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Durch eine Rezension war ich auf „Noch tausend Schritte bis Jerusalem“ aufmerksam geworden. Die Meinung der Leserin hatte mich so sehr bewegt und gleichzeitig neugierig gemacht, dass ich diese Geschichte auch erleben wollte.

In meiner Rezension „Noch tausend Schritte bis Jerusalem“ von Katja A. Freese offenbare ich euch, ob und wie mich der Inhalt dieses Buches berührt hat.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar von Katja A. Freese erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Noch tausend Schritte bis Jerusalem von Katja A. Freese
© Umschlaggestaltung: Nathalie von Ossowski

Infos zum Buch
erschienen bei Neopubli GmbH
Veröffentlicht 2. März 2021
Empfohlenes Lesealter: ab 18 Jahre
ca. 347 Seiten
erhältlich als Taschenbuch
 

Klappentext

Zwei Männer – ein gemeinsames Schicksal. Nach 2000 Jahren kennt man noch ihre Namen; der eine wurde zu einem Heiligen ernannt, der andere zum größten Verräter aller Zeiten. Doch was, wenn das nicht die Wahrheit ist? Wenn sie allesamt falschlagen? Dies ist die Geschichte von Judas und Jeshua. Ein Manifest über die Liebe und den Mut ihr zu folgen, wohin sie auch führen mag.

© Klappentext: Katja A. Freese

Viele von uns kennen die Geschichte von Jesus, seinen Jüngern und dem Verräter Judas. Doch was wäre, wenn das, was wir glauben, was geschah, in Wahrheit ganz anders gewesen ist? Diese ursprüngliche Frage fand ich spannend und ich war sehr neugierig, wie Katja A. Freese dieser Idee nachgehen würde. Denn Fakt ist, niemand weiß genau, wie sich alles damals zugetragen hatte und dass das geschriebene Wort nicht gleichbedeutend mit der Wahrheit sein muss. Dementsprechend offen fing ich an „Noch tausend Schritte bis Jerusalem“ zu lesen.

Katja A. Freeses unglaublich schöner Schreibstil führte mich sofort in eine lebendige Atmosphäre und die von ihr beschriebenen historischen Schauplätze waren eindrucksvoll. Ich hatte sofort das Gefühl, mittendrin zu sein, die warme Luft zu spüren, den Wind auf meiner Haut zu fühlen. Gleich beim ersten Aufeinandertreffen mit Judas spürte ich seine Verzweiflung, seine Getriebenheit und seine Sorgen. Er ließ mich direkt teilhaben an seinem Leben, an seinen Gedanken und Handlungen. Ich durfte Judas fast das ganze Buch über begleiten und er war mir sofort sympathisch. Ich lernte ihn und seine quälende Vergangenheit kennen und musste dabei aufpassen, nicht in Mitleid für Judas zu versinken. Seine Emotionen und Zwiespalte berührten mich tief.

Genauso wie Judas war auch ich fasziniert von Jeshua, als wir ihn zum ersten Mal begegneten. Mehr als nur einmal fragte ich mich, wie es wohl für die Menschen damals gewesen sein muss, diesem Mann und seinen Worten zu lauschen. Seine Sicht auf das Leben war faszinierend und in ihrer Einfachheit so logisch und nachvollziehbar. Ich wäre ihm auch zu gern im echten Leben begegnet. „Noch tausend Schritte bis Jerusalem“ war voller wunderschöner Aussagen und Worte, die mich ergriffen und zum Nachdenken brachten.

„Noch tausend Schritte bis Jerusalem“ war anders. Kein historischer Roman, wie ich ihn kenne. Durch die teilweise sehr poetische, mit teilweise leicht philosophischen Einschlägen verfasste Sprache wurde ein spannendes Kunststück vollführt. Ich wurde zwar in die damalige Zeit versetzt, gleichzeitig fühlte es sich so zeitlos an, dass es auch im Hier und Jetzt gewesen sein könnte.
Es war, als würde goldenes Licht durch die Zeilen zu mir hindurchscheinen, mich wärmen und dafür sorgen, dass ich mich rundherum wohlfühlte. Hier tobte keine Action durchs Buch, doch das war gar nicht notwendig, um mich gebannt lesen zu lassen. Stattdessen begegnete ich zwei Menschen, die fühlende und lebendige Wesen waren und eben nicht Verräter und Heiliger. Dafür sorgte auch Katja A. Freese, die mich zwischendurch auch an den Gedanken und Gefühlen Jeshuas teilhaben ließ. Die philosophischen Ansätze waren einfach gehalten, sehr gut verständlich und boten Platz für eigene Überlegungen.

Generell war „Noch tausend Schritte bis Jerusalem“ so voller Emotionen, die so tief gingen, dass es mich beim Lesen manchmal körperlich schmerzte, mich aber auch häufig glücklich lächeln ließ. Hier lagen Freude und Leid, Liebe und Kummer so eng umschlungen nebeneinander, dass das Buch förmlich wie ein eigenes Wesen atmete und lebte.
Mit dem Fortschreiten der Geschichte wurde mir irgendwann bang, wir wissen ja alle, wie es endete. Doch ich vertraute darauf, dass mir Katja A. Freese nicht das Herz brechen würde und einen Schluss finden würde, der diesem bewegenden Buch würdig ist.
So kam es auch. Sie söhnte mich mit dem Unausweichlichen, aber nicht Ausgesprochenen aus. Bis zur letzten Seite war formvollendete Liebe spürbar.

Noch tausend Schritte bis Jerusalem von Katja A. Freese
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Keine religiöse Geschichte im eigentlichen Sinn. Viel mehr erwartet dich hier die Begegnung zweier Menschen, die dem Weg der Liebe folgen, so steinig er auch sein mag.

Lesen:

Wer mutig genug ist, über den Tellerrand zu schauen und sich auf eine ungewöhnliche, aber sehr berührende Geschichte einzulassen, der wird hier schöne Lesestunden erwarten.

Weglegen:

Da ich es nicht empfehlen kann, das Buch wegzulegen, rate ich bei Unsicherheit einfach zur Leseprobe.

Mal ehrlich:

Katja A. Freese gelang es sofort, mich in den Bann dieser sehr ungewöhnlichen Geschichte zu ziehen. Ich begegnete als Erstes den getrieben wirkenden Judas, der mich sofort mit seiner Art und seinen Gedanken an sich band. Am Anfang fühlte ich viel Mitleid für diesen Mann, später Respekt, da er sich seiner düsteren Vergangenheit stellte. Seine Entwicklung war am eindrucksvollsten und ich konnte seine Bewunderung und Verehrung für Jeshua sehr gut nachvollziehen.
Der Rabbi Jeshua wirkte nicht wie ein verstaubter Gelehrter, sondern wie ein weltoffener Mensch, dessen Worten ich gern lauschte. Mehr als nur einmal fragte ich mich, wie es wohl gewesen sein mag, diesen Menschen persönlich zu treffen.
Was mich am meisten an der Geschichte beeindruckte, war die Tatsache, dass Katja A. Freese das Bild von zwei Menschen zeichnete, die weder Heiliger noch Verräter waren. Viel mehr waren sie Freunde, Wegbegleiter und am Ende so viel mehr.
Für „Noch tausend Schritte bis Jerusalem“ muss niemand mutig sein. Nur offen für einen anderen Verlauf, als es uns die Bibel zu berichten mag.
Die Wärme, mit der diese zarte, beinah poetisch erzählte Geschichte transportiert wurde, hüllte mich wohlig ein, nahm mich mit auf eine Reise, die vor über 2000 Jahren begann und so voller Leben war. Hier erwartet euch ein ruhiger, aber nicht minder eindringlich erzählter kleiner Ausschnitt aus dem gemeinsamen Leben von Jeshua und Judas und wie es einst wirklich gewesen sein könnte.

Fazit:

„Noch tausend Schritte bis Jerusalem“ ist wirklich allen zu empfehlen, die ihr Herz für diese ungewöhnliche und eindringlich schöne Geschichte öffnen können und auch wollen.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

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