Den zweiten Teil der Dilogie habe ich gleich im Anschluss an Band 1 gelesen, da ich die Geschichte rund um Samantha und Chris gemeinsam mit vier anderen Mädels in einer großen Buddy-Read Runde entdecken wollte.

In meiner Rezension „Glaubst du… du kannst mich lieben?“ von Mila Diamond verrate ich euch, ob mich wenigstens die Fortsetzung packen konnte.

Glaubst du... du kannst mich lieben? von Mila Diamond
© Cover: Kathrin Franke-Mois – Epic Moon – Coverdesign – München

Infos zum Buch
Herausgeber Independently published
Veröffentlicht 25. März 2021
ca. 278 Seiten
Band 2 der Reihe „Glaubst du…?“
erhältlich als Taschenbuch und eBook
 

Klappentext

Band 2 der Romantic Thrill-Serie „Glaubst du..“ von Mila Diamond.

Wenn ich meine Erinnerung verliere, wärst du trotzdem an meiner Seite? Wenn mich meine Vergangenheit einholt, wirst du mich beschützen? Und wenn ich mein Leben für dich riskiere, wirst du mich retten?

Aufwachen ohne jegliche Erinnerung an die letzten Monate? Für viele der schlimmste Alptraum, doch für Samantha die bittere Wahrheit. Mehrere Monate liegen hinter ihr, an die sie sich nicht mehr erinnern kann. Auch nicht an den Mann, der Tag und Nacht an ihrem Bett saß und über sie gewacht hat. Doch was passiert, wenn Stück für Stück die Erinnerungen zurückkehren und der Mann, der dich zu lieben scheint, belogen hat? Wirst du dennoch vertrauen können?

Wird Samantha den Kampf gegen ihre Vergangenheit gewinnen oder wird sie daran zugrunde gehen?

© Klappentext: Mila Diamond

Warnung! Dies ist der zweite Band einer Dilogie. Wer Band eins nicht kennt, könnte hier gespoilert werden!

Der Aufbau von „Glaubst du… du kannst mich lieben?“ war ähnlich dem vom ersten Teil und enthielt auch hier wieder einen Warnhinweis. Noch immer kann ich ihn nicht nachvollziehen, weil in diesem Buch rein gar nichts so ausführlich behandelt wird, dass eine solche Information notwendig gemacht hätte.
Im Buch „Glaubst du… du kannst mich retten?“ bemängelte ich, dass die Geschichte nicht wie angekündigt im Dark Romance Genre anzusiedeln sei, sondern eher in einer leichten Romance. Auch in der Fortsetzung dieser Dilogie hat sich meine Meinung nicht gewandelt. Noch immer ist diese Geschichte meilenweit von einer guten Dark Romance entfernt. Hinzu kommt, dass der Klappentext wichtige Teile der Story selbst spoilert und damit sämtliche Überraschungsmomente killt. Dann enthält er aber auch noch Elemente, die sich so in der Geschichte gar nicht wieder finden lassen. Dementsprechend häufig hatte ich auch hier wieder ziemlich viel eine gekräuselte Stirn und ein Kopfschütteln nach dem anderen.

Interessanterweise bekam dieses Buch im Gegensatz zum ersten Teil ein Lektorat und laut Nachwort der Autorin auch Testleser. Hierüber kann ich wirklich nur staunen, denn mir erschließt sich nicht, dass dabei so auffällige Logikfehler nicht bemerkt wurden. Die Autorin hatte sich scheinbar nie mit bestimmten Einrichtungen befasst, denn sonst wäre ihr aufgefallen, dass bestimmte Handlungsweisen überhaupt nicht möglich, beziehungsweise zulässig sind. Das Ganze sorgte regelmäßig dafür, dass ich die Lust am Lesen verlor. Ja, künstlerische Freiheiten sind ja ganz gut und schön, aber bei so einem Plot möchte ich auch bitte etwas Realistisches lesen.

Ein Vorteil hatte das Lektorat auf jeden Fall, insgesamt las sich das Buch besser als der erste Teil. Noch immer wurde hier mit Hintergrunddetails gegeizt, sodass schlussendlich wieder mehr Fragen als Antworten offenblieben. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Story an sich etwas runder geworden war.

Die Charaktere blieben leider weiterhin sehr eindimensional und oberflächlich. Eine wirkliche Weiterentwicklung konnte ich bei keinem feststellen. Was superschade war, denn es gab reichlich Potenzial dieses Mal den Figuren mehr Leben einzuhauchen. Auch die Dialoge blieben schrecklich hölzern. Alles wirkte so aufgesetzt, künstlich und trotz des flüssigen Schreibstils gelang es mir einfach nicht, Bilder in den Kopf zu bekommen. Für mich blieb beim Lesen alles blass, am schlimmsten war das bei den Emotionen. Nicht eine einzige Emotion kam wirklich bei mir an, ich konnte wieder zu keinem eine echte Bindung aufbauen.

Am meisten frustrierte mich wohl Chris. Er gehörte einer kriminellen Vereinigung an und war trotz seines kompletten Versagens immer noch an dessen Spitze. Also ehrlich, das glaubt doch kein Mensch. Auch hier hätte ich mir eine tiefere Recherche in dem Milieu gewünscht. Für mich war das alles zu sehr Disney. Die Romantik im Übrigen auch, besonders das Ende. Hatte ich schon erwähnt, dass mir der Tiefgang fehlte?

Insgesamt konnte mich auch Band zwei nicht vom Hocker hauen. Auf Spannung wartete ich oft vergebens, unfertige und teilweise hanebüchene Handlungsstränge raubten mir jegliche Energie für dieses Buch. Wie auch schon im ersten Teil war ich froh über die kurzen Kapitel, die mich wenigstens zum Weiterlesen motivieren konnten.
Insgesamt gestehe ich der Autorin zu, dass ihr Plot an sich interessant war, die Umsetzung war es leider nicht. Mir fehlten überraschende Wendungen, packende Spannungsbögen und eine lebendige Umsetzung ihrer Ideen.

Glaubst du... du kannst mich lieben? von Mila Diamond
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Eine Fortsetzung der dramatischen Liebesbeziehung zwischen Samantha und Chris. Dieses Mal scheint er seine große Liebe für immer verloren zu haben.

Lesen:

Also falls euch Band eins gefallen hat, dann greift doch gerne zur Fortsetzung.

Weglegen:

Noch immer keine Leseempfehlung von mir. Also wenn ihr „Glaubst du… du kannst mich retten?“ nicht gelesen habt, dann braucht ihr zu diesem Buch nicht greifen. Es ist die Fortsetzung und ergibt ohne den Vorgänger noch weniger Sinn. Greift lieber zu einem anderen Buch.

Mal ehrlich:

Big-Buddy-Read-Runde sei Dank. Ich hätte das Buch vermutlich nie ausgelesen. Obwohl dieses Mal das gemachte Lektorat insgesamt spürbar war, weil die Geschichte sich besser und flüssiger lesen ließ, blieb das Kernproblem einfach bestehen.
Ich bekam Handlungsstränge vorgesetzt, die oft nicht wirklich durchdacht und noch schlimmer, nicht zu Ende gedacht wurden. Auch mangelte es an manchen Stellen an einschlägiger Recherchearbeit seitens der Autorin, sodass ich einfach nur über so manche Vorgänge fassungslos den Kopf schütteln musste. Dazu gesellten sich platte Dialoge, flache Handlungen und Charaktere, die so oberflächlich waren, dass ich gar keinen Zugang zu ihnen bekam. Egal, ob gut oder böse oder irgendwas dazwischen, alles wirkte einfach nur lieblos zusammengeschustert.
Überraschende Wendungen habe ich total vermisst, besonders unglücklich war hier der Klappentext. Er verrät doch glatt einen Plot Twist, ein absolutes No-Go. Manche Passagen aus dem Klappentext vermisste ich gänzlich in dem Buch, genauso wie die Dark Romance. Stattdessen fand ich ein Ende à la Disney und eine rasch abgefackelte Storyline, die wieder einmal mehr Fragen als Antworten lieferte.

Fazit:

„Glaubst du… du kannst mich lieben?“ war minimal besser der erste Teil der Dilogie. Noch immer rangiert die Story im Bereich seichter Liebesroman, mit kaum Spannung und Überraschungen, aber immerhin mit einem abgeschlossenen Ende.

*Das Buch ist nur bei Amazon erhältlich*

Lesetipp:

Lust auf eine packende Dark-Romance Geschichte, mit wenig erotischen Szenen?
Dann empfehle ich euch:
Der Wolf in meinem Herzen von Catalina Cudd