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Der letzte Fall von Fabian Timpe vor der Kulisse der schönen Bretagne gefiel mir so gut, dass ich unbedingt auch den neusten Fall des Yachtdetektives lesen wollte. Denn der sollte ja dieses Mal in Deutschland stattfinden und das machte mich neugierig.

In meiner Rezension „Im Kielwasser des Geldes“ von Detlef Jens beleuchte ich unter anderem, ob sich die Vorfreude gelohnt hat.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar KJM Buchverlag erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Im Kielwasser des Geldes von Detlef Jens
© Cover: Rothfos & Gabler, Hamburg

Infos zum Buch
erschienen beim KJM Buchverlag
Veröffentlicht 8. Oktober 2021
ca. 320 Seiten
Band 3 der Reihe Fabian Timpe
erhältlich als Taschenbuch und eBook
 

Klappentext

Fabian Timpe ist Yachtdetektiv und liebt die übersichtliche, zuweilen gefährliche, aber immer ehrliche Welt an Bord seines Schiffes. Er liebt auch Catherine und seinen Sohn Felix, der bei Timpes Exfrau Julia in Hamburg lebt. Catherine und Felix, diese zwei Personen sind es vor allem, die ihn immer wieder zurück an Land holen. Im dritten Band seiner Abenteuer kommt er in seine frühere Heimatstadt Hamburg zurück, um wie versprochen in den Schulferien mit Felix nach Norwegen zu segeln. Hier wird Fabian nicht nur mit Teilen seiner Familiengeschichte konfrontiert, sondern gleich mit zwei neuen Fällen: Eine gesunkene Rennyacht und der Bau einer Megayacht in Rendsburg, der sich immer wieder verzögert und bei der die Kosten explodieren. Der Verdacht auf betrügerische Manipulation fällt ausgerechnet auf seine Exfrau Julia, die als Ingenieurin für das Projekt arbeitet. Im Kielwasser beider Fälle geht es ums Geld – doch in wessen Taschen fließt es?

© Klappentext: KJM Buchverlag

Optisch passte das Cover zu der Reihe um den Yachtdetektiv Fabian Timpe und besonders nachdem Lesen von „Im Kielwasser des Geldes“ wurde deutlich, wie treffend der Titel gewählt worden war.
Wie auch schon seine beiden Vorgänger startete ich in die Story auf stürmischen Gewässern und war gleich mittendrin in einer hochdramatischen Szenerie. Ich finde es immer noch sehr faszinierend, mit welchen Widrigkeiten Seeleute zu kämpfen haben und auch welche Konsequenzen falsches Handeln für ihre Schiffe bedeuten kann.
Detlef Jens gelang es wirklich gut, alles so bildlich zu beschrieben, dass ich mir alles direkt vorstellen konnte. Leider ließ es sich nicht vermeiden, dass dort auch reichlich Fachbegriffe eingeflochten worden sind, die mir allerdings nur dann die Leichtigkeit des Schreibstiles raubten, wenn die Szenen auf dem Wasser nicht höchstbrisant waren.

Insgesamt baute sich „Im Kielwasser des Geldes“ gemächlich und mit ganz viel maritimen Flair auf. Der Themenschwerpunkt lag dieses Mal auf dem Zusammenspiel zwischen dem Kunden, dem Designer, dem planenden Ingenieurbüro und der Werft. Natürlich war auch die Versicherungsfirma, bei der auch der Yachtdetektiv Fabian Timpe angestellt ist, mit dabei, sodass ein interessantes Potpourri rund um den Bau einer Megayacht entstand.
Ich fand diesen Mikrokosmos schon ganz interessant und ganz langsam schälte sich auch der eigentliche Kriminalfall heraus, der, wie könnte es auch anders sein, sich rund um die Yacht drehte.

Es gab mehrere Handlungsstränge, denen ich folgen durfte. So konnte ich mithilfe des personalen Erzählers neben Fabian noch die Journalistin Barbara, den Immobilienmakler und Rennyachtinhaber Sebastian sowie dem Milliardär Hellermann über die Schultern blicken. Ein paar kleinere Nebenschauplätze wurden auch noch mit eingebunden, sodass die Anzahl der Figuren, die ich begleiten konnte, noch ein bisschen höher ausfiel. Trotz der recht vielen Charaktere blieb „Im Kielwasser des Geldes“ überschaubar und versorgte mich mit einem ausführlicheren Blick auf die unterschiedlichsten Ereignisse.

Ich mochte es sehr, dass „Im Kielwasser des Geldes“ unabhängig zu den beiden Vorgängern gelesen werden konnte und sich dieser Fall komplett von den anderen unterschied. Nicht nur von den Schauplätzen, auch von der Krimiperspektive aus. So blieb die Geschichte spannend und vor allem unvorhersehbar.

Obwohl ich keinerlei Bezüge zu Segelbooten habe und auch an keinen Rennbootturnieren teilnehme, fand ich die Beschreibungen überaus interessant und gut verständlich. Besonders bei den maritimen Handlungen war spürbar, wie gut sich Detlef Jens in der Materie auskennt. Zudem gelang es ihm beinahe spielend, mich eine waschechte Landratte mitzunehmen auf ein kriminalistisches Abenteuer auf dem Wasser und an Land. Eingebettet wurde das Ganze durch die schöne Schauplatzatmosphäre zwischen Hamburg, der Elbe, der Nordseeküste und der Insel Utsira.

Fabians Weg zurück in seine alte Heimat, die noch reichlich unangenehme Erinnerungen für ihn bereithielt, war gelungen. Ich fand es schön, mehr über die wahren Ereignisse aus der Vergangenheit seiner Eltern zu erfahren und dabei miterleben zu können, wie Fabian endlich seinen Frieden mit den früheren Zeiten machen konnte. Das Entwickelte auch seinen Charakter weiter, sodass ich ihn am Ende noch eine Spur sympathischer fand als ohnehin schon.
Dennoch muss ich ehrlicherweise sagen, mochte ich „Gefährliche Zeiten“ lieber, da der zweite Band insgesamt mehr Spannung aus dem Krimi Genre bereithielt.

Im Kielwasser des Geldes von Detlef Jens
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein beschaulicher Krimi im hohen Norden Deutschlands, dessen Schauplätze zwischen Hamburg und Segelbootabenteuern spielt.

Lesen:

Für eingefleischte Wasserratten, Kenner und Liebhaber von Segelbooten sowie all jenen, die Lust auf ein maritimes Abenteuer haben.

Weglegen:

Wenn ihr die Vorstellung furchtbar findet, viel über die Tücken des Segelns und den Bau von Mega-Yachten zu lesen. Doch bevor ihr gleich „Nein“ sagt, schaut euch erst noch die Leseprobe an.

Mal ehrlich:

„Im Kielwasser des Geldes“ war ein schön gemütlicher Krimi mit hartem maritimem Einschlag. Für meinen Geschmack passierte zu viel auf der MELODIA, dem Segelboot von Yachtdetektiv Fabian Timpe. Das meine ich gar nicht unbedingt negativ, denn Detlef Jens verstand es meisterhaft, besonders den kritischen Momenten auf See viel Spannung und Leben einzuhauchen. Aber es fielen auch unheimlich viele Fachbegriffe, die ich als absolute Landratte einfach nicht verstanden hatte. Dadurch verlor für mich die Erzählung manchmal an Leichtigkeit, die ansonsten in diesem herrlich ruhigen Krimi innewohnte.
Ja, es dauerte ziemlich lange, bis sich die Vorgänge zum eigentlichen kriminellen Ereignis entwickelt hatten, aber das fand ich persönlich gar nicht schlimm. Stattdessen bekam ich Einblicke in die Zusammenarbeit zwischen Werft, Designer, Ingenieurbüro, Versicherung und Kunde, was durchaus spannend gewesen ist.
Obwohl ich dank der personalen Erzählperspektive einigen Menschen über die Schulter schauen durfte, blieb der Fokus doch auf Fabian liegen. Ich mochte es, dass ich mehr über die Vergangenheit seiner Eltern erfuhr und miterleben konnte, wie Fabian endlich seinen Frieden damit machen konnte.

Fazit:

Ein maritimes Cosy-Crime-Abenteuer im Herzen von Hamburg und auf der Elbe sorgte für entspannte Unterhaltung und ist nicht nur für Segelbootliebhaber zum Lesen geeignet.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Lust auf ein Buch, das als Abenteuerroman beginnt und sich dann in einen dramatischen Unterwasser-Thriller verwandelt?
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