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Auf das Buch wurde ich von der Autorin selber aufmerksam gemacht. Der Klappentext versprach einen leichte, aber amüsante Geschichte und aufgrund des auffälligen Covers war ich neugierig auf die schräge Wohngemeinschaft.

In meiner Rezension
„Nice Girls Verrückte Hühner, leicht ergraut:
Die beste WG ever“ von Barbara Bilgoni
erzähle ich euch von meiner Meinung zu diesem Buch.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar von Barbara Bilgoni erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Nice Girls Verrückte Hühner, leicht ergraut von Barbara Bilgoni
© Umschlaggestaltung: Sonia Sengupta

Infos zum Buch
erschienen bei tredition
Veröffentlicht 19. März 2021
ca. 184 Seiten
erhältlich als gebundes Buch, Taschenbuch und eBook
 

Klappentext

„Nice Girls“ behandelt das Leben von vier reiferen Damen. Eine davon, Angie, ist ein Spät-Hippie. Sie arbeitet außerdem zeitweise als Leihoma und betätigt sich als Hobbydetektivin. Ria ist stets auf Männerfang und erlebt dabei die bizarrsten Abenteuer. Sie arbeitet stundenweise in der „Gruft“, einer Institution für Obdachlose. Mel ist mit Begeisterung Gassi-Geherin für Hunde im Tierheim und leitet einen Leseclub für Kinder. Inga kommt aus besserem Haus und fühlt sich in der WG anfangs etwas fehl am Platz. Drei Katzen und ein Hund komplettieren die illustre Gemeinschaft. Wie wird es mit den Mädls weitergehen? Findet Mel endlich einen Mann? Kann Angie Verbrechen aufklären? Wie ergeht es Ria und Inga. Lassen Sie sich überraschen.

© Klappentext: Barbara Bilgoni

Das im floralen Hippie-Style gestaltete Cover versprühte sofort die Love & Peace Mentalität einer vergangenen Ära. Es passte definitiv zu dieser leicht schrulligen, aber liebenswerten Geschichte. Ganz klar spiegelte das Cover die Leidenschaft der Spät-Hippe Protagonistin Angie wider. So war das Außenlayout sehr passend zum Inhalt gewählt worden.

Ein buntes Potpourri aus verschiedenen Charakteren wartete auf mich. Da war zum einen Angie, die der Flower-Power-Zeit bis heute treu geblieben ist und unverhofft eine schöne große Wohnung erbt. Und weil sie viel zu groß für Angie wäre, ist der Entschluss schnell gefasst, eine eigene Wohngemeinschaft zu gründen. Einzige Bedingung, die Mitbewohnerinnen sollten alle mindestens Mitte fünfzig und verrückt wie ein Huhn sein.
So dauerte es auch gar nicht lang, bis sich drei weitere WG-Interessierte fanden. Ria, die verrückt nach Männern ist und ständig zu neuen Dates aufbricht. Mel, die ein großes Herz für Tiere und Kinder hat, sowie die ewig nörgelnde, gut situierte Inga, die eigentlich aus der Not heraus dort einzieht.
Sie alle waren unterschiedliche Charaktertypen, was das Ganze interessant machte.
Die Geschichte las sich relativ flott, da der Schreibstil ziemlich süffig und einfach gehalten war. Der Aufbau der Ereignisse war konsequent und schlüssig, jedoch hatte sich zu Beginn ein Logikfehler eingeschlichen. Im weiteren Verlauf der Handlungen war dieser aber nicht mehr relevant, sodass ich ihn nach kurzer Irritation vernachlässigen konnte.
Mir waren die Charaktere persönlich zu eindimensional. Eine richtige Beziehung konnte ich zu ihnen nicht aufbauen. Da das Buch mit rund hundertsechzig Seiten reiner Geschichte relativ überschaubar gewesen ist und ich insgesamt vier Hauptfiguren mithilfe des auktorialen Erzählers gefolgt war, blieb gar nicht so viel Spielraum für eine intensivere Ausarbeitung. Der Unterhaltungswert stand hier eindeutig im Vordergrund, was aber an sich recht angenehm gewesen ist.

Der Plot mit einer WG-Gründerin, welche die Hippie-Zeit noch immer auslebt, gefiel mir. Das Buch bietet am Ende sogar ein Glossar an, indem einige Begrifflichkeiten aus dieser Ära erklärt werden. Die Kennzeichnung im Buch selber empfand ich als nicht ganz so glücklich, mochte aber die Idee dahinter. Da die Handlungen in Wien spielten, gab es auch so einige Bezeichnungen zu Lebensumständen, die mir nicht geläufig waren. Durch die Erläuterungen konnte ich gleichzeitig mein Wissen erweitern.

Insgesamt hatte mich die bunte vierer WG unterhalten. Große Überraschungen gab es zwar nicht, dafür aber ein bisschen Lebensweisheit und jede Menge herzlicher älterer Damen, welche die Chance ergreifen, das Beste aus ihrem Leben herauszuholen.

Nice Girls Verrückte Hühner, leicht ergraut von Barbara Bilgoni
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Eine lustige WG-Gründung mit vier charakterlich verschiedenen älteren Damen. Jede hat ihren eigenen Spleen, was für eine lockere Unterhaltung sorgt.

Lesen:

Wer Lust auf eine locker leichte Unterhaltung mit ein bisschen Wiener Schmäh hat, wird hier auf jeden Fall seine Freude daran haben.

Weglegen:

Wenn ihr lieber ausgefeilte Geschichten mögt, mit reichlich Witz und Humor, solltet ihr erst die Leseprobe testen und gegebenenfalls eine andere Lektüre suchen.

Mal ehrlich:

Wer bei dem Cover Angst bekommt, in eine psychedelische Geschichte zu geraten, den kann ich beruhigen. Stattdessen erwartete mich eine liebenswert schräge Wohngemeinschaft von Frauen ab Mitte fünfzig. Der Schreibstil war angenehm einfach und ermöglichte mir dadurch einen leichten Lesefluss.
Wie sich die vier unterschiedlichen Damen zu einer WG zusammenfanden, wurde locker und manchmal auch mit einem Schmunzeln erzählt. Dabei erfuhr ich auch etwas über die Leben der Protagonistinnen, ihren Eigenheiten und wie sich das neue Zusammenleben in dieser Gemeinschaft gestaltete. Besondere Highlights hatte ich nicht erwartet und auch nicht bekommen.
Dafür waren die Charaktere ein bunt gemischter Haufen, die aus einer Katzenliebenden und auf Männerjagd befindlichen Ria, einer aus gutem Hause kommenden, aber zickigen Inga, einer tierliebenden Mela und der Spät-Hippie Lady Angie bestanden. Letztere liebte besonders den quietschigen Kleidungsstil dieser Ära und natürlich die besonderen Rauchfreuden.
Sie alle hatten trotz ihrer schrägen Eigenheiten das Herz am rechten Fleck und mochten gern Sekt trinken.
Auch wenn die Charaktere ein bisschen farblos blieben und ich auch keinen besonderen Draht zu ihnen aufbaute, war es alles in allem eine schön seichte Unterhaltungslektüre. Ich konnte sogar noch etwas lernen, denn der Fokus lag öfter mal auf einer längst vergangenen Zeit und manche unbekannten Begrifflichkeiten wurden in einem Glossar am Ende erklärt.

Fazit:

Eine quirlige Geschichte für zwischendurch mit einigen Momenten zum Schmunzeln.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

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