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© Cover: Arndt Drechsler

erschienen im FESTA Verlag
Originaltitel: The Sound of Broken Rips
Übersetzt von Klaus Schmitz
Veröffentlicht am 20. September 2018
ca. 336 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook

Plötzlich bricht für Belinda Walsh ihre Welt zusammen. Alles was sie sich aufgebaut hatte, stürzt wie ein Kartenhaufen in sich zusammen. In ihrer blinden Wut will sie einfach nur zerstören. Ihr Leid mit jemandem teilen.
Lei Duncan ist erfolgreiche Autorin und hat gerade eine Rohfassung beendet. Die Entscheidung eine Runde Joggen zu gehen, wird zu einem Alptraum.
Entschlüsse führen zu Handlungen und Handlungen zu Konsequenzen. Doch welche Auswirkung Belindas Hass hat, erahnen beide Frauen erst beim Klang brechender Rippen…

Der Aufbau des Buches war für mich ungewöhnlich. Gegliedert wurde die Geschichte in drei Teile, diese kamen jedoch ohne Kapitel aus. Der Text wurde dabei in Abschnitte strukturiert, sodass für mich immer klar war, wem ich aktuell folgte.
Hauptsächlich ließ mich der personale Erzähler über die Schulter der Hauptfiguren Belinda und Lei schauen. Beide Protagonistinnen waren wie Tag und Nacht. Ihre Charaktere vollkommen unterschiedlich. Auch im Erzählstil waren die Beiden sehr gut zu unterscheiden, denn Belindas Lieblingsworte schienen „Scheiße“ und „Schlampe“ zu sein. Das empfand ich irgendwann als sehr nervig. Anderseits passte es zu dieser Figur. Generell war mir Belinda sehr unsympathisch. Ihr Verhalten und ihre Denkweise brachten mich regelmäßig zum Kopfschütteln.
Lei hingegen war mir sympathisch und sie zu begleiten war wirklich nicht leicht. Ihre Qualen waren detailliert erzählt worden und ich hatte dabei regelrechtes Kopfkino. Oft tat sie mir leid und doch bewunderte ich sie für ihre Stärke.
Die anderen Figuren blieben mehr im Hintergrund und wirkten eher farblos. Allerdings sorgten sie dafür, dass das Umfeld von Belinda und Lei noch schärfer hervortrat und der Kontrast zwischen den beiden Frauen deutlicher hervorstach.
Die Geschichte entwickelte sich absolut anderes, als ich es mir aufgrund des Titels vorgestellt hatte. Durch die unerwarteten Handlungen wurde eine schwelende Spannung erzeugt, die so manches Mal in einem offenen Feuer aufging, nur um wenig später wieder vor sich hin zu glimmen.
Der Thriller ging mir, nicht zuletzt durch seinen bildgewaltigen Schreibstil, unter die Haut. Nicht so sehr wegen der grausigen Details. Diese waren für mein Empfinden gar nicht in einer geballten Häufigkeit anzutreffen und für hartgesottene Thriller Fans eher etwas fade. Aber aus psychologischen Aspekten bescherte mir der Thriller eine Gänsehaut. Denn Edward Lorn verstand es gekonnt aufzuzeigen, welche Konsequenzen aus der Wut geborenes Handeln hatte. Vor allem wie langfristig solche Taten in der Psyche der Betroffenen, egal ob Täter oder Opfer, schwelen und was sie im Inneren für grausame Wunden reißen können. Dies mag ich an solchen Geschichten ganz gerne und hat hier auch voll meinen Geschmack getroffen.
Der Aufbau des Buches erfolgte logisch und auch chronologisch. Eingeflochten in die Handlungen wurden auch jede Menge Vorurteile und klassisch angestaubte Ansichten. Dies spiegelte auch noch einmal die unterschiedlichen Gesellschaftskreise der Protagonistinnen wider.
Edward Lorn hat in seine Geschichte auch ein bisschen was aus dem Horror Genre einfließen lassen. Bis zu einem gewissen Punkt fand ich den zarten Horroransatz wirklich gut. Er passte zur Geschichte. Aber zum Ende hin, da wurde es für meinen Geschmack ein bisschen lächerlich. Das fand ich schade, denn es trübte mir ein bisschen die Begeisterung für diesen Thriller.

Fazit: Ein Thriller, der keine im Vorfeld gehegten Erwartungen erfüllte. Der jedoch eine faszinierende und psychologisch spannende Geschichte spinnt und mich fast bis zum Ende begeistern konnte.


Vielen Dank an den FESTA Verlag für das Rezensionsexemplar
Meine Rezension ist davon jedoch nicht beeinflusst worden.

Link zum Erwerb des Buches