*Werbung durch Verlinkung*
© Cover: 2018 Wilhelm Heyne Verlag
Veröffentlicht am 10. September 2018
ca. 368 Seiten
erhältlich als Taschenbuch und eBook
Brandon lädt zehn seiner alten Klassenkameraden und Freunde zu einer Halloween Revival Party zu sich nach Hause ein. Die meisten haben sich seit fast dreißig Jahren nicht mehr gesehen und auch fast so lange das Heimatstädtchen nicht mehr besucht. Dennoch sagen alle zu.
Am Ort der Feier müssen alle Partygäste ihre Handys abgeben, ehe sie zur eigentlichen Location gebracht werden. Als alle vor Ort sind begrüßt der Gastgeber sie in alter Manier. Doch dabei geschieht etwas Schreckliches. Die Verkleideten versuchen zu begreifen was gerade geschehen ist, doch schon startet ein tödlicher Countdown. Und nur einer kann überleben…
Unterteilt wurde das Buch in zwei Teile, mit insgesamt fünfzig Kapiteln. Sehr hilfreich empfand ich ganz hinten die kleine Auflistung aller Partygäste inklusive ihrer Verkleidungen. So konnte ich immer noch einmal nachsehen und verlor dabei nie die Übersicht über alle Mitwirkenden. Denn bei der Vielzahl an Personen war das manchmal gar nicht so einfach.
Der personale Erzähler führte mich durch die Geschichte und ließ mich an den vielen Gedanken und Emotionen der unterschiedlichen Charaktere teilhaben. Die Erzählperspektive fand ich klug gewählt, denn unter den Jugendfreunden befindet sich schließlich ein Mörder. Da war es stilistisch gut durchdacht einfach alle dem Leser zu präsentieren. Jeder könnte der Verdächtige sein.
Im ersten Teil des Buches empfand ich die Erzählungen stellenweise sehr verworren und ich verhedderte mich in seltsamen Gedankengängen und Gesprächen der Anwesenden. So viel es mir manchmal schwer der aktuellen Szenerie zu folgen. Jedoch lösten sich diese verknäulten Szenen recht schnell wieder auf, sodass ich wieder gut in den Fluss der Geschichte zurückkehren konnte. Vermutlich war das vom Autor auch so gewollt. Schließlich mussten die zehn Gäste ein ziemlich einschneidendes Erlebnis verarbeiten. Da können die Gedanken und Handlungen (die ich bei manchen Anwesenden auch nicht immer logisch fand) schon wirr werden, könnte ich mir zu mindestens gut vorstellen.
Dieser unwirkliche Schauplatz sorgte aber auch dafür, dass sich fast fünfzig jährige Menschen wie pubertierende Rotzlöffel verhielten. Sie beschuldigten sich gegenseitig, setzten sich psychisch unter Druck und waren oftmals einfach nur rücksichtslos in ihrem Verhalten. Dabei kristallisierte sich eine interessante Gruppendynamik heraus, sodass es Jonas Winner öfter gelang mich mit seinem Mörder in die Irre zu führen.
Die Grundidee sowie der rote Faden der Story waren gut durchdacht. Auch wurde viel Bezug auf das Motto der Party genommen, sodass ich eine Zeitreise in die wilden 80er Jahre machte. Seien es die typischen Songs, Hintergrundwissen zu der damaligen Promielite oder auch bekannte Filme aus dieser Zeit, dies alles machte das Buch zu einem spannenden Kaleidoskop der Vergangenheit.
Der Schreibstil war angenehm flüssig und vor allem bei den verschiedensten, mit unter auch wirklich brutalen, Todesarten sehr detailfreudig. Lediglich manche scheinbar abgehakten Sätze machten mir manchmal das Lesen schwer. Dennoch fing mich der Spannungsbogen immer relativ schnell wieder ein, sodass ich der logisch und chronologisch aufgebauten Geschichte wieder folgen konnte. Rückblicke in die Vergangenheit wurden auf unterschiedliche Weise eingebaut, sodass eine gewisse Dynamik entstand, die zusätzlich an die Handlungen fesselte.
Jedoch hat mich das Ende ziemlich enttäuscht. Es wirkte leider einfach künstlich konstruiert. Bis zu einem gewissen Punkt war alles schlüssig und dann wurde es irgendwie unglaubwürdig. Dies fand ich wirklich schade. Denn diese Geschichte hatte einen guten Unterhaltungswert, war spannend und mit zahlreichen unvorhergesehenen Wendungen gespickt.
Fazit: Diese Geschichte ist nicht nur eine Reise zurück zu den achtziger Jahren, sondern auch voller Spannung und Dynamik. In Kombination mit einer Halloween – Party punktet der Thriller mit einem perfiden Mordplan. Und obwohl dieses Buch einige Schwächen aufweist, kann ich diesem Thriller ruhigen Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen.
Vielen Dank an den Jonas Winner für das Rezensionsexemplar.
Meine Rezension ist davon jedoch nicht beeinflusst worden.
ein sehr passendes Buch zu dieser Jahreszeit! ich finde das Cover ja auch super gelungen und stelle es mir sehr spannend vor, eine Zeitreise im Buch zu machen – gerade auch in die 80er, in denen ich geboren bin, aber kaum Erinnerungen davon habe 😉
liebste Grüße auch,
❤ Tina
Ach wie schön, liebe Tina. Dann teilen wir uns ja zu mindestens schon mal dasselbe Geburtsjahrzehnt.
An die 80er habe ich auch so gut wie keine Erinnerungen (dafür war die Zeit auch zu kurz), aber dennoch kenne ich viele Dinge aus der Zeit. Du bestimmt auch, oder? Also Wiedererkennungswert hatte es vor allem bei den großen Künstlern wie Michael Jackson.
Eine schöne Wochenmitte für dich,
liebe Grüße,
Mo
Oh ich mag ja solche spannenden Bücher voll gerne. Und dann auch noch zum Thema Halloween! Das steht ja unmittelbar vor der Tür. Danke für deine Empfehlung!
Liebe Grüße,
Marie
Sehr gerne, liebe Marie.
Da bekommst du auch gleich tolle Ideen für ein Kostüm ;).
Liebe Grüße,
Mo
Ein interessantes Buch hast du da! Ich muss aber sagen, dass das Cover mich sehr an Steven King erinnert, sowohl die Schriftart als auch der Farbton.
Viele Grüße
Wioleta
Mhh.. da kann ich leider gar nicht wirklich mit reden, da ich Steven King nicht lese. Habe mal mit zwei Büchern angefangen, aber irgendwie dauerte es mir zu lange, bis sie mich packten.
Aber lieben Dank für deinen Eindruck, liebe Wioleta.
Liebe Grüße,
Mo
Klingt eigentlich ganz spannend. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich mir ein solches Buch kaufen würde.
Bücher müssen einen packen, sonst liest man sie nicht bis zum Ende. Bei diesem Exemplar scheint es auch so zu sein, da bin ich jetzt neugierig geworden. Liebe Grüße, Claudia
Glück hat, wer als erster stirbt, klingt im ersten Moment echt ambitioniert ? doch wenn man deine Rezension weiter liest, versteht man es schnell.
Allerdings mag ich Steven King so garnicht und bin mir daher nicht sicher, ob ich Jonas Winner mag.
Aber es käme sicher auf einen Versuch an und den machst du mir schmackhaft.
Viele Grüße, Katja
Danke für die Rezension klingt ja ziemlich spannend und passend zur Jahreszeit.Zeitreise in die achtziger klingt auch ganz nach meinem Geschmack, meine Kindheit und frühe Jugend ;-).
LG aus Norwegen
Ina
Für mich als Thriller-Fan ist das natürlich eine interessante Empfehlung. Danke dir! Auch wenn er nicht ganz „perfekt“scheint und du von kleinen Schwächen schreibst, werde ich ihn mir merken.
danke dir!
lg
Verena