Der Mitteldeutscher Verlag hatte mir sein Herbstprogramm 2024 freundlicherweise zukommen lassen und beim Blättern entdeckte ich Vorsicht an der Bordsteinkante!: Neue Streetart. Ich war sofort vom Cover fasziniert. In diesem Buch wollte ich unbedingt blättern und noch mehr wundervolle Illustrationen entdecken.
In meiner Rezension „Vorsicht an der Bordsteinkante!: Neue Streetart“ von David Zinn nehme ich euch mit in die Welt der Kreidekunst und verrate euch, was euch in diesem Buch erwartet.
Leseexemplar
❧ Vielen Dank an Amelie Woitscheck für den freundlichen Kontakt und Maria Conrad für die Genehmigung, die Pressebilder zur Anschaulichkeit verwenden zu dürfen.
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

© Cover: David Zinn
erschienen beim Mitteldeutscher Verlag
Veröffentlicht 21. Oktober 2024
Originaltitel Underfoot Menagerie
Übersetzt von Angelika Arend
ca. 160 Seiten
erhältlich als Taschenbuch
Klappentext
© Klappentext: Mitteldeutscher Verlag
Die optische Gestaltung von Vorsicht an der Bordsteinkante!: Neue Streetart gefällt mir sehr gut. Der flexible Einband in Kombination mit einer Klappenbroschur, bei der die Rückseite des Covers umgeschlagen ist, bietet nicht nur zusätzliche Stabilität, sondern auch Schutz vor äußeren Einflüssen. Zudem befinden sich darauf Informationen zu David Zinn und große Aufnahmen von dessen Illustrationen. Sie stimmen mich auf das Buch ein.
Der Aufbau von Vorsicht an der Bordsteinkante!: Neue Streetart ist gut durchdacht. Auf den rund 127 Seiten erwarten mich Zeichnungen voller fröhlicher, nachdenklicher und grummeliger Kreaturen sowie einen interessanten Blick hinter die Kulissen und die Einstellung von David Zinn zu vergänglicher Straßenkunst.
Auf humorvolle und leichte Weise erzählt er von seinem Werdegang ein Streetart-Künstler zu werden und gibt wertvolle Einblicke in seinen kreativen Schaffensprozess. Gleichzeitig ist spürbar, wie er versucht, den Lesenden zu motivieren, selbst einen Stift, Kreide oder ähnliches in die Hand zu nehmen und einfach darauf los zu kritzeln. Schließlich kann jeder zeichnen.
So gibt es auch zeichnerische Tipps und Erklärungen. Zinn erläutert das Konzept der Pareidolie. Wir alle kennen die Merkwürdigkeit, wenn wir aus zufälligen Mustern plötzlich vertraute Formen oder gar Bilder erkennen. Und genau an diesem Phänomen bedient sich David Zinn gern, wenn er draußen seine Figuren zeichnet. Dann wird ein Fahnenmastständer zu einem schicken Hut für Sir Beaufort Smythe-Pettijohn, der dem Betrachter seinen Schirm entgegenhält. Oder zufällig auf den Boden gewehte Herbstblätter landen auf der Wasseroberfläche, wo ein städtischer Wels den Kopf durchs kühle Nass streckt.
Ich mag, wie David Zinn die Beschaffenheit seiner Umgebung in seine vergängliche Kunst einbaut.
Dies alles wird für den Betrachter jedoch nur dann in 3D Optik lebendig, wenn er an der richtigen Stelle steht. So wird das Konzept der Anamorphose, bei dem ein Bild so verzerrt wird, dass es nur aus einem bestimmten Standpunkt heraus richtig aussieht, verständlich durch David Zinn erklärt. Dazu gibt es Bilder von ein und demselben Motiv, aber aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Das macht das Ganze für mich sehr anschaulich, da ich leider nicht die Gelegenheit hatte, bisher solche faszinierte Straßenkunst in echt zu sehen.
David Zinn zeichnet nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf vertikalen Flächen. Auch hier erklärt er kurz, welche Besonderheiten beim Zeichnen bedacht werden müssen.
Die charmanten und humorvollen Kreidezeichnungen begeistern mich und werden durch die kleinen Bildunterschriften noch ein Stück lustiger. Mein Favorit ist übrigens die Gabelkrake, die auf einem Getränkeuntersetzer ihr Unwesen treibt. Denn nicht immer lässt die Kunst es zu draußen zu zeichnen. Und so ist David Zinn immer auf der Suche nach einer Alternative, wenn es regnet.
David Zinns Ansatz, Kunst durch seine temporären und permanenten Straßenillustrationen im öffentlichen Raum ins tägliche Leben der Menschen zu schleusen, finde ich grandios. Bisher hat er auf drei Kontinenten seine einzigartigen Figuren erschaffen, die teilweise auch heute noch sichtbar sind. Die meisten Zeichnungen wurden jedoch in Ann Arbor, Michigan, erschaffen und als Bilder aufgenommen.
Vorsicht an der Bordsteinkante!: Neue Streetart bereitet mir gute Laune und es macht einfach Spaß, dieses Buch immer wieder zur Hand zu nehmen und diese bunte Welt zu bestaunen.
Und wer genau liest, der erfährt auch, wie das fliegende Schwein zu seinem Namen „Pigasus“ kam.
Fazit:
Vorsicht an der Bordsteinkante!: Neue Streetart ist eine unterhaltsame Möglichkeit, die Welt um sich herum mit anderen Augen zu sehen. Es weckt die Freude an der Kunst bei mir, obwohl ich mich für keine Kunstliebhaberin halte.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
Ein besonderer Dank geht an den Mitteldeutschen Verlag, der mir freundlicherweise die Pressebilder zur Verfügung gestellt hat, damit ihr einen Eindruck von den tollen Bildern in Vorsicht an der Bordsteinkante!: Neue Streetart erhalten könnt:

© Bilder: David Zinn
v.l.n.r. v.o.n.u.:
beerbeast_tallclose_hires_shadedCMYK
urban_catfish_tall_hiresCMYK
greenbeast_gifts_of_art_padresCMYK
speed_reading_tall_hiresCMYK

© Bilder: David Zinn
v.l.n.r. v.o.n.u.:
sir_beaufort_flagpolehat_saginaw_tallwhand_shaded_hiresCMYK
bear_blue_balloon_tallshaded_hiresCMYK
kanguana_kicking_back_hiresCMYK
pelling_back_the_edges_widecrop_shaded_hiresCMYK
sluggo_hanging_around_tall_hiresCMYK
Das ist Kunst, an so etwas kann ich mich nicht satt sehen. Danke für die Vorstellung. LG Romy
Das freut mich, liebe Romy.
Liebe Grüße
Mo
Hey Mo,
deine Begeisterung für „Vorsicht an der Bordsteinkante!: Neue Streetart“ von David Zinn ist deutlich spürbar und macht mich sofort neugierig auf das Buch.
Besonders gefällt mir, wie du die Verbindung zwischen Kunst und Alltag herstellst. Die Erklärungen zu Konzepten wie Pareidolie und Anamorphose sind sehr anschaulich und machen Lust darauf, die Kunstwerke selbst zu entdecken. Deine persönliche Note, wie die Erwähnung deiner Lieblingsfigur, der Gabelkrake, bringt eine schöne, individuelle Perspektive in die Rezension.
Es ist großartig, dass du auch die Gestaltung des Buches und die Informationen über den Künstler hervorhebst, so kann ich mir ein umfassendes Bild zu dem Buch machen. Ich denke, dass ich selbst das Buch in die Hand zu nehmen werde, um die bunte Welt der Streetart zu erkunden! Gibt es davon noch mehr Bücher?
Viele Grüße
Susi
Liebe Susi,
vielen Dank für dein Lob und es freut mich sehr, dass das Buch dich so anspricht. Von David Zinn gibt es noch mehr Bücher über seine Kunst. Sie sind aber überwiegend auf Englisch.
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo,
was für eine zauberhafte Idee Street Art mal anders zu beleuchten. Erklärungen zu Konzepten wie Pareidolie und Anamorphose waren mir völlig unbekannt. Also nicht als solches, doch deren Namen.
Wo kann man die Street Art denn live erleben?
Oder hat der Zahn der Zeit in Form von Wind und Wetter alles abgewaschen?
Gerade aktuell brauchen wir doch alle ein bisschen mehr Farbe im Alltag.
Liebe Grüße, Katja
Liebe Katja,
Davis Zinns Kunst findest du in verschiedenen Städten, insbesondere in Ann Arbor, Michigan. Das ist für einen Kurztrip sicherlich ein bisschen weit. Aber ich habe mir sagen lassen, dass auch auf deutschen Straßen Kunst mit Straßenkreise zu finden ist. Nur habe ich sie persönlich noch nicht entdeckt und weiß leider auch nicht wo genau.
Und David Zinn malt immer wieder gern an seinen Lieblingsstellen neu. Weil er immer neue Ideen hat.
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo,
also das ist ja mal sowas von absolut ein Buch für mich <3 Ich liebe es Bilder von guten Künstlern zu betrachten und dieser Stil hier trifft zu 100% meinen Geschmack. Alleine schon der Titel ist einfach genial gewählt und macht neugierig. Und dann die Bilder, die du hier zeigst! Da bekommt man richtig Lust noch viel mehr von zu sehen!
Sehr schade finde ich, dass es sich um Kreidekunst handelt, die bei einem Regenschauer dann vermutlich verschwindet. Da steckt so viel Arbeit und Liebe drin. Sowas sollte nicht vergänglich sein … Aber sicherlich macht das für viele auch nochmal einen besonderen Reiz aus. Mir tut das in der Seele weh.
Eine tolle Buchvorstellung von dir. Die kommt gleich mal auf die Merkliste!!!
Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Liebe Tanja,
das kann ich absolut verstehen. David Zinn erklärt aber sehr eindrücklich, weshalb ihn das gar nicht stört, wenn ein Regenschauer seine Kunst wieder abwäscht. Er liebt das Vergängliche und oft macht er davon auch Videos und Fotos. Also so ganz verschwunden ist sie ja tatsächlich nicht ;).
Es freut mich, dass das Buch dich anspricht.
Liebe Grüße
Mo