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Als waschechter Andreas Gruber Fan ist es klar, dass ich schon auf der Lauer nach dem neusten Maarten Sneijder Band gelegen habe. Zwei Jahre musste ich auf die Fortsetzung warten. Und endlich war die Veröffentlichung da. Ich konnte es kaum erwarten in das neue Buch zu starten.

In meiner Rezension „Todesspur“ von Andreas Gruber werdet ihr lesen, ob mich auch dieses Mal der Autor begeistern konnte oder ob es zum ersten Mal der totale Reinfall war.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar vom Goldmann Verlag erhalten
❧ Vielen Dank an Barbara Henning für die Freigabe im Bloggerportal
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Todesspur von Andreas Gruber
© Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München

Infos zum Buch
erschienen bei Goldmann Verlag
Veröffentlicht 16. Oktober 2024
ca. 624 Seiten
Band 8 der Todesreihe
erhältlich als Taschenbuch, Hörbuch und eBook
 

Klappentext

BKA-Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez versuchen bei einem nächtlichen Großeinsatz Dr. Paul Conrad festzunehmen. Der soll entscheidend am Entstehen der nächsten Generation der Terrorgruppe RAF beteiligt sein – und an der Planung einer beispiellosen Anschlagsserie. Doch Conrad gelingt die Flucht, und Sneijder muss zu kreativen Mitteln greifen, um die Gefahr noch abzuwenden. Die Situation verschlimmert sich dramatisch, als Sneijder auf die geheimnisvolle Lea Fuchs trifft. Deren eigene mörderische Pläne stellen seine Ermittlungen völlig auf den Kopf …

© Klappentext: Goldmann Verlag

Maarten S. Sneijder ist zurück und übellauniger denn je. Sein Sarkasmus und seine direkte Art sind grandios und der Topermittler des BKAs läuft wieder zu Höchstformen auf.
Todesspur beginnt actionreich und ich komme sofort in die Geschichte rein. Andreas Gruber hat ein ausgesprochenes Talent dafür den Lesenden schon mit den ersten Sätzen einzufangen und gleich durchzustarten. Auch ist es so, als hätte es die lange Wartezeit bis zum nächsten Teil der Todesreihe nicht gegeben. Der Schreibstil ist lockerleicht, einnehmend und bildreich. Alles wird so plastisch beschrieben, dass ich direkt das Gefühl habe als stumme Beobachterin dabei zu sein und ich kann mir alles genaustens vorstellen.

Todesspur kann unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Der Handlungsrahmen ist in sich abgeschlossen. Kleinere Überschneidungen werden erklärt, ohne markante Details aus den vorherigen Bänden zu verraten. Ich empfehle dennoch die Reihe von Anfang an zu lesen, weil besonders die Interaktion von Sneijders Team untereinander mit Vorwissen viel verständlicher ist.
Das Wiedersehen mit lieb gewonnenen Charakteren ist großartig und dieses Mal ist das Thema sehr politisch. Die vierte Generation der RAF plant eine große Anschlagswelle und Sneijder und sein Team haben nur einen einzigen Anhaltspunkt, um die Terrorgefahr noch abwenden zu können. Damit ist Todesspur sofort spannungsgeladen.

Andreas Gruber baut zwei Handlungsstränge auf und vereint sie interessanterweise überwiegend an nur einem einzigen Schauplatz. Sie laufen dabei jedoch lange Zeit parallel, was eine interessante Form der Spannung erzeugt. Dank des personalen Erzählers bekomme ich einen umfassenden Blick auf die Ereignisse und kann tief in das dichte Handlungsgeflecht abtauchen.
Obwohl der Thriller sehr actionlastig startet, verläuft sich das recht schnell. Dann kommen packende Psychoelemente hinzu und laden mich zum Mitraten ein. Wer könnte hinter alldem stecken und was ist das genaue Ziel der Akteure?
Trotz des rasanten Handlungsgeschehens und der Fülle an Details bleibt der Thriller verständlich.
Der Plot selbst ist gut durchdacht und weist keinerlei Logiklöcher auf. Ich mag das Spiel der Gegensätze in Todesspur. Während Sneijder mit Nemez im mallorquinischen Luxustempel Aurelia Bay Club Resort ermitteln muss, lädt das Ambiente zum Entspannen und Erholung ein. Die trügerische Urlaubsidylle ist dabei ein packender Katalysator, um die Spannung nach oben zu treiben.
In Todesspur wird reichlich gemordet, dabei sind die Todesumstände unterschiedlichster Natur, sodass manches in einer Grauzone anzusiedelnd ist, was den Gedanken nach Bestrafung der Täter befeuert.

Todesspur überzeugt durch überraschende und rasante Wendungen. Obwohl dies schon der achte Band mit dem Profiler Team Sneijder und Nemez ist, bleibt der Großteil der Geschehnisse für mich unvorhersehbar. Den richtigen Riecher habe ich am Ende bei der Auflösung, für mich fühlt sich dies wie ein Ritterschlag an. Ich habe richtig die Brotkrumen kombiniert, die Andreas Gruber geschickt unter vielen falschen Fährten verstreut hat.
Das Finale ist temporeich und lässt mich am Ende sprachlos zurück. Wann kommt endlich der neunte Band?

Todesspur von Andreas Gruber
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein spannungsgeladener Thriller mit einem dynamischen Plot und komplexen Charakteren, besonders mit dem liebenswerten Antihelden Maarten S. Sneijder.

Lesen:

Ihr legt Wert auf Charaktertiefe, gut ausgearbeitete Dialoge und eine spannende Handlung? Dann solltet ihr unbedingt zu Todesspur greifen.

Weglegen:

Wenn ihr in Büchern nichts über politische Extremismus und Terrorismus lesen möchtet sowie generell keine Spannungsliteratur mögt.

Mal ehrlich:

Maarten S. Sneijder, der liebenswerte Kotzbrocken, ist endlich zurück und zynischer denn je. Auch sein Portfolio an niederländischen Schimpfwörtern ist beachtlich gewachsen und bereitet mir helle Freude. Ich liebe die Gespräche die Sneijder führt und die Wortduelle sind wieder vom Feinsten. Sabine und Marc hatten hingegen mein vollstes Mitgefühl, denn sie müssen auf ihren langersehnten Urlaub vorerst verzichten. Denn die Bedrohung durch die vierte Generation der RAF ist erschreckend nah und die Zeit drängt. Wer sind die Strippenzieher und wird es Sneijder und seinem Team gelingen, die anrollende Terrorwelle zu brechen?
Todesspur bedient sich eines politischen Themas, welche das Geschehen maßgeblich beeinflusst. Die Verwendung von zwei Handlungssträngen, die schließlich an einem Schauplatz parallel laufen, sorgen für Spannung und Komplexität. Dieses lädt aktiv zum Mitraten ein.
Der locker-leichte und bildliche Schreibstil ermöglicht es mir die Szenen klar vor mir zu sehen. Gleichzeitig intensiviert dies auch die Spannungskurve.
Zu Beginn ist die Handlung von schneller Action geprägt, bevor sie in tiefere psychologische Elemente und Ermittlungsarbeit übergeht. Dies schafft einen dynamischen Spannungsbogen.
Der Plot ist lückenlos durchdacht und glaubwürdig aufgebaut.
Die moralischen Dilemmata und damit einhergehende Grauzonen mancher Todesumstände bieten zusätzlich Stoff zum Nachdenken.
Todesspur kann mich mit seinen überraschenden Wendungen und seinem Finale überzeugen. Mich begeistert, dass es Andreas Gruber immer gelingt seine Thriller so aufzusetzen, dass sie sich inhaltlich nicht gleichen und abwechslungsreich sind.
Ich habe nur einen Kritikpunkt: Wieso zum Teufel muss ich noch ein Jahr warten, bis ich erfahre, was es mit dem mysteriösen Ende des Epiloges auf sich hat?

Fazit:

Todesspur bietet alles, was ein spannungsvoller Thriller braucht, um packende Unterhaltung zu garantieren. Individuelle Charaktere, packende Wendungen und Kreativität, um trotz Zeitnot die Fälle rechtzeitig lösen zu können, bringen Dampf ins Geschehen. Volle Leseempfehlung!

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Lust auf einen packenden Thriller mit Horrorelementen?
Dann empfehle ich euch dieses Buch:
Das Eulentor von Andreas Gruber