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© Cover: Sabrina Dahlenburg

erschienen bei Independently published
Veröffentlicht am 12. April 2019
ca. 265 Seiten
Band 1 der Reihe „The Wayward Gentlemen“
überarbeitete und erweiterte Neuauflage der Verlagsversion von 2012
erhältlich als Taschenbuch und eBook

Als Earl of Munthorpe hat Christopher Drysdale ein ganz besonderes Anliegen. Dass er dabei vom britischen Adel misstrauisch beäugt wird, interessiert ihn kein bisschen. Nur ist sein Vorhaben mit seinem skandalösen Ruf nicht so einfach. Er will unbedingt Anna Whitley heiraten. Die ist alles andere als erfreut über diesen Antrag und findet das Angebot, welches Christopher ihr zur Ehe anträgt, eine Frechheit sondergleichen.
Doch eine Notlage lässt sie ihre Situation überdenken. Wird sie sich auf den geheimnisvollen Christopher einlassen können, ohne dabei ihre Prinzipien zu verraten?

Der Einstieg in die Geschichte viel mir leicht und ich fand es sehr spannend, Anna bei ihrem Debüt im Adelskreis begleiten zu dürfen. Dann machte die Handlung einen Sprung von rund fünf Jahren. Der Übergang war Ivy Paul sehr gut gelungen und sie fasste die Ereignisse der vergangenen Jahre geschickt zusammen.
Obwohl der personale Erzähler durch die Handlungen führte, ruhte der Fokus sowohl auf Anna als auch auf Christopher. Den Großteil jedoch begleitete ich Anna.
Mir war die junge Frau sehr sympathisch. Trotz strenger Erziehung und dem Bestreben über jeden Zweifel erhaben zu sein, hatte sie ein gutes Herz und einen wachen Verstand. Annas Schlagfertigkeit gegenüber Christopher war erfrischend. Ihre Entwicklung fand ich authentisch und ich fand es klasse, dass Anna sich im Kern dennoch selber treu blieb.
An Christopher wusste ich seine Ehrlichkeit zu schätzen, allerdings trieb er mich mit seinen Geheimniskrämereien manchmal zur Weißglut. Ein typischer Mann eben. Alles schön mit sich selber ausmachen. Dafür hatte er jedoch auch oft die Quittung bekommen und das gefiel mir sehr gut. Beeindruckend war, dass Christopher durchaus auch in der Lage war sich seine Fehler einzugestehen. Also alles in allem ein sehr sympathischer Mann.
Durch den fesselnden Schreibstil gelang es Ivy Paul eine spannende Geschichte, zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts, zu entfalten. Dabei beschrieb sie wunderbar detailliert das Regency Zeitalter und der sozialgeschichtliche Rahmen war eindrucksvoll ausgearbeitet worden. Mir fiel es leicht, in diese Zeit abzutauchen und vor meinem inneren Auge erwachten die Szenen zum Leben. Vor allem die detaillierten Beschreibungen von Kleidungsstilen, Sitten und Umgebungen waren lebendig und authentisch.
Die Spannungsbögen waren faszinierend angelegt worden, mal trieben Geheimnisse, mal hitzige Wortgefechte und ein anderes Mal gefährliche Umstände die Spannung in die Höhe. Mir gefielen an den Kapitelanfängen die Zitate sehr, sie passten perfekt zu den kommenden Handlungen.
Der Aufbau der Geschichte war konsequent und logisch, überraschende Wendungen fesselten mich immer mehr an die Geschichte. Sehr gut fand ich auch die schön verpackte Gesellschaftskritik. Auch heute noch gibt es genug bornierte Menschen, die glauben, dass nur sie allein das Maß der Dinge sind. Die Umsetzung war Ivy Paul geglückt und zeigte auf, dass wir alle nur mit heißem Wasser kochen.
Das Knistern zweier Menschen, die sich gegenseitig anziehen, war spürbar und regelmäßig stoben regelrecht die Funken. Die erotischen Szenen waren minimalistisch und leicht angelegt, dennoch voller Hingabe und ansprechender Beschreibung. Oftmals wurde sanft ausgeblendet, sodass sich diese Geschichte schön ins Regency Romance Genre eingliederte.

Fazit: Eine turbulente Liebesgeschichte zu einer Zeit, wo Sitte und Moral noch ganz anders bewertet wurde, als heute. Authentische Beschreibungen des Lebens um 1819 rundeten das Buch zu einem schönen und unterhaltsamen Roman ab.

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