Legenden und mythischen Erzählungen haben mich schon immer begeistert, aber vor allem aus fernen Ländern reizen sie mich besonders. Da ich ein Asienfan bin, kam ich auch an diesem Buch nicht vorbei.
In meiner Rezension zu „Die Weisse Schlange: Chinesische Mythen, Märchen und Legenden“ von Min Wang beleuchte ich, was ich entdecken konnte und wie mir die Sammlung gefallen hatte.
Leseexemplar
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst
© Cover: Hermann Kienesberger
erschienen beim Drachenhaus Verlag
Veröffentlicht 9. Oktober 2019
weitere Autoren Franz König und Felix Winter
ca. 180 Seiten
erhältlich als Taschenbuch
Klappentext
Manches klingt vertraut, doch China ist anders. Seine jahrtausendealten religiösen und philosophischen Strömungen, seine Traditionen und Lebensweisen unterscheiden sich vielfältig von denen des Westens. Daher stößt man bei der Annäherung an die chinesische Kultur immer wieder auf Rätsel und entdeckt Ungewohntes.
Diese kleine Reise in die Welt der Mythen, Märchen und Legenden steckt voller Überraschungen!
© Klappentext: Drachenhaus Verlag
Das schlichte Cover mit der im Hintergrund wachenden weißen Schlange gefiel mir. Auch der Aufbau der Sammlung war klug, durchdacht und angenehm gegliedert. Besonders schön war die Kalligrafie.
Etwas irritiert war ich vom Inhaltsverzeichnis. Die Seitenzahlen passten nicht zu den jeweiligen Anfängen der einzelnen Erzählungen, sondern lagen eher mittendrin. Dafür war das rote Lesebändchen passend zum Buch.
Die ausgewählten Märchen, Legenden und Mythen wurden einfach, aber eindrucksvoll geschildert. Nach jedem kulturellen Schatz gab es eine Erklärung zu den Hintergründen. Das war sehr interessant, weil hier unter anderem Vergleiche zu Volksmundglauben anderer Länder gezogen worden sind. So zeigten die Autoren nicht nur Unterschiede auf, sondern auch Gemeinsamkeiten.
Wirklich spannend war für mich, wie diese Erzählungen in den Kontext zur chinesischen Kultur gesetzt wurden. Dies eröffnete einen ganz anderen, intimeren Einblick in die Seele Chinas.
Von den Liebesgeschichten hatte mich am meisten „Liang Shanbo und Zhu Yingtai“ berührt. Ein schönes Märchen mit zwei Schmetterlingen am Ende. Konnte ich mir richtig gut vorstellen und war mal was anderes als Drachenkönige und Besuche beim Jadekaiser.
Der Mix in „Die weiße Schlange: Mythen, Märchen und Legenden aus China“ war wirklich gut hervorragend. So gab es auch Bezüge zum Dao- und Buddhismus, während bei anderen Erzählungen der Fokus auf die erstrebenswerten Tugenden gelegt wurde. Sehr gelungen war meiner Meinung nach, dass es in dieser Sammlung auch Erzählungen von ethnischen Minderheiten wie der Han-Chinesen oder der Mongolen schafften. Das erweiterte den Schatz an Volksmunderzählungen besonders schön.
China können wir zwar auch mit dieser Sammlung nicht zur Gänze begreifen, aber definitiv einen Blick hinter den Vorhang auf einen unglaublich großen Schatz kultureller Kostbarkeiten werfen.
© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
22 ausgewählte und charakteristische Märchen und Mythen aus dem Reich der Mitte, die mit kurzen Hintergrundinformationen abgerundet werden.
Lesen:
Wer sich für fremde Kulturen und insbesondere für deren Erzählungen interessiert, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.
Weglegen:
Mystische Legenden von Schlangenfrauen, Dämonen, Drachen und Besuche beim Jadekaiser interessieren euch nicht? Dann solltet ihr das Buch besser nicht zur Hand nehmen.
Mal ehrlich:
„Die weiße Schlange: Mythen, Märchen und Legenden aus China“ enthält 22 erlesene und eigentümliche Märchen aus dem Land der aufgehenden Sonne. Sie luden mich alle zum Verweilen ein und dank des flüssigen Schreibstils ließen sie sich lockerleicht lesen.
Die Vielfältigkeit der Erzählungen war sehr gelungen, so fanden auch welche von ethnischen Minderheiten Platz. Hier mochte ich ganz besonders die vom Jäger Hailibu.
Bei mancher Geschichte war deutlich spürbar, wie unterschiedlich unsere westlichen Kulturen von denen der Chinesen sind, andere wiederum waren unseren Märchen verblüffend ähnlich. So erinnerte zum Beispiel „Die fünf Schwestern“ zu Beginn stark an Hänsel und Gretel.
Insgesamt habe ich alle Erzählungen gern gelesen und war fasziniert von den jeweiligen erläuternden Hintergrundinformationen.
Ein optisches Highlight in dem Buch war für mich die Kalligrafie. Sie war schön anzusehen, auch wenn ich deren Bedeutung nicht verstand.
Fazit:
Eine lohnenswerte Sammlung der bekanntesten Märchen, Legenden und Mythen aus China mit wertvollem Hintergrundwissen angereichert. Absolut empfehlenswert für alle, die diese Thematik spannend und interessant finden.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*
Das klingt spannend. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele der alten chinesischen Geschichten wirklich interessant sind. Insgesamt ist China ja auch ein sehr spannendes Land mit einer tollen Kultur.
Hallo,
Ich finde Märchen und Mythen sehr interessant. Sie erzählen soviel über die Menschen – Über ihre Träume, Sehnsüchte und Ängste. Danke, dass du dieses Buch vorgestellt hast.
Lg Ute
Ich hatte früher mal ein Buch mit russischen Märchen, das war so schön illustriert. Märchen und Legenden aus dem Reich der Mitte kenne ich bisher keine, das wäre doch mal die Gelegenheit, sich auf diesem Gebiet weiterzubilden 🙂
Liebe Grüße
Jana
Hi Mo,
ich war schon länger auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für meinen Bruder.
Da er ein riesiger Asien Fan ist glaube ich wäre das genau das richtige Buch für ihn.
Danke für diesen Tipp!
LG
Stephan
Hallo Mo,
das Cover ist wirklich schlicht. Aber sehr passend zum Inhalt passend. Was mir gefallen würde das es auch chinesischen Kultur beinhaltet. Das finde ich richtig gut gemacht. Würde mir sehr gut gefallen.
Liebe Grüße
Julia
Ich habe erst kürlich ein Buch über Mythen und Sagen aus Japan auf meine Wunschliste gepackt. Das Buch kommt jetzt auch direkt auf die Liste. Leider habe ich aktuell zu wenig Zeit zum lesen und noch zig andere Bücher rumliegen. Bis ich die nicht endlich durch habe, kommt kein neues ins Haus. Das hier steht dann aber ganz weit oben auf der Wunschliste. Auch wenn ich Japan lieber mag als China. Denn wenn man es genau nimmt kommen viele japanische Mythen ja aus Ländern wie China.