Bei diesem Buch war ich eindeutig ein Cover Opfer. Mir gefiel es so gut, dass ich das Buch einfach kaufen musste.
In meiner Rezension zu “Pirate`s Treasure” von Ivy Paul verrate ich euch, ob der heiße Pirat auf dem Cover hielt, was er versprach.
Hinweis
© Cover: Michael Troy – MT Design, Austria
erschienen bei Independently published
Veröffentlicht 10. September 2019
ca. 290 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook
Klappentext
Black Brian macht die Meere unsicher und ist es gewohnt, zu bekommen, was er begehrt. Dabei schreckt er nicht davor zurück, es sich zu nehmen. Doch eines Tages bringt er von einem gekaperten Schiff jemanden mit, der nicht das ist, was er vorgibt zu sein.
Magdalena, die schönste Beute, die er jemals zu Gesicht bekommen hat, ist viel zu unschuldig für ihn, dennoch schmecken ihre Küsse süß. Als sie vor ihm flieht, bringt sie sich in große Gefahr.
Aber Black Brian trägt seinen Ruf nicht umsonst und riskiert alles, um Magdalena zurückzuerobern.
Der Roman erschien unter dem Titel “Der Pirat und das Mädchen” bei einem Verlag.
© Klappentext: Ivy Paul
Als ich mit dem Lesen anfing, merkte ich, dass ich die Geschichte schon kannte. Ich hatte sie 2017 unter dem Titel „Der Pirat und das Mädchen“ gelesen. In der Regel lese ich keine Geschichten zweimal, weil ich mich auch noch nach Jahren an die Details erinnern kann. Aber irgendwie hatte ich dennoch Lust auf das Buch, zumal es ja auch eine überarbeitete Version nach Rechteübergabe war.
Ein bisschen hatte ich Angst, dass ich mich bei dem Buch langweilen könnte. Aber was soll ich sagen? Schon nach dem ersten Kapitel war ich wieder Feuer und Flamme. Ich liebe Captain Brian und seine Art. Obwohl er ein durchtriebener Schurke war und auch vor einem Mord nicht zurückschreckte, Loyalität und Ehrlichkeit waren ihm stets wichtig. Ivy Paul gelang es, einen Freibeuter zu zeichnen, der zwar eine dunkle Seite, aber vor allem auch ein gutes Herz, hatte. Dieser Kontrast war kein Widerspruch, sondern das Ergebnis eines bisher von Höhen und Tiefen geprägten Lebens. Sein scharfer Verstand rundete seinen Charakter glaubhaft ab und macht ihn für mich sehr sympathisch.
Besonders ins Herz geschlossen hatte ich allerdings Magdalena O’Heara. Durch den personalen Erzähler durfte ich sie am meisten begleiten und ihre Art mochte ich sehr. Obwohl sie aus einem vornehmeren Kreis stammte, wirkte sie nie abgehoben oder gar eingebildet. Sie hatte eine gesunde und recht aufgeklärte Sicht auf das nach strengen Regeln bestimmte Leben der englischen Oberschicht. Ihr Einfallsreichtum kam ihr oft zugute, manövrierte sie aber gleichzeitig auch immer in Situationen, die mich zum Lachen brachten. Magdalenas schlagfertige Art war erfrischend und gleichzeitig wurde immer wieder klar, was für ein sanftmütiges Wesen in ihr schlummerte.
Der Schreibstil von Ivy Paul war unglaublich flüssig und von einer Spannung durchzogen, die jede Szene so echt und lebendig wirken ließ, dass ich mir alles ausgezeichnet vorstellen konnte und sogar meinte, das Salz des offenen Meeres auf meiner Haut spüren zu können. Generell hatte ich immer das Gefühl mitten in karibischen Gewässern zu segeln. Ich mochte es auf dem Piratenschiff zu sein und mit Magdalena gegen das enge Korsett der Gesellschaft anzukämpfen.
Die Charaktere entwickelten sich im Laufe der Geschichte glaubwürdig weiter und eingebettet in die damalige Zeit zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts, erweckte Ivy Paul eine raue Zeit wieder zum Leben. Besonders beeindruckt hatte mich, wie schnörkellos, hart und rau das Leben als Freibeuter war. Hier schmückte Ivy Paul die Szenen nicht Hollywood mäßig aus, sondern blieb detailgetreu und authentisch.
Was mich aber wirklich positiv überrascht hatte, waren die Veränderungen an der Geschichte. Wie oben schon erwähnt wurde das Buch nach einer Rechterückgabe überarbeitet und mir gefallen offen gesagt beide Versionen. In der ursprünglichen Version war der Erotik-Anteil hoch, was bei dieser Version nicht mehr der Fall ist. Zwar gab es auch einige erotisch prickelnde Szenen, diese waren aber viel sanfter und blendeten gekonnt ab, sodass die eigene Fantasie gefragt war. Das wiederum lenkte den Fokus mehr auf die Liebesromanze und natürlich die abenteuerlichen Geschehnisse.
© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Eine abenteuerliche Geschichte gewürzt mit romantischen Szenen in karibischen Gewässern und Schurken, die nicht immer gleich als solche zu erkennen sind.
Lesen:
Wer historischen Romanzen mit einem guten Schuss Abenteuer und jede Menge Freibeuter mag, wird diese Geschichte lieben.
Weglegen:
Piratengeschichten locken euch nicht hinter dem Ofen hervor? Dann das Buch lieber nicht lesen. Hier gibt es viele raue Gesellen und Piratenabenteuer.
Mal ehrlich:
Die Geschichte um Magdalena O’Heara hat mich begeistert. Eine taffe und sympathische junge Frau, die sich nicht einfach in ein Schicksal einfügen will, dass ihr Vater für sie vorherbestimmt hat. Sie ergreift jede Chance und versucht, das Beste daraus zu machen. Mir hatte das sehr gut gefallen und ich liebte die Atmosphäre des Buches. Hier schien mir die heiße Sonne der Karibik aus dem Buch entgegen und vor allem die Szenenbilder auf dem Piratenschiff sind mir im Gedächtnis am meisten haften geblieben.
Weder arbeitete Ivy Paul mit gängigen Klischees, noch beschönigte sie das Piratenleben. Sie zeigte auf, dass es ein hartes Leben gewesen ist, das aber am Ende mehr Freiheiten bot, als es die oberste Gesellschaftsschicht je zugegeben hätte.
Die Charaktere waren allesamt glaubwürdig dargestellt worden und ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen. Hier war alles dabei, was ein richtig gutes Buch ausmacht.
Fazit:
Ein Buch, das voller Piratenabenteuer, leidenschaftlichen und spannungsgeladenen Szenen strotzte. Dabei kamen die Figuren nie zu kurz und überraschende Wendungen machten die Geschichte von Anfang bis zum Ende gelungen.
*Das Buch ist derzeit nur bei Amazon erhältlich*
Lesetipp:
Lust auf einen viktorianischen Liebesroman? Dann empfehle ich:
Tigerlilie (The Wayward Gentlemen 1) von Ivy Paul