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Jürgen von der Lippe und seine humorvolle, aber treffsichere Wortgewandtheit habe ich erst zu schätzen gelernt, als ich ihn mal live erlebt habe. Doch wie würde seine humorvolle und dennoch präzise Sicht auf die Welt im geschriebenen Wort wirken?

In meiner Rezension „Sextextsextett: Geschichten und Glossen“ von Jürgen von der Lippe verrate ich es euch.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar vom Penguin Verlag erhalten
❧ Vielen Dank an Katharina Schleicher für die Freigabe im Bloggerportal
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Sextextsextett: Geschichten und Glossen von Jürgen von der Lippe
© Umschlaggestaltung: Sabine Kwauka

Infos zum Buch
erschienen beim Penguin Verlag
Veröffentlicht 15. Januar 2025
ca. 240 Seiten
erhältlich als gebundenes Buch und eBook
 

Klappentext

Die komischsten Saiten des Lebens in Dur und Moll

Ich bin ein großer Freund der Unterscheidung zwischen Sie und Du. Wenn jemand auf der Straße ruft: »Äh Jürjen, wie jeht et dich?«, dann lasse ich das durchgehen, denn die Person hat dringendere Sprachprobleme. Aber wenn mir beim Radio so ein hipper Moderator sagt: »Hi Jürgen, ich bin der Stulle«, dann sage ich: »Negativ, Herr Stulle. Ich habe Socken, die älter sind als Sie, also warten Sie bitte ab, bis ich Ihnen das Du anbiete, vielleicht in ein paar Jahren, wenn Sie dann im Heim mein Pfleger sind.« Was tun gegen Nerv-Deutsch und Dauer-Geduze? Wie macht man eigentlich achtsam Schluss? Und was steht beim Sextextsextett auf dem Programm?

Neue Geschichten und Glossen vom großen alten Mann der Zwerchfellerschütterung.

© Klappentext: Penguin Verlag

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Nicht nur Fans von Jürgen von der Lippe, sondern auch Leserinnen und Leser, die einen Sinn für feinen Humor und pointierte Beobachtungen haben, werden hier eine interessante und humorvolle Unterhaltung erleben.

Lesen:

Wenn ihr gern lacht und den Alltag durch die Brille eines klugen Unterhalters betrachten möchtet, solltet ihr unbedingt zugreifen.

Weglegen:

Wenn ihr Lust tiefgründige oder ernsthafte Literatur habt, wird euch Sextextsextett wohl eher nicht begeistern.

Sextextsextett: Geschichten und Glossen von Jürgen von der Lippe
© Foto: Monique Meier

Mal ehrlich:

In Sextextsextett erwarten mich 71 kurze, pointierte Glossen und Geschichten, die mit Humor und Scharfsicht geschrieben sind. Jürgen von der Lippe seziert Alltagssituationen sowie gesellschaftliche Phänomene mit der Genauigkeit eines Chirurgen und dem Witz eines Entertainers. Dabei greift er gerne auf moderne Themen zurück, zieht aber auch bekannte historische Fakten heran, um seine Thesen zu untermauern.

So kann ich bei der Glosse „Mach Siez“ meine Zustimmung kaum verbergen. Jürgen von der Lippe zeigt darin auf humorvolle Weise seine Haltung zur Duz-Kultur. Seine treffenden Beobachtungen und die amüsanten Schlussfolgerungen finde ich grandios. Er versteht es, mit pfiffigen Spracheffekten die Sprache genau unter die Lupe zu nehmen und dabei so charmant wie scharfsinnig zu sein. Seine Beschreibungen sind oft so lebendig, dass ich nicht selten laut lachen muss. Etwa bei der Idee, die Kalbsleberwurst prozentual nach dem Anteil des Kalbes zu bezahlen oder bei seiner fiktiven Beschriftung einer deutschen Bahn-Klotür.

Natürlich gibt es auch Stellen in Sextextsextett, bei denen die Pointen bei mir nicht ganz zünden. Hier scheint mir manchmal die Umgebung nicht ganz passend, denn wenn Jürgen von der Lippe seinen eigenen Humor nicht selbst zum Besten gibt, geht sein Charme und dadurch auch ein Talent, diese Überlegungen unterhaltsam vorzutragen, etwas verloren. Doch meistens gelingt es ihm, mich in seiner Welt voll witziger Gedanken und scharfer Beobachtungen abzuholen. In solchen Momenten kann ich mir den Altmeister lachend und lebendig vorstellen, und das macht mir großen Spaß.

Fazit:

Die bunte Mischung aus humorvollen Glossen und klugen Geschichten, die mit liebevollem Blick und einer treffsicheren Analyse auf den Alltag und die Gesellschaft geschrieben sind, bereiten mir viel Freude und bescheren mir etliche Lacher. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

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