Ich freue mich ja immer, wenn Catherine Shepherd neue Bücher veröffentlicht. Zum Glück ist das im Regelfall drei Mal im Jahr so, denn ihre Reihen setzen sich schon seit Jahren kontinuierlich fort. Umso mehr habe ich mich auf den vierten Band der Julia-Schwarz-Reihe gefreut.

In meiner Rezension „Dunkle Botschaft“ von Catherine Shepherd lüfte ich, wie gut mir dieser Thriller gefallen hatte.


 

Dunkle Botschaft von Catherine Shepherd
© Covergestaltung: Alex Saskalidis

Infos zum Buch
erschienen im Kafel Verlag
Veröffentlicht 23. Oktober 2019
ca. 334 Seiten
Band 4 der Reihe Julia Schwarz
erhältlich als Taschenbuch, Hörbuch und eBook
 

Klappentext

Wenn du seine Botschaft liest, hat das Spiel begonnen!

Rechtsmedizinerin Julia Schwarz traut ihren Augen nicht. Eigentlich soll sie eine junge Frau obduzieren, die durch einen Stromschlag in der Badewanne ums Leben kam. Doch sehr schnell erweist sich der vermeintliche Unfall als Mord. Schlimmer noch, der Täter hat eine verschlüsselte Botschaft im Körper seines Opfers hinterlassen. Sie enthält eine Aufgabe, die Julia nicht lösen kann und an der auch Kriminalkommissar Florian Kessler verzweifelt. Fest steht nur eines: Wenn sie die Antwort nicht bald finden, wird eine weitere Frau sterben. Fieberhaft versucht Julia, das Rätsel zu entschlüsseln. Aber der Killer treibt ein hinterhältiges Spiel und lockt sie in eine Falle. Er zwingt Julia, über Leben und Tod zu entscheiden.

Catherine Shepherds neuer Thriller nimmt Sie mit in die perfide Welt eines Serienkillers, der nichts anderes will als spielen.

© Klappentext: Kafel Verlag

Mein innerer Monk weint immer vor Glück, wenn Cover passend zur Reihe gestaltet werden. „Dunkle Botschaft“ passte somit nicht nur optisch zur Reihe, sondern auch mit Cover und Titel perfekt zum neuen Fall der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz.
Generell können die Thriller von Catherine Shepherd unabhängig zu den einzelnen Bänden einer Reihe gelesen werden. Da sich aber die Hauptfiguren stetig weiterentwickeln, macht es schon Sinn, von Beginn an die Protagonisten zu begleiten.

Wie immer kam ich gut und schnell in der Geschichte an. Schon der Prolog berührte mich, denn es war offensichtlich, dass ich einen jungen Menschen begleitete, der in einer unangenehmen Situation war. In mir regte sich sofort Mitgefühl für das Kind und gleichzeitig befeuerten die Ereignisse meine Neugierde auf das Kommende.

Mir gefiel ausgesprochen gut, dass der Handlungsaufbau sich dieses Mal vom Rest der Julia-Schwarz-Reihe unterschied. Es gab nicht so viele Perspektivwechsel, was dafür sorgte, dass die Erzählungen viel konzentrierter wirkten.
Besonders intensiv empfand ich die Rückblicke in die Vergangenheit. Dabei wurde Stück für Stück klarer, welche Konsequenzen schwerer Missbrauch in der Kindheit für einen Menschen haben kann. Der Blick in den menschlichen Abgrund war deshalb nicht immer leicht zu ertragen. Dennoch gelang es Catherine Shepherd mit viel Gefühl herauszuarbeiten, wie der Mörder schlussendlich zu einem Monster wurde.

Aber auch Julia Schwarz begleitete ich wieder gern bei ihren Tätigkeiten. Gespannt verfolgte ich auch die Ermittlungen mit und ließ mich zu vielen Spekulationen hinreißen. Ich war jedoch bis zum Schluss nicht auf den Täter gekommen. Zwar waren einige meiner Überlegungen, was seine Motive hinter den Taten sein könnten, nicht komplett verkehrt, aber richtig durchschaut hatte ich das Ganze dennoch nicht.
Die unterschiedlichen Tötungsmethoden waren sehr interessant und abwechslungsreich, jedoch auch nichts für schwächere Nerven. Generell verstand es Catherine Shepherd, mich mit ihrem flüssigen und bildreichen Schreibstil an das Geschehen zu fesseln. Zudem luden mich die angenehm kurzen Kapitel dazu ein, eben noch schnell einen weiteren Abschnitt zu lesen.

Dunkle Botschaft von Catherine Shepherd
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein Mörder, der dem Leser einen Blick in seine Vergangenheit gewährt und sich dennoch nicht enttarnen lässt.

Lesen:

Wenn ihr einen leichtgängigen Thriller mit einer ordentlichen Portion menschlicher Abgründe lesen mögt.

Weglegen:

Wenn es euch schwerfällt, über Gewalt an Kindern zu lesen.

Mal ehrlich:

Wow, „Dunkle Botschaft“ war für mich ein spannender Thriller, der mich auf unterschiedlichsten Ebenen überraschen konnte. Dieses Mal war der Aufbau anders als bei den vorherigen Bänden der Julia-Schwarz-Reihe und das habe ich geliebt. Es wirkte alles viel fokussierter und besonders die Einblicke in die Vergangenheit des Mörders waren richtig gut gelungen. Da rieselte mir ein Schauer nach dem Nächsten über den Rücken.
Dank des wirklich angenehmen und sehr flüssigen Schreibstils hatte ich das Buch für meine Verhältnisse zügig durchgelesen.
Sensibel darf der Lesende aber nicht sein, denn nicht nur die unterschiedlichen Tötungsarten waren abwechslungsreich und schaurig, nein, auch das Missbrauchsthema ging mir unter die Haut.
Bis zum Ende gelang es mir nicht, die Identität des Mörders zu enthüllen, zumindest gelang es mir ein Stück seine Motive ein wenig zu durchschauen.

Fazit:

Ein Thriller, der mich vom Anfang bis zum Ende super unterhalten konnte. Die Jagd nach dem Mörder und dabei dem Täter aus seiner Sicht so nah kommen zu können, war faszinierend.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

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