Als Bücherliebhaberin reizen mich natürlich besonders Geschichten, die als Randthema auch Bücher beinhalten. Kein Wunder, dass mich das Werk von Tanja Wagner sofort angesprochen hatte.

In meiner Rezension von
„Bodyguard: Liebe zwischen Büchern“ von Tanja Wagner
erkläre ich, ob der Titel hält, was er verspricht.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar von Tanja Wagner erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Bodyguard: Liebe zwischen Büchern von Tanja Wagner
© Cover: Tanja Wagner

Infos zum Buch
erschienen bei Books on Demand
Veröffentlicht 14. Oktober 2020
ca. 200 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook
 

Klappentext

Nachdem die bekannte Thriller-Autorin, Mina Winter, es vor zwei Jahren mit einem Stalker zutun bekam, entschied sie sich kurzerhand das Genre zu wechseln.

Heute ist sie beliebte Kinderbuch-Autorin und bei SUNSHINE-BOOKS unter Vertrag.

Ihre Verlegerin Fredericke Richter, alias Fee, ist längst zu einer guten Freundin geworden, was auch dazu führt, dass diese sich kurz vor dem Beginn der Frankfurter Buchmesse auf die Suche nach einem Personenschützer für Mina begibt. Sicher ist sicher!

Adrian Stein wird durch Zufall auf das Inserat aufmerksam und ab diesem Zeitpunkt kommt eins zum anderen.

Die Kommunikation, auf der Basis zwischen Denken und Aussprechen, macht es zusätzlich für alle Beteiligten komplizierter als nötig. Weil einfach nun mal nicht einfach ist …

Werden Adrian und Mina es volle fünf Tage miteinander aushalten, ohne sich dabei von einem Desaster ins nächste zu stürzen?

© Klappentext: Tanja Wagner

Der Start in das Buch war angenehm, denn er brachte gleich die wichtigsten Eckpunkte der Geschichte auf den Punkt. So fiel es mir leicht, in das Geschehen hineinzugleiten und gleich von der jeweiligen Atmosphäre umhüllt zu werden. Denn obwohl der personale Erzähler durch die Ereignisse führte, durfte ich abwechselnd Mina und Adrian begleiten. Bei manchen Szenen mischten sich ihre Eindrücke, was ein umfassenderes Bild zeichnete und ein tieferes Erleben ermöglichte.

Der Großteil der Handlungen spielte auf der Frankfurter Buchmesse und das gefiel mir ganz gut. Tanja Wagner gelang es, den Trubel solcher Messetage für die Aussteller einzufangen und nebenbei auch aufzuzeigen, dass sich nicht alle untereinander grün sind.
Minas Lesungen hätten für meinen Geschmack ein klitzekleines bisschen mehr im Fokus stehen dürfen, denn nicht nur die Kids im Buch waren neugierig auf ihr Werk, sondern ich auch.

Faszinierend empfand ich, dass Tanja Wagner in ihrem Buch mit erstaunlich wenigen Figuren auskam und es ihr dennoch gelang, eine aufregende Geschichte zu entwickeln. Die unterschiedlichen Charaktereigenschaften sorgten für eine interessante Vielschichtigkeit und ein lebendiges Feeling.
Die beiden Hauptfiguren Adrian und Mina waren mir durchaus sympathisch, wobei ich Adrian mehr mochte. Minas Verhalten war mir bisweilen ein bisschen zu zickig und übertrieben. Ja, bei ihrer Vergangenheit und Angst vor dem unbekannten Stalker konnte ich eine gewisse Unsicherheit nachvollziehen, aber ihr Benehmen Adrian gegenüber war schon recht unfair.
Anderseits mochte ich es, dass Tanja Wagner exzellent sezierte, wie uns Frauen doch die sprichwörtlichen Pferde in Gedanken durchgehen und wir Szenarien im Kopf entwickeln, die lediglich auf Mutmaßungen, aber nicht auf Tatsachen beruhen. Bei Mina war das auch so und dies sorgte für einen Konflikt, der mich gleichermaßen amüsierte und dennoch den Kopf schütteln ließ.

Tanja Wagners Schreibstil war wie gewohnt flüssig und leicht. Durch eine figurative Sprache wurde eine emotionale Wirkung bei mir erzeugt, sodass ich mit den Figuren mitfühlen konnte und sich die Geschichte flott lesen ließ.

Für meinen Geschmack hätte der Nervenkitzel rund um den Stalker intensiver sein können. Für mich war „Bodyguard – Liebe zwischen Büchern“ mehr ein romantischer Roman, denn hauptsächlich ging es um Mina und Adrian. Dafür überraschte mich am Ende die Wahrheit über den Stalker. Dies verband die Autorin geschickt mit einer dramatisch bedrohlichen Szenerie, die mich definitiv zu fesseln wusste.

Bodyguard: Liebe zwischen Büchern von Tanja Wagner
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Die Frankfurter Buchmesse als Schauplatz einer aufkeimenden Liebe und dramatischer Ereignisse.

Lesen:

Wenn ihr Liebesgeschichten mit einem Hauch von Action und Nervenkitzel mögt, ist das hier das richtige Buch für euch.

Weglegen:

Wenn es für euch mehr Spannung und Thriller-Effekte braucht, um eine romantische Geschichte zu lesen, solltet ihr lieber die Finger von dem Buch lassen.

Mal ehrlich:

„Bodyguard: Liebe zwischen Büchern“ hauptsächlich auf der Frankfurter Buchmesse spielen zu lassen war definitiv schon mal eine gute Entscheidung. Das Messefeeling, gerade für die Aussteller kam richtig gut bei mir an und gleichzeitig passte der Handlungsaufbau um Mina und Adrian perfekt in diese Umgebung.
Der lockerleichte Liebesroman mit reichlichen zwischenmenschlichen Missverständnissen, einem Schuss Erotik und einer Prise Nervenkitzel war flüssig und angenehm zu lesen.
Die sehr bildliche Sprache sorgte für eine lebendige Atmosphäre, in der ich nicht nur lachen, hoffen, bangen und mitfühlen konnte, sondern auch abtauchte.
Obwohl nur eine überschaubare Menge an Figuren den Kosmos des Buches besiedelte, fehlte es mir an nichts. Sie alle waren gut ausgearbeitet worden und für mich fassbar.
Adrian mochte ich in diesem Ensemble am meisten, bei Mina fühlte ich mich manchmal mal von ihrem Benehmen unangenehm berührt. Jedoch mochte ich es, dass Tanja Wagner mir als Leserin vor Augen führte, wie schnell wir Frauen doch eigene Schlüsse ziehen und sie gar nicht verbal hinterfragen.

Fazit:

Eine schöne Liebesgeschichte für ein paar charmante Lesestunden, die am Ende mit einem knackig kleinen Showdown zu überraschen weiß.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

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