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Letztes Jahr habe ich Im Kopf des Bösen – Der Sandmann gelesen und mir hatte daran sehr gefallen, dass die Ermittlungsarbeit so realistisch abgebildet wurde. Das kam auch nicht von ungefähr, denn Axel Petermann ist ein deutscher Kriminalist und in der operativen Fallanalyse zu Hause. Auch das neue Buch, welches zur Reihe „Im Kopf des Bösen“ gehört, wird wieder authentische Züge tragen.

In meiner Rezension „Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie“ von Axel Petermann und Petra Mattfeldt gehe ich der Frage nach, ob die True-Crime-Spannung auch auf mich übergesprungen ist.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar vom Bloggerportal erhalten
❧ Vielen Dank an Maria Mühlbauer für die Genehmigung
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie von Axel Petermann und Petra Mattfeldt
© Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München

Infos zum Buch
erschienen bei Blanvalet Verlag
Veröffentlicht 26. Juni 2024
ca. 272 Seiten
Band 2 der Reihe Im Kopf des Bösen
erhältlich als Taschenbuch, Hörbuch und eBook
 

Klappentext

Ken und Barbie, das brutale Serienkillerpaar aus Kanada – Ein weiterer schockierender True-Crime-Thriller von SPIEGEL-Bestsellerautorin Petra Mattfeldt und Axel Petermann, dem bekanntesten Profiler Deutschlands!

Köln, Juni 2023: Es ist heiß. Die Sonne brennt. Die Flüsse befinden sich auf neuen Niedrigständen, als eine einbetonierte, zerstückelte weibliche Leiche im Rhein gefunden wird. Sophie Kaiser, die ambitionierte Profilerin des BKA, wird zum Fundort gerufen und übernimmt die Ermittlungen. Durch ihr Asperger-Syndrom bewertet sie Zusammenhänge anders als andere und erkennt bald gemeinsam mit ihrem Kollegen Leonhard Michels, dass ein Serienmörder am Werk ist. Als eine weitere Frau verschwindet, vermutet Kaiser, dass sie nicht nur nach einem Mörder suchen: Ein Täterduo – ein junges Paar, frisch verheiratet – lockt die Frauen in die Falle … Doch wer ist Täter und wer Opfer – und wer treibt ein falsches Spiel?

Wie würde ein moderner Profiler den Fall aufrollen? Die realen Methoden der Fallanalyse, angewandt auf ein wahres Verbrechen! Lesen Sie auch Band 1 »Im Kopf des Bösen – der Sandmann«.

© Klappentext: Blanvalet Verlag

Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie geht direkt spannungsvoll los. Eine einbetonierte Leiche wird im Rhein gefunden. Möglich machen die Entdeckung der heiße Sommer und der niedrige Wasserstand. Damit beginnt dieser packende Thriller, der bis zum Ende nichts von seiner Spannung einbüßen wird.
Richtig gut finde ich, dass ich direkt in eine laufende Ermittlung hineingeschubst werde. Der Zufallsfund hat im ersten Moment nichts damit zu tun, dass Sophie Kaiser und Leonard Michels als Profis vom BKA schon vor Ort sind. Vielmehr sollen die beiden eine vor wenigen Tagen entführte Achtzehnjährige finden, bei der die Befürchtung im Raum steht, dass sie einem Serientäter in die Hände gefallen sein könnte.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und geben zu Beginn immer an, an welchem Schauplatz ich mich befinden werde, das Datum sowie ein Zitat von einem der beiden Hauptermittler. So weiß ich gleich, wer in jenem Kapitel die führende Perspektive ist. Außerdem passt das Zitat auch immer zum Fortschritt der Ermittlungen.
In manchen Kapiteln wird zusätzlich die Sicht von Täter und Opfer beleuchtet, sodass ich einen gruseligen Rundumblick über die Ereignisse erhalte.

Die beiden Hauptermittler sind alte Bekannte, welche im ersten Band ihr Debüt hatten. Ganz konkret bezieht sich Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie nie auf den vorherigen Fall, sodass dieser Teil eigenständig lesbar ist. Um jedoch die Interaktion und die berufliche Beziehung zwischen der BKA-Profilerin Sophie Kaiser und ihrem Kollegen Leonhard Michels zu verstehen, ist es vom Vorteil den Reihenstart zu kennen.
Hier fällt mir sogleich besonders positiv auf, dass ich mich freue beide Charaktere wiederzusehen. Im ersten Band hatte ich viele Schwierigkeiten mit Sophies Art, was durchaus ihrem Asperger-Syndrom geschuldet sein kann. In Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie habe ich aber keinerlei Schwierigkeiten sie zu mögen.

Um mich im Vorfeld nicht selber versehentlich zu spoilern recherchiere ich nicht zu dem tatsächlichen Ken und Barbie Fall. Denn die hier geschilderten Verbrechen sind keine reine Fiktion. Sie beruhen auf Tatsachen, wurden in die heutige Zeit transformiert, um aufzuzeigen, wie heute Ermittelnde den Fall bearbeiten würden. Das ist unglaublich spannend und sehr leicht verständlich formuliert. Ganz besonders imponiert mir eine Szene, an welcher plastisch beschrieben wird, wo der Unterschied bei der modernen Fallanalyse und den gängigen Ermittlungsmethoden besteht. Das ist unheimlich faszinierend.

Der Schreibstil hat genau die richtige Mischung aus Informationsgehalt und packenden Erzählton. Der Fall ist hochgradig spannend aufgebaut und ich ertappe mich oft dabei, wie ich Mutmaßungen anstelle. Ist nicht der eine Mann besonders verdächtig in seinem Verhalten? Was könnte sein Motiv hinter den schrecklichen Taten sein?
Der Spannungsbogen bleibt durchgängig straff gespannt, es gibt keine Längen und es ist spürbar, wie die Zeit gegen die Ermittelnden arbeitet. Auch interne Differenzen und Rangeleien erschweren die Suche nach dem Täter erheblich.
Auch das brutale Vorgehen des Täters und das Leiden der Opfer nehmen mich emotional mit. Das Autorenduo schlachtet dabei nicht jede Kleinigkeit aus, worüber ich dankbar bin. Alleine schon die Vorstellung, was die Frauen erleiden müssen, berührt mich tief und erschüttert.
Das Finale ist wendungsreich und überraschend. Das Autorenduo bleibt dicht an der Realität, sodass ich besonders das Ende traurig, aber auch authentisch empfinde.

Abgerundet wird Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie durch das Nachwort. Hier wird deutlich, wie viel Fiktion in der Geschichte steckt und an welche Abscheulichkeiten die hier nachgestellten Taten angelehnt sind. Somit ist Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie ein literarischer True-Crime-Fall.

Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie von Axel Petermann und Petra Mattfeldt
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein Thriller, der auf wahren Ereignissen beruht und anhand dessen das Autorenduo aufzeigt, wie sich in der heutigen Zeit ein Fallanalytiker mit den Taten auseinandersetzen würde, um den Fall aufzulösen.

Lesen:

Wenn ihr Einblicke in die echten Methoden der Fallanalyse in Kombination mit einem spannungsvoll geschrieben Thriller haben möchtet.

Weglegen:

Auch wenn es sich hierbei um einen Kriminalfall in literarischer Form mit fiktiven Gesprächen handelt, so wird hier doch ein wahres Verbrechen beleuchtet. Wer damit Berührungsängste hat, sollte sich lieber einer anderen Lektüre widmen.

Mal ehrlich:

Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie ist für mich eine ganz klare Steigerung im Vergleich zum ersten Band. Hier ist schon alles im Gang, die aufwendige Vorstellungsrunde der Charaktere fällt weg und ich werde sofort in einen spannenden Fall gezogen. Alles beginnt mit dem Fund einer einbetonierten Frauenleiche. Wer ist die Tote und ist sie möglicherweise Opfer des Täters geworden, den die BKA-Profilerin Sophie Kaiser und ihr Kollegen Leonhard Michels versuchen das Handwerk zu legen? Denn dass er wieder zugeschlagen hat, da sind sie sich sicher. Seit ein paar Tagen wird eine Achtzehnjährige vermisst. Und die beiden wollen sie um jeden Preis finden.
Was mich in diesem Thriller total fasziniert, ist die Arbeit der Fallanalyse. Das Vorgehen wird bildreich und verständlich erzählt und besonders mag ich den direkten Vergleich zur polizeilichen Ermittlungsarbeit.
Abgerundet wird die Erzählung durch Einblicke in die Täter- und Opferwelt, die mir unterschiedlich nahegehen.
Der komplette Fall ist authentisch und realitätsnah aufgebaut. Ich empfehle zum vollen Lesevergnügen nicht im Vorfeld den echten Ken und Barbie Fall zu recherchieren. Im Nachwort geht das Autorenduo ausreichend darauf ein und zeigt auf, wie die Parallelen zu diesem True-Crime-Thriller sind.

Fazit:

Ein authentischer Thriller mit True-Crime-Charakter, der spannungsvoll ist und mit der Brutalität der einzelnen Taten direkt unter die Haut geht.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*


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