Obwohl Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell seit acht Jahren auf meinem Stapel ungelesener Bücher verstaubt, habe ich noch immer die begeisterte Stimme der Buchverkäuferin im Ohr. Was für ein Meisterwerk dieses Buch sei und sich diese Fantasy-Saga total lohnt. Immerhin gibt es hier reichliche Intrigen, Gewalt und Sex, dazu epische Schlachten. Klingt gut, dachte ich, obwohl ich Fantasy wirklich wenig lese, weil dies einfach nicht mein Genre ist. Aber Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell soll viele Bezüge zu historischen Ereignissen haben, also ist das wiederum genau meins.

In meiner Rezension „Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell“ von George R.R. Martin verrate ich euch, warum ich das Buch abgebrochen habe und ich die Reihe nicht weiterverfolgen werde.

 

Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell von George R.R. Martin
© Umschlaggestaltung: Hidden Design, München

Infos zum Buch
erschienen bei Blanvalet
Veröffentlicht 14. Dezember 2010
Originaltitel A Game of Thrones
(A Song of Ice and Fire 1, Pages 1-359)

Übersetzt von Jörn Ingwersen
ca. 576 Seiten
Band 1 der Reihe Das Lied von Eis und Feuer
erhältlich als Taschenbuch und eBook
 

Klappentext

Der Einstieg in die größte Fantasy-Saga unserer Zeit in vollständig überarbeiteter Neuausgabe!

Eddard Stark, der Herr von Winterfell, wird an den Hof seines Königs gerufen, um diesem als Berater und Vertrauter zur Seite zu stehen. Doch Intriganten, Meuchler und skrupellose Adlige scharen sich um den Thron, deren Einflüsterungen der schwache König nichts entgegenzusetzen hat. Während Eddard sich von mächtigen Feinden umringt sieht, steht sein Sohn, der zukünftige Herrscher des Nordens, einer uralten finsteren Macht gegenüber. Die Zukunft des Reiches hängt von den Herren von Winterfell ab.
Der erste Band zur Serien-Sensation GAME OF THRONES!

Alle Bände von »Das Lied von Eis und Feuer«:

Band 1: Die Herren von Winterfell
Band 2: Das Erbe von Winterfell
Band 3: Der Thron der Sieben Königreiche
Band 4: Die Saat des goldenen Löwen
Band 5: Sturm der Schwerter
Band 6: Die Königin der Drachen
Band 7: Zeit der Krähen
Band 8: Die dunkle Königin
Band 9: Der Sohn des Greifen
Band 10: Ein Tanz mit Drachen

© Klappentext: Blanvalet

Vom Prolog bin ich sofort angetan. Mir gefriert fast sofort das Blut in den Adern. Die Erzählung ist dicht gewebt und packend atmosphärisch. Die beschriebene Kälte ist regelrecht spürbar und ich bin gebannt von den Ereignissen.
Dann folgt das erste Kapitel und nur anhand des Namens erkenne ich, wem mich der personale Erzähler folgen lässt. Schon bald wird mir klar, dass George R.R. Martin nicht mit Charakteren gegeizt hat und sie ungefiltert in die Geschichte einführt. Gefühlt begegne ich auf jeder Seite mindestens drei neuen Charakteren und merke schnell, wie mir die Übersicht entgleitet. Hinzu kommt, das einige Charaktere auch noch Kurzformen als Namen haben, die ich nicht immer zwingend logisch nachvollziehbar empfinde. Und so geht es relativ schnell, dass ich den Überblick verliere.
Ein Personenregister würde ich mir sehnlichst wünschen, doch leider ist mir am Ende des Buches der Abschnitt „Die wichtigsten Häuser der sieben Königslande“ nur bedingt eine Hilfe. Zwar gibt es hier eine Auflistung der Charaktere, aber mir fehlt oftmals die Verknüpfung zu anderen Personen.

Die Grundstory von Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell gefällt mir. Die ganzen Verbindungen und die daraus resultierenden Fehden, Intrigen und Freundschaften sind durchaus spannend. Auch die Darstellung der unterschiedlichen Leben innerhalb verschiedener Regionen ist interessant. Hier ist schon spürbar, wie sich der Autor an historischen Ereignissen und Gepflogenheiten orientiert hat. Insgesamt ist es mir zu wenig und überdies beschreibt mir George R.R. Martin für meinen Geschmack alles so unfassbar langatmig und langweilig, dass ich irgendwann beginne, mich durch die teilweise ellenlangen Kapitel zu quälen. Hin und wieder gibt es tolle Spannungsspitzen, doch in der Summe schaffen sie es einfach nicht, mich gut bei Laune zu halten. Mir ist der Erzählstil einfach zu wenig temporeich und viel zu ausschweifend.

Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell lese ich zum Glück gemeinsam mit meiner liebsten Buddy-Read-Partnerin. Mit jedem neuen, von uns gesetzten Abschnitt wird es zäher und schlussendlich beschließen wir abzubrechen. Uns trennen vom Ende noch rund 161 Seiten. Doch da wir nicht vorhaben, die Reihe weiterzuverfolgen, macht es für uns an der Stelle auch keinen Sinn weiterzulesen. Denn es ist davon auszugehen, dass so manche Fragen unbeantwortet bleiben werden. Immerhin müssen noch mehrere Bände mit Inhalt gefüllt werden.


© Foto: Monique Meier

Fazit:

Leider habe ich keinen Zugang zu diesem so hochgelobten Fantasy-Epos gefunden. Mir ist das alles von Anfang an viel zu komplex, ich verliere so oft den Überblick, dass mir die Lust vergeht, den vielen Charakteren zu folgen. Vielleicht versuche ich es irgendwann mal mit der Serie Game of Thrones.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Lust auf Dark Fantasy vom Feinsten?
Dann empfehle ich euch:
Audible Hörbuch The Sandman