Von den Malloys war ich schon seit dem ersten Band total angetan und der zweite Teil hatte mich ebenfalls überzeugen können. Eine dementsprechend große Vorfreude hatte ich auf das Buch. Doch bei Reihen ist bei mir ja immer so ein bisschen die Angst da, dass die Folgebücher nicht mehr so gut sind.

In meiner Rezension zu
„Last Mile: Erlösung“ von Katie Ashley
gehe ich darauf ein, ob meine hohen Erwartungen erfüllt wurden und ob auch der Abschlussband mich beeindrucken konnte.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar vom Plaisir d’Amour Verlag erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Last Mile: Erlösung von Katie Ashley
© Cover: Sabrina Dahlenburg

Infos zum Buch
erschienen beim Plaisir d’Amour Verlag
Veröffentlicht 9. Oktober 2020
Originaltitel Last Mile
(A Vicious Cycle Novel Book 3)

Übersetzt von Joy Fraser
ca. 376 Seiten
Band 3 der Reihe Hells Raiders MC
erhältlich als Taschenbuch und eBook
 

Klappentext

Nachdem sie als Kind zusehen musste, wie ihr Vater ermordet wurde, ist Samantha Vargas, Agentin der Spezialeinheit ATF, fest entschlossen, den Drogenhandel zu zerstören. Ihre Meinung über Biker könnte daher schlechter nicht sein. Ausgerechnet in den Hells Raiders Motorcycle Club muss sie sich in einer Undercover-Aktion gemeinsam mit ihrem Partner als Biker und dessen Freundin einschleusen. Doch zu Samanthas Entsetzen fühlt sie sich ausgerechnet zu dem Mann hingezogen, gegen den sie eigentlich ermittelt!

Benjamin „Bishop“ Malloy hat hart gearbeitet, um sich einen Platz inner- und außerhalb der MC-Welt zu erarbeiten. Als Mechaniker verbringt er seine Nächte damit, Motorräder zu restaurieren, in der Hoffnung, eines Tages einen eigenen Motorradladen zu besitzen. Als Bishop Samantha sieht, will er sie sofort haben, obwohl sie die Freundin des neuen Clubmitglieds ist, das Bishop unter seine Fittiche genommen hat.

Obwohl sie fest entschlossen ist, die Hells Raiders zu zerstören, begreift Samantha, dass sie riskiert, mehr als nur ihr Herz zu verlieren …

New York Times-Bestsellerautorin Katie Ashley kehrt ein letztes Mal in die gefährliche und verführerische Welt des Hells Raiders-Motorradclubs zurück.

© Klappentext: Plaisir d’Amour Verlag

Die Malloys, raue Kerle mit einem weichen Kern, waren mir schon seit dem ersten Band sehr ans Herz gewachsen. Nun endlich durfte Benjamin „Bishop“ Malloy aus dem Schatten einer Nebenfigur heraustreten und bekam seine eigene Geschichte in diesem Buch. Auf diese war ich ganz besonders neugierig, weil er trotz seiner machohaften Art schon vorher bewiesen hatte, dass in ihm mehr steckte, als er bereit war zu zeigen. Gleichzeitig versprach schon der Klappentext jede Menge Zündstoff und so konnte ich es kaum abwarten, in diese Story abzutauchen.

Der Einstieg fiel mir kinderleicht, nicht zuletzt wegen dem unfassbar anschaulichen, flüssigen und lebhaften Schreibstil von Katie Ashley. Sie schaffte es sofort, eine spannende Atmosphäre zu erschaffen, die mich gleichzeitig auf Grund des traumatischen Erlebnisses bedrückte, welches die junge Samantha durchleben musste.

Wie auch schon in den Vorgängerbänden führten auch hier die Protagonisten selber durch die Handlungen. Ihre emotionalen Gedanken und die daraus resultierenden Handlungen erzeugten eine beständige Spannung, die oftmals in unerwarteten Spitzen ausschlug und mich atemlos ans Geschehen fesselte.

Samantha Vargas, Agentin der Spezialeinheit ATF, mochte ich auf Anhieb. Eine kluge und energische Person mit einer unglaublich starten Durchsetzungsfähigkeit. Sie brachte Pfiff in diese Geschichte und heizte auf mehreren Ebenen vor allem den Womanizer Bishop mächtig ein. Mir gefiel, wie sich die zwei auf Augenhöhe begegneten. Da konnte ich es sogar verzeihen, dass Bishop, für seine lockeren Spaßbekanntschaften bekannt, kein anderes weibliches Wesen mehr wahrnahm außer Samantha, als er sie das erste Mal gesehen hatte.
Beide Charaktere bekamen genug Raum, sich zu entwickeln, kennenzulernen und eine glaubwürdige Beziehung zueinander aufzubauen. Die erotischen Szenen kamen ziemlich spät, was ich aber sehr angenehm empfand. Sie passten zur Storyline und wirkten natürlich.

Die durchgängige Spannung sorgte für packende Lesestunden. Denn mal waberte sie beinahe unsichtbar wie Nebel durch die Handlungen, nur um im nächsten unerwarteten Augenblick einer Viper gleich hervorzuschnellen und eine Spannungsspitze abzufeuern, die mich gebannt an den folgenden Ereignissen kleben ließ. Ich merkte kaum, wie die Seitenzahl unter meinen Händen sich immer höherschraubte, so gefangen war ich in der Welt von Bishop und Samantha.

Besonders gefiel mir an diesem Band das Spiel mit den Klischees. Samanthas vorgefertigte Meinung über Biker, die sie unbewusst über die komplette Welt dieser harten Kerle gespannt hatte, würde sich mit Sicherheit mit so mancher Annahme innerhalb der allgemeinen Bevölkerung decken. Gekonnt brach Katie Ashley damit. Das Bemerkenswerte daran war für mich jedoch, dass sie nicht anfing, die Motorrad Klub Freunde zu romantisieren. Stattdessen zeigte sie sehr wohl Unterschiede auf und bildete an einigen Stellen auch die ungeschönte, brutale Welt ab. Gleichzeitig warb sie jedoch dafür, genau hinzusehen und nicht alle Menschen über einen Kamm zu scheren.

Katie Ashley erschuf eine vielschichtige und authentische Welt, in der so einige Konflikte schwelten. Besonders gespannt war ich darauf, wie und ob Samantha wohl als Agentin des ATFs enttarnt werden würde. So viel sei verraten, es hatte mich total überrascht und es ging mir nahe.
Vor allem am Ende, als sich die Ereignisse so rasant überschlugen, musste ich mit meinen eigenen Emotionen kämpfen. So sehr berührte mich dies.

Generell kann jeder Band dieser Reihe eigenständig gelesen werden. Jeder Bruder bekam seine eigene Geschichte, während die anderen zu Randfiguren wurden. Dennoch war es mir auch hier wieder eine große Freude, alle erneut zu treffen und zu erfahren, wie es in ihren Leben und Beziehungen weiterging. Mir werden sie fehlen, diese harte, aber stets loyale Hells Raiders Familie.

Last Mile: Erlösung von Katie Ashley
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein fesselnder Undercover-Einsatz im Biker Milieu, der anders verläuft, als es die Beteiligten erwartet hätten.

Lesen:

Wenn ihr emotionale Liebesgeschichten mit einer ausgewogenen Mischung aus Romantik, Erotik und jeder Menge spannungsgeladener Momente mögt, wird dieses Buch euch mit Sicherheit gefallen.

Weglegen:

Biker Romane ist einfach nicht euer Ding? Dann lieber die Finger von dem Buch lassen.

Mal ehrlich:

Ich liebe Katie Ashleys Art zu schreiben. Ihr gelingt es immer spielend leicht, mich in ihre Geschichte zu ziehen und mich erst wieder loszulassen, wenn das Buch ausgelesen ist.
„Last Mile: Erlösung“ habe ich genauso wie die Vorgängerbände einfach verschlungen. Der Spannungsbogen war durchgehend vorhanden und sorgte immer wieder für gelungene Überraschungen. Besonders das Spiel mit den Klischees mochte ich besonders. Als erfolgreiche ATF Agentin hatte Samantha Vargas eine ziemlich genaue Vorstellung vom „klassischen“ bösen Biker, was nicht zuletzt auch auf ihrer Erfahrung in ihrer Kindheit fußte. Besonders schön herausgearbeitet war, mit wie viel Enthusiasmus und einer natürlichen Art und Weise, wie Bishop ihr zeigte, wie die Menschen aus diesem Klub wirklich waren.
Intensiviert wurde alles durch die persönlichen Schilderungen der beiden Protagonisten, sodass ich ihre Verhaltensweisen und die jeweilige Gefühlswelt richtig gut nachvollziehen konnte. Zudem waren die zwei mir sehr sympathisch.
Am Anfang hätte ich mir jedoch gewünscht, dass mehr vom Womanizer Bishop zum Tragen kommen würde. Er war mir zu schnell zu „handzahm“, auch wenn sich das Verhältnis zwischen ihnen langsam und glaubhaft entwickelte.
Der Mix aus spannungsgeladenen Momenten, Nachdenklichkeit, Lebensfreude, sinnlichen Augenblicken und jeder Menge schwelenden Konflikten machten diese Geschichte zu einem packenden sowie toll unterhaltendem Buch.
Obwohl „Last Mile: Erlösung“ unabhängig von den anderen Büchern gelesen werden kann, freute ich mich doch auf der Wiedersehen mit den lieb gewonnenen Figuren. Außerdem erfuhr ich nebenbei noch, wie sich deren Leben weiterentwickelt hatten.

Fazit:

„Last Mile: Erlösung“ hatte alles, was ich von einem guten Buch erwarte. Eine große Bandbreite an Spannung von düster bedrohlich, über romantisch erotisch bis hin zu lebensbejahend und konfliktgeladen. Eine Reihe, in der keine Geschichte der anderen gleicht und sie alle mich emotional berührt haben.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Lust, die Geschichte von Malloys von Anfang an kennenzulernen?
Dann empfehle ich euch:
Vicious Cycle: Teuflisch von Katie Ashley