Nachdem ich das Buch „Verhängnisvolle Nähe“ von Sandra Brown gelesen hatte, war für mich klar, dass ich unbedingt wieder ein Buch von ihr lesen möchte. Zum Glück entdeckte ich bald ein preisreduziertes Buch und konnte es kaum erwarten, die Geschichte zu lesen.

In meiner Rezension „Tödliche Sehnsucht“ von Sandra Brown bewerte ich nicht nur die Story, sondern auch das Hörbuch.


 

Toedliche Sehnsucht von Sandra Brown
© Umschlaggestaltung: www.bueosued.de

Infos zum Buch
erschienen bei Blanvalet
Veröffentlicht 9. Januar 2018
Originaltitel Friction
Übersetzt von Christoph Göhler
ca. 513 Seiten
Spieldauer 7 Stunden und 23 Minuten
Gesprochen von Martina Treger
erhältlich als Taschenbuch, Hörbuch und eBook
 

Klappentext

Wie weit geht man, um die zu schützen, die man liebt?

Crawford Hunt will sein Kind zurück. Nach dem Tod seiner Frau ging es für den Texas Ranger bergab, er verlor das Sorgerecht. Jetzt hat er sein Leben wieder im Griff, doch sein Schicksal liegt in den Händen von Richterin Holly Spencer. Die erkennt, dass er seine Tochter liebt, ist aber unsicher, ob er die Verantwortung wirklich übernehmen kann. Doch nachdem während einer Anhörung ein bewaffneter Mann auftaucht und Crawford Holly das Leben rettet, ändert sich ihre Meinung. Der Täter kann flüchten. Crawford will Holly beschützen – aber die verbotene Anziehungskraft zwischen den beiden macht ihm das nicht leicht …

© Klappentext: Blanvalet

Ich habe vor längerer Zeit das Buch reduziert, als Hardcover gekauft und mir gefällt, dass das Buch einen Schutzumschlag und ein Lesebändchen hat. Das Cover ist für meinen Geschmack recht neutral gehalten, es sieht nett aus, hat aber mit der Story nichts zu tun. Aber es kommt ja auch auf den Inhalt an und hier möchte ich auch gleich meine erste Anmerkung loswerden, da ich die Geschichte auch als Hörbuch gehört habe.

Das Hörbuch enthält eine stark gekürzte Fassung von der Story und das hat mich bisweilen sehr geärgert. Ich habe keine Ahnung, wer dafür verantwortlich ist, dass bestimmte Stellen als nicht so wichtig angesehen werden, dass sie einfach gekürzt werden. Aber es wäre doch schön gewesen, wenn das mit mehr Verstand passiert wäre. So hatte ich manchmal beim Lesen das Gefühl, den Kontext nicht zu verstehen und beim Nachlesen fiel mir auf, dass bestimmte und durchaus relevante Details einfach nicht mit eingesprochen wurden. Besonders auffällig war das bei den hitzigen Wortgefechten zwischen Crawford und Holly, wodurch die Dynamik Dämpfer erhielt. Schade.

Das ist aber tatsächlich auch mein einziger Kritikpunkt, denn ich fand die Story um den Texas Ranger Crawford Hunt und Richterin Holly Spencer unglaublich gut und spannend erzählt. Martina Treger macht das Hörbuch zu einem tollen Erlebnis. Sie verleiht der Geschichte Lebendigkeit und es macht unheimlich viel Freude, ihr zuzuhören.
Der personale Erzähler führt durch die Geschichte, wobei ich hauptsächlich die beiden Protagonisten Crawford und Holly abwechselnd begleite. Gelegentlich gibt es auch weitere Perspektivwechsel, die den Überblick und so die Handlungsstränge gekonnt erweitern.
Neben einem äußerst raffiniert ausgearbeiteten Fall fliegen hier verdammt viele erotische Funken. Die Mischung ist sehr ausgeklügelt und erzeugt eine Menge Spannung. Überraschende Wendungen sorgen für rasante Entwicklungen und Ereignisse, die ich größtenteils nicht habe kommen sehen.

Der Schreibstil ist einladend und schön bildlich. Es fiel mir überhaupt nicht schwer, mir die Szenenbilder vorzustellen und besonders bei den sehr dramatischen Szenen fieberte ich besonders mit. Am meisten gefällt mir, wie Sandra Brown den Sorgerechtsstreit um die kleine Georgia mit in die Geschichte einfließen lässt. So wird die Geschichte sehr gefühlvoll und familiär. Das wiederum steigert die Spannung extrem und heizt den Thriller ordentlich an.
Generell wirken die Charaktere alle authentisch und mitten aus dem Leben gegriffen. Interessant ist auch die Verknüpfung mit den Zusammenhängen von Politik und polizeilicher Ermittlung. Die wenigen, aber sehr heißen erotischen Szenen runden „Tödliche Sehnsucht“ meiner Meinung nach perfekt ab.

Der Showdown am Ende setzt der Torte noch die Kirsche oben drauf. Diese Entwicklungen habe ich nicht kommen sehen und ich beinah fassungslos. Bis zum Schluss bleibt die Spannung so konstant, dass dieser Thriller mit leichten, prickelnden Elementen eine Leseempfehlung von mir erhält.

Tödliche Sehnsucht von Sandra Brown
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein fesselnder Thriller mit authentischen Charakteren, einer passenden Portion erotischem Funkenflug und raffinierten Wendungen.

Hinhören / Lesen:

Wenn es bei einem Thriller auch hitzige und anzügliche Wortgefechte geben darf, dann werdet ihr mit „Tödliche Sehnsucht“ bestens beraten sein.

Weghören / Weglegen:

Erotische Szenen solltet ihr mögen. Es gibt in „Tödliche Sehnsucht“ nicht viele davon, aber die es gibt, sind sehr anschaulich. Wenn das gar nicht für euch geht, solltet ihr zu einem anderen Buch greifen.

Mal ehrlich:

Die Geschichte um den Texas Ranger Crawford Hunt, der unbedingt den Sorgerechtsstreit um sein kleines Mädchen Georgia gewinnen möchte, und Richterin Holly Spencer, die nur knapp einem Attentat entkam, hatte mich sofort in ihren Bann gezogen.
Die Ereignisse wurden rasant vorangetrieben und „Tödliche Sehnsucht“ durchzog eine große Bandbreite an unterschiedlichsten Spannungselementen. Die Geschichte lebt von ihren Charakteren, die nicht alle Sympathieträger waren. Am meisten Spaß hatte ich jedoch mit den beiden Protagonisten Crawford und Holly, die sich so manche hitzige Wortduelle lieferten, wo bisweilen richtig viele Funken flogen. Generell gaben die erotischen Szenen dem Thriller eine besondere Würze, sie waren wohldosiert und nahmen nur wenig Raum ein.
Die Mischung aus Ermittlung, Kampf ums Sorgerecht, politischen Rangeleien und einem guten Spritzer leidenschaftlicher Romantik hatte mir gut gefallen. Was mir allerdings gar nicht schmeckte, war die gekürzte Hörbuchfassung. Obwohl Martina Treger einen fantastischen Job gemacht und „Tödliche Sehnsucht“ zu einem tollen Hörgenuss gebracht hatte, so hat der Mensch, der die Fassung zusammen stampfte zu gut gemeint. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sich mir Zusammenhänge nicht erschlossen. Beim Blick ins Buch wurde dann klar, dass relevante Details einfach gestrichen wurden. Warum macht man das? Ich will ehrlich sein, hätte ich nicht parallel auch die gedruckte Version gehabt, hätte „Tödliche Sehnsucht“ wohl keine volle Punktzahl bekommen. So aber hat die Autorin, als auch die Hörbuchsprecherin alles gegeben, um mich bestmöglich zu unterhalten.

Fazit:

„Tödliche Sehnsucht“ hält eine ausgewogene Mischung aus packenden Thriller-Elementen, knisternder Romantik mit einem ordentlichen Schuss Erotik und fetziger Action für den Lesenden bereit.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

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