationen, die auf eine charmante und warmherzige Art viele tolle Denkanstöße bietet und darüber einen Austausch miteinander von klein bis groß ermöglicht.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*