*Werbung durch Verlinkung*

Die Runenmeisterin von Torsten Fink
© Cover: Max Meinzold / © Foto: Monique Meier

erschienen bei Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
Veröffentlicht am 11. Feburar 2019
ca. 448 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook

Ayrin Rabentochter ist Schankmagd im blauen Drachen. Als eines Tages ihr Bruder Baren Rabensohn eine schützende Rune versehentlich zerstört, geht sie ihm helfend zur Hand, um das Missgeschick zu verschleiern.
Doch der Runenmeister Maberic vom Hagendorn durchschaut den Schwindel. Er erkennt jedoch Potenzial und so löst er Baren Rabensohn aus der Schuldknechtschaft, um ihn in seinem Handwerk zu unterweisen. Doch er ahnt nicht, dass nicht Baren die ungeschliffenen Fähigkeiten besitzt, sondern seine Zwillingsschwester Ayrin.
Da es für Ayrin zu gefährlich in ihrem Dorf wird, flüchtet sie und folgt dem Meister mit seinem Schüler. Es sind aber nicht die einzigen Gefahren, die auf Ayrin lauern. Plötzlich gerät das ungleiche dreier Gespann in das Visier einer Hexe und auch sonst scheinen sich dunkle, lang gebannte Mächte ans Tageslicht drängen zu wollen. Hat dies vielleicht etwas mit Ayrins Begabung zu tun und welches Rätsel birgt die unbekannte Herkunft der beiden Zwillinge?

Eine Rezension zu diesem Buch zu verfassen, fiel mir ungemein schwer. Dieses Buch ist so wahnsinnig komplex gewesen, dass ich vermutlich einen eigenen Roman als Bewertung zu der Geschichte herausgeben könnte.
Aber fange ich mal von vorne an.
Die Aufmachung der gebundenen Ausgabe finde ich sehr gelungen. Das Buch selber ist in einem schönen Schutzumschlag eingebettet. Durch die Prägung des Runenkreises wirkt das Gesamtwerk schon recht hochwertig und edel. Auch das innere Layout konnte mich überzeugen. Überall finden sich kleinen Runen und die einzelnen Kapitel waren betitelt. Das schürte die Neugierde auf die kommenden Handlungen, denn sie wiesen ja schon vorab in eine bestimmte Richtung.
Der Einstieg in das Buch fiel mir schwerer, als ich zu Beginn vermutet hätte. Torsten Fink hatte zwar einen unglaublich flüssigen und sehr bildgewaltigen Schreibstil, aber es fühlte sich zu Beginn schwer an. Er war stark mittelalterlich angehaucht. Aber ich muss dem Autor zugutehalten, dass er eine komplexe „neue“ Welt erschaffen hatte. Sein Schreibstil hatte er an das doch recht düstere Setting angepasst und dennoch war es faszinierend wandelbar. Jede Figur hatte ihr eigenes Sprachmuster und erhielt dadurch einen markanten Wiedererkennungswert. Der auch wirklich Nötig war, denn in diesem Buch kommen unfassbar viele lebendige Wesen vor. Und wahnsinnig viele kamen auch auf irgendeine Art und Weise zu Wort. Normalerweise komme ich bei so einer Fülle meist irgendwann durcheinander, doch das war hier überhaupt nicht der Fall.
Ich musste mich also erst einmal an die Art des Erzählens gewöhnen und auch die sehr langen Kapitel empfand ich stellenweise als ermüdend. Vielleicht lag es aber auch an meiner Erwartungshaltung. Denn der Titel suggerierte mir ein ganz besonderes Abenteuer. Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Titel meiner Meinung nach unglücklich gewählt worden ist. Denn per Definition war Ayrin während des ganzen Buches keine Meisterin. Sie hat eine außergewöhnliche Begabung, ja, aber zu einem Meister macht das niemanden.
Zu Beginn also nahm die Geschichte nur langsam Fahrt auf, denn eine Menge Informationen mussten an mich transportiert werden, um diese einzigartige Welt begreifen und kennenlernen zu können.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Informationen nicht relevant genug sind, um erwähnt zu werden und diese Geschichte nur unnötig aufblähten. Aber ich musste mich eines Besseren belehren lassen, denn Torsten Fink hat hier rein gar nichts dem Zufall überlassen. Jedes noch so kleine Detail war sehr wohl relevant für dieses Buch und die weitere Entwicklung der Geschichte.
Stück für Stück wurde klarer, wie unglaublich vielschichtig und fein ausgeklügelt alles war. Alle losen Fäden wurden irgendwann, irgendwo wieder an den großen roten Faden geknüpft. Stetig wurde es interessanter, spannender, abwechslungsreicher. Und ohne es zu merken, war ich doch plötzlich gebannt von der Geschichte. Ich konnte es kaum noch erwarten noch weiter abzutauchen und die Weiterentwicklung von den Zwillingen Ayrin und Baren, Ragne von Bial oder eben auch von Meister Maberic vom Hagendorn beizuwohnen.
Der Kern der Hauptfiguren war mit durchgängig sympathisch. Sogar die Hexe Ragne. Sie umgab etwas Rätselhaftes, wohl auch, weil sie selbst reichlich Geheimnisse hütete.
Der Antagonist war ebenfalls sehr mysteriös und nicht richtig greifbar. Ich erhielt nur eine düstere Ahnung dessen, was seine wahre Macht wäre. Was er auslösen könnte, wenn er denn nun endlich entfesselt würde.
Das komplette Werk war logisch durchdacht worden und der Aufbau war chronologisch. Es gab kaum Rückblicke in die Vergangenheit und wenn, dann waren sie geschickt in die aktuelle Szenerie eingebettet worden.
Mir hat die Geschichte insgesamt gut gefallen und ich bin auf die Fortsetzung gespannt.

Fazit: Beim Buch „Die Runenmeisterin“ ist meiner Meinung nach Geduld gefragt. Zu Beginn war die Geschichte schwerfällig durch die wahre Wucht an Informationen. Doch es ist wie bei einem Spinnennetz, sobald die Grundfäden gezogen waren, entspann sich eine fein ausgeklügelte und sehr spannende Geschichte.


Vielen Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar und
Netzwerk Agentur Bookmark für die Vermittlung

Meine Rezension ist davon jedoch nicht beeinflusst worden.

Link zum Erwerb des Buches