Auf dieses Buch wurde ich aufmerksam, weil der dtv Verlag „Murder in the Family“ unglaublich spannend vorgestellt hat. Der Thriller soll in einem ungewöhnlichen Format daherkommen und genau das richtige für True Crime Fans sein. Logisch, dass da meine Neugierde sofort geweckt wurde.
In meiner Rezension „Murder in the Family“ von Cara Hunter beschreibe ich euch, wie außergewöhnlich der Thriller wirklich ist
Leseexemplar
❧ Vielen Dank an Eva-Luna Seitz für das megacoole Buchpaket
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst
© Cover: dtv nach einem Entwurf von Claire Ward
erschienen bei dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Veröffentlicht 15. Februar 2024
Originaltitel Murder in the Family
Übersetzt von Anne Rudelt, Michaela Link
ca. 480 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook
Klappentext
Ein ungeklärter Cold Case. Eine bahnbrechende TV-Show.
Es war ein Fall, der die ganze Nation bewegte und doch nie aufgeklärt wurde: Dezember 2003, Luke Ryder wird ermordet im Garten des Familienhauses in London aufgefunden und hinterlässt eine wohlhabende ältere Witwe und drei Stiefkinder. Niemand hat etwas gesehen. Doch jetzt, Jahre später, werden die Geheimnisse live vor der Kamera gelüftet. Eine Gruppe von Experten untersucht in der True-Crime-Show ›Infamous‹ erneut die Beweise – mit schockierenden Ergebnissen. Weiß das Team mehr, als es zugegeben hat? Liegt die Wahrheit vielleicht ganz nahe? Und vor allem: Kannst du den Fall vor den Experten lösen?
Perfekt für Fans von True Crime und außergewöhnlichen, spannenden Krimis.
Der BookTok-Bestseller!
Dieser Krimi ist etwas Besonders: Durch einen Mix aus Skripten, Zeitungsartikeln, Chatverläufen und Beweisstücken aller Art erhält man Informationen genau zur selben Zeit wie die Experten, sodass man hautnah am Geschehen beteiligt ist und gleich selbst mitermitteln kann.
© Klappentext: dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Optisch finde ich „Murder in the Family“ sehr ansprechend. Der in blaugehaltene Fingerabdruck hat auch eine andere Haptik als der Rest des Buchumschlages. Dadurch entsteht ein leichter 3-D-Eindruck. Was mich zudem sehr begeistert ist, dass ich schon auf dem Cover mit der Frage „Kannst du den Fall vor ihnen lösen“ herausgefordert werde.
Motiviert schlage ich das Buch auf und staune erst einmal über den Aufbau.
Die beliebte Sendung Infamous ist eine True-Crime-Sendung, in deren einzelnen Staffeln Cold-Case-Fälle von unabhängigen Experten beleuchtet und besprochen werden. Dabei werden alte Beweise gesichtet und die Experten sollen mit neuen Denkanstößen versuchen, neue Ermittlungsansätze zu finden. Dadurch ergibt sich, so die Hoffnung der Produzenten, die Möglichkeit live im Fernsehen das Verbrechen vielleicht doch noch aufzuklären.
In der aktuellen Staffel möchte der Regisseur Guy Howard den Cold-Case seines Stiefvaters Luke Ryder lösen lassen. Dieser wurde vor zwanzig Jahren brutal ermordet und von Guys damals fünfzehnjähriger Schwester aufgefunden. Neben den sechs Experten gibt es dieses Mal noch ein siebtes Teammitglied. Der Lesende selbst. Denn erzählt wird die spannende Jagd nach neuen Beweisen und der Versuch der Aufklärung des Verbrechens vor laufender Kamera im Drehbuchformat.
Abgerundet wird das Ganze mit einem Mix aus Zeitungsartikeln, Chatverläufen, E-Mails, Skripten, Regieanweisungen und sogar einem Diskussionsforum für Zuschauer. So ist die Erzählart überwiegend im Stil der wörtlichen Rede gehalten. Gleichzeitig ist alles da, damit ich mir selbst ein eigenes Bild von allem machen kann.
Zu Beginn fällt mir der Einstieg in „Murder in the Family“ nicht so leicht. Die ungewöhnliche Art, diesen Thriller mit den ganzen Ereignissen zu erzählen, ist gewöhnungsbedürftig. Die Vielzahl an neuen Charakteren und die große Menge an Informationen rund um das Verbrechen muss ich erst einmal sortieren und verarbeiten. Zum Glück gibt mir Cara Hunter die Zeit, um in diesem interessanten Handlungsgerüst anzukommen.
Langsam überwinde ich die Hürden und fühle mich als stummes Mitglied der Expertenrunde. Ich entdecke alles zeitgleich wie sie und kann dementsprechend meine eigenen Überlegungen anstrengen und Schlüsse ziehen. Auf den möglichen Täter habe ich mich schnell eingeschossen, doch Cara Hunter lockt mich immer wieder mit raffiniert gesetzten Plot Twists in neue Richtungen.
Was mich immer mehr begeistert, ist die Tatsache, dass der Aufbau sich wirklich exakt an eine Fernsehproduktion hält. Wie es in der Branche üblich ist, so werden auch hier die Knaller Enthüllungen oft zum Ende des jeweiligen Drehtages enthüllt. Damit treibt Cara Hunter die Spannung immer wieder auf die Spitze und das Buch entwickelt sich zum Suchtpotenzial.
Allerdings sollte nicht unterschätzt werden, dass das Lesen Konzentration und Aufmerksamkeit erfordert. Oft gibt es kleine Hinweise und Andeutungen, die so klug platziert sind, dass sie auch schnell aus dem Fokus rutschen können. Die vielen Wendungen machen „Murder in the Family“ zu einem rasanten Thriller.
Ach, ich bin ja superambitioniert ans Lesen gegangen und war mir sehr sicher zu wissen, wer der Mörder von Luke Ryder war. Cara Hunter lässt mich auch gnadenlos in dem Glauben und packt ein Finale aus, mit dem ich nie und nimmer gerechnet hätte. Ich bin völlig überrascht von der Wendung und kann es kaum fassen. Das Ende ist sauber und doch hat es mir ein neues Rätsel hinterlassen. Die Wahrheit dahinter ist Auslegungssache des jeweiligen Lesenden, mich hat das jedenfalls begeistert das Buch zuschlagen lassen.
© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Ein Thriller im Stil einer TV-Produktion. Der Lesende ist live bei den Dreharbeiten dabei und kann selbst mitermitteln.
Lesen:
Wenn ihr Lust auf einen spannungsvollen Thriller habt, der im Aufbau sehr ungewöhnlich ist und für fesselnde Lesestunden sorgt.
Weglegen:
Auf gar keinen Fall. Lieber erst einmal in die Leseprobe reinschnuppern und sich nicht am Anfang von den vielen Eindrücken einschüchtern lassen. Der Thriller entfaltet schnell sein packendes Potenzial.
Mal ehrlich:
Luke Ryder wurde von seiner fünfzehnjährigen Stieftochter brutal ermordet aufgefunden. Weder der Polizei noch tausenden von True-Crime-Fans sollten es zwanzig Jahre lang gelingen, diesen Fall zu lösen. Doch dann beschließt der Regisseur der True-Crime-Show „Infamous“ in der aktuellen Staffel den Fall neu aufrollen zulassen. Er hat durchaus ein eigenes Interesse daran, denn Luke Ryder war auch sein Stiefvater. Doch wer hat ihn getötet?
„Murder in the Family“ zieht mich in den Bann, weil ich selbst Teil der Expertengruppe werde. Aufgebaut ist der Thriller im Stil einer TV-Produktion. Neben den Drehtagen, an denen ich die Experten live während ihrer Ermittlungen und Recherchen begleite, kann ich mir durch Chat- und Sprachnachrichten, E-Mails und einer Forumsdiskussion von Zuschauern einen Überblick über den weiteren Verlauf der Nachforschungen verschaffen.
Das klingt ganz schön komplex, das ist es auch. Besonders am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten, ein Gefühl für das Ganze zu entwickeln. Aber mit dem ersten von vielen richtig cool platzierten Plot Twist war ich mittendrin.
Die Entwicklung der Ermittlungen ist fernsehmäßig spektakulär aufgezogen. Die Wendungen und die damit verbundenen Verstrickungen sind so ausgeklügelt angelegt, dass ich richtig süchtig werde.
Aber ich bin mir sicher, dass ich den Fall schon früh geknackt habe.
Easy.
Von wegen.
Bis kurz vorm Schluss lässt mich Cara Hunter in dem Glauben. Dann strickt sie ein Ende, mit dem ich im Leben nicht gerechnet hätte.
Fazit:
Ungewöhnlich und spektakulär aufgebauter Thriller mit vielen spannenden Wendungen. Volle Punktzahl und eine dicke Leseempfehlung.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
Lesetipp:
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Dann empfehle ich euch:
Das Gästezimmer von Clémence Michallon
So krass, da holst du mich direkt ab mit deiner Aussage:
Langsam überwinde ich die Hürden und fühle mich als stummes Mitglied der Expertenrunde. Ich entdecke alles zeitgleich wie sie und kann dementsprechend meine eigenen Überlegungen anstrengen und Schlüsse ziehen.
Ich bin ein wenig psychologisch angehaucht und das ist, was mir beim Lesen gefällt. Man kann so gut eintauchen und miträtseln, muss überlegen und kann eigene Analysen stellen. 🙂
Überraschend, das es dann doch noch mal. zu einer Wendung kommt.
Du hast das sehr gut wieder gegeben und regst sehr intensiv zum lesen an.
Danke, für deine Zusammenfassung!
Liebe Grüße
Karin
Liebe Karin,
herzlichen Dank für dein Lob.
Ja, das Buch lädt wirklich dazu ein selber Detektiv zu sein 🙂 Daher wird es im Verlauf auch so superspannend.
Liebe Grüße
Mo
Na das klingt doch mal nach einem interessanten Handlungsstrang! Warum nicht mal neue Wege gehen? Finde ich gut und reizvoll! Und vielleicht kann ich den Fall ja wirklich vor den anderen lösen! Das fände ich richtig genial 🙂
Liebe Grüße
Jana
Liebe Jana,
das hätte ich auch genial gefunden. Leider ist es mir nicht gelungen. Aber bestimmt beim nächsten Buch ;).
Liebe Grüße
Mo
Auf dem Cover: „Kannst du den Fall vor ihnen lösen?“ Damit hätten sie mich schon! Dank Deiner tollen Rezension bin ich aber nun vorgewarnt, dass da nicht das Buch für zwischendurch, ein leckeres Schmankerl ist, sondern schon meine volle Aufmerksamkeit braucht! Vielleicht nach meinem Namibia-Urlaub, in Namibia möchte ich meinen Fokus auf das Land setzen und brauche eher leichte Lese-Kost. Aber selbst der nächste Winter kommt bestimmt, da wäre das doch das Buch für Kekse, Tee und einen Mord lösen! Ich schiebe es sofort auf meine Liste, werde es vermerken, dass ich das unbedingt lesen möchte und lade mal die Leseprobe runter.
Liebe Grüße, Bea.
Liebe Bea,
oh, du möchtest noch bis zum nächsten Winter warten? Dabei ist das Buch so schön spannend ;). Aber ich kann das gut verstehen. Ein Buch, welches mehr Konzentration benötigt, ist eben auch nicht schnell gelesen.
Liebe Grüße
Mo
Das klingt nach einem Buch, dass mal keine konventionellen Wege geht! Sowas mag ich ja total! Man muss mit seinem Kopf voll dabei bleiben, was ich auch sehr mag, denn ich suche nach Feierabend gerne nach etwas, das mich total ablenkt und meine Gedanken nicht um die Arbeit kreisen lässt. Warum dann nicht mal einen Mord lösen? Schön ist, dass selbst Du, als erfahrene Thriller-Leserin nicht das Ende erahnen konntest! Das lässt mich jetzt noch neugieriger werden!
Ab auf die Leseliste, aber ganz weit nach oben!
Liebe Grüße, Bea von Sweet&Healthy.
Liebe Bea,
herzlichen Dank für dein Lob. Ja, tatsächlich war ich auch richtig froh, dass sich mein Verdacht dann doch nicht bestätigt hat. Das hätte wohl doch ein wenig den Zauber des Buches zerstört.
Es freut mich, dass du es auf deine Leseliste setzt.
Liebe Grüße
Mo