Für das Buch hatte ich mich aus zwei Gründen entschieden. Zum einen fand ich die Idee einer Klabautermanngeschichte klasse, zum anderen war das Buch für Selbstleser von 8 – 12 Jahren gedacht und ich wollte meinen Lesejunior für Abenteuergeschichten begeistern.
In meiner Rezension zu
“Die 7 magischen Klabauterknoten: Pikkofintes erste Reise” von Jan von der Bank bewerten ich, ob sich das Buch tatsächlich für Selbstleser eignet und wie es mir gefiel
Leseexemplar
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst
© Cover: 2014 Klaas Jarchow Media Buchverlag GmbH & Co. KG
erschienen im KJM Buchverlag
Veröffentlicht 6. Oktober 2014
Farbige Illustrationen von Lena Winkel
Empfohlenes Lesealter: ab 8 Jahre
ca. 128 Seiten
Band 1 der Reihe Pikkofinte
erhältlich als Taschenbuch, Hörbuch und Audio-CD
Klappentext
Eine Geschichte vom Größerwerden, von Zutrauen und Mut – und von der Freiheit, sich zu entscheiden… Sie spielt zu der Zeit, als der Hamburger Hafen noch voller Segelschiffe und Masten war – eine wunderbare Zeit für alle KLABAUTERLEUTE, denn die mögen die neuen Schiffe mit lauten Motoren gar nicht gern.
Mit einem KLABAUTERLEXIKON, einem REGISTER und den wichtigsten KNOTEN. Selbstlesealter 8 – 12 Jahre
© Klappentext: KJM Buchverlag
Den Einstieg in die Geschichte empfand ich persönlich als ziemlich schwergängig. Viele fremde Wörter machten das erste Kapitel zu einem Anstrengenden. Positiv war hier, dass die Fremdwörter farblich hervorgehoben wurden und im Glossar am Ende des Buches verständlich erklärt wurden. Aber es riss mich doch recht häufig aus dem Lesefluss, weil die genaue Bedeutung nachgeschlagen werden musste.
Wer keine Landratte, wie ich es bin, ist, sondern ein Segelliebhaber, sollte damit jedoch keine Probleme haben.
Beim zweiten Kapitel wurde es allerdings schon merklich besser und die Geschichte ließ sich einfacher und flüssiger lesen.
Die Länge der einzelnen betitelten Kapitel war angenehm, sodass für Selbstleser genug Pausen möglich waren.
Eine Besonderheit innerhalb der Geschichte war, dass darin noch ein weiteres Buch eine Rolle spielte. Nämlich das kleine salzwasserfeste Handbuch der Klabauterei von H.C. Eisenbart. Es war sehr wichtig für Pikkofinte, denn das schlaue Büchlein umfasste einen großen Wissensschatz bestehend aus allerlei Tipps, Kniffe und natürlich dem Geheimnis, wie die Klabauterknoten zu knüpfen sind.
Auszüge aus diesem Handbuch wurden immer wieder in die Handlungen eingeflochten und farblich hinterlegt. So wurde optisch immer klar, wann ich aus der Geschichte und in das kleine Buch abtauchte.
Die Anzahl der Verwendung von maritimen Begriffen nahm auch ab, sodass das Glossar dann nicht mehr ganz so häufig zum Einsatz kommen musste.
Die Geschichte selber gefiel mir wirklich gut, weil die Mischung aus Abenteuer, Lernen und Humor ausgeklügelt gewesen ist. Dabei gab es für den jungen Klabautermann Pikkofinte Sturmholz eine Menge interessante Erlebnisse, an denen er selbst reifen und sich weiterentwickeln konnte. Hier und da war auch ordentlich Mut von Nöten.
Pikkofintes Entwicklung gefiel mir sehr gut und er wuchs mit seinen Aufgaben. Die bestanden hauptsächlich darin, alle sieben wichtigen Klabauterknoten beherrschen zu können, damit er als echter Klabautermann zur See fahren durfte.
Dabei stand jedoch noch eine ganz besondere Prüfung aus, nämlich die wichtigste von allen.
Denn nur wenn er es schaffte, beim Auslaufen des Schiffes einen ganz besonderen Knoten zu knüpfen, der vorher nicht geübt werden konnte, würde er endgültig ein wahrer Klabautermann sein dürfen.
Doch bis dahin war der Weg weit und von Unsicherheiten geprägt. Dies fing Jan von der Bank mit seinen Beschreibungen lebendig ein und es machte Spaß, Pikkofinte beim Klabautern über die Schultern zu schauen.
Neben Pikkofinte schloss ich aber auch noch seinen Großvater ins Herz. Der alte Klabautermann war ein toller Lehrer und ermunterte seinen Enkel immer wieder. Auch wenn er nur eine kleine Nebenrolle innehatte, würde ich den gemütlichen Klabautermann nicht missen wollen.
Der Schreibstil hatte, wie sein Protagonist Pikkofinte, viel Pfiff und war von einer locker angenehmen Art. Ich konnte mir alles richtig gut vorstellen und hatte beim Lesen jede Menge Spaß.
Außerdem empfand ich die Abenteuer von Pikkofinte als sehr ausgeklügelt und nicht zu überladen. So konnte ich den Ereignissen sehr gut folgen, was auch meinem Selbstleser gut gelang.
Abgerundet wurde diese tolle Geschichte noch von den Illustrationen. Lena Winkel schaffte es hervorragend auf den Punkt genau zu zeichnen und vor allem Pikkofinte zum Leben zu erwecken. Viele großflächige Zeichnungen gab es leider nicht, eher vereinzelnd eingestreute kleinere Bildchen. Diese aber fingen perfekt die zuvor beschriebene Szenerie ein. Manche Bilder, vorrangig die mit dem jungen Klabautermann, waren koloriert. Die meisten Illustrationen hatten aber eher die Farbe und Optik einer Bleistiftzeichnung, wirkten aber dennoch gestochen scharf und ausdrucksstark.
Der Selbstleseempfehlung ab 8 Jahren würde ich nur bedingt folgen. Zwar ist die Geschichte kindgerecht aufgebaut worden, aber die Fremdwörter waren bisweilen schwer auszusprechen. Positiv war hier, dass die fremden Begriffe gut erklärt worden sind. Wer sich also unsicher ist, ob das Kind alleine damit klarkommt, sollte zu mindestens das erste Kapitel mit begleiten. Ab da geht alles andere auch leichter von der Hand.
© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Einen kleinen frechen Klabautermann, der sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich zur ersten eigenen Klabauterfahrt aufbrechen zu dürfen. Doch das geht nur, wenn er sieben magische Knoten beherrscht. Ein spannendes Abenteuer rund um Herausforderungen und das Erwachsenwerden.
Lesen:
Wer Lust auf drollig freche Klabauterabenteuer hat, findet hier beste Unterhaltung.
Weglegen:
Wer keine Lust hat, sein Wissen über seemännische Ausdrücke zu erweitern, der sollte lieber zu einem anderen Buch greifen.
Mal ehrlich:
Nach einem etwas holprigen Start kam ich ganz gut in die Geschichte vom jungen Klabautermann Pikkofinte. Im ersten Kapitel kamen unglaublich viele seemännische Ausdrücke vor, sodass das am Ende befindliche Glossar recht oft von mir bemüht werden musste.
Die restlichen betitelten Kapitel waren dann aber wesentlich einfacher zu lesen und kamen mit viel Witz und Charme daher. Mittendrin ein aufgeweckter und fröhlicher Pikkofinte, der unbedingt ein echter Klabautermann sein möchte und hoch zu See fahren will.
Wenn es da nur nicht die sieben magischen Klabauterknoten gäbe, die ein Klaubautermann beherrschen muss, um vernünftig klabautern zu können.
Denn das ist wichtig, um die Besatzung und das Schiff vor einem drohenden Untergang zu bewahren.
Kurzum, Pikkofinte macht sich mit Mut und viel Gerissenheit daran, seinen Traum zu erfüllen.
Pikkofintes Abenteuer und seine Entwicklung gefielen mir ausgesprochen gut und mehr als nur einmal musste ich herzlich lachen.
Abgerundet wurde alles durch Lena Winkels präzisen und sehr detaillierten Zeichenstil. Auch wenn die Illustrationen bisweilen klein waren, so gaben sie doch die vorangegangenen Handlungen eindrücklich wieder. Besonders Pikkofintes Mimiken waren toll eingefangen worden.
Insgesamt hatte mich die Geschichte, in der es um Mut, Träume, jede Menge Schabernack und Herausforderungen ging, super unterhalten.
Fazit:
Ein toller Auftakt zu einer spannenden Kinderbuchreihe rund um einen kleinen Klabautermann. Geschickt wurden wichtige Details wie Mut, Herausforderungen, Träume und der Glaube an sich selbst in diese herrlich unterhaltsame Geschichte eingebaut.
© Foto: Monique Meier
Mein Lesejunior hat das Buch selbst vorgestellt und verrät seine Meinung in einem separaten Beitrag. Wenn ihr wissen möchtet, was eines neunjährigen Selbstlesers von der Geschichte um den kleinen Klabautermannjungen hält, dann klickt bitte >>> hier <<<.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
Liebe Mo,
Der Junior war ja ganz begeistert vom Buch – umso schöner, auch noch die Meinung einer Erwachsenen zu lesen. Ich finde es zwar gut, wenn der Wortschatz von Kindern durch Lesen gefördert wird, aber bei zu vielen schwierigen Wörtern ist das echt doof. Man will ein Buch ja auch genießen und in einen Lesefluss kommen, das geht nur schwer, wenn man immer ins Glossar schauen muss. Wobei ich die Idee, die Wörter hervorzuheben und in einem Glossar zu erklären, wieder richtig gut finde.
Liebe Grüße von Miriam
Meine Söhne sind leider schon aus der Altersklasse raus, sonst wäre das wirklich ein gutes Buch für meine große Leseratte. Mittlerweile ist er eher den Mangas verfallen, aber ich hoffe das ändert sich irgendwann wieder zu anderen Büchern. Aber ich finde es immer wieder toll mit meinen Kids in eine Bücherei zu gehen und wir kommen immer mit vollen Taschen nach Hause.
Liebe Grüße
Freya
Das klingt nach einem wirklich schönen und netten Kinderbuch, gerade wenn man vielleicht auch eine Verbindung zum Segeln, Schifffahren oder sonstigem hat.
Meine Tochter ist noch ein bisschen zu jung dafür, aber ich denke ich werde das Buch dennoch auf unsere Wunschliste setzen.
LIebe Grüße
Birgit
128 Seite für 8 Jährige finde ich ganz schön viel.
Ich glaube, dass hätten meine alleine nicht gemacht. Allerdings würde ich eh eine Mischung aus Vorlesen und Selbstlesen wählen.
So wird es sicher auch mit vielen schwierigen Wörtern deutlich einfacher und
dann machen so spannende Abenteuer noch viel mehr Spaß.
Liebe Grüße,
Katja
Liebe Katja,
es war tatsächlich auch eine Vorgabe seitens der Schule. Die Kinder mussten sich ein Buch mit mindestens 80 Seiten aussuchen. Aber der Lesejunior kam ganz gut mit der Seitenzahl zurecht.
Liebe Grüße
Mo