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Vermisst – Der Fall Anna konnte mich letztes Jahr mit seiner interessanten Mischung aus polizeilicher und privater Ermittlungsarbeit überzeugen. Da war schon klar, dass das Buch ein Reihenauftakt ist, und ich habe mich sehr auf die Fortsetzung gefreut.

In meiner Rezension „Vermisst – Der Fall Emily“ von Christine Brand nehme ich euch mit in Malous neusten Fall um ein verschwundenes Kind.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar vom Bloggerportal erhalten
❧ Vielen Dank an Maria Mühlbauer für die Genehmigung
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Vermisst - Der Fall Emily von Christine Brand
© Umschlaggestaltung: www.buerosued.de

Infos zum Buch
erschienen bei Blanvalet Verlag
Veröffentlicht 1. Mai 2025
ca. 576 Seiten
Band 2 der Reihe Malou Löwenberg
erhältlich als Taschenbuch, Hörbuch und eBook
 

Klappentext

Eine verzweifelte Mutter, ein seit Jahren verschwundenes Mädchen und eine Wendung, die Ex-Polizistin Malou Löwenberg zutiefst erschüttert … Ein neuer Band der packenden Cold-Case-Reihe von Nr.-1-Bestsellerautorin Christine Brand.

Malou Löwenberg: rebellische und engagierte Ex-Polizistin, jetzt Privatdetektivin, spezialisiert auf Cold Cases. Sie will Menschen finden, die seit Langem vermisst sind. Ihre erste Klientin ist Vera König, die seit vier Jahren nach ihrer Tochter sucht. Emily wäre heute sieben, und Vera ist überzeugt, dass sie noch lebt. Malou stößt bei ihren Ermittlungen auf die Spur eines internationalen Kinderhändlerrings. Doch auch Emilys Vater verhält sich höchst verdächtig. Plötzlich macht Malou eine schockierende Entdeckung und blickt in Abgründe, die sie nie für möglich gehalten hätte.
Inspiriert von wahren Begebenheiten, abgründig und nervenzerreißend spannend – die neue Reihe der erfolgreichen SPIEGEL-Bestsellerautorin.

Lesen Sie auch die spannende Milla-Nova-Reihe und »Wahre Verbrechen«: Christine Brand schreibt über ihre dramatischsten Fälle als Gerichtsreporterin.

© Klappentext: Blanvalet Verlag

Der Prolog kriecht mir direkt unter die Haut und löst einen eiskalten Schauer aus. Ich kann mich so gut in die Unbekannte hineinversetzen, dessen Kind plötzlich weg ist. Die Verzweiflung und die Ängste sind spürbar und greifen nach mir.
Danach gibt es einen Zeitsprung von vier Jahren und ich treffe wieder auf die Hauptfigur dieser Reihe: Malou Löwenberg. Sie ist nun aus dem aktiven Polizeidienst ausgeschieden und versucht sich ein Geschäft als private Ermittlerin aufzubauen. Malou steht noch direkt am Anfang und sie hat bislang noch keinen einzigen Fall.

Ich brauche einen Moment, um mich in der Geschichte zu orientieren. Vermisst – Der Fall Emily setzt nicht unmittelbar nach den Ereignissen von Vermisst – Der Fall Anna ein, sondern es ist dazwischen ein bisschen Zeit vergangen. Und so fühle ich mich noch nicht gleich abgeholt.
Doch Christine Brand streut immer wieder kleine Verweise auf die früheren Ereignisse ein, sodass ich doch recht zügig in dem aktuellen Geschehen ankomme. Da beide Fälle in sich abgeschlossen sind, sind keine Vorkenntnisse zum ersten Teil für Lesende notwendig, die den ersten Band noch nicht kennen.

Vermisst – Der Fall Emily hat einen sehr komplexen Handlungsaufbau und besteht aus vielen verschiedenen Erzählsträngen. Die personale Erzählweise nimmt mich direkt in die unterschiedlichen Handlungsfäden mit, denn ich darf die Geschehnisse aus Sicht mehrerer Charaktere erleben. So begleite ich Malou Löwenberg, Alex Collin und Vera König durch ihre Wahrnehmungen sowie deren Gedankenwelt. Spannend ist hierbei, dass nur sie mir die Einblicke gewähren und damit viele Geheimnisse entstehen.

Obwohl in Vermisst – Der Fall Emily der Fokus auf dem Cold Case um die vermisste Emily liegt, hat Malou Löwenberg gleich mehrere Rätsel zu lösen. Noch eine weitere potenzielle Klientin hat ein Anliegen an die frisch gebackene Detektivin und dann ist da noch eine Frage zu klären, die schon im ersten Band eine Rolle gespielt hat. Wer sind Malous leibliche Eltern?
Wäre dies nicht alles schon verzwickt genug, begegnet Malou auch noch dem charmanten Alex. Doch auch Alex ermittelt in einem Fall und hier kreuzen sich nicht nur privat, sondern auch beruflich ihre Wege.
Malous Ehrgeiz und den Willen, alle diese Rätsel trotz Hindernisse zu lösen, imponiert mir. Sie wirkt dabei manchmal ziemlich chaotisch, doch das macht sie so liebenswert.

Alex Collin ist da eher das Gegenteil. Als französischer Polizist ist er auf der Spur eines Kinderhändlerrings und sehr organisiert in seinem Vorgehen. Seine Sicht auf die Ereignisse finde ich total spannend, besonders als es um Kinder geht, die zum Stehlen gezwungen werden.
Die erste Begegnung zwischen Malou und Alex ist hinreißend und ich mag es sehr, wenn die beiden als Team fungieren. Leider ist dies nicht dauerhaft der Fall, aber ich hoffe, dass Alex auch in den weiteren Bänden seinen Platz erhalten wird. Die kleine Tändelei mit ihm lockert diesen inhaltsstarken Kriminalroman auf und schafft mir Pausen zum Durchatmen.

Neben Malou und Alex tritt auch Vera König als zentrale Figur auf, sie ist die Mutter des verschwundenen Mädchens. Ihre Perspektive hat mich emotional sehr berührt, besonders durch die Briefe, die sie an ihr vermisstes Kind schreibt.
Vera ist ein ambivalenter Charakter und realistisch gezeichnet. Ihre Verzweiflung ist überall spürbar und diese verführt sie oft zu fragwürdigen Entscheidungen.

Alle Figuren sind vielschichtig und glaubwürdig dargestellt. Besonders die Nebencharaktere, die ich teilweise schon aus dem ersten Band kenne, runden die Geschichte ab und verleihen diesem Kriminalroman viel Tiefe.
Besonders gelungen finde ich, dass die parallelen Handlungsstränge so geschickt miteinander verwoben werden, dass eine dichte und sehr spannungsgeladene Atmosphäre erzeugt wird. Durch schnelle Szenenwechsel entsteht eine wendungsreiche Geschichte, die für ein hohes Erzähltempo sorgt.
Der Schreibstil ist jeweils auf die drei Perspektiven von Malou, Alex und Vera zugeschnitten, sodass sich ein realistisches Gesamtbild ergibt. Die detektivische und polizeiliche Ermittlungsarbeit finde ich sehr interessant und sie machen die Erzählung äußerst lebendig.

Vermisst – Der Fall Emily fesselt mich ans Geschehen und die Auflösung lässt mich fassungslos zurück. Manche kleinen Geheimnisse sind leicht zu durchschauen gewesen, aber die meisten sind für mich überraschend, aber authentisch enthüllt worden. Nicht alle Fragen werden am Ende beantwortet und diese Handlungsfäden bleiben offen, was meine Vorfreude auf einen nächsten Band steigert.

Vermisst - Der Fall Emily von Christine Brand
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein spannungsgeladener Krimi mit temporeichem Perspektiv- und Szenenwechsel, jede Menge Geheimnisse, die gelüftet werden wollen und einer ganz leichten Liebesgeschichte.

Lesen:

Wenn ihr Kriminalromane mit psychologischem Tiefgang mögt und an Cold Cases interessiert seid.

Weglegen:

Wenn ihr lieber einen gemütlichen Krimi lesen möchtet, könnte dies nicht das richtige Buch für euch sein.

Mal ehrlich:

Endlich treffe ich wieder auf die ambitionierte Malou, die nun versucht, als Privatdetektivin Fuß zu fassen. Noch hat sie keine Klientel in Sicht, doch das wird sich mit Vera ändern. Sie vermisst ihre Tochter Emily seit vier Jahren und hofft nun, dass Malou das kleine Mädchen finden kann.
Die Handlung ist vielschichtig mit mehreren Erzählsträngen aufgebaut. Aus den Perspektiven von Malou, Alex und Vera werden die Ereignisse geschildert. Das sorgt für spannende Einblicke und viele Geheimnisse. Der Fokus liegt auf dem Cold Case um Emily, doch Malou wird mit noch mehr Rätseln konfrontiert, die gelöst werden wollen.
Die subtile Romantik zwischen Malou und Alex, einem französischen Polizisten, lockert das Geschehen auf, lenkt jedoch nicht von der Spurensuche ab.
Vera, die Mutter des Mädchens, ist eine wankelmütige Persönlichkeit, für die ich ambivalente Gefühle hege. Ihre Briefe an ihr vermisstes Kind berühren mich jedoch sehr und ich kann ihren Schmerz über den Verlust in allen Facetten spüren und verstehen.
Alle Figuren sind vielschichtig und glaubwürdig dargestellt. Die parallelen Handlungsstränge sind geschickt in den Krimi eingebettet und erzeugen dadurch ein hohes Tempo sowie eine düstere und realistische Atmosphäre. Der Schreibstil passt perfekt zu den Perspektiven, die Ermittlungsarbeit wirkt authentisch und ist für mich sehr interessant. Das Finale überrascht mich. Einige Geheimnisse werden aufgedeckt, andere bleiben offen, was meine Vorfreude auf weitere Bände steigert.

Fazit:

Vermisst – Der Fall Emily ist ein fesselnder und vielschichtiger Kriminalroman, der auf realen Ereignissen basiert und mich sowohl tief bewegt als auch hervorragend unterhalten hat.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Ihr kennt den ersten Band der Reihe noch nicht?
Dann empfehle ich euch:
Vermisst – Der Fall Anna von Christine Brand