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Um ehrlich zu sein, wäre ich auf „Regenesis: Die dunkle Seite“ wohl nicht aufmerksam geworden, wenn die liebe Bloggerbetreuerin aus dem Hybrid Verlag mir nicht dieses Buch in einem ihrer wundervollen Pakete zu geschickt hätte. Gemeinsam mit zwei Damen las ich „Regenesis: Die dunkle Seite“ dann in einem Buddy-Read.

In meiner Rezension
„Regenesis: Die dunkle Seite“ von Paul Lung
verrate ich euch, ob mich der Thriller überzeugen konnte.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar vom Hybrid Verlag erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Regenesis: Die dunkle Seite von Paul Lung
© Cover: Creative Work Design

Infos zum Buch
erschienen beim Hybrid Verlag
Veröffentlicht 23. Juli 2021
ca. 328 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook
 

Klappentext

Tianjin, China: Ein achtjähriger Junge wird entführt. Sein Vater setzt alle Hebel in Bewegung, um ihn wiederzufinden.

Marseille, Frankreich: Ein Hackerangriff legt die IT eines biologischen Forschungslabors lahm. Und bis auf eine Mitarbeiterin scheint es niemand zu bemerken.

Scheinbar zusammenhangslose Ereignisse führen die beiden in ein tödliches Abenteuer rund um den halben Globus. Und stoßen sie auf ein Projekt, das die Welt verändern könnte.

© Klappentext: Hybrid Verlag

Ans Lesen von „Regenesis: Die dunkle Seite“ ging ich ohne große Erwartungen, da der Klappentext als solches fast nichts im Detail verriet. Auch das Cover war schlicht gehalten und ließ lediglich die Vermutung zu, dass es sich hier um Experimente mit DNS handeln könnte, beziehungsweise das sich die Handlungen darum drehen würden. Verstärkt wurde dieser Eindruck auch durch den Titel.

Da ich ein Faible für Asiatisches habe, war ich natürlich ganz begeistert, dass das erste Kapitel direkt in Tianjin, China spielte. Anfänglich fand ich die Erzählungen auch recht interessant, jedoch begann Paul Lung hier und da ausschweifend zu werden. Zudem erwarteten mich ellenlange Kapitel, die mir irgendwie die Lesefreude raubten. Ich mag superlange Kapitel nicht besonders und ich hätte mir für mehr Spannungsaufbau kürzere gewünscht.

Relativ schnell kristallisierte sich heraus, dass es zwei Handlungsstränge gab, mit je einer Hauptfigur. Da wäre zum einen Zihao, der in China mit seinem Sohn Makao lebt. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn empfand ich als eng und so wunderte es mich auch nicht, dass Zihao alles versuchte, um sein verschollenes Kind wieder zu finden.
Zum anderen erwartete mich noch Elaine, die in Marseille, Frankreich, zu Hause und eine IT-Expertin ist.
Seltsamerweise konnte ich zu keinem der beiden Protagonisten eine Verbindung aufbauen. Weder litt ich, noch fieberte ich mit ihnen mit. Ihre Erlebnisse prallten irgendwie an mir ab und ich blieb bis zum Schluss nur der ewige Betrachter.
Ich kann nicht einmal genau sagen, woran das lag, denn der Schreibstil war angenehm flüssig und unterhaltsam. An manchen Stellen wurde er sehr technisch, jedoch bemühte sich Paul Lung es auch für absolute Laien wie mich verständlich zu erklären.

Den beiden Handlungssträngen folgte ich mithilfe der auktorialen Erzählperspektive, was den Eindruck des bloßen Zuschauens für mich noch einmal verstärkte. Bald schon war mir klar, dass ich Ziahos Handlungsstrang interessanter und auch spannender empfand. Leider wollte insgesamt der Funke für diese Geschichte nicht bei mir überspringen.
Manche Ereignisse waren wirklich schrecklich vorhersehbar und hier fand ich es extrem schade, dass die Handlung nicht immer zum Bild des Protagonisten passen wollte. Egal ob Elaine oder Zihao, ich hatte öfter den Eindruck, dass Paul Lung sich möglicherweise nicht tief genug mit der Charakterausarbeitung auseinandergesetzt hatte.
An dieser Stelle ein unverfängliches Beispiel: Zihao war, bevor er ein Hafenmitarbeiter wurde, beruflich in einem anderen Bereich Profi, verhielt sich aber an manchen Stellen der Geschichte wie ein blutiger Anfänger. Das fand ich nicht schlüssig.
Aber auch bei Elaine gab es Momente, wo einzelne Erzählfäden einfach ergebnislos ins Nichts verliefen und bei mir Fragen zurückließen.

Bei etwa der Hälfte des Buches wandelte sich zum Glück die Atmosphäre. Es wurde eingängiger und spannender, sodass ich tatsächlich von den kommenden Ereignissen gebannt wurde. Allerdings entwickelte sich die Story eher zu einem Actionbuch statt zu einem Thriller.
Das ist an sich nichts schlimmes, denn gute Action lese ich ganz gerne mal. Dies hier hätte auch gut und gerne verfilmt sein können mit den klassischen Actionhelden, die wir so aus dem Kino kennen.
So störte es mich dann final auch nicht mehr, dass ich emotional einfach in „Regenesis: Die dunkle Seite“ auf der Strecke blieb.
Das Finale war spektakulär und völlig typisch für einen ordentlichen Knall und Bumm-Actionstreifen. Insgesamt kam mir das Thema rund um „Regenesis“ zu kurz und ich hatte das Gefühl, dass es sehr oberflächlich abgehandelt wurde. Im Fokus standen eher die beiden Protagonisten, die aus unterschiedlichen Motiven handelten.

Regenesis: Die dunkle Seite von Paul Lung
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Ein klassisches Actionabenteuer mit ordentlich Feuerkraft und Wissenschaftlern, die ethisch fragwürdig agieren.

Lesen:

Wenn ihr Actionfans seid und nicht nur die Filme liebt, sondern auch mal ordentlich Knall und Bumm im Buch lesen möchtet.

Weglegen:

Wenn ihr einen ausgeklügelten Thriller erwartet, der sich um biologische Forschung dreht.

Mal ehrlich:

Schon der Titel ließ erahnen, welchem Thema sich das Buch widmen würde. Die Umsetzung war nicht ganz mein Fall, denn im Grunde genommen wurde die angedeutete wissenschaftliche Angelegenheit gefühlt nebenbei und recht oberflächlich abgehandelt. Stattdessen wurden mir zwei Protagonisten an die Seite gestellt, die mich während des kompletten Buches leider nie wirklich erreichten. Selbst sehr emotional belastende Szenen prallten an mir ab, ich fand einfach keinen empathischen Zugang zu Zihao und Elaine.
Dabei war Zihaos Handlungsstrang jedoch jener, der mich am meisten packen konnte.
Für mich entwickelte sich „Regenesis: Die dunkle Seite“ eher zu einem Actionbuch statt zu einem Thriller. Hier fanden sich alle Elemente wieder, die einen Actionstreifen à la Hollywood sehenswert macht.
Spektakulär inszenierter Kampf- und teilweise auch Gewaltszenen, die bildhaft und ausführlich beschrieben wurden. Manche dieser Aktionen waren leider extrem vorhersehbar und dadurch auch ein bisschen unglaubwürdig. Besonders von einem Profi wie Zihao erwartete ich einfach ein bisschen mehr strategischeres Handeln.
Die erste Hälfte des Buches musste ich mich stellenweise durch langatmige Stellen kämpfen und eine besondere Last waren für mich die ellenlangen Kapitel. Ich komme damit wirklich nur schwer zurecht, hier hat es mir dann öfter die Spannung geraubt.
Im zweiten Teil des Buches nahmen die Actionszenen rasant zu, es wurde immerhin so packend, dass ich am Ball bleiben wollte. Das Ende war dem eines guten Unterhaltungskinos würdig.

Fazit:

Mehr ein Actionbuch statt eines Thrillers. Insgesamt konnte mich die Geschichte unterhalten und waren solide erzählt. Vom Hocker riss mich das Buch jedoch nicht und auch emotional fehlte mir einfach der Biss.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Lust auf eine packende Trilogie?
Dann empfehle ich euch Band 1:
The Fourth Monkey – Geboren, um zu töten von J.D. Barker