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© Cover: Guter Punkt, München / © Foto: Monique Meier
Veröffentlicht am 12. März 2019
ca. 270 Seiten
Band 2 der Reihe „Die Ermittler des Sebastian Clubs“
erhältlich als Taschenbuch und eBook
Liu Zhen tritt extra eine lange Reise an, um den Londoner Sebastian Club um Hilfe zu bitten. Seine Verlobte Lien Hu wurde in Honkong entführt und niemand ist in der Lage sie zu finden. Freddie Westbrook kennt Zhen von früher und so versteht es sich von selbst, dass die Gentlemen nach Hongkong reisen, um ihr detektivisches Können unter Beweis zu stellen.
Gleichzeitig sterben in London plötzlich auffällig viele Kriminelle und es geht ein seltsames Gerücht um. Die Rede ist von einer schwarzen Dschunke und einem Unterweltboss aus London, der finstere Geschäfte mit den Chinesen machen will.
Die Gentlemen sind äußerst beunruhigt und nach ihrer Rückkehr überschlagen sich in London plötzlich die Ereignisse ….
„Der Fall des lachenden Kranichs“ von Sophie Oliver ist der zweite Band der „Sebastian Club“ Reihe. Er kann aber völlig unabhängig zum Vorgängerband gelesen werden. Ich selber kenne den ersten Teil nicht und mir hat beim Lesen nichts gefehlt. Allerdings hatte mich Freddie Westbrook zu Beginn sehr überrascht, warum, das lest ihr am besten selber.
Das erste, was mich an dem Buch sofort angesprochen hatte, war die grün gehaltene Umschlaggestaltung. Ich finde den Farbton unglaublich frisch und insgesamt ist das Buch ein absoluter Hingucker für mich.
Auch das Innenlayout gefiel mir sehr gut. Der Scherenschnitt eines Gentlemans zu Beginn eines jeden Kapitels war eine schöne Idee, ebenso die jeweilige Ortsangabe, an denen die kommenden Handlungen spielen werden. So konnte ich mich innerhalb der Geschichte sehr gut orientieren, denn zu Beginn ermittelt der Sebastian Club auf zwei unterschiedlichen Kontinenten.
Während Doktor Pebsworth in London zurückblieb, reisten seine Kollegen nach Kolonialchina. Der Kontrast dieser zwei Schauplätze hätte nicht größer sein können. London mit seinem nasskalten Regenwetter stand im Gegensatz zum schwül warmen, fremdartigen China. So unterschiedlich beide Orte auch waren, so gründlich wurden sie dennoch ausgearbeitet. Hier zeigte sich deutlich, dass sich die Autorin intensiv mit der damaligen Zeit und den jeweiligen Verhältnissen vor Ort beschäftigt hatte.
Was mir sehr gut gefallen hatte, war die Tatsache, dass die Gentlemen erst nach Kolonialchina reisen mussten. Hier griff Sophie Oliver auch gleich die damals gängige Reiseroute auf, was nicht nur unfassbar interessant, sondern auch klasse durchdacht war. So konnte ich gemeinsam mit den Herrschaften das unbekannte China entdecken und in die fremde und exotische Welt eintauchen.
Bevor ich richtig mit dem Buch durchstarten konnte, wurde mir die chinesische Bedeutung des Kranichs erläutert, was ich sehr gelungen fand. Denn dies war sozusagen der Beginn des roten Fadens der Erzählung und konnte gut als erster Hinweis gewertet werden.
Insgesamt wurde die Geschichte vom personalen Erzähler geschildert, der jedoch mehrere Figuren, hauptsächlich die Mitglieder des Sebastian Clubs, beleuchtete. Hier kam besonders gut Sophie Olivers wandelbarer Schreibstil zum Ausdruck. Sie verstand es hervorragend die Geschehnisse so zu beschreiben, wie es die aktuell begleitete Figur mit seiner Erziehung und seinem Gesellschaftsstand auch wahrnehmen würde. So erweckte die Autorin den Geist des viktorianischen Zeitalters überzeugend wieder zum Leben.
Ich hatte das Gefühl Mitten in den beschriebenen Szenen des längst vergangenen Jahrhunderts zu stehen und die Welt von damals, durch die unterschiedlichen Menschen, auf vielfältige Weise wahrnehmen zu können. Dies wiederum war auch sehr wichtig, denn in dem Buch kamen viele Personen vor. Aber durch die lebendige Art des Erzählens konnte ich sie alle mühelos auseinander halten und dennoch als eigenständige Person die Zeit miterleben.
Durch die flüssige Schreibweise war es mir problemlos möglich den einzelnen Fäden der Geschichte zu folgen und mit den bildlichen Beschreibungen konnte ich mir alles sehr gut vorstellen.
Obwohl die Handlungen fiktiver Natur waren, hatte Sophie Oliver dennoch Originalschauplätze und wichtige Persönlichkeiten sowie Ereignisse der damaligen Zeit mit in die Geschichte integriert. Das Verlieh dem Ganzen unglaublich viel Authentizität und ließ mich voll ins Jahr 1895 abtauchen.
Der Aufbau der Geschichte war sehr ausgeklügelt und hinter jedem gelüfteten Geheimnis verbarg sich gleich das nächste Rätsel. Stück für Stück wurde das komplette Bild sichtbar und ich war fasziniert, welche verschlungenen Wege am Ende zum Ziel beschritten worden sind. Durch die unvorhergesehenen Wendungen entspann sich eine andauernde Spannung, die mich komplett an das Buch fesselte.
Übrigens, wer, so wie ich, an Geschichtsfakten interessiert ist, kann sich am Ende des Buches im Glossar einige interessante Informationen über die damalige Zeit aneignen.
Fazit: Ein authentischer viktorianischer Krimi, der sich so leicht und filigran wie ein Kranich lesen lässt und dabei sehr spannend ist.
Vielen Dank an den Dryas Verlag für das Rezensionsexemplar
Meine Rezension ist davon jedoch nicht beeinflusst worden.
Schon das Cover ist toll! Viktorianische Krimis haben etwas ganz besonderes.
Alles Liebe
Annette
Das liest sich spannend.
Besonders, wenn man auf eine gelungene Mischung aus Spannung, Logik und Gefühl steht.
Liebe Grüße, Katja
Einen viktorianischen Krimi habe ich noch nie gelesen, liest sich aber wirklich spannend! Das Cover spricht mich auch total an. Da werde ich mir wohl zuerst mal den ersten Teil besorgen müssen 🙂 Vielen Dank für die Vorstellung 🙂
Das Cover sieht wirklich super aus ? Und jetzt bin ichneugierig, wieso du schon zu Beginn überrascht wurdest. Vielleicht muss ich das Buch auch noch lesen.
Ich spiele meist Krimi, zum Lesen komme ich eigentlich nur im Urlaub. Aber der ist gar nicht mehr so lange hin, und natürlich muss es dann ein richtig guter Krimi sein. Danke für den Tipp, ich hoffe, dieser ist so gut, wie er sich anhört.
Verspielte Grüßle,
Simone
Krimis sind ja nicht so meines, aber die Epoche finde ich interessant, in der er spielt. Das Cover finde ich sehr interessant. Sehr mutige Farbgebung, aber gerade durch sticht er aus der Masse der Bücher heraus.
LG
Carina
Das hört sich sehr spannend an. Und das Cover macht auch sehr neugierig auf mehr. Ich glaube, ich habe noch nie einen viktorianischen Krimi gelesen.
LG Petra
https://kirschbluetenblog.at
Also von außen sieht’s ja schonmal sehr gut aus, das hätte mich auch sofort angesprochen. Und offensichlich ist es ja auch beste Unterhaltung – schaumermal, ob ich über Ostern zum Lesen komme!
Viele Grüße
Salvia von Liebstöckelschuh
Hört sich ja richtig gut an. Ich steh ja auf Krimis 🙂
Danke für die tolle Vorstellung!
Liebe Grüße,
Sarah
Genau mein Ding, ich mag historische Krimis sehr (überhaupt historische Bücher). Vielen Dank für die Vorstellung.
Hi, ich mag historische Romane sehr – vor allem wenn diese auf geschichtlichen Fakten basieren. Du hast erwähnt, dass hier Originalschauplätze, Persönlichkeiten und historische Ereignisse einverarbeitet wurden – das klingt für mich durchaus ansprechend.
Meine Leseliste ist zurzeit unendlich lang, aber ich könnte mir gut vorstellen, das Buch im nächsten Urlaub in die Hand zu nehmen. 🙂