Mögt ihr ein offenes Ende? Ich bin da nicht der große Freund davon und mag es lieber, wenn eine Geschichte abgeschlossen ist. Normalerweise ist das bei dieser Hörspielreihe auch so, doch Band 7 endete mit einem offenen Ende. Da war ich nur froh, dass ich Band 8 schon auf mein Handy geladen hatte.

© Cover: Highscore Music

Infos zum Buch
erschienen bei Highscore Music
Veröffentlicht 09 Februar 2023
Spieldauer 1 Stunde und 5 Minuten
Sprecher:in
Andreas Fröhlich, Gabrielle Pietermann,
Sascha Rotermund, Luisa Wietzorek,
Lutz Mackensy, Wanja Gerick, Sina Zadra,
Thomas Schmuckert, Torsten Michaelis,
Ulrike Möckel, Brian Sommer, Katja Keßler,
Till Hagen, Detlef Tams, Patrick Holtheuer
Band 8 der Serie Moriarty
erhältlich als Hörbuch
 

Die Handlung in „Im Schatten des Giganten: Moriarty 8“ setzt ein wenig zeitverzögert nach dem offenen Ende aus Band 6 ein. Moriarty erzählt von der aktuellen Ist-Situation und mir wird schnell klar, dass etwas Unvorhergesehenes passiert sein muss. Gespannt verfolge ich, was er zu berichten hat. Nachdem klar ist, was geschehen war und wie die zukünftigen Pläne in etwa aussehen, gibt es einen Cut in der Geschichte und ein neues Szenenbild mit der Einführung bis dato unbekannter Figuren wird erschaffen.

Ich lerne Benjamin Knowles und Poppy Palmer kennen, die gerade versuchen, einen neuen Geschäftszweig zu erschließen. Der Bruch mit der eigentlichen Geschichte, welche sich über drei Folgen aufgebaut hat, irritiert mich zunächst. Doch nachdem eine mir bekannte Figur auf die Zwei trifft, wird mir klar, welche geschickte Platzierung diese Szenerie innerhalb der Geschichte hat.
Alles steuert auf einen großen Showdown hin, den ich gespannt erwarte.

Die Mischung aus Fiktion und historischen Begebenheiten ist gut gelungen. Zwar wird „Im Schatten des Giganten: Moriarty 8“ klar, dass hier hauptsächlich der fiktive Anteil dominiert, aber dennoch bewahrt sich ein Touch Realismus. Theoretisch könnte diese achte Folge unabhängig von den anderen Teilen der Reihe gehört werden, empfehlenswert ist es aber nicht. Rückblenden und kurze Zusammenfassungen ermöglichen es aber problemlos den Geschehnissen zu folgen.

Dieses Hörspiel lebt von der Interaktion der Figuren untereinander. So sind auch Perspektivwechsel ohne dem Beisein Moriartys möglich. Des Weiteren werden kleine Brücken zu weiteren Hörspielen aus der Feder von Marc Freund geschlagen. Diese passen ebenfalls in das Moriarty Universum, indem sie die Welt des Sherlock Holmes und dessen Bruder Mycroft Holmes kreuzen. Zudem ist die Kernstory ein kleines Cross-over zwischen einer weiteren Serie von Marc Freund: Dracula. Sie alle wecken durchaus meine Neugierde.
Den Hörbuchsprechenden gelingt es hervorragend anhand ihrer Stimme die verschiedensten Emotionen so klar darzustellen, dass die Geschichte vor meinem inneren Auge zum Leben erwacht. Die Handlungen schreiten wie gewohnt flott voran und obwohl ich das bislang immer sehr zu schätzen gewusst habe, leidet dieses Mal das Finale darunter. Es ist an sich recht spektakulär und gefährlich. Doch aufgrund des raschen Erzähltempos bleibt die fiebrige Spannung für mich aus. Der Hauptfaden, der sich seit „Gefährliches Erbe: Moriarty 5“ entwickelt hat, findet ein recht jähes Ende.
Das finde ich schade, denn es hätte dem Ganzen sicherlich gutgetan, wenn sich Marc Freund ein bisschen mehr Zeit für einen gelungenen Abschluss genommen hätte.
So wirkt die Reihe ziemlich abrupt beendet und lässt mich etwas in der Luft hängen. Ich kann leider gar nicht abschätzen, ob es weitere Folgen mit Moriarty als Hauptfigur geben wird.

© Foto: Monique Meier

Fazit:

Der folgenüberspannende Erzählfaden findet sein finales Ende, welches mir zu ruppig und unpersönlich zu Ende geht. Dennoch war der Spannungsbogen durchgängig hoch und ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Ich hoffe auf weitere Folgen mit meinem Lieblingsschurken.

*Das Hörbuch ist überall im Handel erhältlich*