Als ich auf dieses Buch aufmerksam wurde, konnte ich einfach nicht widerstehen. Ich selber bin ja tüftlerisch kein großes Genie und schon im Physikunterricht waren mir Schaltkreise und Co. ein Gräuel. Aber das hier klang nach großem Spaß und Abenteuer, dass ich gemeinsam mit meiner Familie würde entdecken können.
In unserer Rezension und Selbsttest
„Gemeinsam tüfteln statt einsam glotzen: Clevere Experimente für Kinder und Eltern“
von Junge Tüftler gGmbH
erzählen wir euch, wie uns die Tüfteleien gelangen und was ihr beachten solltet.
Leseexemplar
❧ Vielen Dank an Literaturtest für die Vermittlung
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst
© Umschlaggestaltung: 2issue, München
erschienen bei Duden
Veröffentlicht 13. September 2021
Empfohlenes Lesealter: ab 5 Jahre
ca. 320 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook
Klappentext
© Klappentext: Duden
Als „Gemeinsam tüfteln statt einsam glotzen“ bei mir ankam, habe ich es sofort durchgeblättert und hätte vor lauter Aktionismus am liebsten mit dem ein oder anderen Experiment begonnen. Doch ich merkte recht schnell, dass das nicht so einfach werden würde, da die dazu benötigten Materialien nicht einfach bei uns zu Hause rumlagen. Also fasste ich doch den Entschluss, erst einmal die Einleitung und im Anschluss den ersten Teil: Wissen – die Vorbereitung zu lesen.
Beide waren interessant geschrieben. Leichtgängig, gut verständlich und offen. So bekam ich nützliche Tipps im Umgang der jeweiligen verschiedenen Experimenten im Zusammenhang mit den Kindern, einen kleinen Exkurs in Mediennutzung und verschiedener Tüfteltypen sowie Erklärungen, warum tüfteln und programmieren lernen so wichtig für unsere Kinder sind.
Abgerundet wurde das Ganze von den thematisch passenden Checklisten, die noch mal alles knackig im Überblick darstellten. Dieses zusätzliche Informationswissen ist für die Eltern spannend, für die Kids eher uninteressant, da lockten doch die praktischen Anwendungen mehr.
Wichtigste Rubrik des Buches war natürlich die Frage, welche Materialien benötigen wir, wo sind diese käuflich und wofür werden sie verwendet. Ich gebe es zu, ich habe das nur mit halbem Auge gelesen, sodass ich irgendwann planlos im Baumarkt stand und mich wunderte, dass ich gar nicht das passende Material bekam.
Bevor ihr große Elektronikläden aufsucht und euch durch die gigantische Auswahl in den Onlineshops klickt, besucht doch mal die kleinen Elektrofachläden bei euch um die Ecke. Sie haben nicht nur das gewünschte Material, sondern ihr bekommt auch kostenlos viele nützliche Tipps zum Experimentieren und es werden eure Fragen mit viel Geduld beantwortet. Wir haben zum Beispiel einen kleinen, aber superverständlichen Exkurs zum richtigen Schaltkreis mit LED-Lampen bekommen, denn so ein kleines Lämpchen kann bei unsachgemäßen Koppeln mit einer Knopfzellenbatterie schnell mal durchschmoren.
© Foto: Monique Meier
Für uns war aber klar, dass wir erst einmal klein anfangen wollten. Das meiste Material kann wiederverwendet werden, wenn ausgetestete Experimente irgendwann den Reiz verlieren. Da wir sowohl den analogen als auch den digitalen Experimente-Teil austesten wollten, haben wir uns unterschiedliche Projekte ausgeguckt.
So haben wir zu Beginn nur ein paar bunte LED-Lämpchen, Draht, Gewebeklebeband und diverse Knopfzellenbatterien gekauft. Anderes Bastelmaterial hatten wir dagegen noch zu Hause.
Gut gefallen hatte mir, dass die praktischen Seiten übersichtlich aufgebaut wurden. Es gab reichlich zusätzliche Tipps des Junge Tüftler Teams, sodass es noch Anregungen über das Buch hinausgab. Zudem wurde immer der Zeitaufwand, der Schwierigkeitsgrad sowie die Anzahl der benötigten Personen angegeben. So kann gleich auf den ersten Blick erkannt werden, was mit welchem Kind machbar ist. Da „Gemeinsam tüfteln statt einsam glotzen“ für Kinder ab 5 Jahre empfohlen wird, müssen besonders die Eltern sehr aufmerksam schauen. Nicht alles lässt sich logischerweise mit einem kleineren Kind umsetzen.
Schaut euch vorher an, was genau ihr nachbauen wollt. Sucht euch nicht zu viel auf einmal aus. Nachkaufen geht immer und es schont am Anfang auch den Geldbeutel. Euphorie kann nämlich auch ganz schnell mal verfliegen.
Kommen wir zum Praxistest:
Als erstes hatten wir uns das Halloween-Monster-Glas ausgeguckt, welches im Buch auf Seite 151 zu finden ist.
© Foto: Monique Meier
Da wir Halloween jetzt nicht ganz so spannend fanden, haben wir kurzerhand das Experiment ein bisschen abgewandelt. Statt mit Mullbinde und Wackelaugen haben wir das Glas mit Krepppapierschnipseln beklebt und den Deckel mit Geschenkpapier verschönert. Ansonsten haben wir uns an den restlichen Ablauf gehalten. Die Erklärungen waren dabei superleicht verständlich, der Lesejunior hat alles alleine umgesetzt. Sehr geholfen haben auch die Illustrationen von Carlotta Klee, welche uns die wichtigsten Punkte visualisiert hatte.
Zum Schluss hatten wir so viel Spaß, dass wir mit verschiedenen farbigen LED-Lämpchen experimentiert haben und auch, ob wir vielleichte mehrere Lämpchen an eine Batterie anschließen können.
© Foto: Monique Meier
Fazit:
Es ist einfach, macht Spaß und mit eigener Kreativität lassen sich tolle Deko-Gläser für verschiedenste Anlässe zaubern.
Als Nächstes hatten wir Rudolph mit der roten Nase auf Seite 160 auf unserem Zettel stehen.
© Foto: Monique Meier
Da wir aber noch keine große Lust auf weihnachtliche Deko hatten, wurde kurzerhand beschlossen, dass wir einen Drachen kreieren. Papprollen hatten wir ja reichlich da, auch Paketschnüre und farbige Pappe. Also losgeschnitten, geklebt, bemalt, fertig war der kleine Drache. Jetzt sollte der natürlich noch Feuer spucken, also ran an die LED-Lämpchen und experimentiert. Auch hier half uns das Buch weiter, wenn die kleinen Lampen ständig abfielen oder einfach nicht mehr leuchten wollten. Unser Ergebnis hat uns begeistert.
© Foto: Monique Meier
Fazit:
Rudolph gab es zwar dieses Mal nicht, wird aber definitiv auch noch gebastelt, da die Oma ein begeisterter Rentierfan ist. Das perfekte Weihnachtsgeschenk also. Wir wissen ja jetzt, wie es geht, auch wenn wir einen Drachen gebaut haben.
Ziemlich spontan entstand noch der Wunsch, das leuchtende Haus von Seite 163 nachzubauen.
© Foto: Monique Meier
Dazu mussten wir kurzzeitig das Internet bemühen, da die Vorlage für das Haus online auf der Homepage der Tüftel Akademie zu finden gewesen ist. Das war aber fix gemacht, der komplette Link ist im Buch abgedruckt. Dieses Mal waren die rot eingekastelten Tipps besonders wertvoll für uns. Wir finden, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
© Foto: Monique Meier
Fazit:
Dieses Experiment ist ideal für die kleinsten Tüftler. Mit ein bisschen elterlicher Unterstützung klappt das hervorragend und ein eigenes leuchtendes Haus ist ein besonderer Hingucker.
Zu guter Letzt war noch das digitale Experiment mit dem Programm ScratchJr dran. Weil der Lesejunior schon 10 Jahre alt ist, hat er sich selber an das Vorhaben gewagt. Die App soll für Kinder bis 8 Jahre geeignet sein. Der Lesejunior fasst seine eigenen Eindrücke zusammen:
Ein bisschen nervös war ich schon, als ich das Buch zur Hand nahm, um mir durchzulesen, was ich alles machen muss. Doch das war völlig unbegründet, denn die Erklärungen fand ich richtig gut und sie waren leicht zu verstehen. Außerdem halfen mir auch extrem gut die Zeichnungen weiter. So konnte ich sowohl den Text als auch die Bilder zu Hilfe nehmen.
Als Erstes habe ich mir auf mein Handy das Programm ScratchJr runtergeladen. Es ist kostenlos und einfach zu bedienen. Am Anfang habe ich mich Stück für Stück mithilfe des Buches da durchprobiert, doch schon bald wollte ich meine eigenen Sachen erschaffen.
Mir gefällt ScratchJr, weil die Charaktere sehr lustig vom Aussehen her sind und sich ihre Farbe ändern lässt. Ich mochte nämlich manche nicht so besonders und konnte sie dann umgestalten. Richtig cool war, dass ich die Figuren zum Sprechen bringen oder sie sich bewegen lassen konnte. Ich habe mir immer neue eigene Geschichten ausdenken können und immer kam was Tolles dabei heraus.
Gern hätte ich auch die fortgeschrittene Version Scratch ausgetestet. Doch die ist nicht für das Handy verfügbar, sondern nur für den Computer. Das möchte ich demnächst aber noch austesten, da dort noch viel coolere Dinge möglich sind. Allerdings muss ich schauen, dass ich Mama nicht in die Quere komme, da wir nur einen Computer haben.
© Foto: Monique Meier
Fazit:
ScratchJr soll für Kinder bis 8 Jahre sein. Ich finde, dass auch ältere Kinder damit noch arbeiten können und bei jüngeren Kindern die Eltern am Anfang helfen sollten, weil es sonst zu bunt und verwirrend sein könnte. Mir hat das total viel Spaß gemacht, sodass ich es immer mal wieder zwischendurch am Handy nutze zum Experimentieren.
Es gibt noch mehrere vorgestellte digitale Programme, in denen die Kinder sich austesten und ausprobieren können. Einfach mal gemeinsam mit den Eltern ganz entspannt Durchblättern und am Anfang gemeinsam alles testen. Achtung: Nicht alle Programme sind kostenlos, es wird aber auch im Buch darauf hingewiesen, wenn etwas extra Kosten verursacht.
Hinweis: Wir haben die anderen Programme noch nicht getestet, weshalb wir sie hier auch nicht erwähnen und vorstellen, da wir keine eigene Meinung dazu haben. Wenn ihr neugierig seid, schaut gern ins Buch, entdeckt und testet sie fröhlich aus 😉
© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Viele unterschiedliche Tüftelprojekte in der analogen wie auch in der digitalen Welt. Einfach erklärt fördert es die eigene Kreativität und nimmt die Angst vor Fehlern. Spaß und Freude garantiert.
Lesen:
Wer Lust hat, gemeinsam mit den Kindern in die Welt der Elektronik und Programmierung abzutauchen, findet hier gut erklärte Experimente. Vorkenntnisse braucht dafür niemand.
Weglegen:
Wer lieber machen lässt, statt selber auszuprobieren, ist hier definitiv falsch. Aber es kann ja nicht schaden, es trotzdem mal zu testen. Daher nicht weglegen, Glotze aus und Spaß an.
Mal ehrlich:
„Gemeinsam tüfteln statt einsam glotzen“ ist der perfekte Einstieg in die Welt des analogen und digitalen Unterrichts und unserer Meinung nach auch eine super Ergänzung zum zukünftigen Physikunterricht, weil einfache Vorgänge logisch vermittelt werden.
In dem Buch gibt es spannende Projekte, die die eigene Kreativität und Ideen fördern, indem zum Beispiel die dargestellten Experimente miteinander kombiniert werden.
Das Grundwissen wurde uns übersichtlich sowie leicht verständlich erklärt. Niemand von uns brauchte Vorkenntnisse im elektronischen Bereich oder im Programmieren.
Unserem Lesejunior wurde die Angst vor Fehlern genommen, weil diese zum Prozess des Tüftelns dazu gehören. Außerdem stärkte dies auch den Prozess der Fehlerbehebung durchs Ausschlussverfahren, was auch für andere Bereiche des Lebens wertvoll ist.
Wir hatten eine Menge Spaß und haben schon das nächste Projekt im Blick. Da sollen dann ein eigenes Türklingelschild und ein Handybett gebaut werden.
Aber auch digital hat der Lesejunior jetzt Programmierblut geleckt. Denn dank spannender kindergerechter Software wird Programmieren zum Kinderspiel und was macht denn bitteschön mehr Spaß, als sein eigenes Spiel zu erschaffen?
Fazit:
Ein tolles Mitmachbuch für die ganze Familie. Hier ist für jeden was dabei und es garantiert eine spannende Zeit für alle Tüftler.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
Ich war als Kind für sowas total zu haben und hatte schon früh einen Chemiebaukasten und so ein Bastelset für kleine Elektroniksachen. Später in der Schule waren dann aber auch für mich Fächer wie Physik und Chemie der Horror. Trotzdem hätte ich gerade echt los, mal richtig loszutüfteln. Auch mir würde das bestimmt großen Spaß machen.
LG Renate
Liebe Renate,
Chemie und Physik (wenn es nicht gerade mathematisch wurde) war mit auch immer ein Graus. Hier ist das aber total anders, weil der Lern- und Leistungsdruck fehlt. Dafür wird die Neugierde geweckt. Ich bin mir sicher, dass auch du hier einen großen Spaß daran hättest.
Liebe Grüße
Mo
Das ist ja eine tolle Sache. Am besten gefällt mir der Drache! Gibt es von dem Auor noch weitere Bücher zu dem Thema?
Liebe Marion,
nein, bislang ist nur dieses Buch erschienen. Aber die Junge Tüftler gGmbH hat eine wundervolle Website. Der Besuch lohnt sich, da gibt es jede Menge toller Ideen zuentdecken.
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo,
da sind ja richtig tolle Gebilde entstanden, die auch weiterhin nutzbar sind.
Großartig, wenn man Lernen und Spaß so kombinieren kann.
Plötzlich wird Physik begreifbar. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Danke für den perfekten Tipp für mein Weihnachtsgeschenk an die Neffen.
Gemeinsam basteln.
Liebe Grüße, Katja
Sehr gern, liebe Katja.
Ich mochte es hier auch sehr, dass Physik plötzlich nicht mehr so abstrakt ist.
Liebe Grüße
Mo
Hach, das ist ja mal ein cooles Buch! Ich liebe Bücher, aus denen man etwas lernen kann! Und ich musste gerade schmunzeln, denn bei uns geht es kommende Woche um eine „Tüftlerwerkstatt“, nur dass wir nicht wirklich basteln mussten! Nur ein Boot falten, aber Euer Halloween-Glas finde ich da viel spannender!
Liebe Grüße
Jana
Liebe Jana,
spannend. Da bin ich sehr gespannt, was du berichten wirst. Übrigens gab es hier auch ein Boot zum Falten 😉
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo,
Du hast mit Deiner Rezension gerade meine Weihnachtsgeschenke-Vorbereitung großartig unterstützt.
Das Buch ist im ortsansässigen Buchhandel bestellt und auch der Elektrohandel bekommt in den kommenden Tagen Besuch 🙂
Vielen Dank für den coolen Tipp, Katja
Sehr gern, liebe Katja.
Ich finde es super, dass du die Läden in deiner Umgebung unterstützt. Viel Freude beim Verschenken. Ich bin neugierig, wie es ankommen wird.
Liebe Grüße
Mo
Hallo Mo,
das ist ja ein tolles Buch für Tüftler.
Einfach klasse, da kann die ganze Familie etwas zusammen basteln und auch als Geschenk kann ich es mir gut vorstellen. Mir gefällt der Drache gut und so ein Mitmachbuch ist eine tolle Beschäftigung. Liebe Grüße Melissa
Liebe Melissa,
das Schöne ist doch, dass es eine sinnvolle Beschäftigung ist. Und dann auch noch für verschiedene Altersstufen.
Das freut uns, dass dich der Drache begeistern konnte.
Liebe Grüße
Mo
Das klingt mega! Ich hab als Kind mit meinem Papa Experimente aus einem Chemiebaukasten gemacht und ich hoffe meine Kinder haben da auch Spaß dran!
Das Buch sieht nach nem prima Einstieg aus!
Wow, cool, liebe Katharina.
Ich hatte auch mal einen Chemiebaukasten, der ist aber am Ende nutzlos eingestaubt.
Das Buch ist auf jeden Fall als super Einstieg zu betrachten.
Liebe Grüße
Mo
Finde ich richtig, richtig gut! Sobald mein Sohn alt genug ist, ist das definitiv etwas, das zu uns passen wird. Er hat jetzt schon ein hervorragendes Auge fürs Detail – das wird ihm bestimmt gefallen!
Liebe Grüße,
Verena
Liebe Verena,
bestimmt. Das freut mich, dass dein Sohn jetzt schon ein gutes Auge für Details hat. Dann wird er dieses Buch bestimmt lieben. Ab 5 Jahren kannst du mit ihm gemeinsam die Welt des Tüfteln entdecken.
Liebe Grüße
Mo
Das klingt toll und genau richtig für meine beiden Kids. Das ist dann wenigstens eine sinnvolle Familienbeschäftigung. Danke für den Tipp – das Christkind kann es ohnehin brauchen ;-).
lg
Nena
Auf jeden Fall, liebe Nena 😉
Und es haben am Ende ja auch wirklich alle etwas von diesem Buch. Viel Vergnügen damit und spannende Experimente wünsche ich.
Liebe Grüße
Mo