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Von Karen Rose habe ich noch gar nicht viele Bücher gelesen. Allerdings habe ich gut in Erinnerung, dass sie immer sehr vielschichtige Figuren erschaffen hat und ich mich immer gut unterhalten gefühlt habe. Daher war ich ganz neugierig, als ich, feststellte, dass Karen Rose eine neue Reihe auf den Markt bringt und wollte dieses Mal gleich von Beginn an dabei sein.

In meiner Rezension „Kaltblütige Lügen“ von Karen Rose zeige ich auf, wie mir der Auftakt in die San-Diego-Thriller-Reihe gefallen hat und ob ich diese im Blick behalten werde.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar von Droemer Knaur* erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Kaltblütige Lügen von Karen Rose
© Covergestaltung: Hildendesign, München

Infos zum Buch
erschienen bei Droemer Knaur*
Veröffentlicht 1. Dezember 2023
Originaltitel Cold-Blooded-Liar
Übersetzt von Katja Hald, Ursula Held
ca. 544 Seiten
Band 1 von Die San-Diego-Reihe
erhältlich als Paperback, Hörbuch und eBook
 

Klappentext

Ein durchtriebener Serienkiller und ein Psychologe unter Mordverdacht:

»Kaltblütige Lügen« ist der erste Band der San-Diego-Thriller-Reihe der Bestseller-Autorin Karen Rose um die toughe Polizistin Kit McKittrick und den Psychologen Sam Reeves, mit dem Karen Rose für jede Menge Nervenkitzel sorgt.

Nachdem Detective Kit McKittrick vom San Diego Police Department einen anonymen Hinweis auf das mögliche Grab eines Mordopfers in einem Stadtpark bekommen hat, stößt ihr Team dort tatsächlich auf die Leiche einer jungen Frau. Sie ist mit pinken Handschellen gefesselt – so wie zahlreiche Opfer eines Serienkillers, der schon seit Jahren sein Unwesen treibt. Kit schöpft Hoffnung, endlich eine neue Spur zu haben. Doch schon bald nimmt der Fall neue, ungeahnte Dimensionen an. Mittendrin der Psychologe Sam Reeves, der sich als der anonyme Hinweisgeber herausstellt und alles andere als unschuldig scheint …

Ein Pageturner zum Nägelkauen

Thriller-Autorin Karen Rose legt mit »Kaltblütige Lügen« den Start einer neuen Thriller-Reihe mit einer starken weiblichen Ermittlerin und schockierenden Twists vor, den man am liebsten in einem Rutsch durchlesen will.

© Klappentext: Droemer Knaur*

Das schlichte Cover passt gut zum Inhalt der Geschichte. Die Handschellen und das Pink spielen eine zentrale Rolle und daher mag ich die Umsetzung.
„Kaltblütige Lügen“ startet mit einem emotionalen Prolog, der mich eindeutig neugierig auf die kommenden Ereignisse macht. Doch schon im ersten Kapitel erhalte ich einen kleinen Dämpfer und ich befürchte, dass ich den Thriller doch nicht so gut würde leiden können wie erhofft. Dabei kann ich es gar nicht genau benennen, was mich stört. Vielleicht irritiert mich Protagonistin Kit McKittrick. Sie ist Ermittlerin der Mordkommission in San Diego. Sie wirkt anfänglich wahnsinnig distanziert, fast ein bisschen unnahbar und kühl. Irgendwie ist sie mir nicht sympathisch. Dafür ist der Fall sehr interessant und der Aufbau gefällt mir.

Dann lerne ich Dr. Sam Reeves kennen. Ein unglaublich sympathischer Psychologe, der gerichtlich bestellte Klienten behandelt. Sein Gewissen bringt ihn schnell in einen Konflikt. Auf der einen Seite muss er sein Berufsethos wahren, auf der anderen Seite möchte er weitere Verbrechen verhindern. Also entscheidet er sich als anonymer Tippgeber zu fungieren, was sich als Fehler erweist, denn plötzlich ist er für die Polizei der Verdächtige Nummer eins.

Der personale Erzähler führt durch „Kaltblütige Lügen“ und ermöglicht mir durch die Perspektivwechsel einen interessanten Überblick über einen Fall, der ziemlich große Kreise ziehen wird. Im Fokus stehen Kit und Sam, sodass es dadurch unterschiedliche Ansätze gibt einem Serienmörder auf die Schliche zu kommen. Das macht „Kaltblütige Lügen“ unglaublich stimmungsvoll und packend. Ehe ich mich versehen kann bin ich tief in „Kaltblütige Lügen“ abgetaucht und kann mich immer mehr für den Thriller begeistern.

Karen Rose hat sich zu Beginn Zeit genommen ihre Charaktere zu entwickeln. Alle sind eigenständige Persönlichkeiten, Sam und Kit haben jeweils ihr eigenes Trauma. Am meisten mag ich, dass Karen Rose mit gängigen Cop-Klischees bricht. Ja, Kit hat Probleme, aber eine faszinierende Art gefunden, damit umzugehen. Sie ist dabei bodenständig und sehr auf Opferschutz fixiert. Dank Sam bekomme ich einen ganz neuen Blick auf Kit, sodass sie mir im Verlauf der Geschichte ebenfalls ans Herz wächst.

„Kaltblütige Lügen“ ist ein wendungsreicher und spannungsvoller Thriller, der jedoch auch einen kleinen süßen romantischen Handlungsfaden hat. Es ist nichts Großartiges, eher ganz fein erzählt, aber unglaublich niedlich. Ich mag das sehr, es lockert die Story auf und lässt die Figuren noch menschlicher wirken.
Der Fokus bei „Kaltblütige Lügen“ liegt ganz klar auf der Ermittlung des Tatherganges und des Mörders. Dabei legt Karen Rose viele kleine Fallstricke aus und ich rate mit, wer der Täter sein könnte. Die Mordserie selbst ist grausam, wird aber nicht in haarkleinen Details auserzählt.

„Kaltblütige Lügen“ hat mich so in den Bann geschlagen, dass ich es kaum aus der Hand legen kann. Das Finale ist packend erzählt und die Enthüllung des Mörders hat mir wirklich die Sprache verschlagen. Darauf wäre ich nie gekommen und ich hatte so einige Verdachtsmomente gegen andere Figuren.
Das Ende ist toll. Der Fall ist in sich abgeschlossen und doch bleibt ein kleiner Handlungsstrang lose offen, sodass ich mich der Hoffnung hingebe, dass er in Band 2 weitererzählt wird.

Kaltblütige Lügen von Karen Rose
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein Ermittlungsthriller, der mit komplexen Figuren und einem raffinierten Spannungsaufbau glänzen kann.

Lesen:

Wenn ihr Thriller mit leicht romantischem Einschlag mögt, werdet ihr „Kaltblütige Lügen“ bestimmt mögen.

Weglegen:

Wenn ein Thriller für euch voller Splatter sein muss, solltet ihr lieber nach einer anderen Lektüre Ausschau halten.

Mal ehrlich:

Zu Beginn habe ich wirklich Bedenken, ob „Kaltblütige Lügen“ und ich zusammenpassen. Irgendwie ist mir die Hauptfigur Kit McKittrick unsympathisch. Als Ermittlerin der Mordkommission in San Diego ist sie sehr fokussiert und arbeitet bis zur Erschöpfungsgrenze. Dies liegt in ihrem Trauma begründet, dass sie seit ihrer Jugend hat. Wer jetzt hier mit den Augen rollt, tut der Figur und vor allem Karen Rose unrecht. Ihr gelingt es nämlich hervorragend, dass dieses Trauma nicht in eins dieser gängigen Klischees eines grummeligen Super-Säufer-Cops abrutscht. Stattdessen setzt sie als Gegenstück Dr. Sam Reeves an. Ein sehr sympathischer Mann, den ich auf Anhieb mag. Dank seinem Blickwinkel gelingt es mir Kit mit anderen Augen zu sehen und langsam schleicht auch sie sich in mein Herz.
Das Tempo des Thrillers gefällt mir. Es ist nicht übermäßig rasant, aber auch nicht so langsam, dass die Spannung zusammenfällt. Stattdessen wird mir ein sauber durchdachter Plot serviert, dessen Handlungsaufbau gut ausgetüftelt und mit vielen interessanten Wendungen gespickt ist.
Mir gelingt es nicht zu durchschauen, wo das Ganze hinführt. Die Morde an sich sind grausam, werden aber nicht bis ins letzte Detail ausgeschlachtet.
Auch ein bisschen Romantik schleicht sich in die Handlungen. Es ist wirklich superdezent, lässt aber mein Herz gleich ein bisschen schneller schlagen.
Herzrasen bekomme ich beim Showdown, mit dem ich wirklich in der Form nicht gerechnet habe. Auch den Täter habe ich nicht kommen sehen und ich freue mich unendlich auf den nächsten Band der Reihe.

Fazit:

„Kaltblütige Lügen“ ist ein Thriller mit einer tollen Mischung aus Drama, mit greifbarer Trauer, viel ermittelnder Spannung und einem Spritzer Romantik.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

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