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Andreas Völlinger hatte mich persönlich auf den zweiten Band seiner Burg Tollkühn Reihe aufmerksam gemacht. Vom Klappentext her fand ich es ganz interessant und war gespannt, wie es dem Lesejunior gefallen würde. Er ist nämlich genau die Zielgruppe dieses Buches.

In unserer Rezension
„Burg Tollkühn – Verrat auf der Heldenschule“
von Andreas Völlinger
nehmen wir euch mit in die Welt der kleinen Heldenschüler und erzählen euch, wie uns das Buch gefallen hat.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch haben wir als Freiexemplar vom Baumhaus erhalten
❧ Vielen Dank an Andreas Völlinger für die Vermittlung
❧ Unsere Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Burg Tollkühn - Verrat auf der Heldenschule von Andreas Völlinger
© Umschlaggestaltung: Thomas Krämer unter Verwendung einer Illustration von Zapf

Infos zum Buch
erschienen bei Baumhaus
Veröffentlicht 29. Juni 2020
Farbige Illustrationen von Zapf
Empfohlenes Lesealter: 9 – 11 Jahre
ca. 192 Seiten
Band 2 der Burg Tollkühn-Saga
erhältlich als gebundenes Buch
 

Klappentext

Die Heldenschule ist in Gefahr!

Seltsame Dinge geschehen auf Burg Tollkühn: Es kommt zu mysteriösen Unfällen, dann greift ein gefährliches Monster an, und schließlich verschwindet auch noch das Schulmaskottchen Fafnir! Siggi hat bald einen Verdacht, wer dahintersteckt. Aber leider glaubt ihm niemand, nicht mal seine besten Freunde Brünhild und Filas. Also muss Siggi im Alleingang die Wahrheit ans Licht bringen. Doch kann ausgerechnet der Ängstlichste unter den Heldenschülern genug Mut aufbieten, um Burg Tollkühn zu retten?

Band 2 der Burg Tollkühn-Saga

© Klappentext: Baumhaus

Mich persönlich hatte das Buch definitiv vom Cover her schon einmal angesprochen. Es gab viele Details zu entdecken, die nach dem Lesen der ganzen Geschichte ihren Sinn offenbarten. Auch das Innenlayout konnte sich sehen lassen. Auf der Innenseite des Buchdeckels wurden die sechs wichtigsten Schüler aus diesem Band als Figuren dargestellt und erhielten zusätzlich den Hinweis auf ihre wichtigsten Charaktereigenschaften. Die Seitenzahlen waren auf kleinen Holzschildern aufgedruckt. Zusätzlich gefiel mir, dass auch die betitelten Kapitel mit einer passenden Illustration versehen worden sind.

„Burg Tollkühn – Verrat auf der Heldenschule“ ist der zweite Band einer Reihe. Das Vorgängerbuch kannten wir nicht, hatten allerdings auch keinerlei Probleme, dem Geschehen zu folgen. Die aktuellen Ereignisse waren unabhängig vom ersten Band les- und begreifbar. Es gab einige kurz erwähnte Bezüge zur vorherigen Geschichte, diese verrieten jedoch nie zu viele Details, sodass wir immer noch die Option haben, den Start in die Reihe lesen zu können.

Die Heldenschüler Charaktere waren durchgängig liebenswert und sympathisch. Jeder auf seine eigene Art und Weise, denn sie waren allesamt ziemlich unterschiedlich in ihrem Wesen.
Hauptfigur Siggi, Sohn von Siegfried und Kriemhild, war ein interessanter Charakter. Obwohl er trotz seiner heldenhaften Eltern ziemlich ängstlich gewesen ist, machte gerade dieses herrliche Unperfektsein ihn zu meiner Lieblingsfigur. Denn auch wenn er sich selbst nicht heldenhaft fühlte, so hatte er doch Köpfchen und ein gutes Gespür.
Seine besten Freunde, die taffe Brünhild und der öfter mal tollpatschige Elf Filas, sorgten mit ihren Persönlichkeiten für eine ausgeglichene Gemeinschaft. Gemeinsam waren die drei ein tolles Team, indem sie ihre unterschiedlichen Fähigkeiten kombinierten und Defizite ausglichen.
Jago, Neuzugang als Schüler in der Heldenschule, war genauso wie wir neu in diesem Band. Er war zu jedermann freundlich und hatte einen ganz besonders netten Charme.
Auch zwei Nebenfiguren hatten es mir angetan. Da wäre zum einen die Heldenschülerin Isolde, die mich mit ihrem Gesang ein wenig an Troubadix erinnerte. Nur war sie optisch viel hübscher.
Dann gab es da noch das Zwergenmädchen Tulga, eine ziemlich impulsive Persönlichkeit. Ihre Hitzköpfigkeit war erfrischend und ich konnte sie mir richtig lebendig vorstellen.
Generell hatte der Autor seine Figuren allesamt detailliert ausgearbeitet und mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Manchmal bestanden diese auch aus ihren eigenen Eigenartigkeiten, sodass hier humorvolle Unterhaltung garantiert gewesen ist.
Besonders gut hatte mir hier gefallen, dass die lesenden Kinder die Möglichkeit erhalten haben, sich mit einer oder gar mehreren Figuren identifizieren zu können. Sie waren allesamt lebendig und authentisch gestaltet worden.

Wir begleiteten ausschließlich Siggi bei seinen Abenteuern. Durch den auktorialen Erzähler war es uns aber möglich, eine Menge Hintergrundinformationen rund um die Schule und einzelne Figuren zu erfahren. Selbstverständlich kamen auch in Siggis Gefühle nicht zu kurz und so konnten wir seine Handlungen und Reaktionen gut nachvollziehen.

Andreas Völlinger gelang es ganz hervorragend, mit seinem Schreibstil eine tolle Internatsatmosphäre zu schaffen. Zudem waren seine Erzählungen sehr spannend formuliert und bildhaft beschrieben. Insgesamt ließ sich alles flüssig lesen und die Geheimnisse und Gefahren brachten jede Menge mitreißende Momente mit sich. Die Schrift war für die selbstlesenden Kinder ausreichend groß und in Kombination mit der Sprache absolut altersgerecht. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und überfordern beim eigenen Lesen nicht.

Der Aufbau der Geschichte faszinierte mich. Sie hatte mit ihren Figuren eine interessante Anlehnung an bekannte Helden- und Sagengeschichten. Besonders stark sah ich hier Bezüge zur Nibelungensage. Ich mochte das, war mich aber ein wenig unsicher machte. Ich war mir nicht sicher, wie es dem Lesejunior gefallen würde. Er hatte keinerlei Bezüge zu solchen alten Sagengeschichten und ich fragte mich, ob einige der versteckten Hinweise bei ihm so zünden würden, wie bei mir.
Andererseits war diese Geschichte keine Nacherzählung oder Kombination solcher Sagen, sondern eine eigenständige Abenteuererzählung.
Diese nahm relativ schnell Fahrt auf und brachte jede Menge Action und natürlich auch Nervenkitzel mit sich. Besonders gut gefallen hatte mir hier die Mischung aus mysteriösen und unheimlichen Vorkommnissen, die jedoch nie allzu gruselig waren, denn immer, wenn etwas sehr bedrohlich wurde, kam Spaß in das aufregende Abenteuer.
Durch den abwechslungsreich gestalteten Plot gab es jede Menge Überraschungen und niemals langweilige Passagen.

Die Illustrationen in diesem Buch waren in Schwarz-weiß gehalten und von unterschiedlicher Größe. Sie waren stets an den aktuellen Ereignissen angepasst gewesen und rundeten das zu vor gelesene perfekt ab. Mir machte es großen Spaß, die Zeichnungen zu betrachten. Besonders die Mienenspiele einiger Figur brachten mich regelmäßig zum Lachen. Außerdem sorgte der Illustrator Zapf mit besonderen Details in seinen Zeichnungen für jede Menge Betrachtungsfreude. Besonders toll gelungen war meiner Meinung nach seiner Interpretation der Zwergendame Tulga. Ihre Accessoires fand ich besonders niedlich. Für meinen Geschmack hätten es ruhig ein paar mehr Zeichnungen sein dürfen. Sie lenkt jedoch nie von der Geschichte ab, sondern unterstützten die Handlungen wirkungsvoll. Auch im Zusammenspiel von Text und Illustration war es stets ein harmonischer Anblick.

Insgesamt wusste mich die Geschichte zu überzeugen. Besonders die unterschwelligen Themen rund um die Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt und Mut, sowie Großzügigkeit und das mit dem Glauben an sich selbst fast alles erreicht werden kann, flossen stimmig und ohne belehrenden Charakter in diese mit allerlei verschiedenen Abenteuer gefüllte Geschichte hinein.
Am Ende des Buches erwartete uns Leser noch besonderer Rätselspaß. Mir machte das Lösen dieser sehr viel Spaß und es war ein gelungener Abschluss zur Geschichte. Denn so hatten die Kinder auch das Gefühl, Teil dieser Heldenschule zu sein.

Burg Tollkühn - Verrat auf der Heldenschule von Andreas Völlinger
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Eine moderne kindgerechte Heldensaga mit spannenden Abenteuern und fesselnder Unterhaltung.

Lesen:

Wenn ihr und eure Kinder Lust auf ein packendes Abenteuer und lustige Momente habt.

Weglegen:

Wenn ihr mit Monstern und Helden nicht besonders viel anfangen könnt und ihr lieber idyllischer Geschichten mögt.

Mal ehrlich:

Schon früh liebte ich als Kind die Legenden und Sagenwelten. So war es auch kein Wunder, dass ich die Heldenschule auf Anhieb sympathisch fand. Neben bekannten Sagengestalten, wie die Walküren und Oger, gab es auch einige neue Gestalten. Besonders witzig fand ich, dass einige Kinder berühmte Helden Eltern hatten. Wie zum Beispiel der sympathische Protagonist und eher ängstlicher Heldenschüler Siggi. Seine Eltern waren niemand Geringeres als Siegfried und Kriemhild. Trotz einiger Parallelen zu bekannten Sagen blieb diese humorvolle, abwechslungsreich und fesselnde Geschichte überwiegend von ihnen unberührt. Es gab eigenständige Abenteuer für die jungen Schüler zu bestehen. Dabei kam das Internats- und Freundschaftsfeeling nie zu kurz.
Die bildhaft beschriebenen Ereignisse wurden perfekt von den Illustrationen abgerundet. Sie wurden stimmig in den Kontext eingebettet und verrieten niemals Handlungen im Voraus. Stattdessen unterstützten sie die eigene Fantasie. Besonders gut gefielen mir die Darstellungen der Figuren, die lebendig durch ihre Mimik und Gestik herüberkamen. Abgerundet wurden sie durch liebevolle Details. Im Verhältnis zum Text waren die Zeichnungen eher spärlich. Dies fand ich aber nicht schlimm, da die Geschichte mit so viel Spannung konzipiert worden war, dass größere und mehr Illustrationen das große Ganze wohl eher gestört hätte.
Das Burgsetting, die neugierig machenden Geheimnisse und die so unterschiedlichen, aber auch sehr sympathischen Heldenschüler gefielen mir sehr gut. Mich konnte alles gut unterhalten.

Fazit:

Ein toller Lesespaß für Mädchen und Jungs mit jeder Menge Geheimnissen und Gefahren. Dazu eine ordentliche Portion Freundschaft und Abenteuer. Eine Empfehlung für heldenhafte Leser ab 9 Jahre.

Juniors (10 Jahre) Lesermeinung:
Lesejuniors Empfehlung
Als ich das Buch in der Hand hielt, versprach das Cover ein spannendes Abenteuer. Der Klappentext klang vielversprechend und ich wollte sofort mit dem Lesen starten.

Auf der Heldenschule sind die meisten Eltern der Schüler Helden. Die Jungs und Mädchen besuchen Burg Tollkühn um wie ihre Eltern auch zu Helden zu werden. Mein Lieblingscharakter war Brünhild. Ihre nette und hilfsbereite Art in jeder Situation mochte ich total. Außerdem hielt sie immer zu ihren Freunden, auch wenn es im ersten Augenblick nicht danach aussah.
Aber auch Hauptfigur Siggi fand ich richtig klasse. Trotz seiner großen Ängstlichkeit war er mutig, wenn es nötig gewesen ist und half seinen Freunden, wenn diese in Not gewesen sind.

Gemeinsam versuchten die drei Freunde die merkwürdigen Vorkommnisse auf Burg Tollkühn zu lösen.
Die Geschichte hatte mir gut gefallen, weil es so spannend war und es sich mit vielen packenden Abenteuern Richtung Höhepunkt entwickelte. Dabei war das meiste aber nicht besonders gruselig, sondern es war eher aufregend. Ich konnte nämlich viel mit rätseln und das hatte wirklich Spaß gemacht. Meine Vermutung, wie alles miteinander zu tun haben könnte, war sogar richtig. Aber auch nur, weil ich einer bestimmten Figur bei deren Überlegungen voll vertraut habe.

Die Zeichnungen in dem Buch haben mir richtig gut gefallen. Zwar gab es mehr Text zu lesen, als es Bilder gab, aber die Kapitel waren für mich nicht zu lang. Im Gegenteil, so konnte ich mehrere Kapitel hintereinander lesen, was praktisch war, denn es war oft viel zu spannend zum Weglegen.

Die letzten Seiten im Buch waren richtig cool. Denn da gab es noch einige tolle Rätsel für mich.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich den ersten Teil davon gar nicht kannte.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

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