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© Cover: akg-images / © Rudolf Linn

erschienen bei Kiepenheuer&Witsch
Veröffentlicht am 15. Februar 2018
ca. 630 Seiten
Hollywood – Hardy Engel ermittelt, Band 1
erhältlich als Taschenbuch, gebundenes Buch, Hörbuch und eBook

Hardy Engel wäre lieber Schauspieler und Komiker, statt ein Privatdetektiv. Aber ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss, um in Hollywood im Jahre 1921 überleben zu können.
Ein, auf den ersten Blick, einfacher Auftrag treibt jedoch Hardy Engel ganz schnell immer tiefer in die Filmbranche mit ihrer scheinbar heilen Welt.
Ein großer Skandal kündigt sich an und mittendrin steht Hardy Engel, der wie besessen ermittelt und schon bald um sein eigenes Leben fürchten muss.

Der Einstieg in das Buch gefiel mir sehr gut und ich war sofort gefesselt von diesem unglaublich lebendigen Schreibstil. Er war schön flüssig und so bildgewaltig, sodass ich mitten in den Szenen war und mir alles hervorragend vorstellen konnte.
Die Schauplätze wurden anschaulich beschrieben und ich konnte die Atmosphäre der damaligen Zeit richtig spüren.
Hardy Engel schilderte seine Erlebnisse in dem typischen erzählerischen Charme der Goldenen Zwanziger selber und ich hatte sofort einen Draht zu ihm. Manchmal war Hardy ein bisschen geschwätzig, sodass manche Passagen ein bisschen an Spannung verloren, aber insgesamt herrschte immer ein stimmungsvolles Feeling.
Das Buch war voller feinem und intelligenten Wortwitzes, der so manches Mal mit rasantem Tempo in einer raffiniert konstruierten Szene gipfelte.
Mir war Hardy Engel durch und durch sympathisch. Ein Mann der Prinzipien hat und versucht sich selbst und seinen Werten treu zu bleiben. Auch beim größten Druck gab Hardy Engel nie klein bei. Nicht immer handelte er besonnen und vorausschauend, aber wer macht dies schon ständig?
Unterteilt wurde die Geschichte in vier schlüssige Teile und sie markierten jeweils einen Meilenstein innerhalb der Handlungen. Dies fand ich sehr gut durchdacht, da für mich alles übersichtlich blieb.
Der Fall von Hardy Engel war vielschichtig und immer wieder wurde ich auf falsche Fährten gelockt. Christof Weigold verstand es, Realität und Fiktion so perfekt miteinander zu verbinden, dass sich die Geschichte authentisch darstellte und ich immer das Gefühl hatte, genauso könnte es gewesen sein.
Das Christof Weigold sauber recherchiert hatte, steht dabei völlig außer Frage. Viele der damaligen Schauspieler kannte ich nicht. Noch nicht einmal vom Namen her. Von der Neugier angetrieben habe ich selber nach den genannten Persönlichkeiten geforscht. Natürlich wollte ich ein Gesicht vor Augen haben, aber mich interessierte auch deren Leben.
Ich kann dies übrigens nicht während des Lesens empfehlen, denn es besteht schon ein gewisser Grad an Spoiler Gefahr. Immerhin flossen historisch korrekte Ereignisse in dieses Buch mit ein.
Christof Weigold ließ mich hinter die Kulissen Hollywoods zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts schauen. Das war sehr interessant, vor allem wie die Filmbranche damals gearbeitet hat. Und der Autor hatte auch perfekt ausgearbeitet, was auch heute noch aktuell ist. Nichts ist, wie es scheint und Hollywood verleiht zwar allem Glanz, doch meistens nur an der Oberfläche.

Fazit: Ein Krimi, der es in sich hat und dem Leser eine spannende Zeitreise zurück in die Goldenen Zwanziger, zu einem der wohl spektakulärsten Fälle der damaligen Zeit, gewährt. Top recherchiert und spannend bis zum Schluss.

Link zum Erwerb des Buches