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Im April letzten Jahres habe ich „Die Schnüfflerin“ von Anne von Vaszary gelesen und war ganz angetan von dem Krimi, der sich selber nicht so wichtig nahm. Auch die Plotidee fand ich so klasse, dass ich natürlich unbedingt auch den zweiten Band mit Nina Buck lesen wollte.

In meiner Rezension „Schattenjagd“ von Anne von Vaszary beleuchte ich, wie mir die Fortsetzung gefiel und erzähle euch, ob ich dieses Buch auch empfehlen kann.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar von Anne von Vaszary erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Schattenjagd: Ein neuer Fall für Nina Buck von Anne von Vaszary
© Cover: Alexander Kopainski

Infos zum Buch
erschienen bei Knaur TB
Veröffentlicht 1. September 2021
ca. 320 Seiten
Band 2 der Reihe “Die Schnüfflerin”
erhältlich als Taschenbuch, Hörbuch und eBook
 

Klappentext

Immer der Nase nach: »Die Schnüfflerin« Nina Buck ist zurück, und auch bei ihrem 2. Fall im Berlin-Krimi »Schattenjagd« ist ihr untrüglicher Geruchssinn gefragt

Hat Koller Wahnvorstellungen? Seit seiner Suspendierung wirkt Nina Bucks Mentor regelrecht besessen vom ungelösten Fall des sogenannten »Schattenmanns«, des Serientäters, dem er auch seine Beinprothese verdankt. Nina macht sich ernsthafte Sorgen um ihren väterlichen Freund. Zudem scheint der aktuelle Fall, an dem Nina als Praktikantin bei der Polizei mitarbeitet, unlösbar zu sein. Ein Mann wird vor die einfahrende S-Bahn geschubst, und die einzige Spur ist ein Taschendieb, der mit der Brieftasche des Mörders im Gedränge verschwunden ist. Eine Sackgasse also – wäre da nicht ein auffälliger Duft nach Mandarinen, dem Nina selbst erst kürzlich in der S-Bahn begegnet ist …

Mit Nina Buck und ihrem besonderen Geruchssinn hat Anne von Vaszary eine ebenso ungewöhnliche wie liebenswerte Ermittlerin geschaffen, die mit dem eigenbrötlerischen Koller das perfekte Team abgibt. Ihren ersten Fall lösen die beiden im Berlin-Krimi »Die Schnüfflerin«

»Eine originelle Krimi-Reihe mit leichtem Witz, großartigen Figuren und einer Ermittlerin mit besonderem Talent – ein großes Lesevergnügen!« Vincent Kliesch

© Klappentext: Knaur TB

Es war, als wäre ich nie weg gewesen. Schon nach den ersten Zeilen war ich wieder mittendrin und freute mich riesig über das Wiedersehen mit Ninella-Pritilata, die sich selbst nur Nina nennt. Damit hat sie es auch wesentlich leichter, denn der Name Ninella-Pritilata sorgt meist für blöde Kommentare. Dabei ist Nina selber eine coole Persönlichkeit, die ich absolut mag. Ihre Art fand ich wieder grandios und besonders wie sie die Ereignisse, ihre Gedanken und Gefühle schilderte, war absolut mitreißend. Nina war eine hervorragende Icherzählerin mit reichlich trockenem Humor im Schlepptau und einer Vorliebe für metaphorische Beschreibungen. Natürlich hatten diese meist einen Bezug zu ihrem feinen Näschen, welches sie mehr oder weniger eifrig trainierte, damit sie eine Ermittlerin mit super Spürnase werden würde, im wahrsten Sinne des Wortes.
Außerdem wirkte Nina von Anfang an erwachsener, reifer. Ich mochte ihre Entwicklung und fand auch ihre Ansichten in sich immer schlüssig. Kein Wunder also, dass Nina zur Polizei möchte und extra ein Praktikum dort machte, um ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können. Während sie nun endlich an einem waschechten Kriminalfall mitermitteln durfte, hätte ihr Mentor Koller viel lieber das Schnüffeltraining mit ihr intensiviert. Nicht ganz ohne Hintergedanken, versteht sich. Und so waren wieder tolle Wortgefechte und beste Unterhaltung garantiert.

Der Schreibstil war herrlich fluffig und leichtgängig zu lesen, sodass ich locker durch die Seiten flog. Der Handlungsaufbau folgte immer einem chronologischen Muster, welches einzig durch Ninas Verhalten geprägt gewesen ist. Dies machte es mir einfach, der Story zu folgen und dabei hatte ich auch jede Menge Spaß.

Ich mochte es sehr, dass das Cover passend zum ersten Band gestaltet worden war und dennoch stimmig zur Geschichte gewesen ist. Besonders gefiel mir, dass in der Frauensilhouette Berliner Örtlichkeiten zu erkennen waren, die in diesem Buch eine Rolle spielten.
Obwohl es sich bei „Schattenjagd“ um die Fortsetzung von „Die Schnüfflerin“ handelte, kann dieser Band ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Na klar, einige Ereignisse aus dem ersten Teil werden verraten, aber mit so wenig Aufwand wie möglich, sodass der Kern der anderen Geschichte nicht preisgegeben worden ist. Die winzigen bekannt gegebenen Details waren notwendig, um „Schattenjagd“ schlüssiger zu machen.

Generell war „Schattenjagd“ ein Krimi, der mit seiner leichtfüßigen Art zu bestechen wusste und auch für empfindsame Leser:innen bestens geeignet ist. Anne von Vaszary verzichtete darauf literweise Blut zu verspritzen und schaffte es dennoch für klasse Unterhaltung zu sorgen. Ich rätselte eifrig mit und versuchte die beiden Fälle mit Nina gemeinsam zu lösen, wobei ich ziemlich oft einfach nur komplett daneben lag. Ein kleines Rätsel blieb ungelöst, aber ich hoffe jetzt einfach mal auf einen dritten Band und eine dortige Aufklärung. Dank Nina war ich aber auch in der Lage mir dafür eigene Lösungen zu basteln, sodass ich dieses Buch hochzufrieden beenden konnte. Bei diesem stimmigen und sehr überraschenden Ende war das auch kaum ein Wunder.

Schattenjagd: Ein neuer Fall für Nina Buck von Anne von Vaszary
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein toller Krimi mit einem waschechten Berliner Mädel. Nina weiß zu unterhalten und nimmt die Leserschaft mit auf eine spannende, aber nicht ganz professionelle Ermittlungsarbeit.

Lesen:

Wenn ihr humorvolle Krimis mögt, bei denen die Hobby-Detektivarbeit im Mittelpunkt steht.

Weglegen:

Wenn ihr ein brutales und psychologisch nervenaufreibendes Buch lesen wollt, dann seid ihr hier leider falsch.

Mal ehrlich:

Endlich war Nina wieder mit ihrer Schnüffelnase am Start und ich habe mich riesig über das Wiedersehen gefreut. Durch ihre lockere und direkte Art konnte sie mich sofort abholen und ich liebte ihre metaphorischen Beschreibungen, die immer im Kontext zu ihrer feinen Nase standen. Wie auch im ersten Band blieb Nina ihrem trockenen Humor treu, auch wenn sie manchmal ein bisschen melodramatische Ambitionen hatte. Aber es passte so herrlich zu ihrem Charakter, dass ich ihr das nie übel nehmen konnte.
Weil Nina ein Praktikum bei der Polizei absolviert, stolpert sie in einen Kriminalfall, den sie unbedingt lösen möchte. Schließlich ist sie auch betroffen davon und dann ist da ja noch ihr Mentor Koller, der mit ihr das Schnüffeltraining macht. Er hat sich in einen alten Fall verbissen, den Nina erst zwar halbherzig, aber dann doch mit Elan aufklären möchte.
„Schattenjagd“ zeichnete sich durch seinen leichtgängigen Schreibstil, seinen trockenen Humor und fesselnde Unterhaltung aus, die fast ohne Blut auskam. Ein schöner Krimi, der nach einer unkonventionellen Ermittlungsarbeit der Polizeipraktikantin Nina Buck verlangte und mich bestens zu unterhalten wusste.
Am meisten jedoch war ich begeistert davon, wie sich durch Ninas Entwicklung zum ersten Band auch das Niveau des zweiten Teils veränderte. Es wirkte alles reifer, erwachsener und verantwortungsvoller. Das hier war kein Kuschelprogramm mehr, sondern hervorragende Unterhaltung.

Fazit:

Nina Buck ist zurück und dieses Mal darf sie sogar halboffiziell mit Intelligenz und Humor ermitteln. Spannende Lesestunden sind bei „Schattenjagd“ garantiert und überraschen mit einem toll ausgetüftelten Finale.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Lust auf einen spannungsgeladenen Krimi mit einem blinden Ohrenzeigen?
Dann empfehle ich euch:
Blind von Christine Brand