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© Cover: Merlin Bookshop

erschienen im Merlin´s Bookshop
Veröffentlicht am 15. September 2018
ca. 373 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook

Am Wiener Hof hat der Rittmeister Graf Zoltán Andrasch Báthory eine leidenschaftliche Affäre mit der Gräfin Caroline von Hunyady. Sie ist die Hofdame der Kaiserin Elisabeth von Österreich und steht im Verborgenen auf Lustschmerz. Diesen kann ihr jedoch nur der Rittmeister schenken. Aber Caroline, kurz Lily genannt, möchte mehr. Da ihr Geliebter sie immer wieder zurückweist, ersinnt sie einen perfiden Plan. Als Hofdame und Vertraute der Kaiserin überredet Lily diese, Zoltán zu verheiraten. Doch ihr Plan misslingt. Denn Zoltán interessiert sich sehr wohl für die ihm zugewiesene Braut, Therese von Starhemberg, und hat nicht vor diese zu hintergehen. Lily sinnt nach Rache.

Schon zu Beginn schreibt die Autorin, dass es sich hierbei um keinen historischen Roman handelt. Per Definition ist dies aber einer, da es sich hier um ein fiktionales Werk mit Handlung in einer historischen Zeit handelt. Auch kommen historische Figuren vor. Daher fand ich die einleitenden Worte der Autorin sehr irritierend und dämpften schon ein bisschen meine Euphorie zu dem Buch. Denn der Klappentext hatte mich sehr angesprochen und ich hatte große Lust das Werk sofort zu lesen.
Der personale Erzähler schilderte die Ereignisse und die Emotionen der Protagonisten. Dabei gab es innerhalb der Kapitel keine klare Zuordnung wann der Erzähler welchem Protagonisten folgte. Es war bunt gemischt, was der Geschichte so jedoch keinen Abbruch tat. Allerdings blieb mir Therese zu farblos. Sie wurde als naive junge Dame, die aber gleichzeitig ein Wildfang sein sollte, dargestellt. Jedoch hatte ich von ihr einen ganz anderen Eindruck gewonnen und wurde einfach nicht warm mit ihr. Auch konnte ich ihre Handlungen teilweise einfach nicht schlüssig nachvollziehen.
Dagegen konnte ich einen guten Draht zu Zoltán finden. Die Autorin hat sich viel Mühe gegeben zu zeigen, was die ständigen ungerechtfertigten Ausgrenzungen von den Mitmenschen mit einem selber machen. Bei einem unverschuldeten Unfall wurde der Graf schlimm entstellt. Seitdem nennen ihn die anderen „Das Ungeheuer von Ungarn“. Dennoch lässt er seinen Frust nicht an seinen Untergebenen aus und ist ein gerechter Vorgesetzter. Auch seine unverrückbaren Grundeinstellungen zu bestimmten Themen hatten mir sehr gut gefallen.
Obwohl die Geschichte logisch und auch chronologisch aufgebaut wurde, war sie mir insgesamt zu fade. Am Anfang war es aufregend, weil ich wissen wollte, wie es dazu kam, dass Zoltán zwangsverheiratet wird und auch das erste Zusammentreffen mit seiner Braut fand ich spannend. Aber zwischendurch und leider auch danach plätscherte die Geschichte vor sich hin. Die Autorin verlor sich für meinen Geschmack ziemlich oft in ausschweifenden Beschreibungen von der Umgebung und einfachsten Handlungen. Auch die Flucht der Braut war mir persönlich ein bisschen zu kurz geraten und einfach zu schnell abgehandelt. Dabei hätten hier die Spannungselemente richtig schön durch die Decke gehen können. Ein bisschen mehr Zugkraft als die vorhergehenden Handlungen hatte diese Szenerie aber schon.
Danach flachte der Spannungsbogen wieder ganz schön ab, stieg dann aber auf den letzten rund neunzig Seiten wieder an. Und da hatte mich die Autorin wieder eingefangen. Hier fing die Geschichte um Therese und Zoltán an mir wieder Spaß zu machen. Endlich brach dann auch das Intrigenspiel besser hervor und machte so die kommenden Seiten wieder spannendender.
Die erotischen Szenen sind, anders als ich beim Klappentext vermutet hatte, eher spärlich gesät. Dafür waren sie aber leidenschaftlich und pietätvoll beschrieben worden. Alle Emotionen waren greifbar und gut nachvollziehbar gewesen.
Das Cover fand ich leider zur Geschichte nicht passend und war auch kein ausschlaggebender Kaufgrund gewesen. Der Titel hatte mich neugierig gemacht, allerdings passt dieser am Ende auch nicht zur Geschichte. Schade.
Insgesamt ist der Schreibstil flüssig und relativ bildhaft gewesen.

Fazit: Dieses Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Meine Erwartungen, nach dem ich den Klappentext gelesen hatte, waren wohl einfach zu hoch. Dadurch hatte die Geschichte keine echte Chance mich bedingungslos zu überzeugen. Der Anfang und das Ende haben mir gut gefallen, die Mitte empfand ich als zu seicht. Wer eine entspannte Unterhaltungslektüre ohne großen Adrenalinverlust sucht, wird hier sein Glück finden.

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